Beiträge von Cyberfisch

    Diese Schraube ist bei uns noch niemandem aufgefallen, folgedessen hat auch niemand die Funktion gekannt und es hat auch nie jemand daran gedreht.


    Aber eigentlich ist alles klar, auf deinem Auszug der Betriebsanleitung steht es genau beschrieben: Mit dieser Schraube veränderst du den Zeitpunkt, an welchem die Sauger das angesaugte Kuvert wieder loslassen. Die Maschine kann von Hand schrittweise gefahren werden, wenn das Kuvert 2 mm über dem Transporttisch steht, sollte das Vakuum beginnen zusammenzubrechen. Wird nicht ganz einfach sein, ein Kuvert schrittweise in die 2-mm-Position zu führen, mit etwas Fingerspitzengefühl wird das korrekte Einstellen des Vakuums aber möglich sein.

    Ich meine, dass bereits das Abschneiden des Umschlags nicht ganz einfach ist. In der Vergangenheit mussten wir hin und wieder Klebebroschüren den Umschlag abschneiden und die Innenblätter vereinzeln, damit diese gelocht und in Ringordner abgelegt werden konnten. Bei dicken Broschüren nicht einfach, da sich der eigentlich flache Rücken spätestens nach dem ersten Öffnen wölbt. Bei dünnen Broschüren ist das Problem, dass immer ein Hohlraum zwischen den einzelnen Broschüren besteht, wenn diese im Stapel übereinander geschnitten werden sollen. Zudem ist die Eindringtiefe des Leims von Broschüre zu Broschüre aus derselben Fertigungscharge verschieden. Mal ist es 1 mm, dann 3 mm und um das Vorsatzblatt manchmal auch mehr.


    Ich bin kein Buchbinder, mein Wissen ist beschränkt. Als Drucker würde ich eine solche Arbeit aber niemals einem Buchbinder zumuten und den Kunden zu überzeugen versuchen, dass das Vorhaben nicht möglich sei. Wenn ein Korrigendum bei dieser Restauflage nötig ist, würde ich als pragmatische Lösung empfehlen, vielleicht ein Beiblatt der Broschüre beizulegen oder einen Kleber mit den zu korrigierenden Angaben zu drucken.


    Als Buchbinder würde ich den Auftrag auch nicht annehmen. Zu unwägbar wäre mir das Aussehen des Endresultats, zu unwägbar das Risiko einer Fehlkalkulation der aufzuwendenden Zeit.

    Habe gar nicht gewusst, dass eine Grundeinstellung definiert ist. Je nach Kuvertcharge und -qualität kann die Einstellung anders sein. Erfahrung macht auch hier den Meister.


    Hilfreich wäre, wenn du mal ein paar Fotos hier einstellen könntest, wenn das Vereinzeln nicht klappen will. Besser wäre noch ein Movie des laufenden Anlegers.


    Übrigens, bei unserem Anleger ist das Verstellen der Fotozelle über die gesamte Skala nicht möglich. Wir sind immer etwa auf dem zweiten Strich von der Saugerseite gesehen.

    Was mir gerade in den Sinn kommt: Ich weiss auch von Angebotsplattformen, auf welcher die öffentliche Hand Aufträge zur freien Konkurrenz ausschreibt, welche vom Auftragsvolumen her nicht freihändig vergeben werden dürfen. Darunter fallen auch Druckdienstleistungen, welche öffentlich ausgeschrieben werden müssen.


    Das ist vielleicht das, was die Kollegen von MasterE8000 meinen. Näheres dazu kann ich aber nicht schreiben, solcherart ausgeschriebene Aufträge gehören definitiv nicht in die Liga meines Betriebs.

    Solche Versteigerungsplattformen gibt es zum Beispiel für Bauhandwerker. Vor vielen Jahren gab es auch eine für Druckdienstleistungen. Hat wohl nicht funktioniert. Zwei Jahre nach meinem ersten Besuch dieser Plattform waren immer noch die beiden einzigen Offertanfragen von damals hängig.


    Wenn es eine solche Plattform noch gäbe, was möchtest du denn "reinnehmen"? 1000 Expl. A4-Einladungen eines Vereins falzen für den Briefversand? Angeliefert würde ein Heuhaufen kopierter Blätter. Offerieren dürftest du in Konkurrenz mit Hobbydruckern und Falzspezialisten, welche Ihr Bürofalzgerät aus dem Sperrmüll gezogen haben. Immerhin, wenn du den Zuschlag erhalten würdest, könntest du die stolze Summe von vielleicht 3 Euro fufzig in deiner Kasse verbuchen, sofern der Betrag auch bezahlt würde.

    Über etwas Feedback würde ich mich freuen.

    Hier mein Feedback:


    Wir kalkulieren seit bald 20 Jahren ausschliesslich mit Excel-Tabellen. Etwas anders als Massl haben wir für alle Drucksachenarten typische Mustervorlagen hergestellt, welche individuell für den einzelnen Auftrag angepasst werden können. So haben wir die grösstmögliche Freiheit, einen Auftrag individuell und nachvollziehbar zu kalkulieren. Bei grösseren Aufträgen werden Bemerkungen zur Nachkalkulation ins Dokument geschrieben, damit bei Folgeaufträgen Anpassungen gemacht werden können.

    Ich denke, dass die "Verfärbungen" auf dem Farbteller eher ein kosmetisches Problem sind als ein drucktechnisches. Auch wenn die Farbe an den vermeintlichen Roststellen vielleicht etwas weniger fein verrieben wird, hat dies keinen sichtbaren Einfluss auf das Druckergebnis. Es wird ja niemand eine grössere Fläche oder ein feines Raster auf dem Maschinen drucken wollen.


    Man könnte natürlich den Farbteller runterschleifen, die Gussfehlstellen füllen und den Teller anschliessend für viel Geld verchromen... Ich bin jedoch der Meinung, dass man jedem Ding und auch jedem Lebewesen die durchlebte Zeit ansehen darf.

    Hallo Kristina


    Also, so ganz schlecht ist das Druckergebnis nicht, welches du auf deinem Handtiegel erzielst. Mit zunehmender Erfahrung und mit den Tipps von Arsentij wird es bestimmt noch besser werden. Workshop-Besuche sind ebenfalls eine Topp-Weiterbildung.


    Wieweit das Druckergebnis auf deinem Tiegel gesteigert werden kann, kann dir jedoch niemand sagen. Diese Maschinen waren die Kopierapparate ihrer Zeit, gebaut vielleicht vor 150 Jahren, und niemals dazu gemeint, Spitzenqualität zu drucken. Billette, Nummerzettel, Collis usw. war das Einsatzgebiet dieser Maschinen.


    Karl Krause war wahrscheinlich der Händler dieser Maschine, welche wohl ein No-Name-Tiegel ist und irgendwo in grosser Stückzahl gegossen und zusammengesetzt wurde.


    Wenn du deine Maschine irgendwann ausgereizt hast, auf maschinensucher.de werden grössere und stabilere Maschinen immer wieder angeboten. Und mit tiefem Griff in den Geldbeutel sind auch neue Maschinen erhältlich.

    Ich habe vor 2 Monaten alle Maschinen abbauen lassen weil wir demnächst den Geschäftsbetrieb aus Altersgründen einstellen.

    Heute habe ich wieder 10.000 Briefbogen bei einer Onlinedruckerei zugekauft. Brutto Preis vor 12 Monaten 179 Euro, jetzt 159 Euro!

    Ich glaube mehr muss ich dazu nicht schreiben! Dafür brauche ich keine schwere Technik mehr im Haus haben.

    Dazu ist zu bemerken, dass auch Online-Druckereien immer mehr ihr Geschäftsmodell in Frage gestellt kriegen. Sammelformdruck ist nicht mehr DER Vorteil, um günstige Preise anbieten zu können. Auch im Onlinedruck sinkt die Auflagezahl pro Form, die Kosten einer XL-Maschine bleiben aber immer gleich hoch. Trotz aller Einrichtroutinen an der Maschine, mit dem Drucker als Discjockey ist nicht einfach Geld zu verdienen.


    Und auf einmal hat der Dorfdrucker wieder eine Chance als Geschäftsmodell, weil der sich aus Kostengründen immer auf eine smarte Produktion beschränken musste.

    Wenn ein Betrieb in Konkurs geht, ist das schon tragisch genug. Braucht eigentlich kein Nachtreten hier im Forum.


    Der Konkurs wird wohl auch anders begründet sein als in der Frustration eines unzufriedenen Kunden vor zwanzig Jahren.


    Ich kenne Heidenreich nicht, habe eben ihre Homepage angeschaut. Aus meiner Sicht sehe ich da einen Mitgrund, welcher zum Konkurs geführt haben könnte: Heidenreich preist sich an zum Veredeln und Individualisieren sowie für die Herstellung von Display-Artikeln. Vor zwanzig Jahren ist jeder Druckerei eingeredet worden, veredeln sei ab jetzt ein Muss und auch das Hohelied vom Individualisieren wurde angestimmt. Die Maschinenbauer verkauften gerne dazu die Maschinen, was sie leider nicht dazu verkauft haben. die Kunden, denen solche veredelten und individualisierten Druckerzeugnisse zu verkaufen sind.


    Bei Heidenreich hat das Geschäftsmodell mit veredelten bzw. individualisierten Drucksachen lange funktioniert. Bei rückläufigen Auflagen, erodierenden Preisen und aufkommender smarter Produktionsweise aber allem Anschein nach nicht mehr. Wer hätte vor zwanzig Jahren gedacht, dass es zum Stanzen von kleinen Auflagen keine Autoplatine mehr braucht, geschweige denn für den Druck eine millionenschwere XL.


    Kommt dazu, dass es gerade für zu veredelnde Drucksachen einen enormen Beratungsaufwand braucht und auch viel Human-Knoffhoff auf allen Stufen des Betriebs vorhanden sein muss. Das gesamte Druckvolumen hat sich in Westeuropa in den letzten zwanzig Jahren um rund die Hälfte verringert. Wahrlich eine selbstmörderische Arbeit, heute eine XL-Maschine mit klein gewordenen Auflagen füttern zu müssen.

    Ich bin manchmal verwundert, das der Service nicht auf die Lösung kommt….. oder dürfen die nicht 🤷‍♂️

    Zu diesem Thema kann ich eine selbst erlebte Anekdote beisteuern.


    Wir hatten vor ca. 25 Jahren eine der ersten Vollfarb-Digitaldruckmaschinen im Betrieb. Nach einer Weile trat immer mehr eine "Unzulänglichkeit" auf. Was es war, weiss ich nicht mehr. Auf jeden Fall war der Techniker der Landesvertretung ein fleissig wiederkehrender Gast bei uns. Irgendwann war der Techniker jedoch am Ende seines Lateins, den Fehler zu finden, und machte Meldung an die europäische Niederlassung das Werks.


    Eine Woche später erschien der Techniker wieder, dieses Mal in Begleitung eines Mitarbeiters des Werks. Der unverkennbar japanischer Herkunft abstammende Mitarbeiter besah sich den Fehler. Anschliessend ordnete er an, dass alle Anwesenden (inkl. Techniker) den Raum zu verlassen haben. Er schloss hinter uns Ausgesperrten die Türe, um sie drei Minuten später wieder zu öffnen. Die Maschine war repariert...

    Ja, Karsten, wir beide sind uns einig, das der Techniker wieder auf der Türvorlage zu stehen hat.


    Was ich eben noch gefunden habe: Wenn man das Screen-Belichtermodell bei Google eingibt, findet man ein dreiteiliges Verkaufsvideo des Belichters. Da ist der komplexe Arbeitsweg der Platte vom Entfernen des Zwischenlagepapiers bis zum Stapeln der belichteten Platte zu beobachten. Was auffällt, alle Bänder, Rollen usw. sind auf dem Schwenktisch (Trommelanleger) mittig platziert. Seitlich sind vollformatige Platten ohne Führung.


    Heidelbergianer ist mit seinem Tipp auf einer mehr als heissen Spur. Ich denke, das ist auch hier die Lösung des Problems. Heidelbergianers Lösung erklärt auch, warum kleinere Platten korrekt belichtet sind, weil diese eben vollständig auf den Bändern transportiert werden, im Gegensatz zu den grossen, die seitlich auf dem Tisch aufliegend durch ihr Eigengewicht "gebremst" werden können. So gesehen, ist tatsächlich die Platte der Problemverursacher, nämlich der Kantengrat, der sich auf dem Trommelanleger verhaken kann.

    Die Stanzung ist also immer OK, das hilft schon weiter.


    Druckmaschine schliesse ich auch aus. Wenn die Stanzung zu hart auf die Passstifte fallen würde (wie von Karsten vorgeschlagen), wäre das Druckbild kaum so weit nach vorne verschoben. Und eine nicht vollständig in den Passstiften liegende Platte würde das Druckbild nach hinten verschieben.


    Bleibt eigentlich nur die Plattenklemmung der Belichtertrommel. Das Druckbild ist nach vorne verschoben, heisst, die Platte wird nicht vollständig in die Passnocken der Plattenklemmung geführt oder wird beim anschliessenden Aufziehen auf die Trommel wieder etwas aus der Plattenklemmung herausgezogen.


    Da die Belichtung beim Halbformat immer korrekt ist, schliesse ich beispielsweise Brauenbildung bei der Stanzung aus. Eher ist die Ursache bei der Plattenklemmung selber zu suchen. Ich kenne euer Belichtermodell nicht. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Plattenklemmung mit Federdruck funktioniert, Eine etwas "schwach" gewordene Feder würde erklären, warum die leichteren Halbformatplatten korrekt eingespannt werden und die grösseren, schwereren uns steiferen Platten beim Andrücken (oder Ansaugen) an die Trommel manchmal etwas aus der Plattenklemmung rutschen können.


    Einen mechanischen Defekt des Belichters halte ich für nicht wahrscheinlich, da müsste der Fehler bei jeder Platte auftreten. Schlechte Bänder, Rollen usw. würden die Platte eher schräg auf die Trommel einlaufen lassen.

    Die wahrscheinlichste Ursache ist eine ausgelöffelte Kulisse - oder wie immer dieses Ding heisst.


    Dieses messingene Ding ist auf der Lagerwelle innerhalb des Verreibers und ist verantwortlich für die seitliche Bewegung des Verreibers.


    Bei uns hat sich der Defekt jeweils bemerkbar gemacht, wenn die seitliche Verreibung gehakt hat. Dann war es Zeit, das Ding zu wechseln. Wenn man den Tiegel von Hand dreht, sollte es in der einen Reiberendstellung möglich sein, mit einer Taschenlampe dieses Ding zu sehen.


    Vielleicht gibt es dieses Ersatzteil noch. Kaschke kann bestimmt Auskunft geben.

    Die Frage ist, warum das händische Ausrechnen der Zeit bis zum nächsten Rollenwechsel wichtig ist, wenn die Maschine dies im Programm verankert hat.


    Was mich als Rollendrucker vor allem interessieren würde, wieviel Abschnitte noch auf einer angefangenen Rolle sind. Ein Kollege, ein Endlosformulardrucker, hat dies folgendermassen ermittelt: Rolle mit gespreiztem Daumen und Zeigefinger gemessen: Es sind noch 8000 Formulare auf der Rolle...

    Wie Karsten auch, vermute ich den Fehler im Zusammenhang mit der Stanzung.


    Erster Schritt:

    Ist die Stanzung auf den fehlerhaften Platten gleich wie bei den korrekten Platten? Das heisst, ist der Abstand von der Plattenkante bis zur Hinterkante der Stanzung auch bei den fehlerhaften Platten gleich wie bei den korrekten, oder ergibt sich dort bereits eine Differenz?

    Bei totaler Ahnungslosigkeit kann ich nur mutmassen, wie die Maschine ohne irgendwelche Parameter einzugeben weiss, wann der Rollenwechsel bevorsteht:


    Konstant ist die Bahngeschwindigkeit, konstant ist der Durchmesser des Rollenkerns. Was wechselt, ist die Umdrehungsgeschwindigkeit der Papierrolle. Die Rollenumdrehungszahl wird umso höher, je geringer der Durchmesser der Rolle wird. Ob dünnes oder dickeres Papier, die Umdrehungsgeschwindigkeit der Rolle verhält sich bei allen Papieren gleich, lediglich am Rollenschluss wird der Rollenwechsel bei dicken Papieren etwas eher sein.


    Um die Rollenumdrehungszahl zu messen, genügte ein Tachometer, welches in Verbindung mit der Bahngeschwindigkeit misst, wann die Rolle zu wechseln ist.


    Wenn ich Maschinenkonstrukteur wäre, würde ich es so machen.

    Hallo zusammen, hat hier niemand Erfahrungen mit Theurer? Vielleicht gibt es ja doch jemanden unter uns, der C3 kennt.


    Schönes Wochenende. LG

    Fehlende Erfahrungsberichte hier im Forum haben vielleicht den Grund, dass in diesem Forum überwiegend Frauen und Männer "an der Maschine" schreiben. Sich mit den Problemen von "denen da oben im Büro" auseinanderzusetzen, ist hier doch zu viel erwartet, wenn von diesen Frauen und Männern erwartet wird, tagtäglich das Beste unter Zeitdruck aus den Maschinen herauszuholen.


    Als einer von "denen da oben" kenne ich Theurer nicht. Zumindest auf ihrer Homepage ist C3 ein tolles Werkzeug - für einen Grossbetrieb. Laut Theurer gibt es über 200 Anwender - weltweit. Das heisst, es werden deutlich unter 200 Anwender sein, welche das Programm auch wirklich einsetzen, wie viele davon in DE/CH/A habe ich nicht gefunden.


    Ich bin skeptisch, welchen Mehrwert solche alles umfassenden Programme für einen Betrieb wirklich bieten. Wie es um einen Betrieb steht, kann auch durch einen tüchtiger Buchhalter zusammen mit dem täglichen Gang durch den Betrieb festgestellt werden, ohne eine jährlich fünfstellige Summe dafür zusätzlich aufwerfen zu müssen.