Meine Antwort:
Ein Farbhersteller hat routinemäßig mit Resten an Sonderfarben zu tun, die nicht mehr gebraucht werden, aus der eigenen Produktion und aus Rücknahmen von besonders "lieben" Kunden. So etwas muss immer mit großer Vorsicht getan werden, weil z. B. die unterschiedlichen Trocknungsarten Störungen im jeweils anderen System auslösen können.
Kann er sie in andere Heatset- Druckfarben einarbeiten, ist das eine rein koloristische Aufgabe. Aber dieser Markt ist klein, und der Anteil an Violett oder Dunkelbraun, den man in Schwarz einarbeiten kann, ist sehr, sehr gering.
In Bogenoffsetfarben sind sie es riskant, weil sie einen starken Hautverzögerer enthalten, der nachher die Verfilmung der Mischfarbe stört. Bei in-line-Lackierung mit Dispersionslack könnte man über geringe Prozentsätze streiten. Bei Coldset- Farben wäre es einfach. Aber wie viel solcher Farben wird verkauft?
Genauso wird es mit den meisten Farben für Endlosoffset sein. Auch sie sind in der Regel stark verzögert.
Strahlenhärtende Farben (UV und EB) und solche für den Wasserlosen sind nur in eigenen Systemen unterbringbar. Die einen haben ganz fremde Bindemittel (Acrylate), die anderen meistens Silikonzusätze, die unberechenbar stören.