Frage 173, Was unterscheidet ein Drucköl von einem Druckgel?

  • Meine Antwort:

  • Hallo,

    könnte es sein. dass also das Alkyd oder Pflanzenöl auch die wasserführenden Eigenschaften verbessert?

    Habe immer mal wieder Farben ( K&E Bio. ) , die an älteren Maschinen fast unverdruckbar sind...

    Letzte Woche aktuell 92 und 93 N ...Platte läuft kaum Frei, Ränder fast gar nicht, trotz Wassersteigerung.

    Dazu waagerechte Zahnrad - oder Tonstreifen. ( Rotaprint und GTO -Z -s)

    Dann alles raus , gewaschen und Grau gemischt aus Epple 43, 47, S, und Mischweiss.

    Sofort ordentliches freilaufen der Platte, Tonstreifen weg, Farbsteigerung möglich - alles top auf beiden Maschinen! Das muss doch irgendwie an den Zusätzen der Farben liegen...?

    stolki

  • Hallo Stolki,


    klar, es ist offensichtlich, dass die Epple - Farbe die Druckbedingungen in deiner Maschinen besser verkraftet. Und es ist auch wahrscheinlich, dass es hier das Bindemittel ist und nicht das Pigment, obwohl die sich sicher auch unterscheiden.

    Es kann sein, dass eine der beiden Farben farbstärker ist, beide also deutlich unterschiedliche Farbschichten erfordern.

    Versuche mal einen Abstrich zum Vergleich, weil du sicher keine gewogenen Andrucke erstellen kannst. Ist der Unterschied krass, hast du einen Hinweis, was du versuchen kannst.

    Ich kann dir nichts mit Gewissheit vorhersagen. Hier muss man probieren.

    Wenn du einen fetten Firnis hast, hat er die besten Chancen, als 5 %ige Zugabe etwas wasserresistenter zu machen. Einigermaßen hochviskose, also sehr langkettige Alkydharze wären wahrscheinlich am wirksamsten, dürften aber kaum verfügbar sein.

    Pflanzenöle alleine machen die Sache eher emulgierfähiger. Aber es ist von außen gesehen nicht einmal sicher, dass sie hier nicht gerade doch helfen.

    Beim Wasserverhalten einer unbekannten Farbe hilft tatsächlich nur Probieren. Hier wäre der Zauberzusatz, der die Farbe zügiger macht, eine Hilfe. Leider gibt es so etwas nicht wirklich.


    Viel Erfolg & ciao

    Inkman

  • Hallo zusammen,
    eine ähnliche Beobachtung hatte ich mit HKS 4N auf einer GTO mit konventioneller Feuchtung:

    bei K+E 4N gelb stand nach 5000 Druck das Wasser im Farbkasten, max. Druck waren 10000 Druck dann musste die Farbe raus

    jetzt bei Epple kann ich 2-3 Tage mit stabiler Farbe drucken.... weder abrakeln oder im Kasten wechseln
    Grüße

    Thomas

  • Hallo Inkman,


    ich machte immer die besten Erfahrungen mit Printagel von Hartmann, war ein wenig fettig ,

    konnte man auch bisschen überdosieren und der Punkt bekam auch nicht soviel Zuwachs

    wie beim Drucköl mit dem ich früher regelmässig ein Desaster erlebt.

    Wobei man ja auch ganz klar sagen muss dass die Farben von K+E nur knapp über der

    Schmiergrenze verdruckt werden können ohne dass ein über emulgieren statt findet,

    andere Hersteller wiederum nur mit deutlich mehr Wasser, immer ein Glücksspiel mit den

    Farben.


    Gruß, Nob

  • Hallo Thomas und Nob,


    den Epple habe ich früher als Wettbewerber nie so richtig lieb gehabt. Es deckt sich aber auch mit meiner Erfahrung, dass bei ihm Verdruckbarkeit immer eine wichtige Rolle gespielt hat.


    Wenn jemand mit Zusätzen gute Erfahrungen gemacht hat, würde ich ihn dafür nicht kritisieren. Wenn ich immer dafür eintrete, dass eine Farbe aus der Dose verdruckbar sein muss, wendet sich das eher gegen die Panscher, die mit ihrer Alchemie ständig die Farben verwässern. Meine Warnungen sind bitte so zu verstehen, dass jeder die Risiken einer Maßnahme im Auge hat und damit nicht in die Tinte gerät.

    Es gibt durchaus Fälle, in denen ein Zusatz mehr als nur psychologisch hilft. Und nur wenn so etwas tatsächlich oft hilfreich ist, hat er entweder die falsche Farbe (auch wenn es meine ist), oder er panscht. Ein ständiger Korrekturbedarf gehört in das Ohr des Farbtechnikers. Der muss ja auch lernen und sich entwickeln können. Und das nicht immer nur dann, wenn ein Kunde irgendwo einen Schaden hat und Geld sucht.


    Viele Grüße & ciao

    Inkman

  • Habe immer mal wieder Farben ( K&E Bio. ) , die an älteren Maschinen fast unverdruckbar sind...

    diese Erfahrung habe ich auch. Auf Rotaprintmaschinen R45 und R37 laufen Bio-Farben schlecht bis gar nicht.Da hift auch kein Zusatz. Anders sieht es beim Tiegel aus, der frißt Alles aber nicht immer so wie es aus der Dose kommt! "Modere" Farben sind (nur?) für moderne Maschinen gemacht. Für ältere Maschinen sind meiner Meinung nach Zusätze unverzichtbar und durchaus sinnvoll, jedoch nicht immer und nicht für alle Produkte.

    Es gibt durchaus Fälle, in denen ein Zusatz mehr als nurpsychologisch hilft.

    Das nur psychologisch stört mich gewaltig. Drucken ist ein Prozess nach Regeln und keine Einbildung.