Beiträge von inkman

    In einer schwarzen Plastikdose befindet sich ein 100% lasierendes Gelb. Wie sieht es in der Aufsicht aus? Wie sieht darin ein vollständig deckendes Gelb in der Aufsicht aus?



    Meine Antwort:

    Wie werden Farbreste im Offset professionell entsorgt?


    Meine Antwort:

    Warum sieht ein frischer Druck brillanter und farbkräftiger aus als ein weggeschlagener?


    Meine Antwort:

    Kennen Sie Glanz-Matt-Geistereffekte im Bogenoffset?


    Meine Antwort:

    Wenn beide Seiten in line dispersionslackiert wurden, sollte es sich doch um ein Echtheitsproblem handeln. Der Lack unterdrückt ja die Bronze vollflächig. Dann erscheint die ganze flächige Sonderfarbe grünlicher. Die örtliche Farbveränderung muss also noch dazugekommen sein.


    Das scheint mir ein besonders interessanter Fall zu sein.


    Sind denn beide Sonderfarben alkaliecht?


    Hier zeigt sich sehr schön der Wert einer genauen Problembeschreibung. Und dass simple Fragen leichter zu beantworten sind als ausführlich gestellte. Und dass sich mancher gerne in Versuchung führen lässt, wenn er sich für schlau hält…

    Hallo Adihurra,


    ohne die Drucke näher begutachten zu können, kann ich natürlich nur vermuten. Irgendein Geistereffekt muss es sein. Und er wird sehr wahrscheinlich über Ausgasen der 4C-Partien mit der oxidativen Verfilmung passieren. Interessant ist, dass er auch noch reproduzierbar ist.


    Bei allem wundert mich, dass es trotz intensiven Lüftens passiert.


    Aber der Farbwechsel muss logischerweise zu einer anderen Verfilmungskraft geführt haben. Hier muss man ansetzen. Verfilmungsgeschwindigkeiten kann man vergleichend messen. Dann weiß man, wie man weiter auswählen muss.


    Eine Schuldzuweisung ist nur nach genauer Analyse möglich. Ich nehme auch an, dass es sich nicht um ein Vergilben der Papieroberfläche handelt, sondern um eine Veränderung der Reflexblau-Oberfläche (Stichwort Bronze-Erscheinung). Dann könnte auch eine Lackierung das Problem beheben. Aber das sind eben nur Vermutungen.


    VieleGrüße & ciao
    Inkman

    Erklären Sie die Geister durch Rückseitenvergilbung im Bogenoffset.


    Meine Antwort:

    Hallo Jakob,


    auch ich hatte auf ein paar Beiträge zum englischen Fachvokabular gehofft ?( . Dort habe ich eine große Lücke, weil meine vielen früheren Auslandskontakte nie nach UK oder USA gingen.


    Ich erwarte auch, dass im Englischen ganz andere Fachwörter und womöglich auch andere Begriffe gelten. Als Beispiele gebe ich mal Farbe (ink, colour) und solvents (Lösemittel, Verdünner).


    Gerade unsere Fachwelt ist sehr regional. Und die globalen Akteure sind die Maschinenhersteller, also mit starkem deutschem Anteil. Das hat dazu geführt, dass z. B. in Russland und sogar in Italien häufig deutsche Fremdwörter als Fachausdrücke benutzt werden.


    Möglicherweise ist unsere Welt der Fachausdrücke im deutschsprachigen Raum besonders weit entwickelt. Das mag z. B. an den Standesorganisationen liegen, den Kammern, dem Meisterbild und solchen Dingen. Auch gibt es in wenigen Branchen und auch nicht in vielen anderen Ländern so aktive Fachorganisationen mit Tagungen und Normarbeiten wie in unserem grafischen Gewerbe. Wenigstens nicht mit dieser alten Tradition.


    Ich meine das nicht nationalistisch, sondern halte diesen Weg des Handwerks in Deutschland tatsächlich für vorbildlich. Vergleichen wir mal die Beiträge über Drucktechniken in Wikipedia. Was da z. B. über Offsetdruck und wasserlosen Offsetdruck steht, liegt durch die Bank in anderssprachigen Wikis auf einem viel niedrigeren Niveau als in der deutschsprachigen. Hier kann ich immerhin Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch beurteilen. Über die russische Fachwelt weiß ich Einiges von Geschäftskontakten, über die chinesische von Studenten. Die sehen keineswegs besser entwickelt aus. Nicht zugänglich ist mir Japanisch. Dort gibt es ja immerhin eine starke Fachwelt im Bogenoffset, besonders im wasserlosen. Die könnten also etwas haben.


    Fachwörterbücher geben auch nicht viel mehr her :( . Ich habe alles geprüft, was mir zu meiner aktiven Berufszeit in die Finger kam. Dort geht es nicht weit über Butzen hinaus. Nur die maschinentechnischen, physikalischen und chemischen Ausdrücke sind gut vertreten. Klar, das machen Hochschulen und Maschinenhersteller.


    Es würde mich doch sehr reizen, einen tieferen Einblick in die englischsprachige Welt unseres Faches zu bekommen. Und mich würde freuen, wenn meine Meinung hier doch nur ein Vorurteil wäre.


    Weiß nicht doch jemand mehr?


    Viele Grüße & ciao
    Inkman

    Verwechseln auch Sie den wasserlosen Offset mit dem Trockenoffset?


    Meine Antwort:

    Zu eurer Unterhaltung und gegebenenfalls zur Diskussion stelle ich hier hin und wieder einfache Fachfragen. Wer Lust hat, kann sich nach der eigenen Beantwortung meine Lösung anschauen. Wenn jemand erweitern, korrigieren oder widersprechen will - jederzeit gerne.

    Frage: Was ist eine sinnvolle Definition für das Wort „Geistereffekte“?



    Meine Antwort:



    Viele Grüße & ciao
    Inkman

    Zu eurer Unterhaltung und gegebenenfalls zur Diskussion stelle ich hier hin und wieder einfache Fachfragen. Wer Lust hat, kann sich nach der eigenen Beantwortung meine Lösung anschauen. Wenn jemand erweitern, korrigieren oder widersprechen will - jederzeit gerne.

    Frage: Was bedeutet „Thixotropie“ und, wie betrifft sie Offset-Druckfarben?



    Meine Antwort:



    Viele Grüße & ciao
    Inkman

    Hallo ekkman,
    Dunnerwetter! Du gehst ja ziemlich in die Tiefe. Ich finde es übrigens auch eine guteTechnik, Zusammenhänge mir durch Bilder begreifbar zu machen.


    Ausgeprägt blättchenförmige Pigmente benutzen die Papiermacher in ihren Streichfarben, Kaolin und Aluminiumhydroxid. Für Druckfarben verwenden wir immer mikrokristalline, also in irgendeiner Form gewachsene Teilchen unterschiedlichster Formen. Es gibt Blättchen, Stäbchen, Blöcke, Säulen, Würfel, Oktaeder, einfach alles. Ja, die werden durchweg durch Fällungsreaktionen hergestellt (Ausnahme klar der Ruß). Und durch die Fällungsbedingungen kann man Kornform und -feinheit recht gut steuern.


    Magenta-Pigmente sind z. B. kompakte Blöcke. Von der Seite sind sie etwas andersfarbig als von derStirn- und Bodenfläche. Durch kürzere oder längere Blöcke kann man damit ihren Farbton (blaustichig oder gelbstichig) feinsteuern. Ähnlich geht das mit den anderen auch.


    Die Streukraft braucht Brechflächen. Kompakte Einkristalle bieten dem Licht am wenigsten Flächen, an denen es sich brechen kann. Zusammen gewachsene Mehrfachkristalle erhöhen die Lichtstreuung, also auch die Opazität. Möglicherweise gibt es in Mehrfachkristallen auch Einschlüsse. Die streuen dann erst recht.


    Übrigens haben auch extrem blättchenförmig gewachsene Kristalle nicht nur die Deck- und die Bodenflächen. Gerade ihre schmalen Seitenflächen macht man verantwortlich für Polaritäten, die solche Kristalle zu Kartenhaus-Strukturen zusammengehen lassen. Das ist eines der Modelle für die Thixotropie (Eindicken).


    Hoffentlich hat das die Sache jetzt eher lasierend (=klarer) gemacht als deckend (=trüber) :/ .
    VieleGrüße & ciao
    Inkman

    Zu eurer Unterhaltung und gegebenenfalls zur Diskussion stelle ich hier hin und wieder einfache Fachfragen. Wer Lust hat, kann sich nach der eigenen Beantwortung meine Lösung anschauen. Wenn jemand erweitern, korrigieren oder widersprechen will - jederzeit gerne.

    Frage: Es gibt ein paar Verfestigungstechniken für besondere Druckfarben, die bestimmte Strahlungsarten benutzen. Dazu kann man ESH, UV und LED-UV zählen. Manche Fachleute zählen auch IR dazu. Was kennzeichnet die einzelnen?



    Meine Antwort:



    Viele Grüße & ciao
    Inkman

    Hallo Qk!,
    du bist mir zuvor gekommen, gut gemacht :thumbup: . Ich habe etwas ausführlicher geantwortet. Vielleicht interessiert das noch dazu.


    Hallo ekkman,
    danke für deine Nachfrage. Skalengelbs sind im Grunde ein einfaches Thema. Nur wird es gelegentlich nicht so ernst genommen wie Sonderfarben. Als hellste Skalenfarbe zeigt Gelb kleine Unterschiede in Lasur oder Farbton allerdings empfindlicher als Cyan oder Magenta.


    Erst einmal allgemein: Für uns Farbfritzen heißt ideal lasierend = komplett ohne Lichtstreuung. Also durchsichtig wie Glas, nur eben durch Absorption bestimmter Lichtwellenlängen farbig. Das bedeutet, dass alle Lichtstrahlen, die in so eine Farbschicht eintauchen, auch auf die Innenwand der Dose treffen und dort weiter absorbiert oder zurückgeschickt werden. Deren Farbe zeigt sich dann in der Aufsicht. Das Extrem ohne Absorption und Streuung wäre eine Wasserfüllung. Klar, sieht man die Doseninnenwand von oben.


    Im Idealfall bringt das Pigment die Lasur oder die Streukraft. Streukraft bedeutet, dass sich einfallendes Licht an den Pigmentkriställchen zurück in alle Richtungen werfen lässt, sogar nach oben. Damit hellt sich die Dosenaufsicht auf. Im Extremfall strahlend weiß wie bei Fassadenfarben. Falls das Pigment ein paar Wellenlängen absorbiert, ist diese helle Aufsicht farbig wie bei allen deckenden Farben. Von der Farbe der Dosenwand ahnt man nichts mehr, weil kein Licht bis dahin und wieder zurück kommt.


    Man könnte den Streuanteil einer Druckfarbe simulieren, indem man ein starklasierendes Gelb mit 1 - 2 % Deckweiß mischt. Dann sieht man den Effekt in derAufsicht.


    Tatsächliche Druckfarben haben das Manko aller technischen Produkte: Es gibt nie genau 0,0oder 100,0 % :( . Deshalb zeigen unsere Farben auch bei guter Lasur immer ein kleines bisschen Deckkraft (Streuung). Sogar die Bindemittel sind nichtwirklich ideal lasierend und farblos. Und wenn wir zwischen zwei Gelbs hier geringe Unterschiede in der Lasur haben, zeigt sich die eine mit etwas mehr Streuung aufgehellt und strahlend gelb. Die andere sendet weniger Licht zurück und lässt der Dosenwand einen größeren Einfluss im Anblick von oben. Sie sieht eher oliv aus, da die Doseninnenwand grau ist.


    Den Effekt geringer Streuanteile erkennt man aber nur in dicker Schicht, also z. B.in der Dose. Wenn wir unsere dünne Druckschicht auf dem stark streuenden Papier haben, erkennen wir nur noch die Absorptionswirkung der Pigmente, nicht mehr ihren klitzekleinen Streuanteil. Deshalb sind dann die zwei Drucke gleichgefärbt.


    Und jetzt zum Farbton der Skalengelbs. Meist sind die Pigmente etwas zu grünstichig. Den gewünschten Farbton stellt man dann mit Orangepaste ein. Und da dies die Absorption betrifft, kommt das auch in einem Druck auf Papier voll durch. Wo genau der Farbort eines Normdruckes liegen soll, sagt der PSO.Theoretisch müssten hier alle Skalengelbs also gleich eingestellt sein.


    In der Praxis gehen wir allerdings gelegentlich absichtlich andere Wege. Wenigstens zu meiner Zeit war das so - bevor die Normtreue der Skalenfarben mindestens im Akzidenzdruck höchst wichtig wurde. Ich habe noch Skalensätze für z. B. große Auflagen von Automobilprospekten mit einem etwas gelberstichigen Magenta und etwas rötlicherem Gelb geliefert. Weil dann „die Rücklichter glühen“. So etwas kann man natürlich nur in Absprache mit dem Kunden machen ;) .
    Im Faltschachteldruck und auf Mattpapier habe ich leicht deckendere Gelbpigmente eingesetzt, weil die Farbe dadurch mehr Power bekam. Man muss dann nur aufpassen, dass so ein Gelb nicht den Zusammendruck verschleiert. Das kann aufglänzend gestrichenem Papier in dunklen Rasterpartien wie verschimmelt aussehen :( .


    Dieses Mal habe ich nicht vor, auf die drupa zu gehen.


    Viele Grüße & ciao
    Inkman

    Zu eurer Unterhaltung und gegebenenfalls zur Diskussion stelle ich hier hin und wieder einfache Fachfragen. Wer Lust hat, kann sich nach der eigenen Beantwortung meine Lösung anschauen. Wenn jemand erweitern, korrigieren oder widersprechen will - jederzeit gerne.

    Frage: Warum misst ein Densitometer bei korrekter Eichung den gleichen Dichtewert, wenn unter dem Messbogen ein weißes oder ein schwarzes Blatt Papier liegt?

    Meine Antwort:



    Viele Grüße & ciao
    Inkman

    Hallo Thomas,

    dies ist eine gute Gelegenheit, dir einmal für deine fleißige und für uns alle so hilfreiche Arbeit zu danken.

    Du hast die Kompetenz, es zu tun, und nimmst dir die gewaltige dazu nötige Zeit. Du bist ja nicht Rentner wie ich und hast als Aktiver reichlich eigene Aufgaben, Verantwortung, den Aufbau deiner Karriere und ggf. deine Familie auf dem Zettel. Umso mehr ist diese Leistung wert.

    Als ich nach einem Forum mit fachlich anspruchsvollen Teilnehmern suchte, fand ich im deutschsprachigen Raum - nicht etwa nur in Deutschland - keinen Kreis, der die Mühe wert gewesen wäre. Bis ich auf offsetdrucker.net gestoßen bin.

    Wir nutzen dieses Forum zwar wie selbstverständlich. Ein ganz, ganz großer Teil von uns ist sich aber bewusst, dass Acid Green uns und unserer Fachwelt einen riesigen Gefallen tut. Ohne deine Aktivitäten wäre die deutsche Druckerszene fühlbar ärmer.

    Danke
    Bernd

    Hallo Silent74,

    danke, das ist sehr interessant :) . Meine Kenntnis habe ich aus einigen wenigen Fällen aus alter Zeit. Und nicht alle meine Kenntnisse kommen aus eigener Arbeit im praktischen Umfeld, sondern natürlich auch teilweise vom Hörensagen. Sobald etwas plausibel klingt, sind wir in der praktischen Arbeit ja gerne schnell zufrieden, weil wir uns dann der nächsten Aufgabe widmen können.

    Ich möchte alle ausdrücklich bitten, nicht nur meine Darstellungen, sondern alles Fachliche nicht ungeprüft zu übernehmen ;) . Sogar in Fachbüchern gibt es Fehler - Druckfehler und auch Irrtümer, obwohl sie viel sorgfältiger überprüft werden als z. B. Unterrichtsskripte wie meine.

    Viele Grüße & ciao
    Inkman

    Zu eurer Unterhaltung und gegebenenfalls zur Diskussion stelle ich hier hin und wieder einfache Fachfragen. Wer Lust hat, kann sich nach der eigenen Beantwortung meine Lösung anschauen. Wenn jemand erweitern, korrigieren oder widersprechen will - jederzeit gerne.


    Frage: Kann man Broschüren, die im Heatset gedruckt wurden, im Nachhinein noch mit Eindrucken (z. B. einzelnen Firmenadressen) versehen?


    Meine Antwort:


    Viele Grüße & ciao
    Inkman

    Zu eurer Unterhaltung und gegebenenfalls zur Diskussion stelle ich hier hin und wieder einfache Fachfragen. Wer Lust hat, kann sich nach der eigenen Beantwortung meine Lösung anschauen. Wenn jemand erweitern, korrigieren oder widersprechen will - jederzeit gerne.


    Frage: Was kann den Farbton einer gedruckten Sonderfarbe (spot color) beeinflussen?


    Meine Antwort:


    Viele Grüße & ciao
    Inkman

    Hallo SanchoPancho,


    das finde ich interessant, dass du dem Wegschlagen den Hauptanteil zuweist 8o . Ich vermute, du bist ein erfahrener Praktiker, wenn du solche Abschätzungen anstellst. Ich habe meine Annahme, dass Wegschlagen ein Nebenmechanismus ist, natürlich komplett aus der Lamäng geschätzt.


    Ich fände es interessant, wenn z. B. Papierfachleute einen Zusammenhang zwischen Stapelfeuchte und Wassergehalt kennten. Dann könnte man vor und nach Lackierung recht genau ermitteln, wie viel Wasser weggeschlagen ist, und wie viel die Trockner ausgetragen haben. Ich kann mir vorstellen, dass dies für die Planer von IR- und Heißlufttrocknern durchaus wichtig ist. Vielleicht wissen die schon mehr. Hast du Zugriff auf solche Informationen?


    Mit dem Dispersionslack werde ich mich noch weiter im Quiz beschäftigen, weil er ein interessantes und wichtiges Thema ist. Aus meiner Sicht hat er als Flexotechnik dem Bogenoffset das Fell gerettet. Und er hat noch immer Potential, das noch nicht ausgeschöpft ist.


    Danke für deinen Impuls :) .


    Viele Grüße & ciao
    Inkman