Frage 170, Flächendeckung und Tonwert

  • Im Offsetdruck tritt immer eine Zunahme auf, wenn man die Rasterflächen der Platte mit der optisch wirksamen Flächendeckung des Druckes vergleicht. Wo liegen die Ursachen?

    Meine Antwort:

  • Hallo Inkman,


    mit dem Einfluss von dem Feuchtmittel auf den Punktzuwachs hab ich auch schon so erlebt,

    ging damals darum eine Komori S540 in die PSO zu bringen, der Betrieb übte bereits 2 Jahre

    ohne Erfolg ..

    Ich änderte den Zusatz, die Farbe und die Gummitücher, das Farb- und Feuchtwerk optimal justiert

    und kam auf Anhieb beim ersten Versuch in den Mittelwert der PSO.

    Mit all diesen Änderungen reduzierte ich den Punktzuwachs um die 40%

    ein ganz schöner Knaller .. aber dann wars gut


    Gruß, Nob

  • Servus!



    Respekt wär`s selber macht.

    Bei uns werden um die PSO zu erreichen kein solch großer Aufwand betrieben.

    Weder an den HD oder KBA Maschinen, dass steht eben für deutsche Handwerkskunst.Die PSO

    sollte eigentlich im Standartzustand erreicht werden.


    Ansonsten ist das in meinen Augen nur Augenwischerei und gibt den Standart nicht korrekt wieder.




    Ein schönes Wochenende an Euch alle.




    Mfg




    Maik

  • Inkman mein Bester. Wieder voll auf die 12 und irgendwie triffst Du immer die Themen die wir gerade im Unterricht haben. Wir sind gerade dabei exakt diese Grössen zu berechnen und als alter Drucker schlacker ich mit den Ohren .


    Als weitere Faktoren für TWZ(mechanische bedingt) wurde genannt . Temperatur. Substrat, Grösse der Druckmaschine ( Format, Druckwerke) ,Geschwindigkeit. Shorehärte Gummis und deren Art (in- kombressibel),Farbe ( UV..... u.s.w. .....).


    Wie man den Standard einfach so erreichen will, mit deutscher Handwerkskunst, ist mir als Drucker der 30 Jahre Berufserfahrung hat schleierhaft.

  • Hallo Schubbeduster,


    alle Einflüsse, die du hier nennst, sind klar beteiligt. Wahrscheinlich könnte man das sogar noch stärker detailliert sehen. Ich denke, in dieser Komplexizität liegen auch die Gründe, warum es so anspruchsvoll ist, eine moderne Offset-Druckmaschine zu konstruieren und sie auch gemäß den Vorgaben arbeiten zu lassen. Und wir sollten auch unseren Respekt vor den Leuten in Fogra & Co bezeugen, die einmal den Mut hatten, überhaupt eine Standardisierung zu fordern und auf den Weg zu führen.


    Viele Grüße ciao

    Inkman

  • Kurze Geschichtsstunde . Da hat sich ja keiner irgendwelche Werte ausgedacht sondern die Werte sind ein Durchschnitt.

    Kurz beschrieben: Es wurden ausgewählten Druckereien Druckvorlagen gegeben und die sollten versuchen so gut wie möglich diese zu drucken. Alle Ergebnisse ausgewertet und aus dem Mittelwert entstand der erste Standard.


    Der PSO dient ja hauptsächlich zu produktionssicherheit nicht nur für Druckereien sondern auch für den Kunden. Daher ist die zertifizierung (früher) durchaus ein Qualitätsmerkmal gewesen. Viele Druckereien wenden sich vom Standard mittlerweile ab weil dieser ganz klar auch eine kostenfrage ist.

    Auch sind viele Aufträge zum Beispiel nach Osteuropa gegangen, wenn diese Druckerei auch nach PSO drucken bekommst Du ein Produkt welches im Rahmen der Tolleranzwerte in Ordnung ist und günstiger.

    Auch wird ja versucht ein Verfahrenübergreifender Standard zu etablieren. Haben interessante Vorträge eines Kollegen gehört der Firmen zertifiziert.

    Digitaldruck, Flexodruck (ganz heisses Eisen....Substrate) und an Tiefdruck traut sich noch keiner ran weil das sehr kostenintensiv wäre.

    Aber nehmen wir doch mal den nicht unwahrscheinlichen Fall an, das eine Auflage im Offset produziert wird und die ,meinetwegen beiliegende Postkarte personalisiert, im Digitaldruck . Beide Firmen können sich nicht weiter abstimmen und drucken ein brauchbares Ergebnis nur dadurch das sie Standard drucken.Grossartige Sache wie ich finde.

    Bis hierher erstmal schönen Sonntag

    Ich prügel mir gerade die Delta E Berechnung rein....^^

  • Die großartige Sache funktioniert aber auch nur unter absolut optimalen Bedingungen und Tolerazabweichung auf 0.

    In der Realität nicht zu erreichen. Z.B. Offsetmaschine hat die zulässige Toleranz -2, Proofer hat zuässige +3..

    Ergebnis= nix passt!

  • Reitet doch nicht so auf dem PSO herum. Das Zertifikat an der Wand des Chefs hat nicht mehr Aussagekraft wie ein Foto von mir beim Grünzeug essen, unter dem steht: auch ich bin jetzt Vegetarier und ernähre mich nachhaltig. Was ich vor oder nach der Momentaufnahme mache (oder zu mir nehme), ist doch gar nicht relevant...

    Etwas völlig Anderes ist jedoch, dass eine gute Druckerei ein bis zweimal jährlich sich selbst kontrollieren sollte, ob man noch den selbstgesteckten Qualitätsansprüchen gerecht wird. Und dazu bedarf es keiner teuren Zertifizierung, sondern "nur" eines ordentlichen Spektralfotometers und etwas Verständnis für die Prozesse, die man kontrolliert. Anbei eine, wie ich meine, recht verständliche Beschreibung der Thematik durch HG, zwar schon etwas älter und somit nicht auf dem aktuellsten Stand der Dinge, jedenfalls was die Messmethoden und -werte angeht, aber sehr übersichtlich.

    color_quality.pdf