Weiterbildung / neue Wege / Inspiration

  • Einen schönen guten Abend an alle Kollegen der schwarzen Kunst da draussen. Bin 35, seit 2011 ausgelernter Offsetdrucker (Gutenberg Schule Leipzig), gelernt an einer 2 Farben Man Roland PRZ 00, diverse Planschneider, Bohrmaschinen, etc, eben von kleinen 'Allround' Betrieben, dann 5 Jahre Xl 75-8 und 74-5, dann Kba 105 und CD74-5, PM52 und GTo sowie OHz.

    Bin auf der Suche nach neuem Input. Leider passiert aktuell weder etwas im Lohnbereich noch im Weiterbildungssegment.

    Ich möchte gern noch mehr lernen, aber da ich wenig alte und fähige Kollegen habe, wird das schwierig.

    Industriemeister beschäftigt mich seit geraumer Zeit, aber aufgrund von Schichtarbeit, eher schwierig.

    Was habt ihr ausser eurer Lehre noch gemacht? Was wäre aktuell sinnvoll? Nen Meister ist ja bei der Chefetage quasi wie Weihwasser für den Teufel...


    Ist eben auch alles eine Frage des Geldes und der Zeit.


    Bin schon am überlegen / zweifeln etc ob ein Berufswechsel mehr Endlohn bringen würde, aber zur Zeit sind die Rahmenbedingungen sicher auch bei anderen Berufsgruppen eher angespannt, vorallem die persönliche finanzielle Situation am Ende / Anfang des Monats.



    Lasst doch mal eure Meinung hören. Allen eine schöne Woche 😉✌️

  • Acid Green

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo El-Barto,


    wenn Du in irgendeiner Form flexibel/ungebunden bist, absolviere eine Weiterbildung in der Branche. Du musst schließlich noch über 30 Jahre arbeiten.


    Wenn Du weg von der Maschine und einen deutlichen Gehaltssprung absolvieren möchtest, geht das in der Regel nur über mehr Verantwortung und Weiterbildung.


    Dass Dein Chef nicht seinen Maschinenführer verlieren möchte, liegt in der Natur der Sache. Aber für Dein Leben bist Du selber verantwortlich.


    Ich empfehle Dir eine Weiterbildung zum Drucktechniker. Der Industriemeister wurde in den vergangenen Jahren fachlich sehr geschliffen um diese Weiterbildung für viele zu öffnen - letztlich wird damit ja Geld verdient.


    Der Drucktechniker ist eine staatliche Weiterbildung und wesentlich fundierter. Dir steht Bafög zu. Die besten Schulen des Landes sind in Süddeutschland zu finden.

  • Kommt halt drauf an was dein Ziel ist? Willst du im praktischen Teil bleiben, oder lieber av machen? Willst du vielleicht Außendienst im Verkauf, oder Instruktor werden. Meister wird ja meistens gesagt ist für das praktische, Techniker fürs Büro und Verkauf. Ich selber habe Techniker gemacht, 2 Jahre Vollzeit. Damals noch ohne Anhang, deshalb auch finanziell kein Problem gewesen. Bischen am Wochenende gearbeitet und gut war's. Techniker kostet dich effektiv nur Zeit. Beim Meister biste mittlerweile glaube um die 12k€ los. Die sollten sich dann ja auch irgendwie wieder einspielen. Ich war dann mit meinem Techniker bei KBA Instruktor. Habe dann wegen der Familie wieder aufgehört. Musst dir halt erstmal klar werden was du damit machen willst. Pauschal Branche wechseln würde ich nicht raten. Da bist du dann ja auch nur ungelernter Quereinsteiger.

  • Kann auch für den Techniker werben. Habe das ganze in Teilzeit über 3 Jahre am Freitag und Samstag gemacht, geht aber natürlich auch nur wenn der AG mitspielt. Eventuell ist das ganze so aber vielleicht verträglicher aber definitiv auch fordernd!

    Sowohl Wissen technisch als auch Karriere technisch habe ich es bis heute nicht bereut, ist aber auch erst 4 Jahre her.

  • karsten1077


    "Meister wird ja meistens gesagt ist für das praktische"


    Das war einmal. Das galt einmal beim "alten" Industriemeister Druck. Der hatte damals noch eine praktische Prüfung mit entsprechenden Anforderungen. Der jetzige Industriemeister Printmedien beinhaltet alles mögliche - nur keine Fachpraxis. Der "allgemeine" Teil hat viel mehr Stunden als der fachliche Teil.


    Wenn Du fachlich mehr lernen möchtest, dann den Drucktechniker.

  • Ich hab vor 6 Jahren den Medienfachwirt Print gemacht und bezogen auf meinen Beruf absolut keinen Vorteil daraus ziehen können. Meiner Erfahrung nach kommt man als Drucker nur sehr schwer von der Maschine weg weil's einfach kaum jemanden gibt, de nachrückt und druckt. Ich glaube, ich würde mich anderweitig umschauen.

  • Colorless darf man erfahren, wo dich der Techniker karrieretechnisch hingebracht hat?

    Klar.

    Ich war Drucker an der UV-Rolle, habe dann mit der Zusage für den Techniker gewechselt in die Schichtleitung. Das war auch der Grund weshalb man mir das ganze genehmigt hatte ("Wir suchen einen Schichtleiter, du kannst das - aber du musst den Techniker machen.") War für mich natürlich der Jackpot.

    Habe das ganze dann 3 Jahre mit dem Techniker gemacht, zwischendurch immer mal wieder auch Produktionsleiter gemacht, wenn der Vorgänger gegangen ist/gegangen wurde. Nachdem Techniker das ganze noch ein Jahr weiter gemacht und mittlerweile bin ich in der Zuliefererbranche für die Druckindustrie im Produktmanagement und technischen Service tätig.

    Die (richtige) Weiterbildung ist immer ein "Türöffner". Was man daraus macht ist jedem selber überlassen...


    Absolut. Wir hatten im Techniker auch ein paar Kandidaten, denen jedem klar war das hier in den nächsten 2-3 Jahren keine großen Karrieresprünge (aus unterschiedlichsten Gründen) möglich sind.

  • Wäre ein Studium an der HTWK denkbar für dich? Wohnorts Wechsel wäre nicht notwendig und die Möglichkeiten nach dem Studium sind deutlich größer. Du bist dann zwar Ingenieur im Bereich Druck, aber theoretisch so breit aufgestellt, dass du in die unterschiedlichsten Bereiche einsteigen könntest. Natürlich ist es hier mit der Finanzierung hier so eine frage, aber definitiv nicht unmöglich.


    Am 25.3 ist sogar ein kostenloser Infotag. Man muss sich nur über die Seite der HTWK anmelden für den Tag und dann kann man mal „schnuppern“


    Beste Grüße,


    M

  • Hallo...

    Je nachdem wo die Reise hingehen soll z.B. Administration o.ä. käme ja vielleicht auch der Technische Betriebswirt in Betracht (nach Meister- bzw. Technikerabschluss). Mit entsprechender Erfahrung wird der branchenübergreifend anerkannt. Der TBW ist aber SEHR BWL-lastig und somit nur bedingt als technische Weiterbildung zu verstehen. In Vollzeit ist der Kurs innerhalb von vier bis sechs Monaten zu schaffen. In Teilzeit kann der inklusive Prüfungen schonmal 22 Monate dauern.

    MfG

    ELprinto

  • Der technische Betriebswirt ist eine durchaus brauchbare Weiterbildung, da er im Gegensatz zum Bachelor an der Uni, eine gewisse Praxisnähe hat.


    Allerdings ist der technische Betriebswirt branchenunabhängig. D.h., es gibt seitens der Lehrgangsträger keine Verknüpfungen zu unserer Branche. Fachliche Inhalte (Druckbranche) hat er logischerweise gar keine.


    Ich täte mir im Vorstellungsgespräch mit einer künftigen Führungskraft für das Unternehmen schon schwer, wenn dieser "nur" einen Gesellenabschluss und dann den technischen Betriebswirt hat. Irgendwie fehlt (mir) da der Meister oder Techniker dazwischen.


    In einem "rein administrativen Bereich", d.h. ohne notwendige Branchenkenntnisse, wird man immer gegen Heerscharen von BWL Bachelors konkurieren...

  • Ich täte mir im Vorstellungsgespräch mit einer künftigen Führungskraft für das Unternehmen schon schwer, wenn dieser "nur" einen Gesellenabschluss und dann den technischen Betriebswirt hat. Irgendwie fehlt (mir) da der Meister oder Techniker dazwischen.

    Den technischen Betriebswirt kannst Du auch nur mit Meister o.ä. machen.

  • Aber dann war der Post mit dem Betriebswirt, für den Ersteller dieses Stranges, nur bedingt zielführend. Der ist nämlich Geselle und sucht eine anschließende Fortbildung.

    Moin....das sehe ich anders. Die Frage im Post war ja "Was habt ihr ausser eurer Lehre noch gemacht?"....Ich bin genau diesen Weg gegangen. Er sucht nach Inspiration...so vertehe ich das zumindest. Und für einen evtl. Branchenwechsel (wenn notwendig) eignet sich der TBW besser als ein Studium in Druck- und Medientechnik. Mit entsprechender Erfahrung kann man sich da auch gegen frische "BWL-Bacheloren" durchsetzen...zumal der TBW nach DQR 7 auf Masterniveau angesiedelt ist....so wie ein Meister oder Fachwirt eben auf Bachelor-Niveau (DQR 6)....bevor mir jetzt alle Akademiker aufs Dach springen: ...es natürlich kein akademisch-wissenschaftlicher Abschluss...den braucht man aber eben auch nicht zwingend ;)