LED UV...Fragen über Fragen

  • Guten Morgen,


    gibt es hier LED UV Drucker die Folie bedrucken?

    Ich habe gehört, dass LED UV Glanzlack zum vergilben neigt, könnt ihr das bestätigen?

    Wie sieht die Verfügbarkeit von Sonderfarben am Markt aus, werden die genauso rasch geliefert wie konventionelle Farben?

    Gibt es für Folie im LED Bereich einen speziellen Primer, der die Haftung der Farbe auf der Folie verbessert? (Hersteller?)


    Wäre super, wenn mir jemand die Fragen beantworten könnte, wir wägen aktuell ab ob die nächste Maschine eine konventionelle oder eine LED UV Maschine sein wird.

    Was wäre eure Meinung.


    Viele Grüße


    Florian

  • ... zunächst mal eine Grundlagenlektüre werblicher Art:

    https://www.heidelberg.com/glo…LEUV_Whitepaper_de_LR.pdf


    Ich bin kein LED-UV-Drucker, aber ich beschäftige mich hin- und wieder mit dem Thema.

    Mein Kenntnisstand zum Thema LED-UV-Glanzlack ist der, dass UV-LEDs nur in bestimmten sehr schmalen Spektren eine hohe Wirkung entfalten. Man Spricht hier bei der Betrachtung der Spektralen Kurve von Peaks:

    Wenn also der Lack nicht auf die exakte Wellenlänge der UV-Beleuchtung ausgerichtet ist, kann es zu Trocknungsproblemen kommen.

    Das Vergilben hängt nach meiner Kenntnis mit der Zusammensetzung der einzelnen Komponenten im Lack zusammen. LED-UV-Lacke müssen so konditioniert werden, dass sie im schmalbandigen Lichtbereich trocknen, was die Auswahl der Komponenten im Lack einschränkt.

  • Eine Frage will ich noch in den Raum werfen.Wenn man Folie bedruckt die durchsichtig ist ist es doch notwendig Deckweiß vor den anderen Farben zu bedrucken.Das Deckweiß kann aber nicht vom Inpress Controle gesteuert werden. So muss doch das Deckweiß Händisch gesteuert werden oder kaufen solche Druckereien zusätzlich Imagecontrol 3 ein?Dieses soll ja das Deckweiß erkennen und regeln können.Und zweite Frage wird bei LED Maschinen wirklich auf Druckpuder verzichtet,weil mir ein Instruktor gesagt hat das viele trotzdem Pudern da es sonst Probleme bei der Weiterverarbeitung gibt ( statische Aufladung).Das Druckpuder sorgt halt immer dafür daß die Maschine ( insbesondere die Auslage) enorme verdreckt und wenn man darauf verzichten könnte, wäre das mit weniger Zeit an Reinigungsarbeiten verbunden.Wer einmal selber die Auslage Tip Top gereinigt hat weiß wovon ich rede.


  • Ich drucke seit 7 Jahren auf Heidelberg LED Maschinen. Der LED Drucklack (fürs Druckwerk) vergilbt nicht. Ich drucke öfters auf Folie (Yupo) - das drucken selber geht problemlos, die statische Aufladung beim Anlegertisch ist eher das Problem an Folien. Sonderfarben lassen sich problemlos beschaffen, die Auswahl an Herstellern ist mittlerweile ziemlich gross, das sah vor einigen Jahren noch anderst aus.


    Für weitere Fragen darfst du mich gerne anschreiben.


    Lg


    Qualität ist wenn der Kunde zurückkommt , und nicht die Ware!

  • Eine Frage will ich noch in den Raum werfen.Wenn man Folie bedruckt die durchsichtig ist ist es doch notwendig Deckweiß vor den anderen Farben zu bedrucken.Das Deckweiß kann aber nicht vom Inpress Controle gesteuert werden. So muss doch das Deckweiß Händisch gesteuert werden oder kaufen solche Druckereien zusätzlich Imagecontrol 3 ein?Dieses soll ja das Deckweiß erkennen und regeln können.Und zweite Frage wird bei LED Maschinen wirklich auf Druckpuder verzichtet,weil mir ein Instruktor gesagt hat das viele trotzdem Pudern da es sonst Probleme bei der Weiterverarbeitung gibt ( statische Aufladung).Das Druckpuder sorgt halt immer dafür daß die Maschine ( insbesondere die Auslage) enorme verdreckt und wenn man darauf verzichten könnte, wäre das mit weniger Zeit an Reinigungsarbeiten verbunden.Wer einmal selber die Auslage Tip Top gereinigt hat weiß wovon ich rede.

    Ich drucke hin und wieder solche von dir beschrieben Druckprodukte. Deckweiß wird von Hand geregelt - und die restlichen Farben in der Maschine gemossen und geregelt.


    Um deine Frage zum Druckpuder zu beantworten:


    Bei Offsetpapier muss kaum gestaubt werden: zwischen 1 und 2 %


    Bei gestrichenen Papieren, speziell bei Glanzpapier sollte etwas mehr gestaubt werden. Die Stäpel neigen zum "blocken" - darum sollte man bei gestrichenen Materialien nicht komplett auf den Puder verzichten.


    Qualität ist wenn der Kunde zurückkommt , und nicht die Ware!

  • Schade selbst wenn man wenig Pudert baut sich ordentlich Puder auf.ist meine persönliche Meinung.ich arbeite an einer Lack Maschine und Puder auch relativ wenig meist 2 bis 3 % aber bei mir ist zu muss halt nur einmal geradeaus gedruckt werden und das war's.das mit dem verblocken wundert mich weil es ja meist heißt die Farbe ist " sofort "trocken nachdem sie die Trockner verlassen hat.Manche haben ja auch ihre 8 Farben mit Wendung mit LED ausgestattet und können dadurch alle Bogenbremsen verwenden.Vllt können hier mich welche dazu aufklären warum es teilweise zum blocken kommt.

  • Die LED Farbe an sich ist ja genau genommen flüssiges Plastik. Du hast dann eine Plastikschicht auf deinem Papier - dadurch entsteht auf gestrichenen Materialien statische Aufladung und der Stapel "klebt" zusammen. Speziell bei höherem Farbauftrag gibt es diese Probleme


    Qualität ist wenn der Kunde zurückkommt , und nicht die Ware!

  • Guten Morgen,

    erstmal vielen Dank für eure Antworten.

    Die Probleme im konventionellen UV Druck und die Laufeigenschaften der Folie in der Maschine sind mir durchaus bekannt. Mir fehlt nur die oben schon geschriebenen Kenntnisse im LED Bereich.

    Gibt es einen LED Lack für das Kammerrakel Lackwerk der nicht vergilbt, hat da jemand Erfahrung mit gemacht? Eigentlich ist der Lack und der Primer für die Folie der Knackpunkt.


    Viele Grüße

  • Servus!


    @ an alle


    Zum Trockenverhalten der UV LED Farbe ist zu sagen.Entweder trocken oder nie trocken.Verblocken,entweder ist der Trockner falsch

    eingestellt oder die LED Lampen haben ihre beste Zeit hinter sich.

    Thema UV Farbe und Recycling,das ist Feuer gegen Wasser.Passt einfach nicht zusammen und wird trotzdem gemacht.Einmal Umwelt

    hier und Umweltverschmutzung da.Da bin ich auch ein Umweltverschmutzer das muß ich wirklich zugeben und es tut mir auch echt leid.


    Übrigens,alle nicht getrockneten UV Druckbögen müssen in den Sondermüll.



    Mit den besten Grüßen und bleibt alle gesund.




    Maik





    Drucker aus Leidenschaft

  • Hi @ all.

    Das "Verblocken" kenn ich aus folgendem Effekt: Wenn man Bilderdruckpapiere (matt/ glanz, evtl. mit Lack), Folien und Plastik bedruckt entsteht ein Glasplatteneffekt. Solche Bedruckstoffe + Farben + evtl. Lack sind so dermassen glatt, dass keine Luft mehr dazwischen ist. Deshalb muss man pudern. (hab ich mal vergessen bei Inaplast, bedruckt mit Primer + Skala + Glanzlack, zweiseitig. Trennen der Bögen nur mit Gewalt und viel knistern und krachen, aber ohne dass es die Farbe vom Bogen gerissen hat. Weiterverarbeitung katastrophal, viele böse Blicke! ;( ).


    Zum Umweltaspekt: Ja, UV Farben sind reines Plastik. Das recycling ist problematisch. Ein Fachmann einer Recyclingfirma sagte in einem Vortrag zu dem Thema mal: UV Farben zu recyclen ist wie ein 100 Meterlauf, aber wir stehen erst bei den ersten 10 Metern.


    Frohes schaffen

    Robbi

  • Guten Abend, hat unter den LED Druckern jemand Probleme , das die Farbkastenfolie und die Schutzfolie,besonders im schwarz sehr schnell durchscheuern und die ganze Suppe so schön in die Stellmotoren reinläuft! Jetzt haben wir wohl endlich ein schwarz gefunden das funktioniert! Aber gut 2 Jahre war das ein ewiger Kampf! Ein sehr bekannter Druckfarbenverkäufer hat sich da nicht mit Ruhm bekleckert! Aussagen: Noch nie gesehen, alles Im grünen Bereich , öfters reinigen (nach 8Std. War die Folie durch)

    Auch ist der Farbduktor im schwarz sehr blank und glatt! Da hat man echt Probleme die Folie vernünftig einzuspannen! UV ist manchmal seltsam😏


    Übrigens wir Pudern nie! Es klappt auch😉

  • Servus!


    Brandeilig


    Ja das Problem hatten wir anfangs auch mit der Farbe,die war ab und zu ein wenig körnig.Das hat dann die Folie durchgerieben,

    jetzt ist seit langem das Problem nicht mehr aufgetreten. Aber erst nach dem wir an unseren Farblieferanten heran getreten sind,

    die nächsten Chargen waren dann wie schon geschrieben ok.

    Wegen dem Puder ,da Pudern wir mit 2% ,ist so mehr Angstpuder mehr nicht.Wir wollen ja nicht das unser Puderlieferant Pleite geht

    und wir wollen ja Samstags auch noch etwas zum Putzen haben.



    Mit den besten Grüßen.




    Maik





    Drucker aus Leidenschaft

  • Der mächtige Farbenlieferant hat uns kleinen Wald und Wiesendrucker nicht so ganz ernst genommen.... hatte das Gefühl ,man ist immer der erste und einzige mit den Sorgen! Nach einem defekten Stellmotor und jeder Menge Schutzfolien habe ich die Lust verloren und mich selber auf die Suche begeben! Und siehe da..... geht doch! Man kümmert sich!

  • Wie sieht es bei höheren Auflagen auf ungestrichenen Bedruckstoff aus, wenn Ihr euch die Walzen anschaut? Rauschen im Walde?😂 O.K .... ein wenig übertrieben, aber für meinem Geschmack ist da immer zuviel Farbe auf den Walzen! Bei gestrichen Bilderdruck sieht es eigentlich immer wie im Lehrbuch aus😊

  • Da muss ich aber sagen das sieht bei uns auch nicht anders aus.wenn die Qualität der Folien sinkt müssen wir die Farbkastenfolie im ersten Druckwerk auch Ende der Woche wechseln.dann ist diese zerschlissen.ich denke ihr werdet auch die Farbzonenkompensation eingeschaltet haben.wichtig ist halt sobald man merkt daß die Grundfolie kaputt ist ,das diese sofort zu wechseln ist bevor die Farbe bis zum Stellmotor gelangt.ich würde sagen das ich bestimmt 2 Mal im Jahr bei allen Werken die Grundfolie wechseln muss.bei anderen Werken teilweise 4 Mal im Jahr.auch spielt meines Erachtens nicht eine wichtige Rolle der Strich vom Material wenn man darauf achtet ist es ja meist das erste Druckwerk wo die Farbkastenfolie am ehesten zerschlissen ist.Der Tack der Farbe nimmt auch immer etwas Strich vom Material runter und dieser gelangt bis in den Farbkasten und schmierigelt auch ordentlich die Farbkastenfolie runter.