Beiträge von Cyberfisch

    Ich meine, dass man mit diesem Gewusel an Kabeln und Sensoren nichts anfangen kann. Für eine funktionierende Heissfolien-Prägeeinrichtung braucht es doch einiges mehr als auf dem Foto zu sehen ist: Trafo, Steuerung, Rollenhalter und Rewinder sehe ich nirgends.


    Ich denke, die Heizplatte, so für einen OHT gedacht, war die Ergänzung zu einer bestehenden Heissfolieneinrichtung.


    Grundsätzlich möchte ich sogar in Frage stellen, ob auf einem Handtiegel Folienheissprägen überhaupt funktioniert. Ich denke, Druckkraft und Druckpräzision reichen nicht, um brauchbare Prägungen herzustellen.


    In entsprechenden Youtube-Videos sieht man häufig, dass beim Handtiegel-Drucken der Bogen zwei- oder sogar dreimal überdruckt wird. Wenn schon beim normalen Drucken die Druckkraft nicht ausreicht (und die Einfärbung auch nicht), wirds beim Versuch mit den Heissfolien auch nicht funktionieren.

    Ist das ein Software- oder ein Hardware-RIP?


    Wenn das RIP auf einem handelsüblichen PC läuft, kann bestimmt der "Informatiker von nebenan" weiterhelfen. Ists ein Hardware-RIP, brauchts wohl den Anruf bei AGFA.

    Hallo Bubi


    Erhältlich sind solche Platten auf jeden Fall noch. Die halbe Welt druckt mit diesen Druckfolien. Auf YouTube sind viele Beispiele dafür zu finden.


    Wir hatten das Thema hier im Forum schon mal durch, ich denke, das war vor ca. zwei Jahren. Bei Interesse wirst du den Thread bestimmt finden.

    Wow, der Mann hat Stil...


    Vielen Dank, Uriel, für die Rückmeldung. Es ist sehr schön, zwischendurch zu merken, dass man hier nicht in einen luftleeren Raum hineinschreibt.

    Stimmt, an den alten Maschinen kann respektive muss man vieles selbst machen können. Selbst ist der Mann respektive die Frau, auf Spezialisten verlassen kann man sich bei alten Maschinen immer weniger. Wir haben in anderen Threads darüber bereits diskutiert. Es ging dabei immer um den Transport von alten Maschinen, für welchen es kaum mehr Spezialisten oder willige Spediteure gibt.


    Aber alles hat auch seine Grenzen. In diesem Thread geht es um einen mutmasslichen Schaden am Hauptlager des Tiegels. Die Reparatur dieses Schadens ist vergleichbar, wie wenn ein Oldtimer-Auto komplett zerlegt und restauriert werden muss, damit es wieder auf die Strasse kann. Nein, es geht sogar darüber hinaus: Das Oldtimer-Auto muss nach der Restaurierung nur noch an schönen Sommer-Sonntagen fahren, wird geschont, gehätschelt und umsorgt. Der OHT hingegen muss nach der Reparatur seine ganze Kraft wieder einsetzen können, muss so genau drucken wie in jungen Jahren.


    Das kriegt der Drucker nicht hin, auch der Schmied von nebenan nicht, ebenso "Kaschke" nicht. Das kriegt niemand mehr geflickt.

    Hallo, Uriel, vielen Dank für die Rückmeldung. Bin gespannt auf deinen weiteren Bericht.


    Ich empfehle dir, nichts mehr in deinen Tiegel zu investieren und die Annahme des "Geschenks" in Erwägung zu ziehen.


    Auch wenn der mechanische Schaden nicht so dramatisch ist, wie ich hier befürchte, hat der Motor bereits gelitten und kann jederzeit ausfallen.


    Aaaaber, aus eigener Erfahrung weiss ich, dass der OHT-Motor nicht einfach ab Stange ist. Auch beispielsweise Kugellager sind damals von Heidelberg nicht nach gängiger Industriegrösse eingebaut worden, sondern weisen Zwischengrössen auf. Wahrscheinlich hat man das so gemacht, dass der preisbewusste Kunde nicht einfach in den nächsten Eisenwarenladen Ersatzteile kaufen gehen konnte.


    Die OHT-Motoren haben zum Teil einen geringeren Wellendurchmesser als offenbar Industriestandard ist. Wir hatten damals Glück, dass wir den letzten Ersatzmotor kaufen konnten, welcher Heidelberg als Ersatzteil angeboten hat. Ich kann mir darum gut vorstellen, dass ein Ersatzmotor einen guten Teil von dem kosten würde, was man für eine Ersatzmaschine an Transport- und Aufstellungskosten rechnen muss.

    Alles richtig gesagt, BierBaron.


    Aber wenn die Spannleiste an der Vorderkante öffnet, kann der Zylinder eigentlich nicht an falscher Position beim Plattenwechsel stehen. Bei der SM52 kann das Umfangregister über den Bereich der Stellmotoren von Hand mit dem Sechskantschlüssel geschätzte 150 mm nach hinten und vielleicht 12 mm nach vorn verstellt werden. Auch in diesen Positionen ist der automatische Plattenwechsel möglich.


    Mich irritiert das "Boink"-Geräusch. Tönt für mich nach gebrochener Feder oder ähnlichem im Bereich der Pneumatikschnittstelle Seitenwand-Plattenzylinder.


    Ein Defekt bei den Stellmotoren würde ich ausschliessen. Wenn diese die Soll-Position nicht korrekt anfahren, wird gefahren und gefahren und gefahren und gefahren und... Letzthin ging ein Stellmotor für die Druckverstellung bei unserer SM52 flöten. Ohne korrekte Position gabs eine Fehlermeldung und die Maschine konnte nicht auf Druck gehen.

    Bitte zuerst den Motor überprüfen das Stufenlos-Getriebe wird oft beim abschmieren vergessen. Flachriemen vom Schwungrad abnehmen und zunächst nur das Schwungrad drehen. Wenn das ok. ist, Maschine einkuppeln und weiter von Hand drehen,alles ohne Druck anstellen. Gibt es nun eine schwergängige Position, kann nun die entsprechende Stelle gesucht werden. Qutschende Geräusche deuten sehr auf gefressene Lager hin.

    Guter Rat, aber leider nicht der Frage entsprechend.


    Uriel schreibt, dass die Maschine leichtgängig ist und das Problem erst auftritt, wenn die Maschine auf Druck ist.


    Das einzig Mechanische, was vom Leerlauf auf Druck wesentlich ändert, ist die Belastung der Kniehebellager. Dort wird der Schaden zu lokalisieren sein. Der Tiegel wird sich beim Auf-Druck-Gehen durch das defekte Lager mehr und mehr verkanten bis nach ca. 10 Druckgängen der mechanische Widerstand so gross wird, dass der Riemen durchrutscht.


    Wahrscheinlich wird bereits der Motor durchs Blockieren Verbrennungsschaden erlitten haben und auch die Zähne des Kniehebelantrieb werden vor "Karies" stehen.

    Hallo Uriel, hier eine schnelle Antwort. Ob diese jedoch schnelle Hilfe bringt???


    Qualmender Motor???


    Das darf auf keinen Fall sein. Da hat sich wohl der Motorschutzschalter verabschiedet.


    Nach meiner Einschätzung verabschiedet sich gerade auch der Rest der Maschine. Der enorme Drehwiderstand kann eigentlich nur von einem der grossen Kniehebellager kommen. Wahrscheinlich hat ein Lager gefressen. Ich denke nicht, dass der Drehwiderstand "nur" vom eventuell gerissenen Berstring kommen kann. Das würde sich eher so zeigen, dass du nicht mehr richtig auf Druck gehen kannst.


    Du kannst mal die Klappe hinten am Tiegel offnen und mit einem Finger prüfen, ob um eines der Lager ein metallischer oder rostbrauner Abrieb im austretenden Schmieröl zu finden ist. Das wäre dann der Metallfrass im Lager. Oder rüttle mal in verschiedenen Positionen am Kopf des Tiegels. Eventuell spürst oder hörst du das Lagerspiel.


    Was auch immer die Ursache ist, stell dich auf einen Totalschaden der Maschine ein. Du hast aber Glück. Heute bekommst du für wenig Geld einen guten OHT, sogar aus den letzten Baujahren. Das Problem ist eher die Zeit, bis der der wieder im Betrieb ist. Auch die Kosten für den Transport und fürs Aufstellen werden tüchtig ins gute Tuch schneiden.

    Keine Ursache, Printer67, wegen der Nichtantwort.


    Eigentlich habe ich bei der Störungsursache auf einen verschmutzten Schleifring getippt. Da du aber das Reinigen mit Schleifpapier kennst, wird der Schleifring blitzeblank sein.


    Ich denke aber, die Ursache ist dennoch beim Schleifring zu suchen. Bei unserer damaligen 76em hatten wir das gleiche Problem wie hier geschildert. Wir hatten eine der ersten Maschinen dieses neuen Typs gekauft und die hatten noch ein paar Kinderkrankheiten, welche nachträglich von Polar behoben wurden. Unter anderem hatten die ersten 76em nur einen Kohlehalter. Durch den höheren Stromfluss auf nur einer Kohle verbrannte diese und verschmutzte den Schleifring.


    Prüf doch mal, ob die Kohlen gut und mit genügender Federspannung am Schleifring aufliegen. Eventuell sind die Kohlen auch unten auf dem Schleifring verbrannt / verhärtet.


    Ganz bestimmt wird dir Heidelberg wegen dieses Problems keine neue Maschine aufschwatzen wollen. Der Messerantrieb mit Kupplung usw. ist bei neuen 78er im Wesentlichen gleich wie bei deiner Maschine. Ersatzteile sind also noch lange kein Problem. Bei unserer 76em von 1983 bekamen wir die wesentlichen Ersatzteile weit über dreissig Jahre.


    Ich würde an deiner Stelle in einen Tag Monteurarbeit investieren, damit das Problem wirklich eingegrenzt werden kann. Fällt die Maschine aus - dumm, wenn es die einzige Schneidmaschine im Betrieb ist - wirds sehr unangenehm.

    Ich warne ebenfalls, ohne mechanische Kenntnisse irgendwelche relevanten Teile zu demontieren. So schwer und so breit ist die Maschine nicht. Wenn die Maschine durch die Türe geht, eventuell durch "einfädeln", kann man sich das Demontieren sparen.


    Die Türe auf den Fotos ist aus Kunststoff, wenn dies die Eingangstüre ist, ist es bestimmt nicht die Türe, durch welche vor fünfzig Jahren die Maschine eingebracht wurde. Als Hindernis sehe ich bei dieser Türe eine ziemlich hohe Schwelle.


    Ich würde versuchen, die Maschine auf vier lenkbare Schwerlastrollen zu stellen. Löcher zum Festschrauben sind in den Füssen ja vorhanden. Anschliessend stabile Rampen bauen und versuchen, durch geschicktes "Einfädeln" die Maschine durch die Türe zu schieben. Misslingt dies, kann mit dem Abbauen von Teilen immer noch begonnen werden.


    Dass man mit dem Sprinter vorfährt, die Maschine einlädt und abfährt, funktioniert kaum. Transportorganisation vom Bildschirm aus, das wird im Desaster enden. Mir scheint unerlässlich, dass man die örtlichen und maschinellen Gegebenheiten erkunden geht und anschliessend das Material und die Leute zusammenstellt, welches und welche es für den Verlad braucht. Unter Umständen kann vielleicht der Türrahmen ausgebaut werden, das muss aber von einem Schreiner gemacht werden. Und ohne mechanische Vorkenntnisse ist ein Schlosser mit umfangreichem Werkzeug unerlässlich.


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    Ein gut gemeintes Wort von mir für deine Zukunft, Melissa, als Buchdruckerin: Als Buchdruckerin reicht es nicht, das alte Handwerk zu beherrschen. Als Buchdruckerin musst du eine Allrounderin sein, die vom Farbmischen bis hin zur Maschinenreparatur alles kann. Sich auf fachkundige Hände verlassen, funktioniert für dieses altehrwürdige Handwerk immer seltener und Problemlösung auf dem Bürostuhl überhaupt nicht. Buchdruck ist eine Kunst und Kunst kommt von Können.

    Der ominöse Bolzen ist eine Sicherheitseinrichtung, welche verhindert, dass bei ausgeschalteter Maschine oder bei einer Fehlfunktion das Messer nicht ungewollt heruntersaust. Vor dem Schnitt zieht der Elektromagnet den Bolzen vom Messergestänge weg, gibt die Schnittbewegung frei und nach dem Hochfahren des Messers sperrt der Bolzen wieder jede Messerbewegung. Das typische Klacken vor dem Schnitt entsteht durch das Zurückziehen des Bolzens. Bei neuen Polars ist das nicht anders.


    Von der Bedienseite rechts hinter der Seitenablage ist eine Klappe. Bei unserer alten 76em (Jahrgang 1983) musste man diese auch für den Messerwechsel öffnen, um den tiefsten Punkt der Messerfahrt zu finden. Wenn du in dieser Klappe etwas hochschaust, siehst du den Sperrbolzen. Der hat ca. 2 cm Durchmesser und kann von Hand nach hinten gedrückt werden, natürlich nur bei ausgeschalteter Maschine. Um an den Elektromagneten zu kommen, muss hinter der Maschine die Schutzverkleidung abgebaut werden.


    Alles reinigen ist OK, mit dem Schmieren muss man vorsichtig sein. Den Sperrbolzen, wenn wirklich nötig, würde ich mit Graphit schmieren. Ein Elektromagnet darf aber nie geschmiert werden. Aber das ist ja allen klar.

    Ich „normaler“ Drucker habe aber einen neuen Fächer, den ich nach ISO9002 benutzen MUSS. Und hier sind komplett unrealistische Farbmischrezepte drin.

    Im Kilobereich sollte es möglich sein, auch die "unsinnigen" Rezepte mit einer präzisen Waage zu mischen. Unsere Druckereiwaage misst auf 0,1 g genau, da sind auch kleine Mengen mit einigermassen "vernünftigem" Rezept noch mischbar.


    ISO sagt, was Qualität ist und wie Qualität zu erreichen ist. Wenn ISO meint, der "normale" Druckerverstand und beste Berufserfahrung müsse beiseite gelassen werden, ist ISO falsch verstanden worden.

    Ich meine, Fehler 88 deute auf eine Störung des Sperrbolzens. (Das ist das Ding, welches man vor der Messerauslösung klacken hört.)


    Wir hatten damals ein ähnliches Problem mit unserer 76em, wir mussten den Elektromagneten des Sperrbolzens ersetzen. Es kann aber auch ein Endschalter defekt oder verschmutzt sein.

    Entwarnung???


    Heute in schlafloser Nacht (nicht wegen diesem Thread) habe ich auf der Pantone-Webseite gegoogelt, wie das jetzt mit den neuen Mischungen ist. Das endlose Gelabere auf der Seite habe ich nur überflogen, wenn ich aber richtig interpretiere, gelten die neuen Mischungen für Pantone Color Bridge. Das ist das plattformübergreifende Farbsystem, damit Farben gedruckt, auf Screens und als Körperfarbe immer gleich erscheinen. In der Theorie.


    Wir "normalen" Drucker werden wahrscheinlich noch lange mit unseren altbewährten Mischungen, ohne künstliche Zufügung von Dreck, auskommen.


    Ob meine Äusserung hier aber stimmt, kann ich nicht garantieren. Vielleicht war die Nacht gar nicht so schlaflos...

    Danke, Karsten, für diese Information. Habe ich so nicht gewusst.


    Das Wort "Orientierung" sagt eigentlich alles, vor allem, dass man die Pantone-Farbtöne nicht als absolut betrachten soll.


    Die neuen Farbrezepte sind sicher gut, um von den Grundzutaten schon mal keine Mischdifferenzen zu bestehenden Farbtönen zu erhalten. In der Praxis wird es aber kaum je nötig sein, "künstliche Verschmutzung/Vergilbung" in die Farbe einzumischen. Der "Restdreck" auf den Farbwalzen ist da völlig ausreichend.


    Was auch nicht alle wissen, die Farbtöne im Pantone-Fächer sind kein Nassoffset, sondern eigentlich Rotationsbuchdruck. Schon darum sind Differenzen vom Fächer zum Gedruckten nicht zu vermeiden.

    Ich denke eher, da der letzte Versuch von Pantone gescheitert ist, ein neues Mischsystem zu etablieren versuchen sie es jetzt anders. Ich brauche mehr Transparentweiss und mehr Grundfarben. Da können auf alle Fälle die Farbhersteller mehr verkaufen.

    Zudem weichen einige Farben ziemlich stark von den alten Farben ab. Pantone 116C ist ein gutes Beispiel.


    Ich arbeite bei einem pharmazeutischen Verpackungshersteller, wo es auf absolute Farbtreue ankommt.

    Ich glaube nicht, dass es darum geht, mehr Druckfarben zu verkaufen. Das Verdrucken von Pantone-Körperfarben ist längst im Rückgang, ein, zwei Farbdosen mehr verkaufen sind Pinuts.


    Auch hat sich das Pantone-Farbsystem längst vom Gedruckten gelöst. Die Pantone-Lizenzgeber zählen kaum. mehr auf die Lizenzgebühren der Druckfarbenhersteller.


    Und wie genau das Pantone-Farbsystem ist, wissen hier die meisten Schreibenden aus beruflicher Erfahrung. Legst du drei Pantone-Fächer aus verschiedenen Serien nebeneinander, hast du mindestens vier verschiedene Farbtöne derselben Mischung versammelt. Und gedruckt kommt eine weitere dazu.


    Pantone 116 C ist ein gutes Beispiel dafür. Fast nur Grundfarbe, nur minimal warm red dazugemischt. Wenn da Abweichungen im Fächer entstehen, ist es die Farbführung im Fächer selbst.

    Ich würde in der Umgebung des Tiegelstandorts mal bei einer lokalen Transportfirma für Baumaterial oder ähnlichem nachfragen. Die haben entsprechende Fahrzeuge mit Autokran, Stapler usw. und Personal, welches gewohnt ist, schwere und an unzugänglichen Orten Stehendes zu verladen. Unter Umständen transportiert diese Firma den Tiegel auch an den neuen Standort und lädt in dort wieder ab.


    Natürlich kostet das eine Stange Geld. Die Billigvariante davon ist, Tragegurten kaufen, Sprinter mit Hebebühne und Rolli mieten, vier kräftige Männer oder Frauen anheuern und den Umzug selber durchführen. Wenn der Tiegel wirklich hindernisfrei steht, sollte das kein Problem sein.