Tonwertzunahme und Kalibrierung

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu hier im Forum, da ich momentan leider nicht mehr weiter weiß und ich selber nur gelernter Drucker bin und von der Vorstufe nicht so viel Ahnung habe.

    Und zwar haben wir schon immer das Problem an der Maschine, dass wir bei 4 Farbsätzen nie an die Proofs heran kommen und teilweise mit dem Magenta und Schwarz viel zu dunkel sind und auch Verläufe nicht schön übergehen.


    Deswegen wollte ich in der kommenden Woche mal eine Testform andrucken und schauen ob es eventuell an der Kalibrierung vom Belichter liegt.


    Da mein letzter Schulbesuch schon ewig her ist, wäre meine erste Frage dazu, wie gehe ich da richtig vor?


    Mein Plan war:


    1. Platten Linear Belichten, sodass 40% in der Datei auch 40% auf der Platte sind.

    2. Andruck an der Maschine mit Empfohlenen Dichtewerten laut ISO 12647-2:2013. und dann die Flächendeckung des Rasters messen und schauen wie weit die Flächendeckung des Rasters im Druck von der Flächendeckung des Rasters der Platte abweicht

    3. Belichter anhand der gewonnenen Daten kalibieren

    4. Neu andrucken und erneut ausmessen


    Das wollte ich dann jeweils für Papiertyp 1 und 5 machen. Hoffe das ist bislang so richtig?


    Zur Kalibrierung der Tonwertzunahmekurve hätte ich dann auch nochmal eine Frage.


    Muss ich hierbei an die Ideale Linie der Tonwertzunahmekurve kommen, dass beispielsweise 40% in den Daten auch tatsächlich 40% im Druck ergeben, oder muss ich hierfür dann an die Angaben von ISO 12647-2:2013. kommen, wo 40% in den Daten bei Papiertyp 1 55,3% im Druck entsprechen?


    Vielen Dank für eure Hilfe :)



    Kurz noch zu den Eckdaten.


    Es handelt sich um eine Drent Vison Rollenoffsetdruckmaschine mit UV Trocknung, ohne Reiberkühlung

    UV Farben der NewV Set Serie von Huber

    Feuchtmittel: 8% IPA

    Feuchtmittelzusatz: 3% SubstifixH HD 8301 19 der Firma Huber

    Wir haben keine Osmoseanlage und dadurch eine Wasserhärte von ca. 15

  • Hi David,


    Deine geplante Vorgehensweise ist soweit okay, außer das Du im Druck die gültigen Tonwertzunahmewerte des BVDM Medienstandard Druck 2018 erreichen solltest (PDF anbei).


    Viel Erfolg

  • Servus!


    Da hat er recht gesprochen.Die PSO Form abdrucken und die Kurven (Tonwertzunahme LAB,Dichtewerte und Spreizung etc.) mit der Vorstabgleichen.Dann wird das auch besser mit den Andruckvorlagen . Prozentualle Abweichungen gibt es hin und wieder durch das Material und Farbe aber so ist die eigentliche Vorgehensweise.



    Mit den besten Grüßen.




    Maik






    Drucker aus Leidenschaft

  • Muss ich hierbei an die Ideale Linie der Tonwertzunahmekurve kommen, dass beispielsweise 40% in den Daten auch tatsächlich 40% im Druck ergeben, oder muss ich hierfür dann an die Angaben von ISO 12647-2:2013. kommen, wo 40% in den Daten bei Papiertyp 1 55,3% im Druck entsprechen?

    Hierzu sei noch gesagt: Nein auf keinen Fall.

    In dem Fall muss beim 40er Raster-Feld 55,3 % mit der richtigen Papier (Papierkategorie 1) nach ISO 12647-2:2013 gemessen werden, oder eben erreicht werden.


    Toleranz +-4% im 40er Feld, wobei man die beim Abdrucken natürlich kleiner drücken sollte.

    Wichtig ist auch vor allem, dass du homogene Kurven in den einzelnen Farben hast.

    Wenn du in Cyan im 40er Feld bei 52% bist und in Magenta bei 58,5% bist, dann bist du zwar erstmal in der Toleranz der einzelnen Farbe.

    Das Ergebnis wird trotzdem nicht wirklich gut sein, die Spreizung zwischen den einzelnen Farbauszügen ist zu groß und den Bild bekommt zumindest in dem Bereich einen Rot-Stich (Oder zumindest dein Graukeil ;)).

    Man darf das Ganze aber auch nicht an +-1% festtackern. In der Praxis gibt es dann doch sehr viel, was darauf Einfluss nimmt. Gewisse Schwankungen sind einfach auch normal.