Lustiges aus der Druckerei

  • Ich würde bei solch Internetauftritt auch nicht an eine Zusammenarbeit denken. Lächerlich trifft es am besten. Man kann ja solch Einstellung haben und so agieren, derart damit hausieren zu gehen ist allerdings peinlich. Und weit kommt man damit im Geschäftsleben auch nicht. Wenn man eine nBetrieb als Steckenpferd führt, ist es okay. Man hat seinen Spaß.

  • Ja, ist schon etwas schräg die Hompage und ich ich hoffe er hat das auch an seiner Tür stehen, denn ich glaube nicht dass alle Vertreter vorher die Hompage lesen.


    Aber ich kanns auch nachvollziehen. Wenn er mit seinem Buchdruckkunden genug zu tun hat kann er sichs ja leisten.


    Hat sicher schon jeder mal Kunden da gehabt die einem ewig die Zeit rauben - Einer wollte mir eine PDA Datei ??? mailen 8o mit Anschnitt ja klar weiß ich doch ...


    am Ende war der Anschnitt 3mm weißer Rand um die Seite natürlich die Flächen und Bilder enden am Rand und nicht im Beschnitt und später wars im dann zu teuer und im Internet bla bla.


    Gut ich verlass mich dann auf mein Bauchgefühl wenn ich mit dem Kunden rede ... und schreib nicht alles auf die Hompage.

  • Das ist so ne Hinterhofdruckerei... wahrscheinlich noch Ausländer beschäftigt die kein Wort deutsch können. In der Umgebung wohl keine Druckerei nur einheimische Kleinfirmen wie die Brettersägerei die der Bruder des Chefs besitzt, ein Maler der zweite Bruder des Druckereileiters usw.. man kennt sich, dort wäscht eine Hand die andere und wenn du dort als Fremder auftauchst, wirste mit Blicken getötet. Trotzdem mutig so etwas zu schreiben...


  • Hallo Schwäbisch , wir als Heidelberger wissen das Heidelberger Bier sch..ße schmeckt und trinken lieber Welde oder Rothaus .
    Darum weigert sich jeder Heidelberger und jede Heidelberger Maschine diesen Auftrag zu drucken !!! [Blockierte Grafik: http://www.smiliemania.de/smilie132/00003854.gif]


    Grüße aus Nord Baden

  • Da will ich auch mal was aus der Vorstufe zum Besten geben...


    Kunde ruft an: "Können sie die Druckvorlage auf das Endformat verkleinern?"
    Ich: "Ja, verkleinern ist kein Problem"
    Kunde schickt die "druckfreien" Daten. Ich schau mir die Druckdaten an und greife - nach dem ich wieder sprechen kann - zum Telefon.
    Ich: "Also, <kurze Pause>, wir haben da ein klitzekleines Problem. Das Endformat ist DIN A4 - ja?!? Ihre Druckdaten sind erstens in RGB, zweitens haben sie nur eine Auflösung von 72dpi, drittens fehlt der Beschnitt und viertens sind die Daten 10x23cm - heisst wir müssten sie vergrößern UND VERZERREN"
    Kunde - total erbost: "Und ich dachte ich würde mit Profis arbeiten"


    Kunde lässt sich per Kurier Proof zuschicken und ruft an: "So können Sie schon mal anfangen - ich komme morgen zur Druckabnahme vorbei"
    Wir richten ein, fangen an, Kunde kommt an die Maschine: "Sieht schon ganz gut aus jetzt ein bisschen bunter ... dann ändert sich noch der Text auf Seite 1, 3 und 10!"


    Wir rufen Kunden an: "Bei ihren Druckdaten fehlt der Beschnitt, dann sind noch auf insgesamt 5 Seiten Fotos in 72dpi-Bildschirmauflösung"
    Kunde: "Beschneiden tun Sie doch die Heftchen? - und wie soll ich die Fotos anders bearbeiten als am Bildschirm?"
    Ich: "Also wir brauchen rundherum ein bisschen Platz zum schneiden damit das Produkt so aussieht wie Sie es als Muster geschickt haben und die Bilder brauchen 300dpi"
    Kunde: "Dann nehmen Sie doch größeres Papier und zu den Bildern... wissen sie wie viel Platz die dann brauchen?"

  • Wir fertigen seit Jahren für einen großen Industriekunden den
    jährlichen Geschäftsbericht. Euroskala, Sonderfarben, partieller UV Lack,
    Prägung, Klappenumschlag in Fadenheftung. Das volle Programm also. Um noch
    einen draufzusetzen, Bindung als Otabind (Block gefälzelt, Rücken ohne
    Klebstoff), für optimales Aufschlagverhalten.


    Abwicklung seit Jahren vollkommen problemlos über einen
    Einkäufer des Industriekunden welcher die kompletten Papierprodukte (Bedienungsanleitungen
    usw.) ordert. Drucktechniker der alten Schule, umfangreiches Fachwissen.


    Vor ein paar Tagen großes Meeting zur finalen Musterbesprechung.
    Unser Geschäftsführer, meine Wenigkeit, der betreuender Sachbearbeiter und von
    der anderen Seite der Geschäftsführer, der Einkäufer und seine neue Kollegin.
    Jung, dynamisch mit nicht zu übersehendem Geltungsdrang ihrem Geschäftsführer
    gegenüber.


    Ihrer Visitenkarte nach „Bachelor der Buch- und Medienproduktion“.
    Hatte ich noch nie gehört, daß es so etwas überhaupt gibt.


    Die kompletten Muster (Inhalt im Digitaldruck) gingen von
    Hand zu Hand. Kleinere Änderungswünsche hinsichtlich der Prägung. Aber alle am
    Tisch kannten sich und wussten wovon sie sprachen. Bis auf EINE Person…


    Endlich kamen die Muster in IHRE Hände. Mit wichtigem Blick
    wurde das Muster in die Hand genommen und hin und her gedreht. Sie schlug die
    Broschur auf, Ihre Gesichtszüge entgleisten und dann kam es mit schriller
    Stimme:


    Meine Herren, bei einem Muster, mag das ja gehen, daß sie
    den Klebstoff am Rücken weglassen, aber bei der Auflage achten sie bitte
    verstärkt darauf, das wirklich überall Kleber ist. WIR stehen nämlich für
    Qualität.“


    Stille im Raum. Alle waren sprachlos.


    Aufklärung erfolgte von keiner Seite. Alle waren jeweils
    peinlich berührt. Bis auf EINE Person, welche bis zum Schluss stolz auf ihre „Entdeckung“
    war…


    Leider trauriger Alltag.


    Grüße, Robert.

    • Offizieller Beitrag

    Peinliche Situation.
    Aber mal ganz ehrlich:
    Ich denke so manch anderer (incl. mir) wusste bis gerade ebenfalls nciht was Otabind ist.
    Deswegen wirst du es ja auch hier erklärt haben.
    Ein wenig blöd das sie sich vorher nicht darüber informiert hat wegen welchem Produkt sie überhaupt da ist.
    Wurde sie irgendwann mal darüber aufgeklärt? :D

  • Bitte erklärt der Bachlorette Ihren Fehler. Es gab bei mir folgendes Unwissen an der Maschine.
    Druckabnahme mit Kunden.Umschlag für ein Buch. Kleines Bild in Pastellfarben ,ein Aquarell eben.
    Der Kunde wollte das der Hintergrund bläulicher wird. Sachbearbeiter bat mich die Farbe aufzudrehen.
    Freundlich aber Bestimmt wies ich daraufhin das sich dort wo sie mehr Cyan haben wollten nicht ein Einziges Rasterpuenktchen befinden wuerde.
    Bzw. Sie es mir doch bitte mal zeigen sollten. Nachdem auch die Beiden keins gefunden hatten durfte ich doch endlich meine 500
    Bogen durchdrucken. :thumbup:

  • @ Thomas


    Ich habe es erklärt, damit es auch alle verstehen - schließlich heißt das Forum ja „Offsetdrucker“ und nicht „Buchbinder“.


    Ich gebe zu, daß ich keine Ahnung habe, was ein BA „Buch- und Medienproduktion“
    eigentlich im Studium macht. In diesem Fall wurde eben der Stoff des dritten
    Lehrjahres der Buchbinder aus der Berufsschule vorausgesetzt. Davon abgesehen, mussten
    wir auf der Technikerschule als Drucker auch alle möglichen Broschuren im Fach Weiterverarbeitung
    praktisch erstellen. Fundierte Ausbildung eben.

    Kann ich da nicht von ausgehen, wenn ich „Buch- und Medienproduktion“ studiert habe

    und mich auf die Position eines Drucksacheneinkäufers bewerbe, elementare Grundkenntnisse
    der Materie besitze?!


    Lustig ist noch das demonstrative Darstellen des Abschlusses „BA Buch- und

    Medienproduktion“ auf der Visitenkarte. Bei mir steht nur die Position…


    Ich weiß nicht, ob sie jemand aufgeklärt hat. Eine Reklamation des Auftrages kam

    zumindest nicht ;-). Nachfragen mag ich auch nicht, um den Kunden nicht zu
    brüskieren.

    Ich denke, sie wird es hoffentlich anhand der Hauptauflage selbst bemerken und der

    Lerneffekt wird größer sein.


    Grüße, Robert.


    @
    schubbeduster

    „Bachlorette“ ist cool…

    • Offizieller Beitrag

    Kann ich da nicht von ausgehen, wenn ich ?Buch- und Medienproduktion? studiert habe
    und mich auf die Position eines Drucksacheneinkäufers bewerbe, elementare Grundkenntnisse
    der Materie besitze?!


    Ja, da hast du wohl Recht.


    Ich habe übrigens mal gegooglet was ein "Buch- und Medienproduktion" Studium überhaupt ist.
    Hatte das vorher auch noch nie gehört.
    Anscheinend wird das nur in Leipzig angeboten und laut der Studienbeschreibung hätte sie es wissen müssen.


    Hier mal der Link: Klick

  • @ Thomas.


    Danke für den Link.


    Liest sich eigentlich ganz gut. Würde ich normalerweise als Einsatzspektrum eines Technikers umschreiben. Aber Konkurrenz belebt das Geschäft!


    Wäre mal interessant zu wissen, ob da versucht wird Berufsinhalte von Vorstufe bis Weiterverarbeitung akademisch aufzubereiten, oder ob es fachlich einen Meister bzw. Techniker als Grundlage setzt und dann die Verlagsabläufe u.ä. obendrauf. Dann könnte es auch für mich eventuell als Weiterbildung interessant sein.


    Grüße, Robert.

  • Gerade in den AGB´s einer Druckerei auf deren Onlineshop gefunden: :thumbup:


    ...
    4. Betriebsstörungen, sowohl im Betrieb des Auftragnehmers als auch im
    Betrieb eines Zulieferers - insbesondere Streik, Aussperrung, Krieg,
    Aufruhr, Hochwasser, Fußpilz, Erdbeben, sowie alle sonstigen Fälle
    höherer Gewalt - berechtigen nicht zur Kündigung des Vertragsverhältnisses.
    Die Grundsätze über den Wegfall der Geschäftsgrundlage bleiben unberührt.

  • Die werden den Zustand ihrer Arbeitsschuhe und Duschen kennen. Wahrscheinlich hat einer bei denen immer Fußpilz und darauf berufen sie sich dann bei Lieferverzug ;)


    Hatte auch mal einen Werbeflyer in der Hand, in dem stand Fußpils. Wie das wohl schmeckt?