In
Frage 7 ist die grundsätzliche Antwort über die Wirkung schon
gegeben. Fragen wir deshalb hier mal: "Wie wurde und wird denn
das gemacht?"
Zuerst
hatte man Messgeräte, die Lichtmengen messen konnten. Die konnte man
mit Farbfiltern kombinieren, um nicht immer alles zu erfassen,
sondern einen Ausschnitt herauszuschälen. Wenn man die Skalen -
Buntfarben quantitativ erfassen wollte, musste man einen Filter
verwenden, der am besten nur genau die Wellenlängen durchließ, die
vom Pigment absorbiert wurden, weil hierin ja die Farbwirkung lag.
Für Cyan suchte man also einen orangen Filter. Wenn der
Licht-Messwert unter 100 % war, also etwas geschluckt wurde, hatte
man einen Farbeffekt.
Man
konnte dazu Spektren nach Wellenlängen vermessen. Leider waren die
Messgeräte - Spektralfotometer - damals sehr teuer und groß. So ein
Gerät habe ich noch gesehen. Es besetzte einen ganzen kleinen
Laborraum und wurde von einem Physikochemiker und einer Laborantin
bedient.
Immerhin
konnte man die Pigmente recht genau vermessen und nach Filtern
suchen, die möglichst präzise die charakteristischen Wellenlängen
auswählten. Dazu nahm man Gelatine, färbte sie an und ermittelte
die durchgehenden Wellenlängen. Wir ahnen schon, da musste man
nehmen, was es gab; man konnte sich keine nach Wunsch schneidern. Es
kamen also Kompromisse heraus.
Man
hat sich irgendwann auf feste Modelle geeinigt, damit die
verschiedenen Firmen überhaupt ihre Ergebnisse miteinander
vergleichen konnten. Hier sehen wir, was ein gut entwickeltes
Normwesen für einen Nutzen haben kann.
In
der jüngeren Zeit mit der kleiner und leistungsfähiger - und
billiger! - werdenden Elektronik konnte man endlich Spektralfotometer
bauen, die auch für den Endbenutzer, den Drucker, erschwinglich und
auch bedienbar waren. Seither schälen wir nicht mit Farbfiltern das
Licht aus, das wir messen wollen, sondern messen das ganze Spektrum,
zerlegen es nach Wellenlängen in z. B. 20 Kanäle - und nehmen uns
nur die heraus, die wir brauchen. Das heißt nun
"Spektral-Densitometer".
Und
da die gefragten Wellenlängen inzwischen in Normen festliegen,
verwenden wir meist die Verteilung der alten, kompromissmäßigen
Pigmente. Damit die Messungen zusammenpassen.
Es
liegt auf der Hand, dass jetzt immer häufiger z. B. die
Hauptwellenlänge des gemeinten Pigments verwendet wird, nicht der
Rest. Wir haben weniger Überlappungen und damit klarere
Messergebnisse. Wir können nun sogar zu jedem beliebigen Pigment ein
gut passende optische Dichte abrufen, nicht nur zu den Skalenfarben.
Sofern wir das gebrauchen können.
Und
da die Densitometrie uns ein Maß für Farbschichtdicke gibt, ist sie
noch immer nützlich. s. a. Schema Densitometer.jpg