Problem mit Dispersionslack

  • Guten Tag an alle...


    Da wir selber kein Dispersionslackwerk haben, muss ich bei solchen Sachen auf andere Druckereien ausweichen.
    Mein Problem ist nun, dass im Gegensatz zu vorherigen Produktionen, der Dispersionslack bzw. die Oberfläche des Endproduktes, sich etwas rauh anfühlt. Nicht viel aber man spürt es.
    Ich weiß, hört sich nach Krümelkacke an, aber der Kunde bemängelt das. Nun will der wissen woran das liegt und was wir beim nächsten Mal dagegen tun wollen.
    Ich hab selbst keinen Plan und die Druckerei weiß auch keinen Rat bzw. hat keine Ahnung.
    Vielleicht kann mir ja hier jemand eine einleuchtende Erklärung geben.
    Gedruckt wurde auf einer SM 102 5c + Lack mit kurzer Auslage. Lack war ein Seidenmattlack von IGEPA.


    Danke im vorraus :thumbup:

  • Das war auch meine Vermutung, besonders weil, wenn man den Bogen zieht, sieht wie noch der letzte Rest des Lack's wegtrocknet. Deshalb pudern die auch und der Puder kann sich mit dem Lack verbinden. Oder?
    Bleibt mir in dem Fall wohl nichts anderes übrig, als die Druckerei nochmals zu wechseln und ne Maschine mit langem Trocknungsweg auszusuchen... sprich wo kein Puder drauf muss.


    Vielen Dank nochmals für die Antworten


    Gruß André

  • Hallo,


    Pudern ist eigentlich nicht das Problem außer die Pudermenge oder falsche Körnung im Zusammenhang mit der aufgetragenen Lackmenge. Um was für ein Papier handelt es sich denn? Ich vermute mal glänzend gestrichen. Oder?


    Gruß
    Günter

    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.

  • Hallo,
    ich denke auch das es Probleme mit dem Puder gibt, wenn sie einen WL Puder verwenden, ist der auf Silikonbasis und nicht Wasserlöslich, daher kann es bei einer kurze Auslage schon dazu kommen, das er sich verbindet und wenn der Puder ein gröberer war als bisher und auch noch höher gefahren wurde, kann es da schon merkliche Veränderungen in der Oberfläche geben. Ansonsten könnte es eigentlich nur ein anderer Lack oder andere Rasterwalze sein die verwendet wurde.
    Gruß
    Ralph

  • wenn sie einen WL Puder verwenden, ist der auf Silikonbasis und nicht Wasserlöslich, daher kann es bei einer kurze Auslage schon dazu kommen, das er sich verbindet


    Der WL Puder ist auf Silikonbasis damit er vom Wasser abgestoßen wird.

    Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger!!!

  • Wenn wir in meinem Ausbildungsbetrieb Dispersionslack verwenden, dann den von Siegwerk als Puder, mischen ihn an und verdrucken ihn an Maschinen mit UV Brennern. Vielleicht wäre das für Sie eine Möglichkeit? Dann hat sich das mit der Maschine mir dem langen Trocken weg


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  • Hallo,
    Es gibt genügend WL-Puder (WL=für Wasserlack, nicht wasserlöslich!) die keine Silikonummantelung haben! Für 170g Material sollte der eingesetzte Puder nicht größer als 22µ groß sein.
    Ist das Produkt vollflächig lackiert? Wenn es lackfreie Bereiche geben sollte die sich auch dort zu "rauh" anfühlen, wird wohl wirklich zu viel Puder verwendet worden sein.
    Sind diese Bereiche i.O. und nur die lackierten Bereiche rauh, dann wird es wohl ein hydrophiler Puder sein.
    Bitte doch mal den Drucker der sie gedruckt hat eine kleine Menge vom eingesetzten Puder in ein Glas mit Wasser zu kippen. Versinkt der Puder im Wasser ist er hydrophil, bleibt er an der der Oberfläche ist er hydrophob...
    Wenn das Produkt noch sehr stark nach Ammoniak richen sollte als sonst, wäre dies ein Indiz für eine schlechte Trocknung und dann verbindet sich auch ein hydrophober Puder mit dem Dispolack!
    Gruß
    Atze

  • Wahrscheinlich ist wirklich das Puder das Problem. Vielleicht ist der Dispersionslack nicht für kurze Auslagen ausgelegt und die Drucker haben deswegen etwas zuviel Puder aufgetragen.Oder die Körnung des Puders
    passt nicht zum Material.

  • Kann mich nur anschließen,
    das hört sich für mich nach falschem und/oder zu viel Puder an.
    Vielleicht hat der Betrieb auch sinnloser weise einen zu groben K Puder verwendet.
    170g matt BD Papier würde bei uns mit 22er S Puder gedruckt.
    Sollte Glanzlack verwendet werden, sollte man nach dem Widerdruck die Auflage
    mit einem Wender mit Lüftungsfunktion gut durchlüften oder von Hand stapeln und lüften.

  • hallo, es muss nicht der Puder sein. Es gibt unzählige verschiedene Dispolacke. Insbesondere lassen sich Mattlacke und Seidenmattlacke problematischer verdrucken als Glanzlacke. Bei den Mattlacken habe ich auch immer ein leicht rauhes Schlieren auf der Oberfläche. Hier hilft ein Verdünnen des Lackes - soweit dies möglich ist und man keinen zu großen Unterschied zur unverdünnten Version sieht.


    Gruß Florpostschieber

  • Hallo nochmal...


    Als Puder wurde S5WL 15er Körnung bei 5% Auftrag gefahren. Wir hatten schon andere Produkte mit der gleichen Einstellung und da war alles schick. Jetzt kann ich mir nicht mehr wirklich vorstellen, dass es daran liegt.
    Der Kunde bemängelt bzw. hat den Eindruck, dass er nach dem anfassen sich die Hände waschen muss. Es fässt sich an, als ob man dann Wachs an den Händen hat.
    Vielleicht hat ja jemand sowas schon gehört...


    Gruß André

  • Moin André!
    1) Maschinen mit langer Auslage müssen ebenfalls pudern. Die einzige Technologie, die keinen Puder benötigt, ist UV.
    2) im Zweifel über die richtige Dosierung machst Du es wie Kollege sx: die Druckbogen durch einen separaten Gang entpudern.
    3) bei IR-Trocknern setzt Du bzw. deine Druckerei grundsätzlich Stärkepuder ein. Eine 20er oder 22er Körnung ist angesagt.
    4) eine Aussage über die prozentuale Puder-Dosierung ist immer relativ. 4 Maschinen mit identischer Einstellung haben trotzdem unterschiedliche Ergebnisse.
    Im Zweifel über die korrekte Pudermenge im Fortdruck schlage ich Dir bzw. deinem Drucker folgendes vor: Bogen ziehen und nach kurzer Liegezeit (ca. 30 Sek.)
    mit der Fingerspitze oder der flachen Hand und sanftem Druck über den gesamten Bogen streichen. Die Puderung muss minimal fühlbar sein, dann liegst Du bei
    90 % der Aufträge richtig.
    5) dass die grundsätzliche Funktion des gesamten Pudergerätes, der Schläuche und Düsen i.O. ist, setze ich hierbei mal voraus.
    Viel Erfolg und Gruß, Olaf.

    Es heißt ja nur "guten Morgen" weil "halt die Fresse" gesellschaftlich nicht so akzeptiert ist. :rolleyes:

  • Guten Morgen,


    auch ich halte es genau wie Olaf beschreibt.
    Ich habe eine verlängerte Auslage und benutzte 22er Puder.
    Ich fahre immer mit der Hand über den Bogen und mit der Zeit bekommt man dafür ein Gefühl.
    Für mich hört sich das alles auch nach zuviel Puder an, gerade bei matten Lacken ist man hier sehr schnell über das Ziel geschossen und
    die Haptik leidet dann schon schnell. Eventuell echt bei solchen Aufträgen nochmal einen Entpuderungsgang überlegen.
    Jedoch hängt das natürlich auch von der Auflage etc. ab. Kann ja nicht ohne weiteres für sowas noch eine Schicht mehr einplanen.


    Ich z.B. stehe bei 2 - 3 %, aber wie Olaf schon richtig schieb, ist das natürlich überall anders. Das sollte man nicht als Anhalt nehmen.


    Gruß
    Gutenberg69