Frage 322, Kann man aufgefangene Lösemittelgemische aus Druckfarben wieder in die einzelnen Komponenten auftrennen?

  • Meine Antwort:

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    Grundsätzlich kann man das z. B. durch fraktionierte Destillation, wenn die Siedepunkte einigermaßen weit auseinander liegen.

    Wer früher als Chemiestudent versucht hat, denaturierten Alkohol wieder trinkbar zu machen, weiß allerdings, dass eine vollständige Abtrennung des Vergällungsmittels, z. B. Pyridin, auch mit anderen Tricks (Säureextraktion) nur sehr schwer zu einem genießbaren Resultat zu bringen ist. Und Petrolether abzutrennen, verlangte eine teuflisch aufwändige Destille mit vielen Böden. Kauft man die Apparatur und berechnet den Energieaufwand tatsächlich, so kommt man schnell an Grenzen der Wirtschaftlichkeit, weil die zusammengemischten Lösemittel sich nicht sehr einfach trennen lassen.

    Lösemittelfarben werden also aus möglichst wenigen verschiedenen Komponenten aufgebaut, wenn eine Wiedergewinnung ansteht. Ideal ist dieser Fall beim Illustrationstiefdruck gelöst, weil nur ein Lösemittel (Toluol) überhaupt eingesetzt wird, das nach der Wiedergewinnung in Tankwagen zum Farbhersteller zurückgeht. Nach einer Reinheitskontrolle werden die meisten dieser Rücksendungen direkt wieder für neue Farben eingesetzt – ein Idealfall unserer Welt für Recycling von Rohstoffen.

  • Servus!

    karsten1077

    Ich meine damit den Restlack, der sich am Boden des Containers angesammelt hat. Wir saugen nicht den letzten

    Restlackschmodder durch die Lanze ins Lackwerk, wenn Du verstehst was ich meine. Ein Rest von ca. 10 Liter bleibt immer

    im Container und das soll ja nicht im Abwasserkanal (zu Flora und Fauna) landen. Also was macht Huber oder Weilburger und Co. damit?

    Gruß


    Maik


    Drucker aus Leidenschaft

  • Hallo Maik,

    das sind also Containerreste. Sicher sind die nicht echt recyclebar. Man müsste sie ja erst analysieren, ob sie nicht verunreinigt sind, und sortenrein aufarbeiten. Das rechnet sich sicher nicht. Ich nehme an, die werden in den Waschanlagen für Container entsorgt.

    Dispersionslacke werden ja aus Lackierwerken verdruckt. Die sind zwar an Offset - Druckmaschinen integriert. Eure Drucktechnik ist aber Flexodruck und die Materialien entsprechend auch. In der Farbenproduktion bearbeiten so etwas die Tiefdruckabteilungen, weil sie gleichartige Rohstoffe einsetzen und auch die gleichen Dispergieraggregate brauchen.

    Viele Grüße & ciao

    Inkman

  • Maik also bei uns nehmen wir die Huber Container fürs waschwasser. Da bleibt dann auch der Rest drin. Huber bereitet das waschwasser dann wieder auf. Oder bringt es irgendwo hin. Sun chemical geht bei uns mit nem schluck Wasser im Austausch zurück.

  • Servus!

    karsten1077

    Wir geben dem Restlack auch einen Teil Wasser hinzu, das ist vom Lieferanten so gewollt. Nur verbrauchen wir mehr Lack als das wir überschüssiges

    Spülwasser nach dem Lackwerkreinigen haben.Durch die 3 Schichten wird durch das Messerwechseln, max.3 mal pro Woche das Lackwerk gespült,

    deshalb fällt da nicht viel Spülwasser an.

    Nur wär es einmal für mich interessant, wie oder ob es ein Recycelverfahren speziell für Lacke gibt.


    Gruß


    Maik


    Drucker aus Leidenschaft