Drucken mit Ethanol

  • Hallo Kollegen ,

    der Vertreter einer unserer Zulieferer hat uns zum Test einen Kanister Ethanol überlassen - zum testen . Er meinte wäre eine Alternative zu IPA .

    Habt ihr damit Erfahrungen ?


    Gruß Hein

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Hallo Hein,


    es wundert mich, dass niemand aus der Praxis antwortet. Ethanol geht natürlich rein funktionell. Die Gegenargumente sind eher andere: Preis, Arbeitssicherheit bei der stattlichen Verdunstung im Drucksaal usw.


    Ich hatte einen Kunden, einen Drucker für Lebensmittel-Direktverpackungen, der sehr umsichtig und vorsichtig arbeitete. Er hatte Roland 800 - Maschinen. Im Feuchtmittel hatte er Ethanol wegen des späteren Lebensmittel-Kontaktes der Verpackungen und als Puffer Zitronensäure. Seine Leute waren allerdings Top-Drucker, die nach außen nie Probleme zeigten. Also ob es einfach oder schwierig ist, kann man nicht ableiten. Aber technisch ist es möglich.

    Ich glaube, es ist müßig, jetzt Tabellen der Oberflächenspannungen usw. herauszusuchen.


    Ich halte den Vorschlag für eine Laienidee, fast Trump-mäßig. Gerade in einer Zeit, in der Schnapsfabriken hilfsweise auf Desinfektionsmittel umstellen.


    Viele Grüße & ciao

    Inkman

  • Hallo Gemeinde


    Ich kenne eine Druckerei, die an einer Großformatmaschine folgende Feuchtmittelzusätze eingesetzt hat:

    Alkohol:

    Fuji Ipafix (ein laut Aussage von Fuji Isopropanol/Glykol Gemisch)


    Zusatz

    Fuji Acedin Plano 4105


    Aufhärter für Frischwasser :

    Fuji Coadisal


    Dieser Alkohol wurde eingesetzt, weil der Kunde Auflagen hatte bei Isopropanollagerung.

    Ipafix enthält nur 60% Isopropanol, war also unterhalb der Restriktionen.


    Hat im Druck auch einwandfrei funktioniert

  • Wir fahren eh nur 2,3 % IPA .

    Die Zulieferer haben den Preis für IPA angezogen . So kam turnusgemäß ein Vertreter für Waschmittel und im Gespräch bot er uns Ethanol an - als Ersatz und kostengünstigere Variante gegenüber IPA .

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Ich denk das kommt drauf an, was du druckst. Konventionell, Skala, Sammelform, blablabla... das kannst ganz ohne Alk drucken. Ohne Probleme, ohne Umstellung für die Drucker.

    Alles andere wär ich vorsichtig. LED-UV geht gar nicht ohne Alk - mind. 4%. Sonderfarben, Metallic, etc. brauchst schon jemanden an der Maschine, der weiß, was er tut.

    LG

    Nick

  • Hallo Inkman ,

    ist nach deinen Worten davon auszugehen das Ethanol schneller verdunstet als IPA ?


    Gruß Hein

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Sagst du das nur so oder kennst du die Zeiten auch noch wo ohne Alkohol gedruckt worden ist .

    Ich kenne die Zeiten . 😀

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Servus!


    Na klar ,MAN Ultraman IV-VI ,Heberfeuchtwerk, Blüschwalzen zum selbst Überziehen,3M Bezug.

    Bin damit der Gießkanne rum gelaufen,Feuchtmittel noch mit der Hand angesetzt.


    Gruß


    Maik



    Drucker aus Leidenschaft!

  • Ethanol schneller verdunstet als IPA

    Da muss ich mal suchen, ob ich Dampfdruck und Verdunstungswärmen finde. Daraus könnte man es folgern.

    Oder man gibt von jedem eine genau gleich große Probe auf Teller bei exakt gleicher Temperatur. Dann kann mann ´s auswiegen oder sehen.


    Schon gefunden bei Wikipedia: Ethanol hat 58 hPa bei 20 °C, IPA 42,6 hPa. Das bedeutet, dass Ethanol schneller verdunstet. Ist auch plausibel, weil es das kleinere Molekül hat.

  • Also wir drucken viele sonderfarben und auch manche metallicfarben. Da kann ich mir fast nicht vorstellen diese Alkoholfrei zu drucken.Besonders wenn Flächen mit Rasterflächen auf der selben Platte sind. Da schmiert dir ruckzuck das Raster zu. Manchmal muss man bei solchen aufträgen das Gold mit zwei Druckplatten drucken. Die erste mit der Fläche die andere mit der Rasterfläche dann lässt sich das einfacher steuern.