Rückseitendruck auf dem Gt beim Vorderseitendruck

  • Hallo Kollegen,


    folgendes Phänomen.

    gedruckt wird in zwei Gängen

    Gang1: Rückseite: 1fbg Gold Text mit Spotlackierung Matt, nur auf dem Text.


    Gang2: Vorderseite: 6fbg + Lack Vollflächig (Bild unten: Gelbe Fläche Skala zusammendruck, Rote Fläche SoFa mit Blackraster)


    Nun ist es so das nach ca 5000 Bogen sich der Goldtext der Rückseite! auf dem GT in allen Werken aufgebaut hat und das Blackraster (da sieht man es am meisten) das Word der Rückseite negativ im Raster auftaucht (siehe Bild). Sprich das Black da nicht mehr ausdruckt. Immer diese selbe Stelle.

    Wir stehen alle bisschen auf dem Schlauch wie der RS-Text auf das GT kommt.

    Auflage davor war das Problem nicht, da hatte aber die RS mehr Zeit zum trocknen. Aber selbst wenn es an der Trocknungszeit der RS liegt wie kommt es dann auf das GT. Gegendruck ist soweit sauber und die Vorderseiten sind auch sauber, kein Ablegen.


    Ich hoffe es war einigermaßen verständlich. Vielleicht ist es auch super simpel aber wir komme nicht drauf...



    K&B Rapida 106 LTTL

    DW1 Druck an

    DW2 Druck an

    DW3 Braun

    DW4 Cyan

    DW5 Black

    DW6 Magenta

    DW7 Rot

    DW8 Yellow


    Auf der Rückseite ist dort kein Druck!


    DW5 Black GT

    pasted-from-clipboard.png

  • Für uns Praktiker sind solche Phänomene nur schwer zu verstehen, einmal, weil es doch eher seltene Druckprobleme sind, zum anderen, weil wir als Drucker die theoretischen Grundlagen über Farbe, Lösungsmittel, Papier, Trocknung usw. nicht oder nur ansatzweise kennen.


    Zum Glück haben wir hier im Forum den Inkman, welcher in seiner eigenen Rubrik "Druckerquiz" uns Druckern die chemischen Grundlagen über das Wechselspiel der verschiedenen Komponenten beim Druck zu vermitteln versucht.


    Braucht ein bisschen Zeit, sich in die entsprechenden Beiträge von Inkman einzulesen, das AHA-Erlebnis für uns Praktiker wird aber nicht ausbleiben, wenn Inkman solche kuriosen Erscheinungen aus chemischer/molekularen Sicht erklärt.

  • Ach gucke Mal noch einer der für storck druckt. Hallo Kollege. Warum so eine farbreihenfolge? Haben die gleiche Maschine wie du.

    hatte versucht es so unauffällig wir möglich zumachen XD

    Sehr interessant, unsere Reihenfolge für die merci Cover, Bodenteile und Deckel, ist komplett anders. -/b/c/m/y/Braun/rot/- druckt ihr auch die sun Farben?

    Ja Vorgabe wie Fiete schon sagt

    Hallo...wäre es denkbar dass der Aufbau vom Pudern im ersten Gang kommt. Wie sehen denn DW 1 und 2 aus?

    MfG ELprinto

    RS wurde mit 5% gepudert und alle Böcke wurden gelüftet. Ja leichter Puder ist auf den ersten Werken zu sehen. Ich denke auch das Puder der Auslöser ist mir fehlt aber noch die Logik dahinter wie dann Gold aufbaut?!

    Hallo Henrik


    Vielleicht siehst du mit einer guten Lupe ein leichtes ablegen auf der Rückseite? (Ich gehe davon aus, dass die goldene Schrift seitenverkehrt als eine Art Geistereffekt auftritt)


    Viel Glück beim Suchen
    Jakob

    Blitzeblank die VS kein Ablegen, kein Abrieb.

    Hmm sieht nach Ghosting, ist denn die Schrift deckungsgleich VS+RS?Dagegen spricht aber der Aufbau bei allen Werken^^

    Nein, nicht Deckungsgleich

  • Hallo, liebe Forumsteilnehmer,

    seit ein paar Wochen bin ich aus gesundheitlichen Gründen gut ausgebucht und habe mich mit nur wenig anderem beschäftigt. Das dauert auch noch ein paar Wochen, geht aber vorbei.

    Danke, Henrik für diesen interessanten Fall und Cyberfisch für die nette Einladung mitzumachen. Ich will versuchen, die Sache näher zu verstehen.

    Ob es einen Geister-Mechanismus hat oder übers Ablegen funktionieren kann, ist mir noch nicht klar. Deshalb, Henrik, habe ich richtig verstanden?

    Die Kartonrückseite wird mit der Schrift und Mattlack übereinander bedruckt. Dabei ist der Mattlack ein Dispersionslack? Die Kartonrückseite ist ungestrichen und damit nicht richtig glatt, die Farb- und Lackschichten also eher dick als dünn?

    Beim Druck der Vorderseite laufen die ersten zwei Werke leer mit Druck, ziehen also den Puder ab. Nach 5000 Bögen hat Gold auf den ersten, leer gelaufenen Werken und allen folgenden aufgebaut? Ich vermute mal, dass es mit Lack bedeckte Pigmentteilchen waren. Kann es ein, dass sie wie andere Aufbauformen den Kontakt der Gummitücher zur Platte und zum Bogen störten und damit die Farbweitergabe? Waren sie selbst schwarz eingefärbt? Rasterflächen wären sehr empfindlich gegenüber solchen lokalen Erhebungen, Volltöne weniger, weil mehr Material und weniger Punktgrenzen den Kontakt erleichtern.

    Dann wäre eine Hypothese: Gold und Lack waren dick gedruckt und nicht ausreichend verfilmt beim zweiten Durchgang. Das kann allerdings auch an der Topografie der Rückseite, der Oberflächenrauigkeit gelegen haben. Oder der Lack hatte eine Verfilmungsschwäche (gibt es, aber eher selten). Da die braune Fläche zwei Werke vor dem Schwarzraster läuft, sollten an diesen Stellen wenigstens feine Aussetzer oder ähnliche Störungen zu finden sein.

    Hat die gelbe Skalenfläche gar keine Defekte, oder liegt da einfach kein Gold gegenüber?

    Wenn es Geister sein sollten, wäre die Vorderseite an den defekten Stellen z. B. mit kondensierten Oxidationsprodukten vorbelegt. Dann würde ich auch mindestens minimale Störungen im Braun erwarten.

    Henrik, du hast schon ungewöhnlich viele Einzelinformationen gegeben und fein beobachtet. Trotzdem ist eine überzeuigende Hypothese nicht einfach. Sollte es noch einmal vorkommen, bitte möglichst außer den Druckmustern etwas blanko Karton (Rauigkeitsmessung, kann die Kartonfabrik) dazu aufheben. Und hier wäre ein kleines USB-Mikroskop Gold wert, weil man einfach vor Ort die betroffenen Stellen auf Platte, Gummituch und notfalls beiden Kartonseiten untersuchen kann. Und man hat Aufnahmen, falls sich mal etwas wiederholt.

    Viele Grüße und habt Geduld mit mir.

    Euer Inkman

  • Hallo Henrik,

    ich habe einen logischen Fehler in meinen Überlegungen: Sollten Goldpigmente auf die Gummitücher geraten sein, kann es nur im Stapel passiert sein - durch Ablegen, notfalls jedesmal in geringen Mengen, die sich dann im zweiten Gang zusammen mit Puder ansammeln konnten.

    Wenn nur andere Krusten da sind, kann es nur ein Geistereffekt sein, in dem im Stapel Ausdünstungen in die Rückseite gezogen sind, die das Wegschlagverhalten lokal verändert haben. Dann mnuss man Farbbestandteile (Wachse?), Farbreste, Strichpartikel oder anderes finden, aber keine Goldteilchen.

    Hier wäre ein USB - Mikroskop Gold wert, das man für ein Taschengeld bekommt.

    Wenn Interesse besteht, suche ich am Wochenende mal ein paar Beispiele aus.

    Viele Grüße

    Inkman#

  • Da ich auch nicht weiss ob die Rückseite vorher bedruckt wurde und garnicht weiss wie die Druckform ausgesehen hat ist das nur reine Spekulation. Henrik sagt mir dazu ja nix

    Thomas.drucker, du hast recht: Wir gehen von ganz unterschiedlichen Situationen aus. So kann es nicht klar werden.

    Henrik, kannst du uns bitte beide Druckformen zeigen, damit man sehen kann, was wo gegenüber lag?

  • Hallo inkman,


    schön das du vorbei guckst und dir natürlich erst Gute Besserung alles gute für deine Gesundheit.


    Die Kartonrückseite wird mit der Schrift und Mattlack übereinander bedruckt. Dabei ist der Mattlack ein Dispersionslack?   Ja

    Die Kartonrückseite ist ungestrichen und damit nicht richtig glatt, die Farb- und Lackschichten also eher dick als dünn?         Ja

    Beim Druck der Vorderseite laufen die ersten zwei Werke leer mit Druck, ziehen also den Puder ab. Nach 5000 Bögen hat Gold auf den ersten, leer gelaufenen Werken und allen folgenden aufgebaut?     Ja

    Da die braune Fläche zwei Werke vor dem Schwarzraster läuft, sollten an diesen Stellen wenigstens feine Aussetzer oder ähnliche Störungen zu finden sein. In Braun hat sich auch Gold aufgebaut aber nur in nicht druckenden Stellen, Braun ist nur Text

    Hat die gelbe Skalenfläche gar keine Defekte, oder liegt da einfach kein Gold gegenüber? Auch Gelb hat diese Defekt lies sich aber nicht Sichtbar Fotografieren

    ich habe einen logischen Fehler in meinen Überlegungen: Sollten Goldpigmente auf die Gummitücher geraten sein, kann es nur im Stapel passiert sein - durch Ablegen, notfalls jedes mal in geringen Mengen, die sich dann im zweiten Gang zusammen mit Puder ansammeln konnten. Da spricht aber dagegen das nicht Deckungsgleich mit der RS ist


    Jetzt wo das Produkt schon enttarnt wurde kann ich mal einen größeren Ausschnitt vom GT zeigen. Man sieht das es Partiell stärker ist davon gab es 3 in Laufrichtung. Konnte aber mit keiner Rolle (Taktrolle etc.) übereinander gebracht werden. Dazu der Aufbau wo man sieht das die RS sich nicht an dem Ort befindet wo der Aufbau auf dem GT ist.