Meine Antwort:
UV-Farben und -lacke werden gekennzeichnet als "reizend" und "sensibilisierend". Das bedeutet, sie können bei Hautkontakt zu Rötungen und Ausschlägen führen. Hier muss nicht Substanz auf die Haut geschmiert werden, ehe sie gefährlich sind, sondern es genügen Spuren z. B. auf der Kleidung. Und "sensibilisierend" bedeutet, dass eine betroffene Person anfangs nicht so sehr empfindlich reagieren muss. Die Empfindlichkeit wird von Kontakt zu Kontakt stärker, bis man gar nicht mehr in gefährdeten Bereichen arbeiten kann. Es ähnelt einer Allergie.
Deshalb muss man sich auch vor Farbnebel schützen, Handschutz tragen usw. Sogar die Arbeitskleidung darf nicht im selben Spind gelagert werden wie die private Kleidung, weil sonst Spuren übertragen werden können.
Bei konsequenter Beachtung der Auflagen kann man tatsächlich gefahrlos auch mit solchen Substanzen arbeiten.
Es ist sicher jedem klar, dass das Problem an den Acrylaten liegt, die so reaktiv sind. Also sind sowohl UV- (und damit auch LED-UV-), als auch Elektronenstrahl-härtende Systeme betroffen. Und wärmehärtende, falls die einmal in unsere Industrie kommen sollten. Die Berufsgenossenschaft BG ETEM hält entsprechende Empfehlungen bereit.