Dispersionslack und Bedruckstoff

  • Bis zu welcher Grammatur kann man eigentlich mit einem Kammerrakelsystem lackieren - also relativ dünne Papiere? In meinem Ausbildungsbetrieb waren 135 g/m² das Geringste, was man dispersionslackieren konnte. Bei weniger hätte man Probleme gehabt, noch eine Rückseite aufs Papier zu bringen, weil es sich so stark wellen und biegen würde. So wurde das jedenfalls immer gesagt.


    In meiner jetzigen Arbeitsstelle ist man sich dessen nicht sicher und ich mir auch nicht. Welche Erfahrungen habt ihr schon gemacht? Und was muss man dann beachten? Bogenentroller, Schöpfvolumen der Rasterwalze, Trocknereinstellung, Laufrichtung etc.?

  • Hallo, also das mit der Grenze von 135 gr kenne ich so auch- darunter macht es mit der normalen Konfiguration an der Maschine relativ wenig Sinn bzw. es ist schon eine
    trickige Geschichte. Im Schöndruck muss man wenn man nichts verändert viel mit den Lufteinstellungen der Auslage arbeiten, wenn man im Widerdruck alles auf "normal" stellt
    geht es wieder ganz gut. Wechsel der Rasterwalze von 13er auf 10er z.B. bringt schon sehr viel- desweiteren gibt es von mindestens einem Lackhersteller einen
    spannungsfreieren Lack extra für Dünndruckpapiere, damit bist du auf der sicheren Seite.......... :thumbup:

  • moin,


    also ich hab schon ganz oft 80g BD matt vollflächig lackiert.10ner rasterwalze und den trockner runter stellen dann geht das problemlos.der mattlack trocknet doch fast von alleine.nen kollege hat sogar schon lackiert ohne trockner weil er nicht gemerkt hat das der trockner aus war. :D und ist auch nix passiert.hab auch schon 90 g BD glänzend mit vollflächig glanzlack lackiert.klappt alles.


    alles ne frage der einstellung, von und zur maschine! :D

  • richtiig
    90 g papier und mattlack .auch schon ohne trockner gedruckt .
    greifer nach ganz vorne ( also sehr spät öffnen lassen und luft von oben nur auf die bogenvorderkante.die anderen ausmachen . ach ja bogenentroller bisschen annmachen . schon ist der lack gegessen ;)

  • Hey,


    Da wir kein Lackwerk haben, haben wir nur bei einem Periodikajob das Glück mit Dispersionslack zu lackieren (Mittels zurechtgeschnittenem Gummituch) auf 250g/m². Kann man eig. den Dispersionslack mit Glanzlack/Mattlack/Finaseal vergleichen? Von der Menge die aufgetragen wird z.B.?


    MFG
    Michael

  • Das dünnste Papier, was wir mal dispersionslackiert haben waren 60g -okay die Auslage hatte ihren Namen nicht wirklich verdient, waren aber nur 1000 Bogen und beim WD gings dann etwas besser. Zum Glück haben wir nen Rüttler an der Schneidemaschine...

  • Ich mal wieder. Wollte nicht gleich nen neuen Thread aufmachen, weil ich eigentlich nur zwei konkrete Fragen habe. Es geht ums Ablegen.


    1. Unser Magenta ist nicht alkali-echt, alle anderen 4c-Farben schon. Beim Dispersionslackieren kommt es neuerdings bei starker Farbbelegung trotz Lack und Puder zum Ablegen. Und wenn ich das richtig sehe, ist das immer ein leichter Rotstich. Hat eine Nicht-Alkaliechtheit einer Druckfarbe Einfluss auf das Trocknungsverhalten?


    2. Der Trockner läuft eigentlich immer im Automatikmodus. Das heißt, die Temperatursensoren in der Auslage sind aktiv und IR-Strahler und Heißluft werden automatisch gesteuert. Jetzt ist mir aufgefallen, dass der Trockner gar keine Heißluft auf den Bogen bringt, sondern nur 14% IR-Strahlung. Ich fahre auch nicht übermäßig schnell, weils ja sonst ablegt. Aber eigentlich dürfte sowas doch nicht passieren, oder?



    Herzlichen Dank schonmal für eure Antworten.

  • Deine Lackwalzen sind aber in Ordnung? Schöpfvolumen ausreichend? Hohe Farbbelegung braucht ne Menge Lack. Wir hatten da anfangs starke Probleme mit der 10er Rasterwalze. 13er ist bei uns mit vielen Flächen so das Minimum.


    ... allerdings wenn ich so den Rest dieses Themas lese... druckst Du Papier, ist natürlich weniger Lack sinnvoller. Wegen dem aufrollen... Ich rede hier von Karton ab 250g/qm aufwärts.


    Vor zwei Wochen ist bei uns das Heizgebläse kaputt gegangen. Hat mich schon gewundert das der Bogen a) nicht mehr warm aus der Auslage kam und b) die IR Strahler volle Pulle laufen. Und dann die lapidare Fehlermeldung "Heizleistung Ausleger"....
    Aber nach genauem durchsehen der Fehlermeldung stand auch entsprechend das ein Heizgebläsemotor nicht geht. Ausgetauscht, alles wieder gut.


    Jetzt kam schon zwei mal so zwischendurch die Meldung das 1 IR Strahler defekt sei. Ich sehe allerdings alle Strahler leuchten....


    Überprüf doch mal Deine Automatik. Wir lassen auch automatisch regeln. Es steht alles zwischen 70 und 100% Leistung. Die Sensoren regeln dann runter. Ich stelle nur die gewünschte Temperatur am Ausleger ein. Je nach Auftrag zwischen 26 und 34 Grad.


    Aber wie gesagt, Karton.... Papier reagiert ganz anders.

  • Ich denke ich hatte es mit dem sogenannten Waschkücheneffekt zu tun. Hab am nächsten Tag mal den Trockner n bissel nackig gemacht und nachdem ich alle Trocknereinschübe raus hatte und wieder einsetzte, gingen plötzlich alle Lichter an. Von da an hatte ich auch wieder Heißluft und volle Power Abluft, ungewöhnlich laut wurde es dann. Jetzt kommen die Bogen auch wieder relativ vorgetrocknet aus der Auslage. Nach 10 Sekunden ist alles berührungstrocken. Eine Fehlermeldung wurde nicht abgelegt. Sehr komisch.

  • Wir lackieren sogar 90 g matt Bilderdruck...ja, ohne Mist. :| Und es ist wirklich so dass das Papier das "chinesische Dach" macht (xD "tellert" halt ;) ). Mit der Auslage kann man da nicht viel machen, außer etwas entgegenwirken mit bestimmten Einstellungen...jedoch wird es kein Stapel der Schönheitswettbewerbe gewinnt. An einer anderen Rapida 105 (als an der, an der ich arbeite) die kein Lackwerk, keine verlängerte Auslage (Trockner unmittelbar vor der Auslage in dem Falle) hat, konnte ich das Papier immer gut bedrucken. Da hatte man die Möglichkeit den Trockner seperat in drei Teile an- oder abzuschalten. Guter Kollege (alt gelernter Buchdrucker ^^) gab mir den Tipp die äußeren Segmente auszumachen und nur den mittleren anzulassen, um so zusätzlich vorzusorgen dass die Ecken sich nicht statisch aufladen. Ergebnis: top Stapel!
    An meiner jetzigen Maschine hat man keine Möglichkeit den Trockner in Segmente zu schalten...alles was geht ist die Temperatur und Gebläse einzustellen (ist ja so Gang und Gebe nehme ich an :P) oder an und aus.


    Und ausschalten möchte man den Trockner nicht gerade, wenn man lackiert und 4-farbige Schwarz-Flächen auf diesem Papier hat. ;)

  • Ist doch gar nicht so blöd die Frage! ^^
    Klingt nur wie eine gute Hausmännische Lösung. :D


    Also wer weiß ob das geht...ich nehme an schon. Wenn jedoch in den Kontakten irgendeine Art von Sicherung eingebaut ist die verhindert dass man mit deaktivierten/beschädigten Elementen arbeitet, bringt das ganze logischerweise gar nix, weil die Maschine dann "rumzickt" und einen nicht weitermachen lässt + Fehlermeldungen ausspuckt.


    Ich würde es auch nicht empfehlen...wer weiß ob der Trockner dadurch irgendwelchen Schaden nehmen kann bzw. die Maschine an sich.


    Bei unseren Trockner besteht nur die Möglichkeit die Stromzufuhr zu unterbrechen (Stecker ziehen natürlich :wacko: ). Um einzelne Teile aktiv zu lassen müsste man bestimmt Elektriker sein um nicht das falsche Kabel zu treffen. :P Wäre ja dann in dem Sinne aber auch gepfuscht.

  • Kollegen,
    ich bin mal so frei dieses "fast" erklärte Thema zu erweitern-und zwar möchte ich bei Dispolack die Klebebindung "unterbringen".
    Wenn ihr einen Job mit Dispolack habt- beim Inhalt ist es ja egal weil die Rückseiten des Inhalts einer Broschur sowieso gefräßt wird.
    Was aber ist mit der Klebefläche beim Umschlag?
    Wisst ihr genau das der Dispolack sich mit dem Kleber verträgt-oder macht ihr euch ne Lackform-bzw. verträgt sich Dispolack immer/meist mit dem Kleber?

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Kollegen,
    ich bin mal so frei dieses "fast" erklärte Thema zu erweitern-und zwar möchte ich bei Dispolack die Klebebindung "unterbringen".
    Wenn ihr einen Job mit Dispolack habt- beim Inhalt ist es ja egal weil die Rückseiten des Inhalts einer Broschur sowieso gefräßt wird.
    Was aber ist mit der Klebefläche beim Umschlag?
    Wisst ihr genau das der Dispolack sich mit dem Kleber verträgt-oder macht ihr euch ne Lackform-bzw. verträgt sich Dispolack immer/meist mit dem Kleber?


    Frag' Deinen Buchbinder, denn das hängt von seiner Technik ab. Ein Buchbinder, mit dem ich zusammenarbeite, verarbeitet auch innen komplett lackierte Umschläge (PUR-Rücken- und Seitenleim). Ein anderer braucht die Klebestellen Farb- und Lackfrei, da er mit Hotmelt-Seitenleim arbeitet.