• Hallo liebe druckende Zunft!!!


    Wir sind seit geraumer Zeit dabei unsere Qualität der Rotation zu verbessern. Viele Kunden geben uns den LAB-Wert für ihr Logo.. vor und wir haben Schwierigkeiten die genauen Werte zu erreichen. Die A- und B-Werte bekommen wir hingefahren aber der L-Wert liegt zu niedrig! Wie können wir die Helligkeit im Druck beeinflussen????


    Um Antworten wäre ich echt dankbar!


    Gott grüß´die Kunst!!!

  • Moin!


    Sorry, ich bin zwar seit 10 Jahren Maschinenführer an diversen Rollenoffsetanlagen und hab schonmal den
    Begriff LAB gehört, hab aber keine Ahnung, was des sein soll. Bis heute hat auch noch nie n Kunde auf
    sowas Wert gelegt. Ab und an wollt n Kunde mal mitm Densi messen, aber auch das kommt in hundert Fällen
    nur einmal vor.
    Also, was ist LAB? Wahrseinlich wieder so ne Kinderkacke, die sich n paar Theoretiker ausgerechnet haben
    und es uns Druckern nur schwer machen :) Im Rollenoffset kannste die Helligkeit über helleres Papier,
    weniger pigmentierte Farbe oder gerigere Farbdichte beeinflussen, wobei ich mal denke, daß alle Punkte
    ausscheiden.
    Du arbeitest an ner Colorman? Is des net die Maschine, die für Zeitungsbeileger u.ä. gebaut wurde?
    Oder war des die Geoman? *Kopfkratz* Ich werd alt *gg* Wie auch immer, ich finds echt doof, daß die
    Werbefirmen & Co. den Kunden solche Flöhe ins Ohr setzen wie "Diese Werte müssen gegeben sein, sonst
    taugt die Druckerei nix" So verkommen echte Drucker zu "drucken nach Zahlen" und das ist, genau wie
    "Malen nach Zahlen"...für Kinder und Anfänger echt klasse, aber für wahre Künstler/Könner n Witz :)

    • Offizieller Beitrag

    Lab oder CIE L*a*b* ist ein drei-dimensionaler Farbraum.
    Dabei steht L für Luminanz, also die Hell/Dunkel Achse.
    a steht für die Grün - Rot Achse
    und b für die Blau - Gelb Achse.
    Damit lässst sich vereinfacht gesagt eine Farbe exakt bestimmen und errechnen.


    Das kann hier bestimmt noch jemand besser erklären, aber im Grunde ist es das.
    Hier noch ein Link: CieLab

  • Es kommt dann natürlich auch darauf an ob die L*a*b* Kundenfarbe überhaupt im Rollenoffset darstellbar ist (mehr Cyan als die Cyanpigmente in der Farbe hergeben geht leider nicht). Am besten nen farbverbindlichen Proof von der Vorstufe verlangen, auf einem Papier das der Auflage gleicht.


    Gruß Andi


  • Hi, von wem oder woher beziehen denn die Kunden Ihre Lab Vorgaben? Interessant wäre auch ob die Logos Vollton, gerastert oder beides sind. Wenn du keine Problem mit den A und B Werten hast und nur L Werte nicht machbar sind, stimmen die Lab Vorgaben mit der Oberfläche des Bedruckstoffes nicht überein. Ich meine nicht die Farbe des Papiers, das wäre noch ein anderer Parameter. Eher das Zusammenspiel zwischen Farbschichtdicke und Lichtstreung des Papiers. Ich würde erstmal klären , was das für Lab Werte sind und woher sie kommen. Wenn alle Druckparameter eurerseits stimmen: sprecht mit dem Kunden, zeigt ihm welche Lab Werte wirklich machbar sind auf dem Papier." Nur zu sagen: Also das ist Papierklasse sowieso und das sind die Lab Werte, jetzt schaut mal wie ihr da hinkommt, so funktioniert das manchmal nicht...


    Gruß

  • Danke für eure Antworten! Ist nicht jeder Farbton im Druck darstellbar??? Mit der Dichte ist ein guter Hinweis. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich die A- und B-Werte bei einer geringeren Farbschichtdichte noch erreiche. Ja mit dem Papier ist es so eine Sache. Ich arbeite in einer Zeitungsrotation und wie ihr euch ja vorstellen könnt ist der Bedruckstoff nicht gerade hochwertig. Trotzdem müßte die Darstellung eines bestimmten LAB-Wertes im Druck innerhalb der Iso-Toleranzen möglich sein.


    Es lebe die Schwarze Kunst!

  • Ich stimme meinen Vorrednern zu...zuerst sollte mal abgeklärt werden, wie der Kunde bzw. ihr diese
    LAB-Vorgabe erhalten habt. Kann ja sein, daß es physikalisch garnet möglich ist, mit den richtigen
    Dichtewerten die gewünschte Helligkeit hinzubekommen, weil die von LWC ausgehen, ihr aber
    ZTG-Papier druckt.
    Desweiteren ist zu beachten, daß es gerade bei Zeitungs-Papier enorme Unterschiede in der Helligkeit
    und der Oberflächenstruktur gibt, was auch net unerheblich ist.
    Du kannst mal davon ausgehen, daß da irgendjemand n Bock geschossen hat in der AV und du derjenige
    bist, der aus Scheiße Gold machen soll *gg*
    Hatte selbst schon viele Kunden, die meinten "Die Dichtewerte stimmen aber net, so geht des net"...
    dann hielt ich den Andruck daneben und sagte "Dafür sehen die Bilder aber prima aus...verkaufen sie
    die Waren oder die Dichtewerte in ihrem Katalog?" Zumal Hauttöne rein nach dichte gedruckt eh meist
    verboten aussehen :)

  • Zitat

    Viele Kunden geben uns den LAB-Wert für ihr Logo.. vor und wir haben Schwierigkeiten die genauen Werte zu erreichen.


    ...die Werte geben euch die Kunden durch?
    Irgendwie sehr abenteuerlich.
    Na gut und schön-aber der Druck wird noch beeinflußt von Plattenbelichtung,Entwicklung,Punktzuwachs im Druck usw.
    Ausserdem die Helligkeit im Druck zu beeinflußen-das kann man nur mit Reduzierung der Farbe machen.

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Tach auch,


    eieiei, was Ratschläge....


    LAB-Werte vom Kunden sind schon o.k., der saugt sich die auch nicht aus den Fingern.


    Das Problem ist, dass der Drucker nicht weiss, welche Grundlagen der LAB-Wertermittler zugrunde gelegt hat.


    Bsp. Es wird ein reinweisses Papier mit ganz normaler skala zugrunde gelegt. Die entsprechenden Werte werden eingetragen aber es wird auf einen bläulich-weissen Papier gedruckt. Was kommt da wohl raus?Wenn Ihr von den Werten abweicht, gibts ein Tritt wg. nichteinhalten und wenn der Wert stimmt, stimmt der Farbton nicht.


    Die meisten Fehler werden in dem Bereich gemacht, wobei man den Jung von der Grafik nicht mal einen Vorwurf machen kann, denn die kriegen in den seltensten Fällen ein Muster des Bedruckstoffes mit.


    So, dann noch der Tipp von Metermeister: Das ist dann echter Murks, weil beide Lacke eine Eigenfarbe besitzen, den das Meßgerät sieht, der Mensch aber nicht.


    Richtig wäre, die Werte in der Vorstufe zu minimieren, nur so kommt man an Ergebnisse, die beim Ausmessen auch stabil und verkäuflich sind.


    Ist umständlich, aber bei Großprojekten wird schon zwei bis dreimal angedruckt.


    Gruß

  • Servus,


    im Endeffekt musst du erstmal deine Dichten für deine Primär-Farben ermitteln mit den du den geringesten Delta E-Abstand zur Vorgabe nach DIN 12647-3, da du an einer COLORMAN durckst nehme ich mal an ist deine Referenz die Papierklasse 5!


    Das du deine Dichten bekommst druckst du am Besten für jede Farbe eine Färbungsreihe ab, d.h. zunächst mal überfärben dann Duktor abstellen und so alle 20 Exemplare ein Exemplar ziehen. Danach wertest du jeden Bogen aus (Dichte und LAB-Werte --> Berechnung Delta E zu den Vorgaben). Das ganze stellst du dir grafisch dar, du erhälst normalerweise als Ergebnis eine Art Parabel. Dort wo du dann die geringste Delta-E Abweichung hast liest du den Dichtewert ab, dass wäre dann absofort deine Solldichte für die jeweilig Farben. Die Dichten können von denen die die IFRA vorschreibt (K 1,1 +- 0,1 Buntfarben 0,9 +- 0,1) abweichen. Wenn ihr gleichzeitig möglichst nahe an die Dichten der IFRA rankommen wollt, müsst ihr ggf. euren Farblieferanten mit einbinden. Hier stellt sich dann halt auch die Frage wieviel nehmt ihr Farbe ab, so dass der Farbhersteller es für euch macht, bzw. wieviel seit ihr bereit zukünftig für eure Farben zu zahlen.


    Habt ihr das gemacht, müsst ihr euch nun um die Tonwertzunahme kümmern. Das bedeutet ihr müsst bei eurer ermittelten Dichte die Tonwertzunahmen vermessen. Anschließen geht es in die Vorstufe, wo ihr dann ggf. die jeweilige Belichterkurven der einzelnen Farben anpasst.


    Hat man für die Primärfarben die ganzen Dichten ermittelt kann man dann auch einmal einen Testdruck für die Sekundär- und Primärfarbenmachen, um zu sehen wie weit die vom Standard abweichen.


    Grüße

  • Hey,


    deine Anleitung ist gut, aber die Sekundärfarben sollten am besten direkt mitgemessen werden. Ich mal mal den Teufel an die Wand:


    Es könnte sein, das du mit den Primärfarben super im Farbraum bist (>Delta E 1), und dafür deine Sekundärfarben nahe der Delta E 5 Grenze sind. Manchmal dürfen die Primärfarben nicht optimal im Farbraum sein, da man sonst evtl. mit den Sekundärfarben fast raus ist! (Eigene Erfahrung vor ca. 11 Monaten als wir mehrere Farben angetestet haben).


    MFG
    Michael

  • Also die L-Achse regelst Du normalerweise über die Dichte. Bist Du im Minus Bereich hast Du eine zu hohe Dichte. Im Plus logischerweise eine zu geringe. Ansonsten kann ich mich nur Powerprinter anschließen. Da man bei einen Spektralphotometer kein Papierweiß kalibrieren kann, wie bei einen Densitometer, sondern nur das Absolutweiß würde ich die Delta E Werte nur über den original Bedruckstoff ermitteln, sozusagen mit dem Kunden beim Druck eine Referenz erstellen. Dann einfach immer unter Delta E 3 bleiben und der Kunde ist zufrieden.


    Das sowenige sich damit auskennen wundert mich ein bißchen. Arbeiten doch die meisten Mess-Regelsysteme an den Maschinen über die Delta E Werte. Gerade wenn man Zeitschriftenkunden hat wo sich die Seitentabs in jeder Ausgabe wiederholen ist dies unabdinglich um kein "Farbfächer" zu produzieren. Also wir haben bei Sonderfarben und eben bei Zeitschriften nur damit gearbeitet.


    Achso noch was wichtiges, Delta E Werte muss man immer im nassen Zustand der Farbe messen bzw. ermitteln, da die Spektrometer keinen Polarisationsfilter haben!


    Gruß Steve

  • Ich mal mal den Teufel an die Wand:


    Es könnte sein, das du mit den Primärfarben super im Farbraum bist (>Delta E 1), und dafür deine Sekundärfarben nahe der Delta E 5 Grenze sind. Manchmal dürfen die Primärfarben nicht optimal im Farbraum sein, da man sonst evtl. mit den Sekundärfarben fast raus ist! (Eigene Erfahrung vor ca. 11 Monaten als wir mehrere Farben angetestet haben).


    Das wäre natürlich im Endeffekt der ideal Weg!

  • Achso noch was wichtiges, Delta E Werte muss man immer im nassen Zustand der Farbe messen bzw. ermitteln, da die Spektrometer keinen Polarisationsfilter haben!


    Ich hoffe du meinst man misst entweder alles im nassen Zustand oder im trockenen. Also keine nassen Messwerte mit trockenen Messwerten vergleichen! Bezieht sich natürlich nur auf Spektralphotometer ohne Polfilter. :)

  • Ich hoffe du meinst man misst entweder alles im nassen Zustand oder im trockenen. Also keine nassen Messwerte mit trockenen Messwerten vergleichen! Bezieht sich natürlich nur auf Spektralphotometer ohne Polfilter. :)

    Im Prinzip schon, nur macht es im trockenen wenig Sinn, da ich den Bogen ja nicht liegen lassen kann bis er trocken ist und die Maschine läuft weiter und ich habe kein Messergebnis. ;)

  • Genauso wie den Kunden die nassen Werte nicht interessieren weil er in den seltensten Fällen einen nassen Bogen zu Gesicht bekommt.


    Aber ich glaube der Kontext ist uns beiden klar: keine Äpfel mit Birnen vergleichen! Und genau deshalb gibt man dem Drucker die Nasswerte an die Hand die im trockenen Zustand das gewünschte Ergebnis liefern (im Idealfall). :D


    Wohl dem der weiß wo seine Farbe so hinwandert auf dem Weg der Trocknung ;)

  • hmm naja wie das so mit der helligkeit ist weiß ich nicht
    weil wenn du ja deine dichte änderst
    bei dichte verringern "schimmert" ja dein "papierweiß" mehr durch und beeinflusst ja gewissermaßen auch den farbton, also evtl. auch a* und b* achse


    zu dem dass man alle farbtöne im 4c satz drucken kann? 8|


    ich glaub dazu brauch ich nichts sagen, alles wissen dass der RGB-farbraum größer ist als der CMYK-Farbraum :)


    [Blockierte Grafik: http://www.digitalpicture.at/NeuSeite/Header-Pictures/Farbraum_V1.jpg]


    weiß ist das was photoshop darstellen kann
    schwarz was n normaler monitor an farben darstellen kann
    und gelb ist was du im 4c satz darstellen kannst
    die komplette schuhsohle ist das "reine" lichtspektrum"


    also du siehst dass du gar nicht so viele farben drucken kannst, die es eig. gibt


    sonst bräuchte man ja keine sonderfarben ;)



    was L*a*b* genau heißt wurde ja schon erklärt :)



    zudem werden heute deine primärfarben bei einer PSO-zertifizierung nach L*a*b werten gestellt


    d.h. z.b. cyan sieht nach cyan aus wenn du den L*a*b wert von L= 55
    a= -40
    b= -51
    richtet sich dann halt auch nach papierklasse etc. etc.


    grüße Peter

    1.) Alles, was gut beginnt, endet schlecht.
    2.) Alles was schlecht beginnt, endet furchtbar.
    3.) Wenn etwas einfach aussieht, ist es schwierig.
    4.) Wenn etwas schwierig aussieht, ist es unmöglich.
    5.) Wenn etwas unmöglich aussah, wird sich im Nachhinein rausstellen, dass es ganz einfach gewesen wäre!


    Puders Erkenntnisse aus Murphys Gesetz