An einem Sportgeschäft fand ich heute ein Plakat, das für einen veganen Pullover warb. Klar, mit der Werbung darf man nicht zu streng vorgehen, muss ihr Übertreibungen und auch mal witzige Verdrehungen erlauben. Aber so ein Quatsch?
Andererseits können wir das auch anders sehen. Als die Druckfarbenindustrie sich in den 80ern erst im Berufsverband einig erklärte, keine Öko-Werbung zu machen, weil es unehrlich sei, technische Produkte als umweltfreundlich zu bewerben, kam prompt darauf ein süddeutscher Kollege mit der ersten "Öko-Serie" heraus. Ich befand mich damals bei denen, die dies falsch fanden. Es ging um "nachwachsende Rohstoffe".
Inzwischen gab es sogar Biofarben und lauter so ein Zeug. Wir haben uns daran gewöhnt, in der Werbung nicht nur unsere Sprache (Anglizismen und Grammatik) zu schlachten, sondern gehen immer elastischer mit Wortkonstruktionen um. Unser Empfinden wandelt sich. So ist Leben.
Vielleicht mag einer von uns auch mal solche Impulse aufgreifen und für den Druck von z. B. Lebensmittelverpackungen vegane Druckprodukte ankündigen. Der Bedruckstoff ist ja pflanzlich, fast essbar, die Farben höchstens teilweise synthetisch, zu großen Teilen aber immerhin aus pflanzlichen Rohstoffen (Harze, Öle) gemacht. Die Mineralöle sind ja raus, die aus tierischen Hinterlassenschaften herrühren.
Wäre hier nicht ein Vorschlag?