Meine Antwort:
Im Grunde lässt sich auch eine Heatsetfarbe auf einer Bogenoffsetmaschine verdrucken. Sie wird wegen der geringeren Zügigkeit lediglich höhere Tonwertzunahmen zeigen, denkt man auf den ersten Blick.
Man sollte aber nicht vergessen, dass eine solche Farbe normalerweise gar nicht sikkativiert ist, weil sie ja durch Verdunsten trocknen soll. Im Gegenteil, oft sind in Heatsetfarben Verzögerer enthalten, die sich nicht während des Druckprozesses verflüchtigen. Also hat selbst ein Trocknerzusatz keine Chancen.
Außerdem finden sich zur Erhöhung der Scheuerfestigkeit dort auch so genannte Fischer - Tropsch - Wachse, benannt nach Ihrem Herstellungsprozess. Sie wirken zwar gut, stören aber eine eventuelle nachträgliche Veredelung mit z. B. Dispersions- oder UV - Lack. Nur Drucklack klebt auf diesen Oberflächen.
Etwas weniger wichtig scheint dagegen das Aufbaurisiko an der Abrisskante auf den Folge - Gummitüchern, das durch die relativ schnell wegschlagenden Mineralöle verursacht würde.
Man könnte also bei einer in - line - Lackierung mit z. B. Dispersionslack durchaus einmal eine Sonderfarbe im 5. Werk verdrucken, die aus der Rollenabteilung noch übrig ist.