Welche "Richtung" im Meisterkurs

  • Guten Tag,

    da mir der Beruf sehr gut lieg und ich jeden Tag darin genieße würde ich sehr gerne den Meister machen.

    Gefordert wird das zwar nicht für meinen Betrieb, vielmehr ist es ein eigenes Projekt wo aber der Betrieb hinter steht.

    Im Beruf selbst bin ich 10 Jahre inkl Ausbildung als Medientechnologe und selbst davor in Bereichen Buchbinden tätig und interessiert. Nun als Betriebsleiter tätig.


    Die erste Frage wäre ersteinmal ob der Industriemeister also zugehörig HWK oder der Industriemeister Printmedien IHK was für mich wäre.

    Wir fertigen von Buch 1 bis Auflagen 3000. In einen gemischten Maschinenpark von alten und neuen Maschinen. Handwerkliche und Manuelle Tätigkeiten sind hier die Regel.

    Was für den HWk spricht.

    Jedoch ist das heutzutage nicht ganz aktuell wobei mit dem Printmedien Meister mir es zu Digital und Theoretisch wäre....

    Den Ausbilder hab ich schon.

    Diesen und den Printmedien Meister habe ich damals zu Covid angefangen ausschließlich Zuhause.

    Und während der Ausbilder noch gerade so ging war Ich im Meisterkurs nur noch frustriert.

    Eventuell lag es an den Vorkenntnissen aber auch zum großen Teil an der Agentur.

    Bedingt durch das Prinzip war der Unterricht Abends von 6-9 und wenn wir viel zu tun hatten ging man nach zig Stunden noch in den Unterricht.

    Alles Teils des Prinzip Ich weiß aber es war mir doch zuviel und die Dozenten waren nur Powerpointer. Zu den Mitschülern hatte man kaum Kontakt.

    Schlussendlich wäre mir das Prinzip wie in der Ausbildung lieb. Einen Tag getrennt der Arbeit in eine Lokale Einrichtung und zur not bzw Ergänzungen Homeschooling.


    Die zweite Frage wäre welche Einrichtung wäre da zu empfehlen? Ich wohne am Niederrhein nahe der Niederlande.

    Münster und Köln käme mir da in den Sinn?!

    Was würdet ihr sagen?

    Grüße

  • Ich würde es davon abhängig machen, zu welchem Verein der Betrieb gehört. Hwk oder IHK. Wo du den Meister gemacht hast interessiert später keine Sau. Wenn es in deinem Betrieb sowieso irrelevant ist, würde ich vielleicht noch auf die Kosten schauen. Beteiligt sich dein Betrieb evtl. daran?

  • Meinte ich ja....

    Der Titel ist ja in erster Linie für mich. Finanziell ist der Betrieb dabei.

    Wir selbst gehören zur IHK. Da wir aber auch handwerklich stark aufgestellt sind. Ist der HWK Meister von der Beschreibung an sich auch nicht verkehrt.

  • Wie gesagt, meiner Erfahrung nach interessiert es später wirklich niemand ob du Meister Hwk, IHK, oder Techniker gemacht hast. Sagen zwar immer alle das Hwk mehr praktisch veranlagt ist, aber kenne einige Hwk die nur av machen, IHK die in einem kleinen Familien Betrieb sind. Ich selber habe Techniker gemacht und war als instruktor für KBA unterwegs. Die typischen Techniker Jobs, Verkauf , AV habe ich gar keinen Bock zu.

  • Schon richtig aber vielleicht war ich nicht genau genug.

    Mir ist klar das die Art des Titel egal ist und ich nur eigene Interessen damit verfolge.

    Die Frage war ja eher ob der HWK Meister "mir" eher liegt als der IHK da dieser so wie ich das lese nicht so Tehoretisch und Rechtlich umfassend Ist....

  • Hallo,

    soweit ich weiß, wird der Handwerksmeister Druck der HWK deuschlandweit nicht mehr angeboten (belehrt mich bitte wenn ich mich täusche).

    Somit würde ja nur noch der Industriemeister Print der IHK und der Techniker infrage kommen.

    Grüße

  • Hallo Manufaktur, ich werde aus Deiner Frage und den Antworten nicht ganz schlau. Möchtest Du den Meister als Buchbinder oder als Drucker absolvieren?! Wenn diese, grundlegende Frage beantwortet ist, dann können substanzielle Antworten folgen.

  • Hallo,

    ich habe meinen Industriemeister 2006 gemacht und bin auch schon viele Jahre im Prüfungsausschuss für Meister in der IHK. Mein damaliger Betrieb war in der HWK, wie die Vorschreiben schon geschrieben haben - es ist letztendlich egal ob IHK oder HWK. Ich habe meinen Meister im AZP in Chemnitz gemacht, der Unterricht war immer samstags, dazu kamen in den 2 Jahren einige wenige Tage in der Woche, ich glaube 3 oder 4. Es kamen auch viele von außerhalb nach Chemnitz da das AZP schon seit den 90er Jahren Meister ausbildet und jede Menge Erfahrungen hat. Inzwischen wurde der Unterrichtsumfang etwas angehoben, dafür darfst du dich dann neudeutsch Bachelor professionell Print nennen. Falls du mehr wissen willst oder Kontakte brauchst, schreib mich mal an. Letztes Jahre hatte hier auch jemand gefragt, dort ging es um den zweiten Teil vom Meisterkurs, sie ist dann auch in Chemnitz gelandet.

    VG

  • So...

    das Thema liegt nun schon etwas zurück aber es ist wieder aktuell geworden.

    Die in der letzten Zeit kamen noch einmal schwere Schläge auf mich zu daher war es richtig im Nachhinein zu warten und noch informieren einzuholen.

    Seit Frühjahr bin ich wieder in einen Meisterkurs diesmal beim Verband Druck und Medien auf Empfehlung meiner alten Berufsschul Lehrerin.

    Buchbindereimeister Hwk hat sich soweit erledigt da es eher wie der Name vermuten lässt an die Handwerker gerichtet ist und ich ja Industrie bin.

    Nun der Kurs ist von den Zeiten her schon Mal besser. Freitag Abend und den Samstag. Klaut zwar einen ganzen Tag aber man ist eher am Stück und eher getrennt vom allen am lernen.
    Die Dozenten sind auch besser auf den Stand der Dinge. Alle aus der Branche und die meisten im Ausschuss.

    Nur bereitet die Nachbereitung bzw. Das nachlernen etwas sorge. Gute Bücher und Skripte hin und her aber ich finde noch nicht den richtigen Weg da besser mit zu lernen.

    Wie kann man da ansetzen? Ja selbst über eine ständige Nachhilfe wäre ich nicht abgeneigt.
    Eventuell kann da jemand was zu sagen?

    Beste Grüsse

  • Bei uns hatten sich damals Lerngruppen ganz gut bewährt. Ist zwar manchmal nicht so einfach wegen der größeren Entfernungen, aber zumindest zu meiner Zeit haben die Fahrtkosten dafür zu den Fortbildungskosten gezählt und konnten somit abgesetzt werden. Oder man macht das über Zoom.

    Schöne Grüße, Felix

  • Wo liegen denn deine Defizite? Etwas bestimmtes oder einfaches wiederholen? Wir haben zur Techniker Prüfung für ein paar Stunden im Biergarten gesessen und hatten ein paar alte Prüfungen. Nach den ersten 3 Bier wurde das lernen dann eher Nebensache.

  • @ Manufaktur

    Ich empfehle das klassische System zum Lernen.

    Den kompletten Inhalt der Skripte auf Karteikarten zusammenfassen und diese soweit als möglich auswendig zu lernen. So habe ich den Meister und anschließenden Techniker gut bis sehr gut überstanden.

    In Teilzeitausbildung hast Du viel weniger Stunden wie die Kollegen in Vollzeit. Die Prüfung ist aber für alle die Gleiche. Das bedeutet, Du solltest sowieso mehr tun.

    Belegst Du die Wahlqualifikation Druck/Druckveredelung oder Druckweiterverarbeitung? Die meisten Kurse bieten nur Druck/Druckveredelung an und setzen die Druckweiterverarbeiter einfach mit rein, ohne einen spezifischen Dozenten für die Inhalte vom Rahmenlehrplan zu haben. Bei der Prüfung kommt dann das böse Erwachen - genau das ist einem Mitarbeiter von mir passiert.

    Natürlich viel eigenes Verschulden, hätte er merken müssen.

    Ich versuche immer, meine Leute welche ich fördere, zur Vollzeitausbildung zu senden. Die Drucker nach Stuttgart und die Buchbinder nach München.

    Grüße, Robert.

  • Es fängt wahrscheinlich bei mir schon an (eventuell haben andere dies auch...) man weiß erstmal nicht wie stark man am Ball bleiben muss wie viel Arbeit man reinsteckt soll.


    Damit meine ich nicht das ich sowenig wie möglich machen möchte damit ich meine Freizeit eher genießen kann.

    Nein.


    Sondern den Sweet Spot finden an Zeit und vor allem Inhalt damit man gut mitschwimmt.

    BWH Rechnungswesen war einmal total umfangreich an 2 Tagen bis in kleinste Detail war alles dabei. Dann stellte ich die Frage was den oft vorkommt und was essenziell wäre. Dies wäre wesentlich weniger so die Aussage....

    Ich kann dann schwer entscheiden für mich was wichtig ist, was man ableiten kann oder was man nur zumindest Mal gehört haben sollte.


    Der eine sagt das alles brutal schwer werden wird und man am besten sein ganzen Leben umstellen soll. Der nächste Dozent schraubt das nach unten.

    Jetzt war letztere Dozentin schon über 30 Jahre im Beruf . Viele davon im Ausschuss und viele Jahre am Unterricht geben. Da gehe ich erstmal davon aus daß das irgendwo der Realität entspricht.


    Thema Lernkarten bin ich mit dran. Mit einer alten Berufsschul Lehrerin war ich noch vor kurzem im Gespräch und diese hat diese Methode auch mit empfohlen.

    Nur habe ich noch nicht das System gefunden was gut funktioniert.

    Leiterlernen bietet das Digital an. Aber nach der 20 Karte wo man am zweifeln ist hat man schon wenig ansporn.

    Die Begriffe sind mir nicht immer fremd nur immer und genügend Erklärungen zu finden ist nicht einfach. Und zur jeder Karte ne neue machen lässt nur den Umfang wachsen.

    Für mich fehlt noch ein System wo ich mich gut zurecht finde

    Ich hab Wahlfach Druckweiterverarbeitung. Da sollen wir auch getrennt werden und aber auch zusammen Unterricht haben wo es sich überschneidet.

  • Ich habe das damals Vollzeit gemacht, nach ca. 7 Jahren im Beruf. Wir waren ziemlich alle zwischen 25 und 30 in unserer Klasse. Angefangen mit 22 Teilnehmer und beendet mit 13. Ich war in Bielefeld an der Rosenhöhe. Da gab es im Prinzip drei Gruppen. Die Heimkinder, die waren von weiter entfernt und haben im Wohnheim der Krankenschwestern des nebenliegenden KKH gewohnt. Die waren meist nachmittags zusammen und haben beim Bier trinken gelernt. Dann gab's die Gruppe heim Schläfer, die wohnten zu Hause, haben sich hin und wieder vor arbeiten getroffen oder für Gruppenarbeiten. Dann noch 3-4 Einzelgänger, haben alles alleine gemacht. Ich finde du musst dir im klaren sein, was du mit dem Techniker machen willst. Mir war z.b. das ich in meinem Leben kein Sachbearbeiter werden will. Deswegen hat mich Rechnungswesen und Kalkulation wenig interessiert. Ich habe das so schleifen lassen, das ich in den Arbeiten dann einfach nicht fertig geworden bin. Als es dann hieß, ich muß ihnen auf dem Zeugnis ne 5 geben, dachte ich dann OK, das ist nicht gut. 3 Kalkulationen Zuhause mal konzentriert gemacht, siehe da nächste Arbeit und Prüfung in Rechnungswesen war 1. Seit dem habe ich nur wieder etwas kalkuliert, weil ich dann in die instruktor Schiene gegangen bin. So finde ich muß jeder seine eigenen Schwerpunkte legen.

  • Manufaktur

    Mit dem "klassischen System" der Karteikarten meinte ich nicht die digitalen Karten.

    Sondern den Stoff abstrahieren und in Kurzform auf klassische Karteikarten schreiben. Da muss das Gehirn gleich zweimal arbeiten und legt damit die Grundlagen für das spätere Abrufen.

    "Ich hab Wahlfach Druckweiterverarbeitung. Da sollen wir auch getrennt werden und aber auch zusammen Unterricht haben wo es sich überschneidet"

    Genau das haben sie meinem Mitarbeiter auch erzählt... Hauptsache der Teilnehmer hat den Vertrag unterschrieben.

    Und dann saß er die ganze Zeit doch bei den Druckern, da sich für die Kammern/Verbände ein extra Dozent erst ab sechs Teilnehmern rechnet. Seid Ihr zu sechst bei der Druckweiterverarbeitung?! Lass Dir doch mal sagen, wie sie sich das genau vorstellen.

    Der spezifische Stoff der Druckweiterverarbeitung umfasst nach Rahmenlehrplan 170 Stunden und unterscheidet sich (logischerweise) sehr von Druck und Druckveredelung.

    Nicht umsonst gab es "früher" den Industriemeister Druck und den Industriemeister Buchbinderei als getrennte Weiterbildungen.

    Grüße, Robert.