• Hey Ihr lieben Drucker,

    mich beschäftigt die Frage im Moment, warum das Handwerk von Gutenberg der digitalen Erfindung zum Opfer gefallen ist. Das Handwerk allein ist schon eine Geschichte der Menschheit. Ich habe noch selbst den Buchdruck wärend meier Ausbildung erlebt. Es tut mir weh, zu sehen, dass hier alles den Bach runter geht. Aber auch habe ich Verständnis für die heutige Entwicklung. Aber wenn ich heute einen angelernten weltfremden Mitbürger an einer Digilalmaschine sehe, dann geht es mir schlecht. Bitte, liebe Kollegen unserer Kunst, gebt mir ein Feedback. LG HEINZ

  • Kann mir heute noch jemand faktisch und plausilble erklären, was der Teilkreis einer Druckmaschine zu bedeuten hat? Nein, kann niemand von Euch. Schämen solltet Ihr Euch.

    Aber gern gebe ich alles, um es zu erklären.

    Um möchliche Rückfragen, blöde Rückfragen oder Beleidigungen zu vereiteln, kläre ich euch auf.


    Ein Teilkreis ist eine gedachte Line, an einem Punkt, wo sich zwei Zylinderzahnräder gegenseitig abrollen. Es ist wichtig für die Laufruhe der Maschinen, ebenso wichtig für den Aufzug der Zylinder. Und ich rede hier nicht über eien Fahrstuhl.


    Das sollte ein guter Drucker wissen. LG Heinz

  • Guten Abend

    Wie sieht das denn mit der „korrigierten“ Abwicklung aus, da die Oberfläche des Gummituch‘s durch die Wulstbildung langsamer abrollt? Theoretisch soll das Gummituch ich sag mal 5/100 unter Schmitz (Teilkreis) liegen…..!

    Bin mal gespannt wieviel Drucker jetzt aus der Deckung kommen und meckern…. Ist ja alles gut und schön, nur in der Praxis komme ich so mit der Druckbeistellung nicht mehr hin….!

  • Hallo Druckermeister


    Hat dich der Jahresend-Blues erwischt? Warum das Wehklagen über unseren Berufsstand, der den Bach hinunter zu gehen drohe?


    Ich bin auch noch einer der alten Garde, ein waschechter Jünger Gutenbergs, einer der letzten gelernten Bleisetzer. Ich bin meinem Berufsstand mein ganzes Leben lang treu geblieben und habe jede Entwicklung seit den siebziger Jahren bis heute mitgemacht. Heute freue ich mich über die umfassenden Möglichkeiten, welche die technische Entwicklung unserer Branche im Allgemeinen und meinem Berufsalltag im Besonderen gebracht hat. Nie mehr möchte ich den ganzen Tag mit dem Winkelhaken am Setzkasten stehen und mein mühseliges Arbeiten als "meditative Tätigkeit" welche dem Text "Gewicht" verleiht (und ähnliches) bezeichnet wissen. Es Lebe der Fortschritt in der Druckbranche!


    Dein Schwanengesang, lieber Druckermeister, über den Digitaldruck erinnert mich verdächtig an die abschätzigen Bemerkungen zum aufkommenden Offsetdruck der alten Garde in den siebziger Jahren. Ich darf dir sagen, wie Digitaldruckmaschinen können auch Buchdruckmaschinen und Offsetdruckmaschinen von interessierten Laien (und Bleisetzern) mit gutem Druckresultat bedient werden, so wie gelernte Drucker auf diesen Maschinen nur Mist produzieren, wenn sie nicht mit Berufsstolz, Herz und Hirn bei der Arbeit sind.


    Und ich darf dir aus eigener Erfahrung sagen, dass moderne Digitaldruckmaschinen weit weg sind von vermeintlichen Kopierapparaten und unverzichtbar in die Hand von Druckspezialisten gehören, so darauf kein Mist produziert werden soll.


    In diesem Sinn wünsche ich allen Forumteilnehmerinnen und -teilnehmern einen blues-freien Start ins neue Arbeitsjahr. Gott grüss die Kunst (und beschütze alle Zweifler).

  • Hallo Heinz,


    dann bin ich ja froh ein "guter Drucker" zu sein.

    Auch wenn ich wahrscheinlich einer der jüngsten im Forum bin, mit meinen 26 Jahren, hätte ich dir deine Frage beantworten können. Das wurde in der Ausbildung gelehrt.


    Also nicht alle über einen Kamm scheren und sich auf neue Technologien einlassen, dann ists nicht so schwer.

  • Guten Morgen!

    Vielleicht kann uns Druckermeister 62 erklären, wozu er das in seiner Zeit als aktiver Drucker je gebraucht hat, wenn es so wichtig ist, das zu wissen?

    Ich mach den Job seit mittlerweile 37 Jahren und hab’s nie gebraucht.

    Vielleicht hab ich ja was falsch gemacht 🤔

    LG

    Nick

  • 0,15mm Platte ist bei z.B. sm52 0,12 über Schmitzring

    Einstich Gummi 3,00mm

    Gummituch 1,95mm dick

    Also im Theorie 1,05mm Unterlagekarton, weil durch Nachspannen wird es Dünner.


    In der Praxis hat sich herausgestellt das man bei ein Kompresibel Gummituch zwischen 1,10mm und 1,15mm Unterlagekarton braucht.

  • Hi Leute,


    interessantes Thema, hier noch mein Senf dazu...

    Als der erste Fernseher kam, dachten die Leute auch, dass die Theater rund um die Welt die Tür zumachen würden. Jede Neuerung bringt eine neue Möglichkeit, die alten Retro Sachen haben Seele (Buchdruck, Schallplatten, etc...) die neuen stehen meist für die schnelle Zeit in der wir uns heute befinden.

    Sobald die Industrie sagt: "die digital Qualität ist good enough" dann fasst der Digitaldruck den Fuß in der Industrie, solange das nicht geschieht wird Offset noch Oberhand behalten. Mann kommt früher oder später zum Ursprung: Welt regiert die Welt.

    Mich kotzt das auch an, aber so isses halt, deswegen Kopf hoch Druckermeister62, unsere Generation kennt noch die Wege sich selber zu helfen.

  • Hallo Heinz

    Nach deiner Denkweise nach zu handeln, müssten wir jeden erdenklichen Fortschritt verteufeln. Dann müssten wir ja auch noch mit dem Pferd uns über längere Strecken fortbewegen, und uns unsere Nahrung selbst anbauen oder jagen (....hhmm Moment, DAS wäre ja wieder ein Fortschritt 8) )

    Aber du verstehst, was ich meine. Sobald irgendetwas effizienter, mit weniger Ressourcen zu verbrauchen, dasselbe Ergebnis erzeugt, wird es gemacht.

    Das ist nicht aufzuhalten.

    Ich bin der Meinung, dass die grafische Industrie noch kleiner werden wird, noch effizienter, noch schneller.

    Schau dir mal die heutigen Offsetmaschinen an im Vergleich zu den Maschinen aus den 80ern oder 90ern.

    Weniger Personal schafft mehr mit weniger Maschinen.