Unverschämtheit oder?

  • Schon in der Bibel steht geschrieben,
    du sollst deine Feinde lieben.

    Gemeint damit ist jedoch der Schnupftabak
    und nicht das gottverdammte Buchbinderpack.


    Oder in Abwandlung der Lieblingsspruch meines Schwiegervaters, Buchdrucker von Beruf gewesen:


    Nur ein toter Grafiker

    ist ein guter Grafiker.

  • Aus einem schlechten Drucker ... kann immer noch ein ein guter Setzer oder Buchbinder werden.

    So ist die Rangordnung und so wurde mir das beigebracht.

    Grüße mac-steve.... der mittlerweile mehr setzt als druckt.

  • Keiner von uns kennt ja euch als Team untereinander, von daher kann hier jeder nur aus seiner Position sprechen.


    Ich persönlich fände ihn nicht unverschämt und würde mich über einen solchen Zettel aus der Vorstufe kommend köstlich amüsieren. Tolle Karikatur eines Klischees, welches schon immer irgendwo einen wahren Ursprung hat. Mein alter Lehrmeister würde dem Bild vollends entsprechen. ;)

  • Ich seh das mit einem Augenzwinkern ;) ...wir verstehen uns untereinander recht gut, obwohl unsere Druckvorstufe etwas Lernresistent scheint. Mal werden bei Doppelnutzen 6mm Zwischenschnitt dann mal 10mm oder gar keiner...ärgerlich wenn es Nachdrucke sind, die auch noch inline nummeriert werden und wir dafür Standvorlagen (für die Nummerierwerke) haben.

    Auch mit der Größe der Meßstreifen nehmen die es nicht so genau: 3mm sind da schon grenzwertig, obwohl eigentlich genug Platz auf dem Druckbogen wäre usw...

    Ich bin übrigens NICHT PERFEKT und ich arbeite auch nicht daran.

  • Das Zitat aus der "feindlichen Abteilung" in den Kontext des Quelltext gestellt, lässt dieses in einem ganz anderen Licht erscheinen.


    Es geht im Artikel des Quelltextes um die Erforschung der Arbeitsweise der ersten Drucker. Die Druckmaschinen aus früher Zeit sind überliefert, was nicht erhalten geblieben ist, die Arbeitsabläufe, das Teamworking der ersten Drucker. Man nimmt an. dass zwei bis maximal drei Drucker an der Kniehebelpresse im Team bis maximal 300 Bogen pro Stunde produziert haben. Experimentell sind verschiedene Arbeitsweisen und Arbeitsaufteilungen auf Tauglichkeit überprüft worden.


    Man muss jetzt sehen, dass die ersten Drucker nicht in einer industriellen Welt geboren wurden, sondern in eine von der Landwirtschaft geprägten Gesellschaft. In dieser Gesellschaft hat vor allem die Jahreszeit und das Wetter die Art der Arbeit und das Arbeitstempo bestimmt. Ich nehme an, die Drucker waren wie beispielsweise die Weber die ersten in der Gesellschaft, welche durch ein Akkord-Arbeiten das Arbeitstempo und die Arbeitszeit vorbestimmt bekamen. Wenn man sich jetzt noch überlegt, dass die Drucker aus der Landwirtschaft rekrutiert wurden, vielleicht mit dem Versprechen auf Reichtum, und vielleicht mit dem neuen eintönigen Arbeiten und ungewohnten Leben in der Werkstatt nicht automatisch zurecht kamen, sind Saufen, Streit und Unzuverlässigkeit nur logische Folgen.


    Die Drucker waren aber bestimmt nicht die einzigen, welche mit dem neuen Leben als Arbeiter, fernab der Landwirtschaft, nicht glücklich waren. Wobei auch das Leben als Knecht oder Magd kaum erstrebenswert war. Es war jedoch der Normalfall, man hat sich weniger gegen sein Schicksal aufgelehnt als gegen das schlechte Leben als Arbeiter.


    Ich empfehle allen die hochinteressante Lektüre des Quelltextes, welchen ich oben als PDF zum Download bereitgestellt habe.