Beiträge von Cyberfisch

    Hallo Kristina


    Also, so ganz schlecht ist das Druckergebnis nicht, welches du auf deinem Handtiegel erzielst. Mit zunehmender Erfahrung und mit den Tipps von Arsentij wird es bestimmt noch besser werden. Workshop-Besuche sind ebenfalls eine Topp-Weiterbildung.


    Wieweit das Druckergebnis auf deinem Tiegel gesteigert werden kann, kann dir jedoch niemand sagen. Diese Maschinen waren die Kopierapparate ihrer Zeit, gebaut vielleicht vor 150 Jahren, und niemals dazu gemeint, Spitzenqualität zu drucken. Billette, Nummerzettel, Collis usw. war das Einsatzgebiet dieser Maschinen.


    Karl Krause war wahrscheinlich der Händler dieser Maschine, welche wohl ein No-Name-Tiegel ist und irgendwo in grosser Stückzahl gegossen und zusammengesetzt wurde.


    Wenn du deine Maschine irgendwann ausgereizt hast, auf maschinensucher.de werden grössere und stabilere Maschinen immer wieder angeboten. Und mit tiefem Griff in den Geldbeutel sind auch neue Maschinen erhältlich.

    Ich habe vor 2 Monaten alle Maschinen abbauen lassen weil wir demnächst den Geschäftsbetrieb aus Altersgründen einstellen.

    Heute habe ich wieder 10.000 Briefbogen bei einer Onlinedruckerei zugekauft. Brutto Preis vor 12 Monaten 179 Euro, jetzt 159 Euro!

    Ich glaube mehr muss ich dazu nicht schreiben! Dafür brauche ich keine schwere Technik mehr im Haus haben.

    Dazu ist zu bemerken, dass auch Online-Druckereien immer mehr ihr Geschäftsmodell in Frage gestellt kriegen. Sammelformdruck ist nicht mehr DER Vorteil, um günstige Preise anbieten zu können. Auch im Onlinedruck sinkt die Auflagezahl pro Form, die Kosten einer XL-Maschine bleiben aber immer gleich hoch. Trotz aller Einrichtroutinen an der Maschine, mit dem Drucker als Discjockey ist nicht einfach Geld zu verdienen.


    Und auf einmal hat der Dorfdrucker wieder eine Chance als Geschäftsmodell, weil der sich aus Kostengründen immer auf eine smarte Produktion beschränken musste.

    Wenn ein Betrieb in Konkurs geht, ist das schon tragisch genug. Braucht eigentlich kein Nachtreten hier im Forum.


    Der Konkurs wird wohl auch anders begründet sein als in der Frustration eines unzufriedenen Kunden vor zwanzig Jahren.


    Ich kenne Heidenreich nicht, habe eben ihre Homepage angeschaut. Aus meiner Sicht sehe ich da einen Mitgrund, welcher zum Konkurs geführt haben könnte: Heidenreich preist sich an zum Veredeln und Individualisieren sowie für die Herstellung von Display-Artikeln. Vor zwanzig Jahren ist jeder Druckerei eingeredet worden, veredeln sei ab jetzt ein Muss und auch das Hohelied vom Individualisieren wurde angestimmt. Die Maschinenbauer verkauften gerne dazu die Maschinen, was sie leider nicht dazu verkauft haben. die Kunden, denen solche veredelten und individualisierten Druckerzeugnisse zu verkaufen sind.


    Bei Heidenreich hat das Geschäftsmodell mit veredelten bzw. individualisierten Drucksachen lange funktioniert. Bei rückläufigen Auflagen, erodierenden Preisen und aufkommender smarter Produktionsweise aber allem Anschein nach nicht mehr. Wer hätte vor zwanzig Jahren gedacht, dass es zum Stanzen von kleinen Auflagen keine Autoplatine mehr braucht, geschweige denn für den Druck eine millionenschwere XL.


    Kommt dazu, dass es gerade für zu veredelnde Drucksachen einen enormen Beratungsaufwand braucht und auch viel Human-Knoffhoff auf allen Stufen des Betriebs vorhanden sein muss. Das gesamte Druckvolumen hat sich in Westeuropa in den letzten zwanzig Jahren um rund die Hälfte verringert. Wahrlich eine selbstmörderische Arbeit, heute eine XL-Maschine mit klein gewordenen Auflagen füttern zu müssen.

    Ich bin manchmal verwundert, das der Service nicht auf die Lösung kommt….. oder dürfen die nicht 🤷‍♂️

    Zu diesem Thema kann ich eine selbst erlebte Anekdote beisteuern.


    Wir hatten vor ca. 25 Jahren eine der ersten Vollfarb-Digitaldruckmaschinen im Betrieb. Nach einer Weile trat immer mehr eine "Unzulänglichkeit" auf. Was es war, weiss ich nicht mehr. Auf jeden Fall war der Techniker der Landesvertretung ein fleissig wiederkehrender Gast bei uns. Irgendwann war der Techniker jedoch am Ende seines Lateins, den Fehler zu finden, und machte Meldung an die europäische Niederlassung das Werks.


    Eine Woche später erschien der Techniker wieder, dieses Mal in Begleitung eines Mitarbeiters des Werks. Der unverkennbar japanischer Herkunft abstammende Mitarbeiter besah sich den Fehler. Anschliessend ordnete er an, dass alle Anwesenden (inkl. Techniker) den Raum zu verlassen haben. Er schloss hinter uns Ausgesperrten die Türe, um sie drei Minuten später wieder zu öffnen. Die Maschine war repariert...

    Ja, Karsten, wir beide sind uns einig, das der Techniker wieder auf der Türvorlage zu stehen hat.


    Was ich eben noch gefunden habe: Wenn man das Screen-Belichtermodell bei Google eingibt, findet man ein dreiteiliges Verkaufsvideo des Belichters. Da ist der komplexe Arbeitsweg der Platte vom Entfernen des Zwischenlagepapiers bis zum Stapeln der belichteten Platte zu beobachten. Was auffällt, alle Bänder, Rollen usw. sind auf dem Schwenktisch (Trommelanleger) mittig platziert. Seitlich sind vollformatige Platten ohne Führung.


    Heidelbergianer ist mit seinem Tipp auf einer mehr als heissen Spur. Ich denke, das ist auch hier die Lösung des Problems. Heidelbergianers Lösung erklärt auch, warum kleinere Platten korrekt belichtet sind, weil diese eben vollständig auf den Bändern transportiert werden, im Gegensatz zu den grossen, die seitlich auf dem Tisch aufliegend durch ihr Eigengewicht "gebremst" werden können. So gesehen, ist tatsächlich die Platte der Problemverursacher, nämlich der Kantengrat, der sich auf dem Trommelanleger verhaken kann.

    Die Stanzung ist also immer OK, das hilft schon weiter.


    Druckmaschine schliesse ich auch aus. Wenn die Stanzung zu hart auf die Passstifte fallen würde (wie von Karsten vorgeschlagen), wäre das Druckbild kaum so weit nach vorne verschoben. Und eine nicht vollständig in den Passstiften liegende Platte würde das Druckbild nach hinten verschieben.


    Bleibt eigentlich nur die Plattenklemmung der Belichtertrommel. Das Druckbild ist nach vorne verschoben, heisst, die Platte wird nicht vollständig in die Passnocken der Plattenklemmung geführt oder wird beim anschliessenden Aufziehen auf die Trommel wieder etwas aus der Plattenklemmung herausgezogen.


    Da die Belichtung beim Halbformat immer korrekt ist, schliesse ich beispielsweise Brauenbildung bei der Stanzung aus. Eher ist die Ursache bei der Plattenklemmung selber zu suchen. Ich kenne euer Belichtermodell nicht. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Plattenklemmung mit Federdruck funktioniert, Eine etwas "schwach" gewordene Feder würde erklären, warum die leichteren Halbformatplatten korrekt eingespannt werden und die grösseren, schwereren uns steiferen Platten beim Andrücken (oder Ansaugen) an die Trommel manchmal etwas aus der Plattenklemmung rutschen können.


    Einen mechanischen Defekt des Belichters halte ich für nicht wahrscheinlich, da müsste der Fehler bei jeder Platte auftreten. Schlechte Bänder, Rollen usw. würden die Platte eher schräg auf die Trommel einlaufen lassen.

    Die wahrscheinlichste Ursache ist eine ausgelöffelte Kulisse - oder wie immer dieses Ding heisst.


    Dieses messingene Ding ist auf der Lagerwelle innerhalb des Verreibers und ist verantwortlich für die seitliche Bewegung des Verreibers.


    Bei uns hat sich der Defekt jeweils bemerkbar gemacht, wenn die seitliche Verreibung gehakt hat. Dann war es Zeit, das Ding zu wechseln. Wenn man den Tiegel von Hand dreht, sollte es in der einen Reiberendstellung möglich sein, mit einer Taschenlampe dieses Ding zu sehen.


    Vielleicht gibt es dieses Ersatzteil noch. Kaschke kann bestimmt Auskunft geben.

    Die Frage ist, warum das händische Ausrechnen der Zeit bis zum nächsten Rollenwechsel wichtig ist, wenn die Maschine dies im Programm verankert hat.


    Was mich als Rollendrucker vor allem interessieren würde, wieviel Abschnitte noch auf einer angefangenen Rolle sind. Ein Kollege, ein Endlosformulardrucker, hat dies folgendermassen ermittelt: Rolle mit gespreiztem Daumen und Zeigefinger gemessen: Es sind noch 8000 Formulare auf der Rolle...

    Wie Karsten auch, vermute ich den Fehler im Zusammenhang mit der Stanzung.


    Erster Schritt:

    Ist die Stanzung auf den fehlerhaften Platten gleich wie bei den korrekten Platten? Das heisst, ist der Abstand von der Plattenkante bis zur Hinterkante der Stanzung auch bei den fehlerhaften Platten gleich wie bei den korrekten, oder ergibt sich dort bereits eine Differenz?

    Bei totaler Ahnungslosigkeit kann ich nur mutmassen, wie die Maschine ohne irgendwelche Parameter einzugeben weiss, wann der Rollenwechsel bevorsteht:


    Konstant ist die Bahngeschwindigkeit, konstant ist der Durchmesser des Rollenkerns. Was wechselt, ist die Umdrehungsgeschwindigkeit der Papierrolle. Die Rollenumdrehungszahl wird umso höher, je geringer der Durchmesser der Rolle wird. Ob dünnes oder dickeres Papier, die Umdrehungsgeschwindigkeit der Rolle verhält sich bei allen Papieren gleich, lediglich am Rollenschluss wird der Rollenwechsel bei dicken Papieren etwas eher sein.


    Um die Rollenumdrehungszahl zu messen, genügte ein Tachometer, welches in Verbindung mit der Bahngeschwindigkeit misst, wann die Rolle zu wechseln ist.


    Wenn ich Maschinenkonstrukteur wäre, würde ich es so machen.

    Hallo zusammen, hat hier niemand Erfahrungen mit Theurer? Vielleicht gibt es ja doch jemanden unter uns, der C3 kennt.


    Schönes Wochenende. LG

    Fehlende Erfahrungsberichte hier im Forum haben vielleicht den Grund, dass in diesem Forum überwiegend Frauen und Männer "an der Maschine" schreiben. Sich mit den Problemen von "denen da oben im Büro" auseinanderzusetzen, ist hier doch zu viel erwartet, wenn von diesen Frauen und Männern erwartet wird, tagtäglich das Beste unter Zeitdruck aus den Maschinen herauszuholen.


    Als einer von "denen da oben" kenne ich Theurer nicht. Zumindest auf ihrer Homepage ist C3 ein tolles Werkzeug - für einen Grossbetrieb. Laut Theurer gibt es über 200 Anwender - weltweit. Das heisst, es werden deutlich unter 200 Anwender sein, welche das Programm auch wirklich einsetzen, wie viele davon in DE/CH/A habe ich nicht gefunden.


    Ich bin skeptisch, welchen Mehrwert solche alles umfassenden Programme für einen Betrieb wirklich bieten. Wie es um einen Betrieb steht, kann auch durch einen tüchtiger Buchhalter zusammen mit dem täglichen Gang durch den Betrieb festgestellt werden, ohne eine jährlich fünfstellige Summe dafür zusätzlich aufwerfen zu müssen.

    Naja, ich sehe die Sache nicht so eng.


    Vielleicht war dieses Projekt für junge Doktoranden angelegt worden, welche an die empirische Forschung herangeführt werden sollen.


    Ein Kampfpilot sammelt seine ersten Flugerfahrungen auch in einem Sportflugzeug, um dann über den Lernweg von Turboprop-Maschinen auf einen Jet mit Strahltriebwerk zu wechseln.


    Übrigens:

    Das gefährlichste "Papier" in der Druckerei ist Wellkarton. Von der Stanzform abgequetschte Schnittflächen schneiden wie der Wellenschliff bei einem Messer: tief und rau. Kuvertschachteln lassen grüssen.


    Ansonsten ist es das gestrichene Papier, aber solches haben die Forscher wohl nicht in ihrem Büro gefunden.

    Ich teile die Meinung von HQ_seppel.


    Sleeking braucht gute Nerven und Erfahrung, obs klappt, ist aber auch damit nicht garantiert.


    Zum Trost: Auch das Inline-Sleeken auf Offsetmaschinen ist heikel und auch das Sleeken von Digitaldrucken auf der Koditch (oder wie heisst das Ding nun schon wieder?) ist alles andere als problemlos, obwohl dort das Sleeken mit "Leim" funktioniert.


    Ein angesprochener Digitaldruck-Instruktor, welcher sich auch mit dem Sleeken auskennt, hat gemeint, 2 Grad wärmer oder kälter können bereits ausmachen, ob der Prozess klappt oder nicht. Ein Temperaturunterschied innerhalb der Regelbreite einer Heizwalze??? Wenn das nicht alles sagt...


    Wir haben die besten Ergebnisse mit der Papiersorte Color Copy gemacht.


    Wenn man mit der Tonersteuerung der Maschine vertraut ist, kann diese fürs Sleeken optimiert werden. Auch das Aufdrucken von "Farbabnahmestreifen" fördert das gute Haften und Trennen der Folie. Aber eigentlich haben wir bis heute nur experimentell produziert. Ein standardisiertes Vorgehen, wie dies zum Geldverdienen unentbehrlich wäre, haben wir bis heute nicht geschafft.

    So sind wir Drucker eben. Die einen reparieren komplexe Maschinenteile selbst, die anderen kapitulieren bereits vor einem gerissenen Stahlseil.


    Was für einen Technikereinsatz spricht, dass der denn auch gleich mal über die gesamte Maschine schauen kann. Wenn Verschleiss rechtzeitig erkannt wird, werden die Kosten ungleich geringer werden als wenn ein Lager bereits gefressen hat. Beim OHZ ist immer gut, wenn regelmässig über die Laufschiene des Fundaments und das Lagerspiel desselben geschaut wird.

    Dann bist du, Hitchhiker, noch einer von den glücklichen Druckern, welche eine Maschine stehen lassen können bis im Forum nach vielleicht einer Woche zwanzig mögliche Ursachen des Problems aufgezeigt worden sind, die Maschine deswegen aber immer noch nicht produziert.


    Ich weiss nicht, wie das in anderen Druckereien ist, bei uns ist jedes Mal grosse Hektik angesagt, wenn eine Maschine ausfällt und Termine eingehalten werden müssen.


    Ein paar hundert Euro Reparaturkosten sind Pinuts im Vergleich zu den Kosten, wenn eine XL-Maschine schon nur einen Tag ausfällt.

    Ein herzliches Hallo zurück.


    Wow, du hast eine der legendären Roto-Bürooffset gefunden und willst diese wieder in Betrieb nehmen.


    Ich schätze, deine Maschine hat ungefähr Jahrgang 1970. Viel jünger kann sie nicht sein, die Zeit des Bürooffsets ging bereits Mitte 70er Jahre zu Ende und die Firma Roto ist anfangs 80er Jahre pleite gegangen - wenn ich mich nicht irre.


    Wofür willst du die Maschine denn einsetzen? Aus Freude an der Maschine oder zur (verkaufbaren) Produktion von Drucksachen? Ist letzteres der Fall, rate ich dir vom Versuch ab.


    Die Maschinen wurden damals vor allem in grösseren Verwaltungen eingesetzt zum Kopieren von kleineren Auflagen. Man muss bedenken, dass damals die Xerographie-Kopierer erst im Kommen, noch sehr teuer und von der Geschwindigkeit heutiger Maschinen weit entfernt waren. Als Alternative zu Sprit-Kopien waren die Bürooffset-Maschinen damals eine sehr gute Alternative mit hoher Qualität der gedruckten Kopien.


    Für den professionellen Drucker war die Druckqualität aber bereits damals nicht genügend. Ich denke darum, Betriebsanleitung, Knoffhoff usw. sind kaum über dieses Forum zu finden. Wie es mit Druckplatten und Belichtungsgeräten für die Roto bestellt ist, kannst du in einem aktuellen Thread zur AB Dick hier im Forum nachlesen.

    Alternativ gäbe es dann noch die Silver Digiplate von Mitsubishi. Die kann man noch kaufen und wird in DPX und SDP-Eco Belichtern benutzt.

    Superinformation. Habe ich nicht gewusst, dass Mitsubishi solche Platten herstellt. Wenn diese noch produziert werden, müssten sie auf dem DPM-Belichter verarbeitbar sein.