Heidelberger XL75 - Farbwerktemperierung zeigt Fehler an

  • Guten Morgen sehr geehrte Offsetdrucker-Kollegen,


    zunächst freue ich mich, Mitglied in eurem Forum zu sein, dies ist mein erster Beitrag und ich hoffe, dass ihr mir in meiner Lage einen Tipp geben könnt.
    Vor einigen Monaten habe ich in einem Familienunternehmen eine neue Stelle gefunden und von Beginn an kamen mir einige Dinge komisch vor. Wir haben eine Produktionsleiter, der ungeschult und mit dürftigen Kenntnissen sich an Probleme, die die Druckmaschine zu bestimmten Momenten aufzeigt, ran wagt.


    Nun ja, momentan haben wir alle 3-4 Wochen den Fall, dass die Farbwerktemperierung der Maschine ausfällt und es demnach schmiert.


    Um dieses Problem zu beheben, pumpt unser Produktionsleiter immer wieder Wasser in den Kreislauf und wartet danach ca. 20 Minuten ab, bis die Kühlung wieder „greift“!


    Ein Kühlkreislauf sollte doch eigentlich keine Flüssigkeiten verlieren und als Kühlmittel wird doch (sofern ich mich nicht irre) Glykol zusammen mit Wasser genommen, um möglichst schnell und effizient kühlen zu können.

    Nun hat er aber die letzten paar Male nie Glykol hinzugefügt.


    Schadet er damit nicht langfristig die Kühlung? Die Maschine wird sich da doch definitiv ein Leck haben, oder?


    Wäre schön, wenn mir jemand seine Erfahrungen hierzu mitteilen könnte.


    Danke schon mal für eure Antworten!

    Gruß, Johnny.

  • Glykol wird normalerweise zu einem 1/4 bis 1/3 zugesetzt.wenn man nur immer

    Wasser zuführt, wird es irgendwann nicht mehr ausreichen um die Anlage vor Korrosion zu schützen.euer System müsste e

    müsste auch einen Wasserfilter Richtung DruckMaschine haben. Da solltet ihr die Filtertasse abschrauben, die vorhandene Kühlflüssigkeit aus der Tasse entsorgen und 100% Glykol einfüllen. So könnt ihr auch weiterhin nur Wasser auffüllen ohne eine Mischung anzusetzen. Die andere Möglichkeit ist eine Mischung anzusetzen und diese mit einer Pumpe der Anlage zuführen.(ist ein wenig aufwendiger).

    Unsere Anlage verliert auch immer ein wenig Kühlmittel, bei unter einem Bar gibt es eine Fehlermeldung. Deshalb wird die Anzeige jeden morgen kontrolliert und bei Bedarf (alle 3bis 4 Wochen ) aufgefüllt.

  • Wenn ihr nur ganz kurz (1-2 Sekunden) Wasser/Glykol

    auffüllen müsst, um den druck wieder zu erreichen,

    ist eins der beiden Ausdehnung Gefäße defekt.


    Ansonsten habt ihr irgendwo ein leck das ihr suchen und beheben solltet!!!


    Wir haben so eine Leckage mal länger ignoriert und nur immer Nachgefüllt,

    bis das Wasser in einem der Druckwerk-Platinen-Kästen auf BS eingedrungen ist.

    Die Folge waren ein Kurzschluss, 2 Tage Produktionsausfall, die Walzen von

    6 Werken ausbauen von Hand Putzen, und ein schaden von ca. 8000 €.

    Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger!!!

  • Hallo


    Bei meiner sm 74 4+ L BJ 2009 beim Wassertank ist unterhalb eine weißer runder Behälter und wenn der defekt ist verliert Farbwerktemperierung Wasser. Hatte das Problem das wenn ich nach Wochenende die Maschine hochgefahren bin, Wasser gefehlt. Es war auch nirgends ein Leck oder Wasserpfütze. Hab das Teil ausgetauscht. Grüße Franky

  • Hatten die Probs sowohl an der CD wie an der XL. Wärmetauscher und poröse Schläuche an den Dw bei der XL. Bei der CD auch immer Montags nachgefüllt. Frostschutz einmal im Jahr nachgefüllt und zwar immer zum WInter hin. Der Grund war einfach . Hatten die Kühlung vor der Halle und wenn das Wasser dann einfriert ,knallt es.

  • Danke euch für die recht unterschiedlichen, aber dennoch hilfreichen Erfahrungen.


    So kann ich wenigstens ab morgen nach einem Leck, einer defekten Leitung und ggf. einer Pfütze Ausschau halten. Einige Schläuche am zweiten Druckwerk sind bereits ausgewechselt worden, jedoch leider nicht mit Originalen von Heidelberg (Verschleiß ist höher, da diese nicht so flexibel sind und leichter beim changieren aneinanderreiben).

    Das größte Problem sehe ich hierbei bei der Tatsache, dass immer nur Wasser nachgefüllt wird, ohne die schmierende und zugleich (verbesserte) kühlende Wirkung von Glykol zu berücksichtigen. Ich denke mal, das verhält sich bei der Druckmaschine genauso wie beim Auto, wenn man statt Kühlmittel lediglich Wasser einfüllt; irgendwann läufts nicht mehr rund, Probleme sind vorprogrammiert.

  • Servus


    Ich glaube Du verwechselt was. Die Farbwerk Temperierung versorgt die Farbwerkwalzen mit temperierten Wasser.

    Ich gehe jetzt mal von meiner Maschine aus, die ist luftgekühlt. Es gibt eine Version mit luftgekühlt und eine Version mit Glykol gekühlt.Für das Kühlaggregat brauchst ein Kältemittel. Fehlt bei der Farbwerktemperierung Wasser fülle ich es mit Wasser nach, aber auch eher selten. Fällt Farbwerktemperierung aus stimmt was mit dem Wasser/ Kühlkreislauf was nicht. Aber mein Tipp lasst einen Techniker kommen, bevor der Schaden größer wird. Bitte um Korrektur falls Fehler ist. Grüße Franky

  • Servus


    Ich glaube Du verwechselt was. Die Farbwerk Temperierung versorgt die Farbwerkwalzen mit temperierten Wasser.

    Ich gehe jetzt mal von meiner Maschine aus, die ist luftgekühlt. Es gibt eine Version mit luftgekühlt und eine Version mit Glykol gekühlt.Für das Kühlaggregat brauchst ein Kältemittel. Fehlt bei der Farbwerktemperierung Wasser fülle ich es mit Wasser nach, aber auch eher selten. Fällt Farbwerktemperierung aus stimmt was mit dem Wasser/ Kühlkreislauf was nicht. Aber mein Tipp lasst einen Techniker kommen, bevor der Schaden größer wird. Bitte um Korrektur falls Fehler ist. Grüße Franky

    Mit der Luft-und Wassergekühlten Version hast du recht, bei den Halbformat Maschinen ist die Wasserkühlung optional.


    Aber der Farbwerk Temperierungs Kreislauf sollte mit Wasser/Glykol Gemisch befüllt werden, das Glykol dient als Korrosionsschutz.

  • Es dient aber nicht nur als Korrosionsschutz auf als Frostschutz (-40 Grad) aber auch erhöht es den Siedepunkt vom Wasser-Glykol-gemisch. Schonmal die Werke einzeln von der Seite betrachtet ob ein Farbvereiber oder Duktor undicht ist bzw ein Schlauch/Winkel?

  • Das Problem des Wasserverlustes im Reiberkühlsystem ist von Rollenoffset-Maschinen her sehr bekannt. Meist ist der Deublin-Kopf dann

    undicht und es läuft Wasser an der Maschinenwand der B-Seite herunter. Seit vielen Jahren werden deswegen Schläuche an den Köpfen verbaut

    (Festo-Schläuche ca. 5mm Duchmesser), die das auslaufende Wasser in Auffangschalen leiten und bei MAN gibt es dann direkt

    eine Fehlermeldung (Temperiersystem undicht).

    Das ist nortmaler Verschleiß. Die Keramikdichtung schleift permanent an der Graphitdichtung in dem Deubin-Kopf und irgendwann wird

    das System dann undicht. Ein fähiger Schlosser oder Drucker kann mit Reparatursätzen der Herstellerfirma die Dichtungen erneuern, oder

    einschicken zu Deublin.

    Falls die Schläuche "durchwetzen", so mag da vielleicht eine Teflon-Spirale als Ummantelung der Schläuche helfen. An den Rotationsmaschinen

    sind jedenfalls alle Schläuche mit Spiralen ummantelt zum Schutz - schon vom Hersteller.

  • Kenne das Problem zugut. bei unserer XL105 sind 2 Ausgleichsbehälter für Heber- und Farbwerkkreislauf verbaut. Die können schonmal kaputt gehen. Unsere haben wir getauscht und haben das Problem jetzt wieder. Es liegt bei uns an den Luftventilen der Behälter due sind leicht undicht. Ich geb da die vorgeschriebenen 0,5 bar drauf dann hält’s wieder ne Weile. Weiß jemand ob die normalerweise mit Druckluft oder Stickstoff gefüllt sind?

  • Stickstoff an Druckmaschinen wäre mir neu. Was bewegt dich zu der Vermutung? Gibt es es ne N-Bezeichnung an der Anlage?

    Normalerweise wird Umluft als Druckluft verwendet, da Stickstoff ein Kostenfaktor wäre und mir nicht klar ist, was der Vorteil von

    Stickstoff wäre (Kosten-Nutzen). Wie können Ausgleichsbehälter kaputt gehen? Bei "undichtheit" ist meist nur ein Dichtring oder

    ein poröser Schlauch zu wechseln.

    Luftventile der Behälter undicht - Druck auf 0,5 bar. Ich verstehe die Schussfolgerungskette nicht 8|


    Was ist mit Luftventilen der Behälter gemeint?

  • Wie es bei luftgekühlten Maschinen ist, weiß ich leider nicht.
    Aber ich habe vorhin mit dem Servicetechniker von Heidelberg gesprochen und die Problematik zum Thema gemacht.


    Einige von euch haben dies schon sehr richtig angesprochen.


    Hier die Aussage von Heidelberg:

    - Wie von einigen treffend beschrieben, ist Glykol nicht nur ein Schmiermittel, sondern dient als Korrosionsschutz (um Rost in den Leitungen zu vermeiden).

    - Glykol ist ab Werk mit über 35% überproportioniert (benötigt werden nur 15%) und aus dem Grunde so stark zugesetzt, um es später (maximal 1 mal im Jahr) mit Wasser ausgleichen zu können, ohne gleich zusätzlich Glykol nachzufüllen.
    - Die Kühlung der Maschine hat zwei Leitungen, die separat verlaufen; eine ist für die Farbwerktemperierung und die andere für die Kühlmitteltemperierung gedacht.

    - Beide Kreisläufe besitzen einen Ausgleichsbehälter mit je einer Membran, die sich ausdehnt. Diese Membran kann mit der Zeit verschleißen. Somit verlieren diese Kreisläufe nach einiger Zeit regelmäßig Wasser.


    Vielleicht hilft ja diese Info jemandem auch weiter.
    Jetzt weiß ich wenigstens, wo ich demnächst mit dem Techniker/Monteur ansetzen kann.

  • Die Ausgleichsbehälter um den Wasserdruck Der Farbwerkstemperierung bei kalter und warmer Maschine auszugleichen. Die haben innen eine Membrane die mit der Zeit kaputt gehen kann wie von Johnny schon beschrieben. Diese werden mit 0,5 bar befüllt. Ich dachte mal gehört zu haben, dass Stickstoff wegen der größeren Moleküle wohl etwas langsamer entweichen kann als reine Druckluft. Und diese Ausgleichsbehälter haben ein Ventil wie beim Fahrradreifen. Bei mir hält der Druck halt nur 1-2 Monate. Von dem her gehe ich davon aus, dass das Ventile undicht ist.