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  • Danke für den Artikel.

    Ist das Gautschen tatsächlich nicht mehr so weit verbreitet?

    An unserer Berufsschule exisitert es noch.

    Problem ist eher, dass da wohl auf Blockunterricht umgestellt wird.

    Und mit etwas Pech fällt Oldenburg ganz weg und die Leute dürfen nach Hannover.

    Wäre alles sicherlich problematisch - wenn sich überhaupt mal ein Azubi finden würde...

  • Herr Schubbe, das Dir mein Beitag gefällt....eigentlich traurig was aus diesem Job geworden ist! Hoffe Du lernst in der Schule, jede Menge an Mitarbeiterführung, Leute zu begeistern und Rhetorik, das wirst Du brauchen! Viel Glück (das meine ich wirklich nett)

    Ich bin von dem Job einfach nur gefrustet! 8 Jahre noch bis zu Rente, ich hoffe ohne bleibenden Schäden!

  • Brandeilig


    Nein der Beitrag gefällt mir weil ich das absolut nachvollziehen kann. Deine Frustration verstehe ich. Bin den Weg der Weiterbildung jetzt gegangen um es mal anders zu machen. Habe meine 30 Jahre an der Maschine gestanden und mich mit Flitzpiepen gestritten, ob es aus dem Büro war oder mit unbegabten Druckern.

    Mache gerne meinen Job und muss gestehen, dass ich mich mit dem neuen Wissen nochmal neu verliebt habe. Auf die Frage was ich mal anders machen werde wenn ich in eine solche Positon bekleide, kann ich antworten das ich mich immer vor meine Drucker stellen werde. Wenn die Hütte brennt stell ich mich an die Maschine. Gibs Probleme stehe ich dabei, kannst mal glauben ...... nur verar...... sollten sie mich nicht dann gibs Streit.

    Habe aber eben nun auch Einblicke von der anderen Seite des Geschäftes, so brutal das klingt. Auf 14000 einrichten ohne Zuschuß ist dann so. Zeiten sparen , optimieren, managen. Das mache nicht ich , das machen " Wir" . Es würde mich sehr wundern, wenn dein Chef mit drucken die dicken Geldbündel rausträgt. Der Drops ist in unserer Branche gelutscht, ausser Du besetzt irgendeine NIsche.

    Flexo,Verpacker .... da geht noch was . Akzidenzoffset kannst vergessen. Gewinnmargen wie aufm Girokonto(übertrieben) . Daher der Druck der wird an Dich und Uns weitergegeben wird.

  • Buchdruck in der geschilderten Form ist eine künstlerische Form des Buchdruckes und mit Offsetdruckereien nicht zu vergleichen. Nachfolger gibt es kaum, da versäumt wurde in der alten Technik auszubilden. Dadurch stirbt auch der Brauch des Gautschens. Mit welchem Recht sollten die heutigen "Medienverunstalter", die nicht einmal den Unterschied zwischen Schriftgröße und Schrifthöhe kennen, diese Wassertaufe erhalten?

    Die heutigen Offsetmaschinen sind technisch auf excellentem Stand und produzieren Drucke von nie dagewesener Qualität. Die gedruckten Inhalte, die Sprache und die Typographie sind jedoch unter aller Sau. Fachwissen ist für das Gros der Auflagen nicht mehr gefragt,jedes halbwegs intelligente Büromädchen kann einen Farbdrucker bedienen. Es zählt nur die Masse und der Preis des fertigen Produktes.

    Ist es da nicht schön ,daß es immer noch Buchdrucker gibt die mit (inzwischen historischer) Technik besondere anspruchsvolle Produkte herstellen, die sich deutlich von der Masse abheben?

    Die Industrie kann und will dieses nicht leisten.

    Gott grüß die Kunst.

  • Der Bericht ist nett, aber sollte auch die Realität nicht zu sehr verschönern. Vielleicht können 5, oder auch ein paar mehr Menschen von diesem Beruf/Technik leben, höchstens. Tiegel bekommt man weiterhin hinterher geworfen, in Städten wie Berlin wo es noch einen Markt gibt/geben könnte, sind die Mieten viel zu hoch.


    Der Job ist ähnlich zukunftsfähig wie Reparatur von Videogeräten. Irgendwo wird es auch dafür noch einen Bedarf geben.

  • Schaut doch einmal ins Internet unter dem Stichwort "Letterpress". So wird der künstlerisch benutzte Buchdruck in Deutschland und Weltweit genannt. Es gab in den letzten Jahren viele Neueinsteiger die sich mit der historischen Technik auseinandersetzen, leider ist Deutschland das Schlußlicht.

  • Kann mich nicht beschweren, habe jetzt in den Ferien mit Tiegel und Zylinder ganz gutes Geld verdient.

    Wird immernoch gebraucht. Prägen, Rillen, Stanzen , absolut tiefenentspanntes arbeiten .Macht immernoch Spass, aber wie Boston schon sagte. Keiner von den jungen Druckern ( 3 an der Zahl ) will das lernen obwohl ich es angebote habe.

  • Ich denke auch, dass damit gutes Geld zu verdienen ist.

    Diese Art der Produktion und die Produkte die daraus entstehen stehen für einen neuen Lifestyle.

    Hier geht es darum sich abzuheben, ohne große Rücksicht auf die Kosten. Ob das beim Essen, der Kleidung oder eben auch bei der eigenen Visitenkarte ist.


    ABER:

    Um eine solche Nische bedienen zu können, muss alles zusammenpassen.

    Das Einkaufen muss ein ein Erlebnis sein. Wenn man in eine Drucksorten-Manufaktur reinkommt, muss man sich in der Zeit zurück versetzt fühlen.

    Die Kunden wollen auf eine Zeitreise gehen und dann das Erlebte anderen Berichten. Funkt in der Gastronomie ja auch.


    Aber das geht halt nur, wenn man das auch lebt. Wenn man damit eine Summe X verdienen muss, hat man schon verloren.

    Die Kohle kommt dann eh ganz von alleine, das Tun steht im Vordergrund und die Freude am Handwerk.

    Denn eine Empfehlung ist immer noch die beste Werbung und wenn man authentisch ist, sein Handwerk versteht und dazu noch verlässlich ist,

    reicht ein alter Tiegel aus um seiner Familie ein schönes Leben bieten zu können.