Was soll man da noch sagen?

  • Hallo Gemeinde!

    Was soll man da noch sagen?

    Wir reißen uns täglich unser Allerwertesten auf, damit der Kunde, der König zufrieden ist mit unserer arbeit. Die Maschinentechnik wird immer besser und vereinfacht unser Leben. Die Maschinen laufen nichr mehr auf 3000 Bg/H sondern gehen hoch auf 18000 Bg/H. Die Farben trocknen so schnell weg das wir gleich umschlagen oder umstülpen können. Ja, unser Chef streichelt uns manchmal den Kopf. Denn er ist stolz auf solche Mitarbeiter. Die Technik erlaubt uns lange zu drucken ohne Tonwertzuwachs.

    Doch dann das!!! Der Papierlieferant bringt mal WIEDER schei... in die Halle. Und obwohl wir im Schöndruck minimal gepudert haben, dürfen wir alle 400 Bogen anhalten und die Tücher waschen. Jetzt mal im ernst, kann man nicht wieder das Papier so herstellen wie es noch vor ein paar Jahren war? Kosten der Produktion senken und teuer verkaufen. Daumen hoch! Jeder vierte Auftrag ist es zur Zeit, der unnötige Kosten durch das Papier verursacht.

    Shame on You!!!


    Ist es bei euch auch so, oder hassen mich die Papiermühlen?


    Die gilt nicht für alle Hersteller! Ein dickes Winke Winke an Kreuser!


    Mit freundlichsten ihr Lieben!

  • Loki

    Hat den Titel des Themas von „Was soll ,am da noch sagen?“ zu „Was soll man da noch sagen?“ geändert.
  • Das Problem haben wir auch hin und wieder. Meistens reklamieren wir das Papier. Bringt nicht viel, da wir wertvolle Produktionszeit verlieren.


    Ich habe mitbekommen das die Papierlieferanten Anfang des Jahres das Papier um 10% teuerer verkauft haben, alle! Da die Druckereien großen Aufstand gemacht haben, sind die mit den Preisen wieder etwas runter gegangen. Die erzählen ja immer wieder, dass die Rohstoffe teuerer geworden sind und bla bla bla... wenn die Preise hochgezogen werden, ist das eine, aber warum geht die Qualität runter frage ich mich ? Damit die noch mehr verdienen, wie so schon? Man hat leider keine Chance, man muss das Papier kaufen, egal wie teuer... leider.

  • Hi Grgn1415,

    naja die Papierlieferanten sind auch in der Zwickmühle. Auf der einen Seite bereinigt sich der Markt immer mehr siehe Übernahme von Papyrus durch die Papier Union. Der große Kampf hat begonnen und ich bin mir sehr sicher das ist noch nicht das Ende.

    Die großen Internetdruckereien kaufen direkt bei den Fabriken. Hier ist der Großhandel schon mal raus. Dann hast Du immer mehr Einkaufsverbände die durch Bündelung einen preislichen Vorteil erzielen wollen. Die Papierfabriken sind auch am experimentieren wie sie das Produkt Papier günstiger herstellen können. Das geschieht nicht unbedingt immer zum Wohle des Druckers. Also kommen auch schon mal Qualitäten auf den Markt die man vor 10 Jahren getrost wieder dem Zellstoffkreislauf zugeführt hätte.


    Grüße

    Michael

  • Leider wie bei allem ein Problem! Die Titan und Zellstoffpreise waren bis Ende letzten Jahres fast auf Höchstwerte 1 to Tian = ~3000€ und 1 to Zellstoff Kurzfaser bei 1000 €. Gleichzeitig sind aber Preiserhöhungen auch schwierig durchzubekommen, da Geiz ja geil ist.

    Letztendlich ist es wie bei allem dann Kosten sparen und als erste Instandhaltung rauszögern, Messerwechsel, Bänder etc., leidtragende dann wiederum die Qualität und hier im Umkehrschluss der Drucker

  • Es ist hauptsächlich bei matt gestrichenem Papier. Und auch nur ein Lieferant. Alles andere läuft ganz gut. Klar hat man hier und da mal Probs mit Naturgestrichenem. Aber die Regel ist es nicht!

  • Es ist hauptsächlich bei matt gestrichenem Papier. Und auch nur ein Lieferant. Alles andere läuft ganz gut. Klar hat man hier und da mal Probs mit Naturgestrichenem. Aber die Regel ist es nicht!

    Wenn das hauptsächlich ein Lieferant ist, warum bestellt ihr nicht einfach einem anderen Lieferanten ?

  • Moin Moin


    Naja wen ich zum Kunde sage das Papier ist so teuer, deswegen ist das Angebot für den Auftrag so hoch. Wird der Kunde halt, sicher wo anders Fragen. Also spart man wo man kann, nur um dem Kunden zu halten. Schuld sind auch die Druckereien die die Preise auf dem Markt komplett kaputt gemacht haben. Wir haben Papier von einem Großhändler gehabt, der was Papier von Igepa verkauft hat. Der größte Müll überhaupt, was wir alles reklamiert haben. 250 g silk Volle Rote Fläche, das war Horror pur. Der Großhändler wurde dann von Berberich Papier geschluckt und siehe da es wurde besser. Wenn man Papier bei ihnen bestellt, wird es direkt von der Papierfabrik bestellt und geliefert. Sappi Papier ist das ziemlich zufrieden damit. Grüße Franky

  • Das ist das halt. Man muss schauen wo man bleibt. Ich hätte liebend gerne Berberich oder Kreuser bei mir stehen. Aber du musst schauen das das Material billiger wird! Wir müssen ja sparen bis wieder eine kleinigkeit an der Maschine defekt ist und bei Heidelberg ersatz angefordert wird! ;)

  • Tja die Branche spart sich kaputt gezwungener Maßen ? Papier, Preise für Aufträge bei denen kaum was hängen bleibt. Aber das ist leider der Zeitgeist, Kapitalismus und die Geiz ist geil Manier. Nunja, Jammern bringt auch nichts, allen ein schönes Wochenende ✌️?

  • Wenn man sich 'nen Zehner bei der Palette Papier spart und dafür aber eine Maschinenstunde verdödelt, ist aber auch nichts gewonnen.

    Das Problem ist nur, dass ich kein besseres Papier bekomme, wenn ich für's gleiche mehr bezahle als die anderen.

    Ist das Problempapier denn wirklich Billigramsch oder normale Standardware?

  • Tja, das war leider immer so und wird noch ganz lange so bleiben mit schlechter oder problematischer Papierqualität.

    Was ist der Grund, was kann man tun?

    Der Grund ist klar, Papier verursacht 60-70% aller Kosten einer Druckerei. Im Blechdruck macht das Drucksubstrat sogar 80-90% der Kosten aus.

    Bei einem sinkenden Akzidenzmarkt und sehr starkem Wettbewerb wird als erstes immer nach einem günstigen Papier gesucht. Die Papierfabriken haben sich schon seit Jahrzehnte darauf eingestellt und versuchen das Papier immer günstiger herzustellen. Ich war vor zig Jahren einmal in leitender Tätigkeit bei einem namhaften Farbhersteller. Eine Schwesterfirma produzierte mit einem nahezu marktberrschenden Weltmarktanteil Papierchemikalien und klagte oft genug das es nur um den Preis ging. Qualitativ hochwertige und teure Zusatzstoffe wurden fast nie gekauft.

    Gibt es noch alte Drucker die echtes "Kunstdruckpapier" kennen? Kann man vermutlich heute nicht einmal mehr kaufen. Gestrichen wurde nicht mit Calciumcarbonat (Marmorbruch = Falzbruch) sondern mit Kaolin und anderen Materialien.

    Es geht immer um den Preis und wir agieren als Privatpersonen durchaus auch mit Geiz ist geil. Wenn man als Drucker etwas an seiner durchaus echten Hilflosigkeit ändern möchte, dann muss man beginnen Papiere zu bewerten und mit Kollegen sich diesbezüglich auszutauschen. Wäre ein interessantes Projekt... hat jemand Lust... Bin dabei ? Bitte bedenken das ist komplexer als es aussieht, denn Papierfabriken verkaufen auch über Händler und Händlernamen. Um es noch ein bisschen lustiger für die Drucker zu machen kommt bei einem bekannten Papierhändler bis 115g von Papierfabrik A und über 115g von B. Unter gleichem Namen. Das überblicken Einkäufer nicht mehr....

    Viel Spaß

  • Eigentlich müssten mal alle Druckereien ihre Preise verdoppeln, weil wenn der Kunde etwas haben will, braucht er es auch und bezahlt entsprechend dafür. Aber wenn dieses nur wenige Druckereien machen, können die gleich dicht machen. In harten wirtschaftlichen Zeiten dem Kunden zu sagen, du musst jetzt das Doppelte bezahlen ist riskant.

    Ist aber Wunschdenken, also schieben sich alle mit dem Preisdruck den schwarzen Peter zu. Was Qualität ist und wie man diese herstellt weiß jeder, aber diese zu bezahlen wenn man es selbst nicht entsprechend wird, hier beißt sich die Katze in den Schwanz.

  • Gehen ja auch immer mehr Papierfirmen Pleite (siehe Queis in Leipzig = geschlossen, Tel. Hotline jetzt in Berlin und wer sitzt dort?) oder werden aufgekauft, dadurch wird Papier teurer, Qualität leidet, merke es an allen Papieren, sei es Soporset 80g von Igepa, (wird immer Kreide oder Leimlastiger) über 135g Soporset, (ebenfalls Igepa) bis zu 300 Gramm Bilderdruck 1 seitig gestrichen, egal ob Igepa oder Papyrus, etc...

    (nur noch matte Flecken auf glänzendem Papier) fast keine 4 farbige Fläche drucken mehr möglich. (z.B. Grün oder ähnliches) Da reißt keine Maschine was raus. Drucken mittlerweile "schwarze" Flächen mit 100% Black + 55 % Cyan + 45 % Magenta + 10 % Yellow, durch die Winkelung bekommste wenigstens ein annäherndes Flächenergebnis hin. Und Verreibung an der Komori ist auch volle Hütte eingestellt. Brauchte ich vor 8 Jahren gar nicht. Aber leider möchte nicht jeder seinen Umschlag in BLACK. ;o)

  • Ein kleiner Erfolg wäre es immerhin mal das Papier in der richtigen Laufrichtung zu bekommen.

    Letzte Woche in 63x88 SB bestellt, 88x63 BB bekommen.

    Diese Woche genau das Gegenteil.

    Die Broschürenstraße hat sich allerdings gefreut. So gut liefen die Broschüren dank falscher Laufrichtung noch nie ^^.