Schlagende Zwischenwalze im Vario betrieb

  • Hallo Leute,


    ich hab da ein Problem an meiner SM 74 Bj. 2010.
    Wenn ich mit vario Antrieb drucke fängt die Zwischenwalze
    extrem an zu springen. Justage kann ausgeschlossen werden.
    Es ist sogar gestern ein Instruktor von Heidelberg da gewesen.
    Passt alles. Hin und her überlegt, noch nen Monteur dazu geholt.
    Fazit ist, die Feuchtreiber sollen angeblich hin sein und deshalb
    Rutscht die Feuchtauftragswalze wenn der Kanal kommt.
    Klingt ja auch ganz logisch. Ich frage mich halt nur, ob es sein kann,
    dass ein Feuchtreiber schon nach drei Jahren und 30. Mio Druck fertig ist?!
    Soll angeblich normaler Verschleiß sein...


    Deshalb zwei Fragen
    1. kann jemand bestätigen, das sowas öfter vorkommt?


    2. wie handhabt ihr das waschen der Farbwalzen mit Paste?
    Mir wurde vom Instruktor gesagt, Paste aufstreichen, im Schleichgang
    verreiben lassen, Zwischenwalze anstellen und dann auf betrieb laufen lassen.
    Ich stell mir jetzt die Frage, ob ich mit der Paste ( Böttcher Pro cleanfix )den Feuchtreiber zerstört habe...



    Gruß vom Druckereimann

    Das ist Demokratie... wenn man sich aussuchen kann, wer einen verarscht! Hagen Rether

  • Feuchtverreiber nach 30 Millionen defekt? normal halten die einen ganzes Maschinenleben.
    Bin nicht so bewandert mit den Heidelbergern,wir haben nur Komori und da haben abundzu Probleme mit ausgeschlagenen Reiterwalzen im Feuchtwerk.


    Ist die Zwischenwalze nicht immer am Farbwerk angeschlossen? Vielleicht sollte ich mir erstmal einen Walzenplann vonder Sm 74 anschauen,bevor ich meinen Quark dazugebe.

  • Das ist ja der Witz, ich habe davor auch 13. Jahre an einer Komorie gearbeitet und
    da gab es diesen ganzen Heckmeck von wegen Zwischenwalze nicht. Deshalb habe
    ich mir das waschen mit Paste auch genau erklären lassen. Leider arbeitet der Instruktor
    nicht mehr bei Heidelberg und ich möchte für mich schon mal abklären, ob da der Hund
    begraben liegt. Denn die Dinger gibt's ja leider nicht geschenkt und dann kommt ja irgendwann
    die Frage, wer Schuld hat ...
    :wacko:

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  • Hallo,
    kann mir wirklich keiner sagen, wie bei euch die Werke mit Paste gewaschen werden?
    Paste ins Feuchtwerk, oder nicht?
    Die neuen Feuchtreiber sind gerade eingetroffen. Einen Unterschied kann ich nicht erfühlen.
    Ich würde mich über eine schnelle Antwort freuen, da am Freitag die Operation beginnt und
    Ich mag es nicht so gerne, wenn ich keine zweite Meinung gehört habe.
    Die können einem dann ja alles erzählen ...


    Gruß vom Druckereimann

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  • Hallo Druckereimann,


    ob du das Feuchtwerk mit der Paste mitwäschst oder nicht, ist so egal als ob in China ein Sack Reis umfällt! Du kannst mit dem Waschen keinesfalls die Feuchtreiber zerstören! Auch das dass öfter vorkommt, hab ich als ehemaliger Instruktor noch nicht gehört. Wenn du mit Paste wäschst, dann aufstreichen, im Schleichgang oder im normalen Betrieb laufen lassen, Feuchtung zuschalten oder auch nicht, abrakeln mit Waschmittel und Wasser, dann nochmal ohne Paste nachwaschen und gut is!


    Gruß


    Ralf :thumbup:

  • Danke! Hab es mir ja auch so gedacht, aber bei solchen Sachen bleibt ja immer eine Restangst....
    Dann warte ich mal ab, was das noch so wir.

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  • Hallo


    ist halt immer schwer, so eine Ferndiagnose.....


    Springende Zwsichenwalze deutet eher auf einen Lagerschaden hin, oder sonstige mechanische Defekte.


    Oder komplette Fehleinstellung, was aber eher unwahrscheinlich ist, da das Werk ja justiert wurde.


    Dass aber ein Feuchtreiber, dessen Oberfläche angeblich kaputt sein soll, das verursacht, glaube ich im Leben nicht


    Gruß

    • Offizieller Beitrag

    Zu dem Beitrag vom Instruktor möchte ich noch sagen das ich es so gelernt habe, dass niemals Paste in das Feuchtwerk kommen darf.
    Angeblich würde dann sofort das Feuchtmittel umkippen.
    Wenn ich ehrlich bin hatte/habe ich da eine andere Meinung dazu und habe das oft auch mit Feuchtwerk gemacht.
    Probleme habe ich damit nie gehabt.
    Weder mit dem Feuchtmittel noch mit defekten Walzen.

  • Richtig !


    20kg Paste im Feuchtmittel sind natürlich nicht so gut :D


    Wenn man normale Mengen auf die Walzen aufträgt, und dann die Walzen wäscht, wo dann der Feuchtreiber zwangsläufig auch Paste abkriegt, macht überhaupt nichts aus.


    Das einzige, worauf man bei einem Feuchtreiber achten muss, ist, dass er wasserfreundlich bleibt, und während dem Druckprozess keine Farbe annimmt.

  • Das mit der Farbannahme ist ja interessant. Darf man da nicht mal erkennen welche Farbe gerade läuft, sprich sind die silbrig?
    Wenn ich im Fortdruck den Notaus benutze und die Dosierwalze entferne kann ich auf den Reibern den verdruckten Farbton sehen . . . ?(


    @ Überschießer
    So ganz unlogisch ist das nicht. Wenn ich mit Vario drucke wird die Feuchtauftragswalze ja vom Reiber gebremst und dreht sich langsamer als der Plattenzylinder. Wenn der Reiber jetzt so glatt ist, dass er die Bremswirkung nur im Kanal aufrecht halten kann und die Auftragwalze vom Plattenzylinder ruckartig wieder beschleunigt wird, könnte es ja schon zum schlagen kommen. Also vielleicht :huh:

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  • An der SM müsstest du doch eigentlich den Feuchtreiber während dem Drucken sehen oder?


    Dann mache folgendes.


    Wenn du die Maschine mit Not-Aus angehalten hast, dann spritze mal ein paar Wassertropfen auf den Reiber.


    Wenn diese Wassertropfen jetzt in den Reiber eindringen und schön verlaufen, dann ist der Reiber ok.


    Wenn der Tropfen aber darauf stehen bleibt, dann ist der Reiber farbfreundlich.


    Das ist dann nicht ok.


    Wenn deine Walze aber "schlägt" im Kanal, ist es eine zu harte Einstellung der Feuchtauftragwalze zur Platte.

  • Den Reiber kann man leider nicht während der Produktion sehen.
    Die Justage kann aber ausgeschlossen werden. Ich habe genau nach Betriebsanleitung justiert und der Instruktor von Heidelberg hat es kontrolliert und die Werte von 5mm +-1 zum Reiber und 4mm zur Platte zu Gunsten des besseren Antriebs auf 7mm zum Reiber und 3mm zur Platte verändert. Ohne Erfolg. Die Auftragwalze schlägt auch nicht, sondern die darauf befindliche Zwischenwalze. Die Auftragswalze verändert angeblich nur die Geschwindigkeit im Kanal und dadurch soll es zur Unruhe kommen...


    Aber den Trick mit den Wassertropfen werde ich gleich mal testen. Kann man den Reiber nicht wieder wasserfreundlich bekommen? Plattenteiniger und Gummierung haben nicht geholfen, was die Unruhe betrifft.


    Besten Dank im voraus

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  • Den Reiber kann man leider nicht während der Produktion sehen.


    Doch, das kann man. Du nimmst dir eine Taschenlampe und steckst deine Nase im Fortdruck unter den Wasserkasten. Dann kannst Du den unteren Teil des Feuchtreibers sehen.
    Anbei noch ein paar grundsätzliche Infos: der Feuchtreiber ist silbrig; er hat eine mattverchromte Oberfläche und sollte keine glänzenden Stellen aufweisen / für
    gewöhnlich übersteht der Feuchtreiber viele Jahre, bevor die Oberfläche Verschleiß zeigt / ein defekter Feuchtreiber kann gegen einen Neuen ausgetauscht werden oder
    im einem Fachbetrieb neu verchromt werden (Preisfrage) / im Maschinen-Leerlauf nimmt der Feuchtreiber Farbe an - während der Vorfeuchtphase muss sich der
    vollständig eingefärbte Feuchtreiber innerhalb weniger Umdrehungen komplett freilaufen und darf im Fortdruck keine weiteren farbführenden Stellen aufweisen / wenn die Behandlung
    mit Plattenreiniger und Gummierung keine Wirkung zeigt, kann eine 10%ige Weinstein- oder Essiglösung aus der Apotheke eventuell weiterhelfen.
    Glück auf und beste Grüße aus Hamburg, Olaf.

    Es heißt ja nur "guten Morgen" weil "halt die Fresse" gesellschaftlich nicht so akzeptiert ist. :rolleyes:

  • Den Reiber kann man definitiv nicht sehen. Da ist noch eine zusätzliche Blende unter dem Wasserkasten und die versperrt die Sicht. Hat den Instruktor auch irritiert. Aber ich habe den Notauswassertropfentrick ausprobiert, der Reiber ist hin.
    Jetzt müssen die Fachmänner aus Heidelberg ran. Ich bin beruhigt, dass es nicht an meinem Waschverhalten liegt und sehe der ganzen Situation gelassener entgegen. Nächste Woche Donnerstag bin ich vielleicht schlauer, dann startet die Aktion.... :|

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  • Hey,


    zu den Feuchtreibern:


    Als Anhalt sagt HB 30 Mio. Druck halten sie aus, danach können sie verschliessen sein. Warum bei MAN als Richtwert 100 Mio. angegeben ist, weiß ich nicht. Jedenfalls an unserer SM 52 passt der Wert, an der R700 sind die noch nie getauscht worden (bj 2002).


    lg

  • Hallo Thomas,


    du hast natürlich recht wenn du sagst, das Feuchtwasser kippt dann sofort! Ich habe natürlich schon vorausgesetzt, dass vorher der Zulauf zu den Kästen abgestellt wird.... ;):thumbup:


    Gruß


    Ralf

  • Auch wenn ich jetzt Gefahr laufe mich total lächerlich zu machen, aber man muss weder irgendeinen Zulauf sperren oder Angst haben sich das Feuchtwasser zu versauen, wenn man die Paste mit ins Feuchtwerk einlaufen lässt.
    Paste im Farbwerk aufstreichen und nach ein paar Umdrehungen im Schleichgang auf Betriebsgeschwindigkeit gehen. Wenn man mit angestellter Zwischenwalze arbeitet schießt die von alleine an und sonst macht man das manuell. Solange man nicht in den Fortdruck geht ist die Dosierwalze nicht mit der Auftragswalze verbunden und somit ist der Wasserkreislauf vom Rest getrennt, oder?!? ;( ?( :pinch:

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  • He, du! Druckereimann,


    super! Klar! Wenigstens denkt noch jemand mit!!! Hast ja recht! Das kommt eben davon, wenn man nur noch zu Haus sitzt und blöde Kommentare in den PC tippt! Sorry! Praxis ist eben nicht Theorie! Ich schäm mich jetzt ne Runde! ;(


    Gruß


    Ralf :whistling:

  • Hallo


    Du kannst ganz normal Paste auf die Farbwalzen aufstreichen, die MAschine einige Minuten im Leerlauf laufen lassen.


    Dann die Walzen ganz normal abrakeln.


    Du kriegst die Paste nicht ins Feuchtwasser, da zwischen Feuchtauftragwalze und Dosierwalze kein Kontakt besteht.


    Den Feuchtreiber mit Recyl Clean behandeln hilft gegen farbfreundliche Reiber.


    Dosierwalze, Feuchtauftragwalze ausbauen, den Feuchtreiber mit Recyl Clean einreiben, 2 Stunden zum Mittagessen verschwinden ^^ dann richtig gut mit viel klarem Wasser abwaschen, trocknen, anschliessend gummieren.


    Es wäre einen Versuch wert, so habe ich auch schon mal Feuchtreiber wieder zum Laufen gebracht.


    Aber Achtung:


    Das Zeug ist aggressiv gegen deine Haut, unbedingt Schutzhanschuhe tragen !

  • Wir hatten genau dasselbe Problem an unserer Cd 74 , Baujahr 2006. Bei uns war die Feuchtauftragswalze zur Platte zu fest dran. Die Feuchtauftragswalze ist dann zu tief in den Kanal rein und dann natürlich am Plattenanfang wieder zurückgeschossen .. Dadurch ist die Zwischenwalze in regelmässigen Abständen (immer dann wenn der Plattenkanal gekommen ist) auf und ab geschossen .. hat nicht ganz gesund ausgesehen :whistling:


    Qualität ist wenn der Kunde zurückkommt , und nicht die Ware!