Hallo Colorless,
ich habe mal nachgeschaut, was die INGEDE zur Rezyklierbarkeit hier sagt. Sie sagt hier, kurz zusammengefasst, dass man alles bei ihr testen lassen soll. Und sie testen dann und sagen, ob etwas rezyklierbar ist. Und wenn man genau die gleichen Materialien verwendet, sei das zuverlässig. Im Prinzip sind also alle Systeme möglich. Ehrlich: Mir missfällt das.
Die schlechte Nachricht:
Wie ich es schon von früher kenne, wird mit abenteuerlichem Halbwissen argumentiert (Mineralöl - Pflanzenöl). Das ist in unserer Branche weit verbreitet. Ich finde solche Scheinargumentationen dumm und unnötig.
Die gute Nachricht:
Dem einzelnen Kunden geben sie nach Tests eine Aussage, die er für seinen Fall verwenden kann. Und da die INGEDE gerade von Deinken lebt, gehe ich davon aus, dass die Leute, die deinken, tatsächlich damit leben können. Ein empirischer Ansatz also, der auf jeden Fall ein Geschäftsmodell zu sein scheint.
Was ist mein Fazit?
Die alten Regeln gelten natürlich nicht für jedes einzelne Fitzelchen bedruckten Papieres. Aber in der Masse haben sie eine klare Berechtigung. Ich würde mich an die alten Regeln halten, weil sie Sicherheit geben. Und wenn für eine Auflage mal ein Marketing-Kunde partout UV oder LED-UV mit Rezyklierbarkeit kombinieren will, dann eben mit INGEDE-Gutachten. Und den Abfall einer Druckerei von strahlenhärtenden Farben auf ungestrichenes Papier würde ich in den Küchenabfall zur Verbrennung geben nicht zum Deinken. Weil das immer eine gewisse Menge ist und nicht einfach untergeht wie eine Schachtel im Verbraucherabfall.
Viele Grüße ciao
Inkman