Deckweiss im Konventionellen Offsetdruck

  • Hallo Kollegen,


    kennt von euch einer ein Deckweiss, das auf einem farbigen Papier im Offsetdruck ausreichend deckt?


    Bedruckt werden soll ein roter Karton mit Text und ein paar Applikationen.


    Wir haben zwar die Möglichkeit den Auftrag Digital mit Weisstoner zu produzieren, ist aber bei der Auflage nicht Wirtschaftlich.


    VG Bastlwastl

    Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger!!!

  • Hallo bastlwastl,


    es dürfte tatsächlich kein so starkes Deckweiß im Offset geben, wie du es brauchst. Die Pigmentmenge, die man in einer Offsetfarbe unterbringen kann, ist nicht hoch genug, dass bei unserer max Schichtdicke von vielleicht 2 g/m² eine so starke Deckung erreicht wird. Hier ist der Siebdruck eindeutig im Vorteil. Und wenn Boston Presse es nicht mal im Hochdruck schafft, haben wir keine Chance.


    Möglicherweise gibt es schon Lösungen mit wässriger Flexofarbe aus dem Lackierwerk. Aber auch hier bin ich skeptisch, ob die Schichtdicke reichen kann.


    Viele Grüße & ciao
    Inkman

  • Am einfachsten wäre tatsächlich die Variante im Siebdruck. Im Offset haben wir mal mit einer "Sperrschicht" auf transparentem Material für höherer Deckkraft experimentiert. Erst Deckweiß, dann als Sperrschicht Silber (deckende Farbe), dann wieder Deckweiß und Skala obendrauf. Geht an einer 8Farben in einem Gang. Das Ergebnis war verkaufbar.

  • Hallo Kollegen, wir drucken hin und wieder Deckweiß auf schwarzen / dunkelblauen Karton. Mit einem UV Deckweiß, in unserem Fall ein LED Deckweiß, erzielen wir sensationelle Ergebnisse die so manchen zum Staunen gebracht haben. Funktioniert tadellos. :thumbup:


    Qualität ist wenn der Kunde zurückkommt , und nicht die Ware!

  • Hallo,


    ich habe an einer UV-Maschine lange Zeit gearbeitet. Allerdings keine LED, noch Quecksilberdampflampen.


    Viel silber-/goldkaschierte Bogen, auf die dann Skala und Sonderfarben kamen.
    Bei den 4c-Abbildungen wurde Deckweiß vorgedruckt und ich war immer froh, wenn ich bei meiner
    Sechsfarben zwei Werke vorher für Deckweiß hatte....deckte ganz einfach viel besser!
    Gut, wenn noch ne Hybrid-Lackveredelung oder ne Sonderfarbe vorhanden war....ging es halt nicht.


    Bei kleinen Sächelchen ging auch ein Werk, aber volle Farbgebung war nötig, was ja auf Dauer bei einer
    kleinen Abnahme schlecht ist....


    Und bei den goldkaschierten Bogen war selbst bei doppeltem Vordrucken immer noch ein Schimmer zu sehen!


    Anyway.... wir hier schon geschrieben...Du brauchst eine höhere Schichtdicke...also Siebdruck würde ich
    auch vorschlagen! Ist vielleicht die beste Alternative Preis/Leistungmäßig...


    Oder aber die LED-Schiene mal probieren...


    Konventionell ist das nicht wirtschaftlich, meine ich!


    Gruß
    Michael

  • Hallo,


    danke für die ausführlichen und zahlreichen Antworten...


    Einer unserer Sachbearbeiter hat bei einer anderen Druckerei gesehen wie diese einen schwarzen Karton über 1 Druckwerk Konventionell mit Top Deckung gedruckt haben, auf den Farbdosen war kein Etikett.


    Und jetzt sollen wir das auch können....


    VG Bastwastl

    Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger!!!

  • Ich bin mir nicht sicher was dein Sachbearbeiter da gesehen hat, Fakt ist in der Praxis mit einem Druckwerk ein Weiß zu erzielen das TipTop deckt ist nahezu unmöglich - und schon garnicht konventionell. LED Farbe mit mehreren Schichten Deckweiß, idealerweise mit Zwischentrocknung - dann hast du eine tolle Deckung und ein Super Weiß - Meine Meinung :)


    Qualität ist wenn der Kunde zurückkommt , und nicht die Ware!

  • Leider wird die Frage nach der Wirtschaftlichkeit immer als Letztes gestellt. Wer etwas Besonderes möchte soll auch dafür zahlen,nur der Kunde versteht nicht ,daß ein einfarbiger Druck plötzlich sooo viel mehr kostet. Mein Tip: Keine Experimente,Siebdruck oder Folienprägung.

  • Ich bin und bleibe sehr skeptisch, was das Thema LED-UV angeht. Es gibt viele falsch ausgelegte/schlechte UV-Trockner auf dem Markt, aber mit einem guten/vernünftigen UV-Trockner bekommt man fast alles hin.
    Eine direkte Weiterverarbeitung, keine Abkühlzeit, keine Hitze, als das ist machbar.
    Ein großer Vorteil von UV-LED ist, dass kein(fast gar kein) Ozon entsteht. Trotzdem würde ich auf eine Entlüftung nicht verzichten wollen.


    UV-LED Farbe enthält deutlich mehr "Pigmente" als normale UV-Farbe, damit die Reaktion funktioniert. Dementsprechend muss und wird LED-UV Farbe immer teurer sein als UV-Farbe. Diese Kosten liegen weit über den was insgesamt für Strom und Lampen bezahlt wird. Mal davon abgesehen dass irgendwann auch die LED-Lampen getauscht werden müssen.
    Nur wenn Farbe so günstig wird das sie in der Gesamtkalkulation keine Rolle mehr spielt, dann lohnt sich UV-LED.


    Wenn man ab und an mal Sonderspezialaufträge von guten Kunden hat, dann kann man mal für eine Auflage gegen alle Wirtschaftlichkeit "zaubern" mit allem was man hat. Dann kann man auch mal Deckweiß mit LED-UV raufhauen.