Meine Antwort:
Der korrekte Name ist übrigens "spezifische elektrische Leitfähigkeit", gemessen in mSiem/cm.
Auch wenn eine halbwegs genaue Angabe nur mit Originalsubstanzen ermittelt werden kann, kann man doch grobe Grenzen formulieren und mögliche Risiken für Fälle nennen, in denen sie überschritten werden.
Messungen sollten bei 20 °C vorgenommen werden - oder wenigstens darauf umgerechnet. Hierbei hat sich ein Gefälle von 2,5 % pro Grad Temperaturdifferenz praktisch bewährt. Das bedeutet, dass ein Leitwert mit jedem Grad wärmer um 2,5 % steigt.
Liegt man bei einem Maschinenwasser unter 1000 µSiem/cm, besteht die Gefahr, dass nicht genügend Puffersalze vorliegen. Dann kontrolliert man den pH. Und solange der im Soll bleibt, ist auch alles in Ordnung. Erst wenn er steigt, sollte man etwas mehr Konzentrat (1 %) zugeben.
Liegt er aber über 3000 µSiem/cm, dann ist das kein Feuchtmittel mehr, sondern eine Salzlorke. Darin zersetzen sich flott die Oktoate, die eigentlich die oxidative Verfilmung beschleunigen sollen. Die Farben werden also nur sehr langsam oder gar nicht mehr fest. Hier hilft nur sofortiger Austausch des gesamten Feuchtmittels. Dies gilt allerdings nur, wenn man wirklich oxidative Verfilmung benutzt, also z. B. im Standardfall des Bogenoffsets. Im Coldset und in den meisten Heatset-Fällen gibt es keine Sikkative, also auch kein Verfilmungsrisiko. Dann ist der Leitwert etwas lockerer zu sehen und kann eher auf Emulgier-Risiken hinweisen, wenn er viel zu hoch ist. Ob hier allerdings die 3000 mSiem/cm-Fausregel gilt, weiß ich nicht sicher genug, weil ich diese Fälle nicht aus eigener Praxis kenne.