Eigentlich ist die Sache einfach und gilt für jede in Schieflage geratene Firma:
Ist die Wahrscheinlichkeit vorhanden, dass eine Firma zukünftig wieder Gewinne realisieren kann, wird sich ein Investor finden, der auch Geld einschiessen will.
Ist keine Gewinnaussicht abzusehen, werden sich die "Hyänen" über eine Firma hermachen und die Teile daraus auszureissen versuchen, welche noch Gewinn versprechen.
Im Fall von Stark Druck dürften sich die Probleme schon seit längerer Zeit angehäuft haben, der Strukturwandel in der grafischen Branche ist kaum zu übersehen. Wenn sich ein Investor findet, wird dieser in erster Linie an den Druckaufträgen interessiert sein. Natürlich wird dieser Investor vor versammelter Presse erklären, wie wichtig es sei, die Arbeitsplätze oder Teile davon zu erhalten. Aber schlussendlich frisst heute in der grafischen Branche der Stärkere den Schwächeren, um eigene Kapazitäten mit Aufträgen zu füllen, damit das eigene Überleben eine Zeitlang wieder gesichert ist.
Ich kenne Stark Druck nicht näher, auch gehört der Rollenoffset nicht zu meinen Kompetenzen. Auf der Website von Stark Druck ist mir nur aufgefallen, dass diese nicht Drucksachen anbieten, sondern "Lösungen". Ach herrjemine, wie oft habe ich dieses Unwort schon gehört, auch von einer grossen grafischen Zulieferfirma. Das tönt für ich so, wie man sich genieren würde, ein Maschinenparkbetreiber zu sein, der "nur" bedrucktes Papier verkauft. "Lösungen" erwartet heute niemand mehr von einer Druckerei. Was von einer Druckerei erwartet wird, dass sie Papier bedruckt in guter Qualität und zu tiefstmöglichem Preis. Wer dies begriffen hat, wir eine Zukunft als Druckerei haben.