Tonstreifen auf Druckbogen

  • Hallo zusammen.
    bin neu hier und möchte ein Problem schildern. Habe bereits nach Lösung hier gesucht, bin jedoch nicht so richtig fündig geworden.
    Wir drucken an der Ryobi 524 mit Polyesterplatten und LED UV Farben. Ein Bild der Problemstellung habe ich hier zur besseren Visualisierung eingestellt. Wie auf dem Bild zu sehen, haben wir horizontale Streifen (wir denken Tonstreifen) welche jeweils ca. 3mm breit sind und kostant bei 10mm über der Bogenkante (identisch mit Greiferende) beginnen. Die Streifen treten sehr stark am Bogenanfang auf und werden nach hinten etwas schwächer. Kann mir jemand sagen, worauf das zurückzuführen ist? Unser Drucker hat bereits Farb- und Feuchtwalzen justiert, Gummitücher gewechselt, Unterlagebogen erneuert, Feuchtmittel neu angesetzt, den Alkoholgehalt erhöht und und und.


    Bin dankbar für jeden konstruktiven HInweis und danke für eine schnelle Hilfe ;)

  • Ich kenne mich mit Polyesterplatten leider nicht aus. Wir haben normale Alu-CTP-Platten.


    Bei uns hatten wir ein ähnliches Problem. Bei Magenta war es am schlimmsten. Durch das Plattenauswaschen mit dem Plattenreiniger konnten wir die Streifen wegbekommen. Wir hatten damals ein Problem mit der Gummierung. War viel zuwenig auf der Platte nach dem Entwickeln. Die Platte war also nicht ausreichend geschützt. Dadurch hatten wir solche Tonerstreifen. Die Platten hielten auch nur teilweise ca. 5000 Druck bis sich leichte Rasterpunkte verabschiedeten.

  • Oh man, Ryobi und diese Streifen. Hatte ich auch an der 925 er.
    Da hilft nur Feuchtwasser komplett neu, genau ansetzen und das Feuchtwerk höchst genau justieren.
    Damit habe ich mich zur Genüge herum geärgert.
    Probleme damit tauchten aber auch auf wen die Entwicklungsmaschine nicht sauber gemacht wurde- wenn der Entwickler
    lange nicht gewechselt war.

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Ich würde es mal mit einer konventionellen AluPlatte versuchen, ich hatte damals zu meinen Offsetdruckzeiten mit Polyplatten und an eine Heidelberg QM immer probleme bei einer bestimmten Sonderfarbe und tonen. Das trat komischerweise nur bei HKS 45 auf.

  • Danke für eure Hinweise :thumbup:


    Die Streifen kommen ziemlich zum Anfang (20-50 Bogen) und bauen sich dann mit der Zeit etwas stärker auf. Den Einsatz von Aluplatten schieben wir mal ganz nach hinten und da wir weder Plattenreiniger noch Gummierung verwenden, können wir das auch eigentlich ausschließen.


    Hein Werden heute auf jeden Fall noch mal den Feuchtmittelansatz und den Alkoholwert überprüfen bzw. erneuern und uns noch einmal an die Justage der Walzen machen.


    Gebe euch auf jeden Fall ne Info wenn bzw. ob wir ein Schritt weiter gekommen sind.

  • Hallo Krassner,


    Ich kenne Polyesterplatten zwar auch nicht aus eigener Praxis und habe mich deshalb bisher nicht beteiligt. Aber aus den Kommentaren kann man lesen, dass das Feuchtmittel eine Rolle spielen kann.


    Man kann ganz allgemein sagen, dass mehr Tonerscheinungen kommen, wenn der pH-Wert über einen gewissen Wert steigt. Ich habe schon ab pH 5,3 Raster zulaufen gesehen.


    Es gab auch eine Zeit, in der man wegen des Kalziumkarbonats im Papier versuchte, näher an den Neutralpunkt pH 7 zu kommen. Dann musste man mit anderen Mitteln die Tonerscheinungen bekämpfen. Beispielsweise Enthärter können hier helfen. Aber oft haben solche Medizinen auch Nebenwirkungen, und meines Wissens sind diese Versuche im Faltschachteloffset inzwischen beendet.


    Deine Tonstreifen und Zulaufen von Rastern sind Äppel und Birnen, weiß ich. Aber miss doch eine Weile den pH regelmäßig, bis das Problem wieder auftritt. Sollte er gestiegen sein, hast du das Karnickel am Schlafittchen. Wenn nicht, ist es wieder der typische Offset. Er verweigert sich den schönsten Theorien...


    Grüße & ciao
    Inkman

  • Hallo


    Hat euch überhaupt jemand bestätigt, dass die Platte UV-resistent ist?


    Versuche doch das Feuchtmitteladitiv G641AD von Agfa. Dies soll das Tonen auf Polyesterplatten verhindern.


    Ob man diesen Zusatz in kleinen Mengen bekommt, kann ich dir nicht garantieren, da Polyesterplatten nicht mehr so verbreitet sind.


    Viel Erfolg

  • Hallo


    Ja, die Druckeigenschaften von Polyesterplatten sind bei weitem nicht so gut wie Alu-Platten. Dazu kommt, dass Passerarbeiten viel schwieriger sind, da sich Polyester beim anziehen verzieht. Auch das arbeiten mit automatischen Platteneinzugssystemen ist aufwendiger. Z.B. brauchts für grössere Heidelbergerformate ein spezielles Abkanntgerät, welches die Platte unter Hitze abkanntet.


    Das Freilaufen nach einem Maschinenstillstand ist auch schwieriger.


    Der einzige Vorteil ist der Preis. Darum verwenden im Normalfall nur kleinere Druckereien dieses System.


    Viele Grüsse

  • Hallo Jakob, solche Probleme kenn ich noch von früher, aber an anderen Maschinen. Ob ich Dir weiterhelfen kann? Als ich solche Probleme hatte, habe ich mit einer strengeren Farbe ERfolg gehabt. Ausserdem hatte ich die Probleme wenn die Reiber zu den Farbauftragswalzen etwas zu stark waren. Einfach mal andere Farbe einfüllen? Sonst nix? Gruß Dieter

  • Es ist nicht so gut zu erkennen auf dem Foto, deshalb die Frage an Krassner: Kann es auch ein Umfangschablonieren sein? Sehe ich dort am Druckanfang nicht den Farbmessbalken vom Druckende? So etwas tritt gerne mal bei älteren Walzen auf wenn diese nicht mehr genug ''Gripp'' haben. Die Farbauftragwalzen sollten ganz zart zur Platte justiert sein (Besonderheit beim Druck mit Polyesterplatten)

  • Bei uns an der R700 hatten wir die Erscheinung auch, aber mit Aluplatten. Bei uns hat es geholfen den Delta abzuschalten. Keine Ahnung wie das an der Heidelberger heißt.


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