Papier selbst ankaufen und der Druckerei per Spedition zukommen lassen zwecks Preisvergünstigung

  • Hallo an alle,


    vor einiger Zeit hatte ich hier einige Fragen zum möglichen Selbstdruck von Magazinen (zwischen 30T und 50T im Monat) gestellt. Dank der freundlichen Hinweise wurde schnell klar, dass sich das Anschaffen von einer eigenen Druckstraße aufgrund der geringen Menge und dem ganzen noch damit verbundenen Rattenschwanz nicht lohnt.


    Es wurde weiterhin mit einer Druckerei zusammengearbeitet.


    Durch die stetig steigenden Papierpreise hat sich der Preis der Druckprodukte ebenfalls kontinuierlich erhöht.


    Nun hatte ich die Idee, das von mir verwendete Papier für das laufende Jahr zu kaufen und entweder selbst zu lagern oder an unsere Druckerei zu liefern, sodass bei der Preisverhandlung der Papierkauf nicht mehr miteinkalkuliert wird.


    Der Grund warum ich es selber kaufen möchte und nicht einfach die Druckerei beauftragen ist, dass es in diesem Fall "mein" Papier wäre. Gäbe es Probleme bei der Zusammenarbeit mit der Druckerei in der Zukunft und Sie hätte im Vorfeld Papier für das laufende Jahr gekauft, käme ich wohl aus der Verpflichtung nicht mehr raus. Mit eigenem Papier würde dann lediglich die Lagerung etc. gezahlt werden müssen aber das Papier könnte theoretisch jederzeit wieder durch unsere Spedition abtransportiert werden.


    Habt Ihr bereits Erfahrungen mit Kunden gemacht, welche das Papier gleich selbst mitgebracht haben oder könnt auch sonst in einer Form eure Meinung und Erfahrung zu der Idee einbringen?


    Schon im Vorfeld vielen Dank.

  • Hast du denn Probleme mit der Druckerei? Ich meine normalerweise ist man bei sich wiederholenden Aufträgen doch irgendwann ein eingespieltes Team. Die Druckerei weiß was der Kunde will und was ihm wichtig ist. Der Auftrag läuft ohne große Schwierigkeiten durch die Produktion. Bei uns liefern nur andere Druckereien ihr Material und sogar Farben an, wenn wir Aufträge von denen erledigen, für die sie keine Zeit haben. Für große Kunden haben wir deren Standard Material auf Lager. Auch glaube ich nicht das du einen besseren Preis für das Papier bekommst als die Druckerei.

  • Hast du denn Probleme mit der Druckerei? Ich meine normalerweise ist man bei sich wiederholenden Aufträgen doch irgendwann ein eingespieltes Team. Die Druckerei weiß was der Kunde will und was ihm wichtig ist. Der Auftrag läuft ohne große Schwierigkeiten durch die Produktion. Bei uns liefern nur andere Druckereien ihr Material und sogar Farben an, wenn wir Aufträge von denen erledigen, für die sie keine Zeit haben. Für große Kunden haben wir deren Standard Material auf Lager. Auch glaube ich nicht das du einen besseren Preis für das Papier bekommst als die Druckerei.

    Hallo Karsten und vielen Dank für deinen Beitrag.


    Ja, die Idee welche dahinter steckt basiert eher darauf dass, auch wenn die Druckerei das Papier zu einem günstigeren Einkauspreis beziehen kann, der "Aufschlag" an uns einfach deutlich zu hoch/stetig höher wird. Die Leistung und der Service muss bezahlt werden, ich erwarte nicht, dass die Druckerei die Papierpreise zum EK an uns weitergibt. Doch ich halte es für sehr schwierig kalkulierbar, dass die veranschlagten Preise bei jedem Auftrag nach oben korrigiert werden, wenn doch das verwendete Papier und der Auftrag immer gleich sind.


    Ganz schlechte Milchmädchenrechnung: Wenn die Druckerei Papier für 1 € bezieht und uns den Auftrag für 10€ inklusive Druck und Lieferung anbietet ist das für mich nachvollziehbar.


    Wenn im nächsten Monat das Papier für 1.2€ bezogen wird, der Preis aber für den exakt gleichen Auftrag bei 15€ liegt ist es schwieriger.


    Im nächsten Monat Papierbezug für 1.5 und Gesamtpreis 20€ usw.


    Unter dem berechtigten Einwand des gestiegenen Papierpreises den Gesamtpreis explodieren zu lassen ist das Problem. Sicherlich kann es an der Druckerei liegen und man müsste sich noch einmal zusammensetzen und alles neu evaluieren, doch geht es mir inzwischen auch darum, diese Problematik unter Umständen ganz aus der Konstante rausnehmen zu können und so Preise eventuell längerfristig zu binden.

  • Quasi Lohndruck, wir haben auch ein paar Kunden die lassen Papier aus ihrem Lager oder direkt vom Händler anliefern, heutzutage kein Problem. Selbst die WV findet dann teilweise auch in anderen Betrieben statt. Zur haben aber diese Kunden oft Probleme selbst Papier zubekommen, weil sie nur C- oder D-Kunde beim Händler sind und müssen auch mehr bezahlen.

    Die Papierpreise sind sehr stark gestiegen, manche Sorten die Anfang 2021 noch 70-80€ pro 100kg gekostet haben, liegen jetzt bei fast 200€.

  • Quasi Lohndruck, wir haben auch ein paar Kunden die lassen Papier aus ihrem Lager oder direkt vom Händler anliefern, heutzutage kein Problem. Selbst die WV findet dann teilweise auch in anderen Betrieben statt. Zur haben aber diese Kunden oft Probleme selbst Papier zubekommen, weil sie nur C- oder D-Kunde beim Händler sind und müssen auch mehr bezahlen.

    Die Papierpreise sind sehr stark gestiegen, manche Sorten die Anfang 2021 noch 70-80€ pro 100kg gekostet haben, liegen jetzt bei fast 200€.

    Vielen Dank auch an dich Morodin,


    ich habe selbst noch nicht wirklich nach Preisen geschaut, da es sich erst als mögliche Idee herauskristallisiert. Rein rechnerisch wäre aber schon interessant welchen Tonnenpreis bestimmte LWC/MWC Papiere in verschiedener Grammatur aufweisen (alles von 60-100).


    Gibt es eine einfach Übersichtsseite im Stile von Check24 oder ähnlichem? Oder ist die Materialbeschaffung dann immer von Anbieter zu Anbieter einzeln zu vergleichen?

  • Da erinnere ich mich an eine Geschichte von keinem damaligen Chef. Muss so um 1990 gewesen sein. Damals wollte auch ein Kunde sein eigenes Papier beistellen. Mein Chef fragte ihn, ob er die Farbe auch selbst mitbringt, daraufhin ward er bei uns nicht mehr gesehen.


    Spaß beiseite. Du sprichst von LWC also rollenpapier. Ich denke, dass du lange nicht den Preis beim Großhändler bekommst, den dir die Druckerei verrechnet. Und heute kann dir niemand sagen, was die Tonne in einem Monat kosten wird. Im Moment ist Kalkulation ein wenig wie Lotteriespielen. Auch langfristige Verträge werden von einem Tag auf den anderen durch den Aufschlag von Energiezuschlägen nichtig.


    Und wenn der Russe den Gashahn abdreht, wird sowieso noch lustig.

  • Guten Abend,


    die Preise steigen nicht nur wegen der eklatant gestiegenen Materialpreise. So ziemlich alle Hilfsmittel, Farben, Energie, Transport usw. sind ebenfalls deutlich gestiegen in den letzten zwei Jahren... Diese Kosten werden so lange wie möglich nicht weiter gegeben um Konkurrenzfähig zu sein. Wenn dann nun die Preise angezogen werden müssen, wird dies nicht nur für den aktuellen Stand gemacht. Es wird versucht die Preissteigerungen den nächsten Wochen / Monate wenigstens zum Anteil weiter zu geben.

    Sonst müsste der Kunde aktuell tatsächlich Monatlich höhere Preise vorgelegt bekommen...


    Hier geht es bei den Meisten nicht um Gewinnsteigerung, sondern um Kosten-Deckung. Hier in der Region sind schon so viele Druckereien abgeraucht oder agieren in Wirklichkeit nur noch als Agentur, dass es nicht mehr schön ist.


    Schöne Ostertage und LG Sebastian

  • Morodin hat Recht, für dich als Neukunde wird es wahrscheinlich schwer überhaupt beliefert zu werden. Sieht man auch bei Lack und Farbe. Lackhersteller nehmen keine neuen Kunden an, weil sie ihre Stammkunden schon nur noch schwer beliefern können. Hatten wir neulich bei ner Farbe. Kunde gibt Farbe vor, wir sind eigentlich kein Kunde bei denen. Hatten vor einigen Jahren Mal was probiert, deswegen überhaupt nur in der Kundenkartei und schlussendlich beliefert worden. Ohne wäre das nichts geworden.