Meine Antwort:
Im Bogenoffset kennen wir die Trocknung der Farben durch Wegschlagen und durch oxidativer Verfilmung.
Das Wegschlagen hängt selbstverständlich nicht nur von der Bindemittel - Konstruktion der Farbe ab, sondern ebenso stark von den Saugeigenschaften der Bedruckstoff - Oberfläche. Ideal sind viele, aber kleine Poren, z. B. wie bei einem Bilderdruckpapier.
Mit der oxidativen Verfilmung ist das schon komplizierter. Auf den ersten Blick scheint sie auf jedem Papier oder Karton zu funktionieren, wenn Farbe und Feuchtmittel dies zulassen. Auf den zweiten Blick muss man allerdings sehen, dass zusammen mit dem Feuchtmittel auch die Bedruckstoff - Oberfläche Einfluss nehmen kann, wenn nämlich wasserlösliche Substanzen im Strich sind. Das können von der Herstellung saure Stoffe sein; dann bremst oder unterbindet der Bedruckstoff die Verfilmung. Bei Naturpapieren war das vor 20 Jahren ein Problem.
Außerdem können besonders bei Naturpapieren die gröberen Poren höher viskose Bindemittel (Pflanzenöle, Alkydharze) weg saugen, die dann später zur Verfilmung fehlen.
In den 90er Jahren wurde der chlorfrei gebleichte Zellstoff für Trocknungsstörungen verantwortlich gemacht. Das glaubt zum Glück heute niemand mehr.