• Entscheidend bei der Frage des Zuschusses ist ob ich einen 0 8 15 Auftrag nach Standardwerten drucke oder einen Andruck mit einem Kunden habe.Durch eine gute Justage, gute Druckkennlinien und Inlinemessung ist es meines Erachtens schon möglich mit 200 BG hinzukommen.Aber wie die Verkäufer der Hersteller behaupten " 50 Bogen und dann steht die Farbe das ist alles nur Schaum-Schlägerei" Da lachen selbst die Instruktoren der Hersteller und sagen " Den will ich sehen der mit 50 BG zurecht kommt".Bei den Kollegen im Verpackungsdruck spielt in die Frage des Zuschusses wie viele Aufträge mit der gleichen oder ähnlichen Farben drucken wir hintereinander.Da kann die Druckerei bei kluger Planung viel Rüstzeit und Karton sparen. Ich habe da schon viel erlebt. 6 farbigen Auftrag mit 5 Sonderfarben gedruckt an dem nächsten Tag später lief der selbe Auftrag nur mit einer anderen Auftragsnummer an einer anderen Maschine.Oder der Planer hat die Reihenfolge der zu druckenden Aufträge nicht nach Farben sortiert.Von dunkel sich nach hell Aufträge abzuarbeiten ist nicht sonderlich klug, da längere Rüstzeiten als von hell nach dunkel die Farben zu sortieren.Da liegt richtig viel Potential drin Aufträge intelligent zu planen,so das der geringste Stillstand an den Druckmaschinen entsteht. Aber das Thema OEE haben viele Druckereien noch nicht wirklich auf dem Radar.

  • In unserer Firma wird ernsthaft darüber nachgedacht, Makulatur mit zuverkaufen. Wir drucken auf Recyclingkarton und da braucht es mal ab und an ein paar mehr Bogen zum einrichten. Auflagen werden immer kleiner und da spart man an allem. Wirklich allem. Voreinstelldaten, Kennlinien, Farb und Feuchtwerkjustage. In meinen Augen ist das Augenwischerei. 😂

    Ich glaube das es sich dabei nur um Anlaufbogen

  • Also bei uns werden die Makubögen zum einrichen auch gleich ausgeschleust.Wenn in der Auflage es z.b es das schmieren anfängt müssen die betroffenen Nutzen gekennzeichnet werden und es kommt noch ein sogenannter " Speerzettel" in die Palette wo drauf steht welche/r Nutzen aussortiert werden muss.Eine lustige Anekdote habe ich noch zum Zuschuss da war ich am drucken und da kam ein älterer Kollege auf mich grinsend zu und sagte " Dir ist schon klar, dass Du viel zu viel Maku gemacht hast! Ich wusste nicht wie er auf die Aussage kam ich würde zuviel Karton verbraucht haben, weil ich so 150 BG Maku zum Einrichten gebraucht habe und nur noch die paar Bögen Maku aufgrund Gummitücher waschens oder Stopper dazu kamen.Dann zeigte er mit dem Finger auf die Auftragstasche wo dann draufstand ich hätte bei einer Auflage von 30.000 BG nur Brutto 80 Bogen Zuschuss hätte Als ich das sah,musste ich natürlich sofort lachen.Da würde ich einfach die Behauptung aufstellen das derjenige der die Auftragstasche und somit auch den Zuschuss " berechnet" hat überhaupt keine Ahnung hat von dem er da meint uns Vorgaben zu machen.Wahrscheinlich ist derjenige auch noch total überzeugt davon vom dem was er da macht bei völliger Ahnungslosigkeit 😁

  • 500 Bogen Zuschuss sind das minimum an einer 8 oder 10- Farben Wendemaschine.

    500 Bogen Minimum sind seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr Stand der Technik!


    Moderne Druckmaschinen neuester Generation mit autom. Farbregelsystem schaffen im Standard 4c Betrieb die Grenze von 100 Makulaturen bis zum ersten Gutbogen!

    Siehe z.B. CIP3-Farbanpassung | IPM (ipm-print.de)

    Funktioniert auch in der Praxis!

    Ich glaube das 80% der Druckereien nicht mehr als 300 Bogen Makulatur kalkulieren, viele sogar noch weniger!


    LG Karl

  • Ich glaube das 80% der Druckereien mit Ihrer Kalkulation wirtschaftlich falsch liegen ;)

    Das was kalkuliert wird und das was in der Praxis umgesetzt werden soll sind doch zweierlei Paar Schuhe.

    Auch die Annahme, dass die Maschinen neuester Generation mit 100 Makubogen auskommen. Die Aufträge und Anforderungen sind doch recht unterschiedlich.

    Und damit ist auch der durchschnittliche Makulaturverbrauch ein ganz anderer. Es soll ja auch Automobilhersteller geben, die den Ø-Verbrauch einfach nur Schönrechnen :)


    Ich spreche ausschließlich nur von der Kluft, die von Herstellerseite suggeriert wird und von der tagtäglichen Praxis!

  • Das kann man so pauschal nicht sagen, kommt immer auf die Umstände an. Vorheriger Auftrag, Qualitätsanspruch... Vor allem dann läuft doch mal was schief, dann geht der Alarm los. Haben wir noch mehr von dem Material? Suchen, maku aussuchen usw. Hätte man vielleicht einfach ein paar Bogen mehr eingerichtet, wäre es vielleicht anders gewesen

  • Mein Vater hat mir kurz vor meiner Gesellenprüfung, Prüfungsfragen für Schriftsetzer 1958 !!! Zum schmöken gegeben……😀

    Ich erinnere mich heute noch an die Merksetze….!

    Kalkuliere nie mit einem spitzen Stift und plane Zeit für unvorhergesehenes ein…😉!

  • Na dann möchte ich gerne sehen wie man eine flächige Form einrichtet, nachdem man eine Form mit wenig Farbabnahme gedruckt hat - oder umgekehrt. 100 Bogen Makulatur gibts bei der Drupa - aber bestimmt nicht in der Praxis.....

  • Da muß ich Heidelbergianer 100% Recht geben. Drupa ist nur Show. Aufträge werden wochenlang vorher getestet, Papierlauf optimiert. Wenn man mal eine neue Maschine kauft, nehmt mal einen Stick mit Daten mit zur Vorführung. Die sollen die Daten vom Stick nach ihren Standards belichten und in die Maschine nehmen. Dann schaut mal wie viel maku da gebraucht wird.

  • Also zur Maku kann ich Definitiv sagen das 100Bg mit Inline-Messung reichen. Bei 100Bg ist ein DeltaE Wert von 1 schon locker erreicht. Wenn man überlegt wie viel erlaubt sind ist das schon ausreichend. Rede hier von Standardfarbe, 8 Werke mit Wendung. Hat der nächste Auftrag mehr Farbe kann man ja auch dagegen schon was unternehmen. Und was den Zuschuss angeht. Kommt natürlich immer auf die Weiterverarbeitung an, wenn es nur Schneiden ist reichen den ein paar Bogen mehr und gut. Geht es noch zum Falzen und Sammelthefter rechnen wir auch nur meistens 80 bis 120 BG drauf. Haben aber auch fast für jedes Format was gefalzt wird und co ne eigene Maschine so daß sie schnell eingerichtet sind