meine Antwort:
Das hat mit der Oberflächenspannung des Feuchtmittels zu tun. Je höher sie ist, desto mehr Energie kostet es, sehr kleine und gekrümmte Oberflächen zu erzeugen. Die wehren sich und kriechen zusammen, sobald sie können. Oder sie überbrücken kleine Rasterlöcher auf der Platte, ohne ganz auf den Boden zu kommen. So springt das Feuchtmittel auch über winzige Zwickel, also aufeinander zuwachsende Spitzen zwischen zwei Rasterpunkten.
Die Farbe schafft es aber, denn die hat immer eine sehr niedrige Oberflächenspannung, benetzt also auch schwierige Flächen. Sie braucht mit ihrer Viskosität dann höchstens mehr Zeit oder mehrere Anläufe.
Ohne das Wasser verstehen wir jetzt auch, warum der Wasserlose solche Feinstrukturen besser meistern kann.
Den Effekt nützen wir ja auch in Anstrichfarben und Textilstoffen: Etwas kann Wasser abperlen lassen, aber Wasserdampf durchgehen lassen, wenn die Löchlein nur klein genug sind.