Verkürztes Druckbild

  • Hallo Werte Kollegen
    Hab ein schleichend schlimmer werdendes Problem.
    Nach dem Einpassen und losfahren wird das Druckbild im letzten Werk (Yellow) immer kürzer.
    Nachpassen (ausmitteln) ist leider ständig nötig----bis etwa 5000 Bogen gedrucht sind.
    Und ist entzwischen schlimmer geworden und oft in mehreren Farben.
    Ein Rundum Heidelbergservice (via Wartungsvertrag) ist erst 4 Monate her. (Greifer, Lager---alles gewartet)


    Der Heidelberg- Instruktor hat die Plattenschienen und Rollenlager überprüft und dann gemeint: wir sollen froh sein das unsere 5 Jahre alte CD102-4 noch so gut druckt mit 210Mio Druck am Buckel.
    Ich bin mit dieser Aussage höchst unzufrieden---zumal ich perfektionistisch Veranlagt bin----was den Heidelbeeren wohl etwas fehlt.


    Da sich auch ein leichtes Dublieren in Mag dazugesellt hat....tippe ich auf mein Cyan-Werk. Da ich in B,M,C,Y- Reihenfolge drucke.


    Aber wie überprüft man die Greiferübergabe?
    Macht es Sinn mal die Gummituchunterlage in allen Werken zu erhöhen?

  • Hallo Franz


    Die Druckabwicklung kannst du nicht über die Unterlagen unter dem Drucktuch verändern. Dies geht nur mit dem Plattenzylinder oder dem Gegendruckzylinder.
    In der Praxis wird nur noch sehr selten die Abwicklung verändert, und dann meistens nur das erste Druckwerk, da das Papier sich beim ersten Druckwerk am meisten ausdehnt.
    Um einen Abzug zu verlängern, musst du den Aufzug unter der Platte verringern, und dies geht heute bei ganz vielen Druckmaschinen gar nicht mehr, weil die Druckplatte direkt auf dem Zylinder liegt.
    Kann es sein, dass der Platteneinzug die Platte nicht mehr richtig spannt?
    Aber wenn schon der HB Instruktor nichts gefunden hat wird es schwierig.
    Viel Glück
    Jakob

  • Moin Franz,


    bis hierher ist alles Orakelei aber Du sprichst nach deiner Einschätzung vom Kürzerdrucken in Verbindung mit Dublieren in einem anderen Werk.
    Um eine konkrete Aussage über den Bogentransport in deiner Maschine geben zu können, wäre der Testdruck mit einer Noniusform angesagt.
    Nur hierdurch können eventuelle Fehler eingegrenzt bzw. zugeordnet und die vorgegebenen HD-Toleranzen (Bogenübergabe / Passerstandardabweichung)
    überprüft werden. Hierzu werden speziell ausgebildete Monteure von HD mit dem Passermeßgerät Luchs vom SID zu dir kommen und die Maschine
    abdrucken. Dann erst hast Du einen korrekten Ist-Zustand deiner Maschine und kannst weitere Maßnahmen planen. Anders bekommst Du hier keine
    Ruhe rein. Beste Grüße, Olaf.

    Es heißt ja nur "guten Morgen" weil "halt die Fresse" gesellschaftlich nicht so akzeptiert ist. :rolleyes:

  • Moin moin,
    also an einer CD unter der Platte was rausnehmen ist schon gewagt, ich frag mich nämlich wie. Das ist seit der 3. Generation nix mehr mit Plattenunterlage, da ist nur Metall.... Ähnlich verhält es sich mit dem Gegendruckzylinder.
    Beim Abdruck mit der HD-Testform lässt sich nur bedingt herausfinden, wo es bei einer Maschine hakt, man kann es eingrenzen.
    Eingrenzen kann man das aber auch selber:
    - Papiere mit SB und BB nacheinander drucken, um zu schauen, ob das Bild gleichmäßig bleibt. Bei 4c-Maschinen ist der Streckgang im 1.DW, danach verändert sich der Bogen kaum bis gar nicht (Außer: Karton)
    - Farbe: Ist die aufeinander abgestimmt? Farben von verschiedenen Herstellern benutzen ist nicht immer ratsam.
    - Temperatur der Maschine: Je kälter, desto schlechter
    - Reinigungszustand der Maschine: Je dreckiger, umso schlechter, gilt ganz besonders für Greiferleisten


    Dann 21 Mio Drucke, was soll dass denn...
    Bei meiner letzten Maschine (SM 102-8) waren nach 8 Jahren 172 Mio drauf, dann erst wurden mal ein paar Sachen gewechselt (Walzenstuhl, Teile vom Anleger + Greifer)


    Und die Heidelberger Instruktoren sind auch nicht immer die hellsten Sterne am Firmament.


    Also, erst mal selber alle Faktoren, die noch nicht geprüft sind, egalisieren, dann evtl. mit einem Heidelberger Techniker das ganze nochmal abhandeln. Das dauert etwa 2 volle Tage.
    Wenn das Dein Chef mitmacht, klopf ihm auf die Schulter.


    Gruß

  • Hallo Franz!


    Hatte bei mir ein ähnliches Problem (Dublieren+Druckbildlänge). Hab´ auch versucht über Heidelberg das Problem zu lösen, aber keine Chance! Ich habe es dann alleine geschafft und das so dass ich ALLE Greifer fester angezogen habe und das trotz Warnungen von Heidelberg (z.B. die Greifer bei der Anlagetrommel NUR bei 142,5° zu justieren). Seitdem keine Probleme mehr. Außerdem versuch die Gummitucher VOR dem betroffenen Werk nachzuspannen. Mit Testformen kommst du nicht weiter. Ich habe seit November keine Probleme mehr.


    LG

  • Danke der vielen Antworten und Ideen.
    Ein Testdruck wird wohl nicht ausbleiben.
    Das die Platte nicht ordentlich gespannt wird....Interessant.
    Hab bis jetzt immer nur davon gehört das Sie Vorne nicht ordentlich gehalten wird.


    Und jetzt....wo ich das sag. Fällt mir ein das Cyan (3. Werk -B,M,C,Y), beim Platteneinspannen ein leichtes Knacken zu hören ist, beim Spannen.
    Die Schienen hab ich schon mal eingesprayt und äusserlich gesäubert ohne Erfolg.
    Da wir zunehmend auch auf der 2. Maschine dieses Problem kriegen.....könnte der Plattenknicker sich verstellt haben?
    Den kann man doch garnicht verstellen, justieren, oder einfach nur Alt sein?


    Übrigens sind auf meiner Machine in 5,5 Jahren über 214 Millionen Bogen gedruckt worden, denn wenns nur 21 Mio wären....hätte ich einen Helfer der mit mir nur Plakate druckt.---Beides ist nicht der Fall.


  • Danke...für die vielen Worte. Ratschlag war leider Keiner dabei.
    Es sind übrigens 215 Mio Drucke in 5,5 Jahren...und danke Dir hiermit, Deiner Anspielung mit einem Lächeln.


    LG, Franz Josef


  • Ich glaub das nicht. Anfangs waren es 0,05 mm innerhalb von 3000 Bogen. Jetzt sind es 0,12 und dauert an bis etwa 10000 Bogen gedruckt sind. Erst dann ist Ruhe....der Passer bleibt dann erst dort wo er ist.


    Und dann neue Platten rein und dasselb Spiel von Vorne....zuerst Y um ca. 0,12 nach unten und dann wieder Rauf......schön langsam.....so das man immer was zu zun hat.


    Und besonders cool ist wenn dann andere Farben auch mal mit machen....wie Magenta um 0,05 zurück...nach 2000 Bogen.
    Es ist gerade nicht Lustig...auch weil ich durch dieses andauernde Nachpassen natürlich auch dublierende Bögen dabei habe. Die ich zwar nicht sehe weil es bis zum Bogen ziehen schon gestellt sind.


    Auf einen SID Abruck setze ich wenig Hoffnug da meine Zunahmewerte (laut. CPC 24) keineswegs zugenommen haben wenig Hoffnung auf eine Lösung.
    Auch den PSO Standart konnten wir vor etwa einem jahr noch drucken.....von heidelberg Instruktor---ausgeführt.


    Soll ich wirklich an den Greifern etwas herumstellen obwohl sie alle gängig sind.....oder etwas an der Plattenumkantung herumdoktern obwohl es da nichts zum justieren gibt?---oder?
    Die ist immerhin auch schon ewa 15 Jahre alt.


    Und ich hab sehrwohl bemerkt das Die nicht immer gleich....die Hinterkante gleich rein tut.....war nach einem Softwareupdate plötzlich viel weiter hinten am reindrücken. (was aber Zeitlich garnicht zu meinem jetztigem problem passt)


    Hoffe auf Hilfe...mehr denn Je

  • An einer SM 74 hatten wir mal ein ähnliches Problem, da war es ein gebrochener Stift an der Druckstellerwelle. Da ist nach jedem Stopper der Passer erstmal wieder gewandert. Die CD 102 dürfte zwar anders konstruiert sein, ist aber vielleicht ein Ansatz.


    Es gibt bei Heidelberg, wie überall, bessere und weniger gute Techniker. Vielleicht hattet Ihr da auch einfach Pech.

  • Hallo Franz,da habe ich etwas nicht verstanden:Wenn ich die Plattenunterlage verringere wird der Abzug kürzer? Der Umfang des Plattenzylinders wird doch geringer also muß doch auch das Druckbild kürzer werden?


    Du musst umdenken. Angenommen die maschine dreht sich immer gleich, im ausgewogenem Umfang. Und dann machst Du Einen davon Grösser. Dann macht er dasselbe Druckbild auf einem kleinerem Gegenüber und es wird somit kleiner als es ist.


    Sozusagen dreht sich das Grosse Bild auf eine sich langsamere, kleinere Walze und wird kleiner weil sich der Umfang nicht verändert. Wenn Beide Ihre 360 Grade gemacht haben wirst Du dasselbe sehen......auf der Platte etwas grösser auf dem Gummituch etwas kleiner.
    Die Zylinder reiben sich sozusagen auch: weil durch den unterschiedlichen Umfang auch verschiedene Geschwindigkeiten entstehen.
    Nachdem die zwei aber am Druckanfang wieder an der selben Stelle stehen hat Der Grosse auf den Kleinen abgedruckt.


    Glaubst Du das ein Doppelt Grosser Zylinder auf einen halb so grossen Zylinder........dann kleiner oder grösser abdruckt.


    Die Beiden haben den selben Weg, 360 Grad.....und am Ende dasselbe drauf.


    Und erst dann kommt erst der Gegendruck mit seinem Papier drauf und gibt es wieder.


    Hoffe Dich nicht noch mehr verwirrt zu haben denn jeder hat so seine eigene Sprache.....fängt an mit mehr Ziehen, wo der Andere sagt: nein Papier nach rechts.....und Beides bedeutet Dasselbe.


    So wünsch ich Dir Deine Eigenen Gedankenspiele....die hoffentlich jetzt in die richtige Richtung rotieren.


    LG Franz

  • Moin moin,
    der Beitrag von derFranz ist ganz schön verwirrend und leider Teilweise nicht korrekt.
    So z.B. das Zusammenwirken von doppelt und einfachgroßen Zylindern. Die Druckmaschinenhersteller haben das bisher so entwickelt, dass sich der Doppeltgroße Gegendruckzylinder mit nahezu halber Geschwindigkeit dreht, der einfachgroße Gummituchzylinder und Plattenzylinder mit normaler Geschwindigkeit. Die verschiedenen Umdrehungsgeschwindigkeiten werden mithilfe von verschieden großen Zahnrädern erreicht, die alle bis auf das tausendstel genau sind.
    Aber die Unterschiedlichen Zylindergrößen wirken nur indirekt auf die länge des Druckbildes. Solange der Zylinderunterlagen alle laut Maschinenhersteller sind, kann sich da auch nix verlängern oder verkürzen.
    Nur wenn am Plattenzylinder oder am Gegendruckzylinder im Unterbau was verändert wurde, verändert das die Drucklänge.


    Ich habe schon selbst beim Abdruck einer Zweifarben erlebt, dass sich das Druckbild dennoch verändert hatte, obwohl alles o.k.


    Nach langem ausprobieren kamen wir der Sache auf den Grund: In der Halle war es zu Kalt, ebenso die Maschine und das Papier. Somit hatte die Farbe den Bogen im ersten Werk quasi gestreckt und wir konnten im zweiten Werk keinen halbwegs ordentlichen Passer erwirken.


    Gruß

  • ja,ich denke ich habe da ein sehr interessantes aber schwieriges Thema angesprochen.Probleme mit der Länge des Druckbildes hat wohl jeder schon eimal gehabt.Die Ursachen und Abhilfen sind jedoch sehr unterschiedlich.Ich danke allen,die versucht haben etwas Licht ins Dunkel zu bringen!