Möglichkeiten in der Zukunft?

  • Hallo zusammen,

    ich habe meine Ausbildung diesen Sommer als Medientechnologen Druck/Offsetdruck erfolgreich mit sehr gutem Ergebnis abgeschlossen.

    Ich wurde von meiner Firma auch anschließend übernommen und arbeite jetzt seit einem halbem Jahr als Drucker/Druckhelfer im Bereich Bogenoffset. Ich war eigentlich schon seit anfängen von Zukunftstagen in der Realschule fasziniert und überzeugt von dem Beruf Drucker, da ich auch in der Familie Personen habe die in dieser Branche arbeiten^^. Es macht mir auch immernoch Spaß an der Maschine zu drucken und ich habe gehofft diesen Beruf sehr lange ausüben zu dürfen doch allerdings leidet meine Motivation und Überzeugung immer mehr.. Nicht nur die Branche an sich scheint immer mehr zu leiden sondern auch das Betriebsklima. Denn es kommt einem so vor als wenn nur noch das jung und billig zählt? Ich arbeite in einer Firma mit knapp 200 Mitarbeitern und viele sind bereits unzufrieden da es seit Jahren keine Gehaltserhöhung mehr gab und immer mehr in den Zulagenfreien Zeiten gearbeitet werden darf. Von den Kollegen kriege ich nur noch den Rat solange ich noch jung bin (bin 21 Jahre alt) umzukehren und mir eine andere Ausbildung zu suchen. Ich wollte im nächsten Jahr meinen Industriemeister anfangen und werde auch ständig nur noch gefragt was ich mir denn dadurch erhoffe und mittlerweile Frage ich mich das selbe??( Mein damaliger Berufsschullehrer scheint noch sehr überzeugt zu sein und sagt das Fachleute immer gebraucht werden und der Industriemeister der richtige weg ist sich in diese Branche zu verankern. Ich glaube aber irgendwie dass, wenn man in Zukunft weiterhin am Markt bleiben möchte man sicherlich oft seinen Wohnort wechseln muss und auch dazu gezwungen ist.. Wenn man aber an eine Familie denkt stellt man sich doch die Frage wie das alles funktionieren soll? Ein Haus zu bauen scheint doch dann eher als sinnlos wenn die Gefahr besteht, dass man mal eben 300km in die nächste Stadt ziehen muss da man in der Nähe einfach keine Druckerei mehr zur Verfügung hat? Jetzt stell ich mir einfach die Frage macht der Industriemeister Printmedien Sinn? Gibt es damit denn notfalls eine Möglichkeit in anderen Branchen aktiv mitzuwirken? Oder bleibt die einzige Möglichkeit sich einen Beruf zusuchen mit dem man noch lange am Markt interessant bleibt denn schließlich habe ich noch 50 Jahre vor mir in denen ich arbeiten muss.

    Ich hoffe dass, ihr meinen Gedankengang ein wenig verstehen könnt und mir bei dieser Sache zur Seite stehen könnt.

    Gruß

  • Servus!


    Kopf hoch Junge.


    Dir stehen doch alle Türen offen,würde an Deiner stelle mir als Freelancer die Hörner abstoßen.

    Mal schauen auf der Printwelt was so geht und dann in aller Ruhe für Dich selbst etwas entscheiden.

    Ob das wirklich Deine Welt und Zukunft ist.Ganz wichtig ,hör dabei auf Dein inneres.

    Ich kann Dir nur diesen einen Tipp an die Hand und auf Deinen Weg geben,alles andere macht als

    außenstehende Person keinen Sinn.


    Zum Beruf selber ist zu sagen ist es wie bei Olympia höher ,weiter,schneller und das auf Kosten der

    Arbeiter. Die Digitalwelt hat uns im Druckbereich überrollt,der Digitaldruck wird bzw. hat uns schon

    überholt.

    Arbeite selber noch an einem Dinosaurier von HD und weis von was ich da spreche.Alles schön und gut

    mein Problem,jeder ist seines eigenen Glückes... .

    Ich hoffe nur das ich Dir jetzt kein Angst gemacht habe und möchte Dein Vorstellung vom Berufsleben

    als Drucker nicht drüben.Du wolltest ja eine ehrliche Antwort und die habe ich hiermit Dir geliefert.



    Dir und Deiner Printfamilie ein schönes ,frohe Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2019.




    Mfg




    Maik

  • Hallo Kollege


    Gut ausgebildete werten immer gebraucht.

    Dir muss es Spass machen. Und vielleicht wäre eine kleinere Druckerei was für dich. Ich arbeite seit 15 Jahren in einer Familien betriebenen Druckerei mit 8 Leuten. Wir produzieren bis 100.000 stk Auflage und es macht mir noch immer Spaß. Aber man merkt auch das sich vieles verändert hat, Preis Kampf, online Druckerei, Löhne sind nicht so super, Facharbeiter Mangel usw.



    Grüße Franky

  • Erst einmal vielen Dank für die schnellen antworten!


    Ich hoffe nur das ich Dir jetzt kein Angst gemacht habe und möchte Dein Vorstellung vom Berufsleben

    als Drucker nicht drüben.Du wolltest ja eine ehrliche Antwort und die habe ich hiermit Dir geliefert.

    Dir und Deiner Printfamilie ein schönes ,frohe Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2019.

    Die Angst und die Hoffnung hast du mir damit nicht kaputt gemacht dafür haben bereits schon andere gesorgt aber vielen dank für die Antwort und dir und deiner Familie ebenfalls ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!^^



    Selbstverständlich werden immer Fachleute irgendwo gebraucht aber in dieser Branche kann man einfach nicht sicher sagen dass, man noch weitere 50 Jahre an einem Standort bleiben kann denn wer weiß wie viele Druckerein im Umkreis noch in 20 Jahren stehen bleiben usw.

    Denn irgendwann kommt sicherlich der Zeitpunkt im Leben wo man sich sowohl finanziell als auch standortbedingt von etwas abhängig macht und dann kann man es sich nicht leisten arbeitslos zu werden oder weit weg bei einer anderen Druckerei zu arbeiten wo man wohlmöglich auch den Wohnort wechseln muss. Und gerade dass man als junger Gehilfe eher als billige Arbeitskraft ausgenutzt wird und die in der oberen Etage nicht einmal über mehr Geld sprechen möchten macht die Zukunft nicht grade attraktiv.. denn mit Schichtzulagen, Weihnachtsgeldern oder anderen benefits ist es ja als ein Familienbetrieb der über 100 Jahre fest Fuß in der Branche hat nicht mehr möglich Umsatz zu machen:D

  • Mein Rat: Such' Dir jetzt eine Stelle in einer anderen Druckerei. Du stehst ja nicht unter Druck, sondern kannst Dir gemütlich verschiedene Stellenangebote anschauen. Mir hat der Wechsel nach der Lehre damals einen höheren Lohn und bessere Arbeitsbedingungen gebracht. Außerdem bist Du im neuen Betrieb nicht der "ewige Lehrling", sondern Kollege auf Augenhöhe.


    Wenn's gut läuft, findest Du eine Druckerei mit besseren Bedingungen und weniger Leuten, die Dir den Job schlechtreden wollen.

    Falls Du feststellen solltest, dass der Arbeitsmarkt bei Dir in der Gegend nur Mist bietet, kannst Du ja immer noch die Branche wechseln.

  • Was die Zukunft angeht, kann man meiner Meinung nach den Beruf des Druckers ein wenig mit dem des Lokführers vergleichen. Alles wird digitalisiert, automatisiert und einfacher zu bedienen. In wenigen Jahren fahren die Züge vollkommen autonom - so zumindest die Vorstellung von manchen Menschen die diese Entwicklung vorantreiben. Man darf aber nie vergessen, das immer mal wieder irgendetwas ausfallen kann, eine Störung eintreten kann usw. und dann muss eben manuell nachgebessert werden.


    Deswegen bin ich der Meinung, das ein guter Drucker an einer Druckmaschine nicht zu ersetzen ist. Natürlich wird weiterhin alles automatisiert bzw. einfacher zu bedienen aber weiß eine ungelernte Arbeitskraft, was passiert, wenn man denn dieses Knöpfchen drückt? Wahrscheinlich nicht. Zu mal sich nicht jeder Betrieb eine hochmoderne Druckmaschine leisten kann.


    So lange du noch jung bist, würde ich dir auch raten, eine Stelle in einer anderen Druckerei zu suchen. Weiß nicht genau, in welcher Gegend du Zuhause bist, aber z.B. in und um Hamburg gibt es genug ordentliche und interessante Druckereien - egal ob Blechdruck, Bogentiefdruck, Etikettendruck, Kombinierte Druckverfahren usw. und dann bekommst du auch Wissen über Veredelungen vermittelt, die du evtl. zuvor nicht kanntest. Und glaub mir, Firmen die im Blechdruck tätig sind oder viele verschiedene Druckverfahren kombinieren und weltweit führende Nahrungsmittelkonzerne als Kunden besitzen haben Zukunft.


    Gruß

  • Hallo D.B.


    dein Gedankengang kommt mir irgendwie sehr bekannt vor, jedoch liegt dies bei mir ~20 Jahre zurück und ich hatte eine Ausbildung als Schriftsetzer gemacht. Für damals mit 16 der absolute Traumberuf und sowie bei dir aus voller Überzeugung. Nach der Lehre wurde ich übernommen und anschließend dann Zividienst, während dieser Zeit kamen dann die ersten Unternehmsberatungen in den Betrieb und die "jüngeren" Gesellen wurden entlassen. Das war der Zeitpunkt als bei mir das Hirnen / Überlegen los ging, hat die Branche Zukunft, was machst du wenn du mal eine Familie hast etc. Letztendlich habe ich mich damals für die Branche entschieden, was aber heißt ich habe mit Unterstützung meiner Eltern die Fachhochschulreife nachgemacht und anschließend dann in Stuttgart Druck und Medientechnologie studiert. Durch Praktika und Diplomarbeit bin ich dann bei MAN Roland in Augsburg gelandet. Viel Außendiensteinsetze aber wiederum absolut was ich wollte. 3 Jahre später wieder ähnliches Problem wie zuvor, Druckbranche ging es schlechter und schlechter und dann war es auch soweit, dass die Geburt des ersten Kindes vor der Tür stand und Existenzängste waren wieder da. Bedingt durch die Geburt der Tochter und einer schweren Krankheit meiner Schiegermutter wollte meine Frau in die Heimat, was ich damals dann auch zugestimmt habe wenn ich etwas finde. Habe dann letztendlich die Offsetdruckbranche verlassen und bin bei einem Dekordrucker gelandet und war hier dann Ende Produktionsleiter für die Lackierung, auch hier kam dann ein Verkauf der Firma und obwohl das neue Management auf einen gesetzt hat wieder Zweifel. Daraufhin wieder Firma gewechselt und heute arbeite ich bei einer Papierfabrik im Ort wo ich ein Haus habe und mit Frau und Kinder lebe. Und der Job gefällt mir sehr gut,


    Was ich letztendlich sagen will, wenn es dein Traumberuf ist, findest du immer eine Weg