Frage 316, Wie kann man einfach überprüfen, wie sich zwei Farbproben unterscheiden?

  • Wenn die Nachlieferung einer Sonderfarbe kommt und Zweifel da sind. Oder wenn im Skalendruck eine Grundfarbe anders wirkt als erwartet, braucht man ein schnelles und einfaches Mittel zum Vergleich mit einem Nassmuster, das einwandfreie Ergebnisse abgegeben hatte.Meine Antwort:

  • Vielleicht geht das jetzt ein wenig am Thema vorbei…. Wir verwenden viel Pantone! Lege eigentlich großen Wert darauf , immer beim gleichen Farbmischer zu bestellen!

    Vor einigen Jahren hat ein großer Pantonemischer, sein Programm von K+E auf Huber umgestellt…… es war ein mittelschweres Drama, es gab gerade bei kritischen Farben, doch erhebliche Abweichungen! Ich bin stur den Weg gegangen und habe versucht ohne die Farben zu verschneiden, klarzukommen! Habe mit Sicherheit auch ein wenig Glück dabei gehabt! Jetzt sind wir eigentlich gut in der Reihe! Aber wo würde man landen, die angemischten Pantonefarben, mit irgendwas zu verschneiden?

  • Servus!


    Brandeilig

    Da gebe ich Dir recht.

    Das Problem fing dann immer an wenn das Papierweiß je nach Materialcharge differenzen hatte. Dann ging es nicht anderster von der

    Zeit her sich dort wieder heran zu mischen und tupfen, mal eine Spachtelspitze von dem ein Gramm vom anderen. So in etwa sahen die

    selbsterstellten Mischrezepte aus. Beim Folgeauftrag ca. 6 Wochen später war wieder alles auf null und die Mischrezepte wieder für die Tonne.

    Mit viel Glück hatte man eventuell ein ähnliches Papierweiß und musste nicht wieder komplett bei Zero anfangen.



    Das macht eben das Druckerleben so spannend, weil nicht immer alles geradeaus läuft und vorhersehbar ist.




    Gruß




    Maik





    Drucker aus Leidenschaft

  • Hallo Brandeilig und Maik,


    na klar habt ihr beide Recht. Alle Techniken und Tricks sind wenig wert, wenn sie nicht von einem ausgefuchsten Fachmann eingesetzt werden. Gerade beim Farbenmischen und -prüfen helfen Erfahrung und ein gutes Gefühl - "Händchen" eben.


    Viele Grüße & ciao

    Inkman

  • Servus!


    inkman


    Danke für das Lob. Das ergibt sich manchmal aus der Not heraus. Wenn der Kunde ein sauberes Produkt auch im Wiederholauftrag

    bekommen soll, kann ich es nicht an unseren Bedruckstoffen abhängig machen.

    Dann muß man sich etwas einfallen lassen und dabei kommt einem zwangsläufig die Erfahrung der zurück liegenden Jahre wieder zugute.

    Heute haben wir durch die Zertifizierung, eigentlich eine gesicherte Standardgrundlage in der Farbechtheit und der Bedruckstoffqualität.



    Gruß



    Maik




    Drucker aus Leidenschaft

  • Ist bei uns auch oft. Farbe wird bestellt pantone Angabe vom Kunden und altes Muster, wer weiß wo und wann gedruckt. Ist sehr nervig. Ich stehe meistens auf dem Standpunkt, Kunde macht farbangabe, dann drucke ich das auch so. Andere mischen sich an 5 Jahre alte Muster ran. Sieht man schon bei unseren eigenen Mustern, wenn man nach 2 Monaten wiederholer druckt.

  • Guten Morgen ☀️ An 5 Jahre alte Muster ranmischen….. für mich der Anfang vom Ende! In Wahrheit entfernt man sich doch immer mehr von der Ausgangsfarbe!

    Z.B HKS. 16, 17, 18 Neue Dose gegen altes Muster! Mit Sicherheit ist das alte Muster gelblicher als dein Andruck! Was tun? Gelb reinmischen? So entfernt man sich immer weiter!

    Schlägt und trocknet, eh gelblicher weg😉

    Irgendwann hat man dann ein nettes Braun!

  • Hallo Brandeilig,


    Du hast so recht: Farbvorlagen sind häufig uralt oder auf anderem Bedruckstoff oder gar nicht im Offset auf die Welt gekommen. Früher hatten wir dann auch Beschwerden über Sonderfarben. Zum Glück sind wohl die meisten Kunden einsichtig. Aber die paar wenigen, die daraus eine Preisverhandlung drehen wollen, nerven schon sehr. Das ist entweder unfachmännisch oder gar Schikane.


    Auch der Unterschied zwischen frisch gedruckt und gealtert hat seine Klippen, s. Frage 284.


    Viele Grüße & ciao

    Inkman

  • Was ändert sich denn wenn man C, bzw. U bei Pantone bestellt?

    HKS hat ja komplett verschiedene Rezepte, aber Pantone benutzt doch für C und U das selbe Rezept.

    Lohnt es sich denn so viele Dosen auf Lager zu haben?
    Wir mischen Sonderfarben immer selbst.

    Farben, die man häufig benötigt mal als Dose, für kleinere und seltene Aufträge mische ich mir dann nur 100 Gramm davon.

  • Die Theorie des Pantonefächers ist ja, das gleiche Rezept für gestrichen und ungestrichen! Der Farbmischer unterscheidet aber in gestrichen und ungestrichen und mischt nach verschiedenen Rezepten an!

    Der Unterschied ist aber nicht so krass wie bei den HKS Farben! Ich finde die K Farben einfach nur schmuddelig!

  • Ein Unterschied ist vorhanden ja!

    Darf man fragen wie Du die Pantonefarbe anmischst? Nach Gefühl oder nach dem Rezept auf dem Fächer? Ich habe einmal exakt alles abgewogen und bin kläglich gescheitert! OK, Pantone die aus 2 Grundfarben bestehen, mische ich nach Gefühl! Passt meistens!

    Sobald Lasur und schwarz dazukommt bestelle ich lieber! Wir haben auch nicht alle Grundfarben auf Lager!

  • Wir haben alle HKS und Pantone Grundfarben auf Lager. Mein Kollege während meiner Anfangszeit hat sich die Rezepte "Nach Gefühl" aufgeschrieben und Bildchen mit "Spachtelspitze" hiervon aufgemalt, der konnte das tatsächlich frei Hand.

    Wir benutzen jetzt aber schon länger eine Micro Präzisionswaage und halten uns an die Rezepte.

    Eigentlich passt das ganz gut, aber bei deinen oben genannten Beispielen im HKS 16-18 Bereich musste ich auch eigene Rezepte suchen um an den Fächer ranzukommen.

  • Wir haben keine einzige pantone Grundfarbe alles normal Skala. Dann haben wir einige hausfarben, die wir dann missbrauchen. Bei uns sind alle Rezepte ausgewogen. Das kann jeder nach vollziehen und reproduzieren. Hausfarben und pantone werden für größere Auflagen, oder immer wieder kehrende Aufträge bestellt. Selbst gemischte Farben lassen wir auch manchmal ausarbeiten.

  • Servus!


    Darum ist es mir immer lieber bei externen Aufträgen den Kunden, Zwischenhändler mit an der Maschine und seine Unterschrift dabei zu haben.

    Für manch einen ist das erst einmal unangenehm dieses Abstimmen, aber das legt sich mit der Zeit. So kann man auch Fachsimbeln was

    drucktechnischmit den Farbdaten möglich ist oder wo der Grafiker noch einmal nacharbeiten muss. Bei jeder Druckabnahme durch den Kunden ist man

    eigentlich durch seine Finale Unterschrift und einer gleichbleibenden Druckqualität in der Auflage auf der sicheren Seite. Mit dem Abgestimmten und unterzeichneten Druckbogen vom Kunden, ist soweit alles Save was die Reklamation im Druckbereich angeht. Sollte es dennoch zu einer Reklamation

    kommen was den Druck anbetrifft, so hat man noch das unterzeichnete Rückstellmuster und das zählt im Fall des Falles.






    Gruß und eine schöne ruhige Woche.




    Maik



    Drucker aus Leidenschaft