Meine Antwort:
Natürlich nicht! Wenn man mit Markenartiklern spricht. Unbunte Pastellfarben sind die gnibbeligsten Aufgaben für den Skalen - Zusammendruck, die wir kennen. Es ist klar ein Muss, sie als Sonderfarben zu drucken, wenn man kein Farbmusterbuch schaffen will.
Im Offset arbeiten die Mechanismen, die die Tonwertzunahmen erzeugen, sehr unpräzise. Mahl mehr, mal weniger. Die Punkte der Rasterflächen schwanken in ihrer Flächendeckung innerhalb der Auflage um mehrere Prozent hin und her.
In einer Farbfläche nur einer Skalenfarbe fällt das nicht auf. Auch im Zusammendruck ist das nicht immer gravierend.
Doch, wenn man eine schwache Einfärbung hat, also kleine Punkte - dazu einen Zusammendruck der drei Skalen-Buntfarben mit einem wenig bunten Ergebnis, also einem Beige oder Grau, dann ist Alarmstufe 3 angesagt. Wenn man die Bögen durchblättert, findet man deutliche Farbschwankungen.
Einem Baumarkt ist das egal. Aber die früheren Mercedes - Prospekte für Automobile hatten einen hellgrauen Hintergrund. Es wäre kommerzieller Selbstmord, so etwas beidseitig vierfarbig zu drucken und nicht mit einer fünften als Sonderfarbe.
Ich habe sogar einen noch gnibbeligeren Fall erlebt: Rosenthal-Grau als Sonderfarbe auf den gegenüberliegenden Seiten auf hochwertigem Bilderdruckpapier aus Bergisch Gladbach, damals der Mercedes für Papier. Für ein Rätsel wurden die Bögen zusammengeklappt und am Rande verleimt. So konnte ein eingestanztes Fenster aufgeklappt werden und etwas zeigen. Der freigelegte hellgraue Hintergrund im Fenster wurde vom Marketing tatsächlich reklamiert wegen Farbtonabweichung. Dabei war auf beiden Bogenseiten der selbe Farbansatz Hellgrau verwendet worden. Ursache war hier die "Zweiseitigkeit" eines erstklassigen, hoch gestrichenen Papiers. Ich habe das damals klar für eine Schikane des Auftraggebers gehalten.