Fördermöglichkeiten

  • Moin werte Kollegen,

    vorweg, ich wusste nicht recht in welches Unterforum ich dieses Thema schreiben soll ^^.


    "Kurz" zu mir. Ich bin seit mittlerweile 16 Jahren (inkl. Ausbildung) Offset-Drucker in ein und der selben Druckerei. Seit 2016 bin ich Medienfachwirt Print, allerdings nicht als Meister o.ä. angestellt bzw. bezahlt. Mein Hauptarbeitsgebiet ist eine 700er manroland 5 Farben. Ich beherrsche aber auch noch GTO, Tiegel und Zylinder. Meine Arbeitsauslastung übers Jahr gesehen ist maximal bei 50%! Das heißt dass ich z.B. nach Neujahr bis in den März (oder das berühmte Sommerloch) kaum Arbeit habe und teilweise eine Woche keinen einzigen Auftrag drucke! Natürlich kümmere ich mich dann um meine Maschine, aber das kann man auch nicht über mehrere Wochen rausziehen. Im Allgemeinen haben wir relativ wenig Arbeit. Stellenabbau geht ganz von alleine, weil regelmäßig jemand aufhört und niemand eingestellt wird. Wir werden aber tariflich bezahlt (inkl. Urlaubs- und Weihnachtsgeld, plus 150€ Fahrtkostenzuschuß, mein Fahrtweg beträgt einfach 55 km). Ich habe insgesamt 3 direkte Vorgesetzte (2 davon Meister, der Jüngste 55 Jahre), die sich aber auch nur langweilen und über die bösen Internet-Druckereien schimpfen. So das mal als kurzer Überblick.


    Im März diesen Jahres hab ich an einem sonnigen Freitag Mittag einen meiner Chefs gefragt, da ich ja seit 2 Jahren Meister wäre, ob es denn möglich ist, mal eine Woche in die Sachbearbeitung/Kalkulation etc. reinzuschnuppern, was er auch zu meiner Überraschung, bejaht hat. Am Montag dann die Ernüchterung: "Herr FuxXXX, ich muss mein Angebot leider zurücknehmen. Würde ich Sie kalkulieren lassen müsste ich meine Preise offen legen und dann wollen anderen auch das Kalkulieren lernen. Außerdem frage ich mich, wieso Sie das überhaupt "lernen" wollen." Meine Antwort war dann, dass ich den Fachwirt ja nicht zum Spaß gemacht habe. "Ach, das was man auf der Meisterschule lernt, kann man in der freien Wirtschaft sowieso nicht anwenden. Und Sie werden in diesem Betrieb niemals eine Stelle kriegen, wo Sie kalkulieren." Am Rande bemerkt, ich bin der einzige Meister/Fachwirt neben den Chefs. Über einen Dritten habe ich noch erfahren, dass meine Vorgesetzten untereinander dann über mich geredet haben, dass ich das Kalkulieren nur lernen möchte, um bei einer Bewerbung zu sagen, dass ich das schon kann. :cursing:


    So, aber jetzt zum eigentlichen Thema ;). Da ich mich in meiner Freizeit schon länger mit Printdesign beschäftige, würde ich gerne den folgenden Online-Kurs belegen:

    https://ofg-studium.de/grafik-design


    Auf Nachfrage bei der IHK München Oberbayern gibt es keine Fördermöglichkeiten. Auch das Arbeitsamt kann mich nicht unterstützen, da ich weder arbeitslos noch von selbiger bedroht bin. Gibt es denn noch irgendwelche andere Fördermöglichkeiten, oder irgendwelche "Tricks" um einen Bildungsgutschein oder so etwas zu bekommen? Vielleicht hat jemand von euch darin Erfahrung :).


    Ich bedanke mich vorerst mal fürs lesen und hoffe auf ein paar hilfreiche Antworten :S:S:S


    Grüße Andi

  • Hallo FuxXXX ,

    so wie du dein Arbeitsplatz/Arbeitgeber beschreibst - sehr seltsam . Arbeit über das Jahr verteilt . . .50% ?

    Da dauert es nicht mehr lange bis die Firma ganz kaputt ist .

    Frage , sind es nur deine Chefs die kalkulieren?

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Zitat

    Frage , sind es nur deine Chefs die kalkulieren?

    Ja.


    Zitat


    Da dauert es nicht mehr lange bis die Firma ganz kaputt ist .

    Da wir noch eine regionale Tageszeitung drucken, scheint das alles nicht so schlimm. Ich warte bestimmt schon 10 Jahre darauf, dass die Pforten schließen...

  • Hallo FuxXXX,


    das Geschäftsmodell Deines Unternehmens las sich im ersten Post seltsam. Die regionale Tageszeitung erklärt einiges. Trotzdem sind solche Quersubentionen in unserer Branche nichts von Dauer...


    Ich kenne zwar die Inhalte eines Medienfachwirtes nicht (dachte immer das ist eine Weiterbildung für die Vorstufe?), denke aber solltest Du genau wie beim Meister/Techniker die Grundlagen der Kalkulation gelernt haben. Das spezifische Kalkulieren lernst Du in jedem Betrieb neu - schon allein aufgrund der Vielzahl von eingesetzten Softwarevarianten. Also kein größeres Problem wenn Du Dich einfach woanders hin bewirbst!


    Fördermöglichkeiten für Arbeitnehmer kenne ich keine. Du kannst aber die Summe problemlos von der Steuer absetzen.


    Was versprichst Du Dir von diesem Lehrgang? "Grafiker" gibt es wie Sand am Meer, welche sich preislich alle unterbieten (bis auf die absoluten Topleute). Versuch doch lieber etwas im Bereich Weiterverarbeitung zu unternehmen. Aus meiner Sicht werden hauptsächlich Verkäufer mit Ahnung von der Materie sowie Spezialisten für Weiterverarbeitung gesucht.


    Als reiner Sachbearbeiter, ohne eigene Kundenkontakte, ist es schwer vernünftige Konditionen zu bekommen.


    Robert Kleist

  • Bundesland Bayern ?. Es ist halt sehr zermürbend wenn man nix zu tun und keine Perspektive hat. Davon abgesehn gibt es bei uns keine Kalkulationssoftware ?, sondern Block und Bleistift.

    Der Medienfachwirt ist zu 95% deckungsgleich mit dem Industriemeister. Prüfung und Facharbeit sind die selben. Der einzige Unterschied war, dass beim Medienfachwirt Druckvorstufe und beim Meister Weiterverarbeitung behandelt wurde.

    Ich möchte den Kurs aus zwei Gründen machen. Weil es mich erstens interessiert, und zweitens, weil ich letztens eine Stellenausschreibung als Produktioner gesehen habe. Dafür wurde aber sowohl "grafisches und typografisches Gespür" als auch Kenntnisse in den Adobe Programme gefordert. Auch suchen immer wieder (druckereiferne) Unternehmen Grafiker/Mefiengestalter.

  • Hallo FuxXXX, ich kann mir nicht vorstellen dass man mit so einem Kurs ein vernüftiger Grafiker wird. Ich halte dass eher für Bauernfängerei. Normalerweise muss man dass studieren oder 3 Jahre Vollzeit für arbeiten. Selbst ein normaler Mediengestalter braucht ja schon 3 Jahre.... Der Begriff Grafikdesigner ist nicht geschützt, erst mit einer staatlichen Prüfung wird dass anerkannt.
    Ein Grafikdesigner OfG ist also nichts wert. (auch wenn staatlich zugelassen).

    Ich hab einen Kurs nach meinem Ducker-Meister gemacht, 1 Jahr Vollzeit und dabei die wichtige Programme gelernt.
    Das hab ich gemacht weil ich selbstständig in einer kleinen Druckerei arbeite und alles können muss. Das hat aber noch nichts mit Grafikdesign zu tun.

    Sich mit Adobe Indesign / Photoshop und vor allem Acrobat und dessen Prüfprogrammen zu beschäftigen ist sicher nicht schlecht.
    Aber dass braucht auch Zeit, bis man mit den Programmen mal was vernüftiges hin bekommt.

    Grüße

    mac-steve



  • Neben dem Medienfachwirt hab ich noch VHS-Kurs "Buchführung für Existenzgründer" und bei der IHK "Gründen im Nebenerwerb" gemacht.

    Bücher hab ich schon unzählige gelesen:

    Für Dummies:

    - Existenzgründung...

    - Marketing...

    -Kundenservice...


    Rheinwerk Verlag:

    - Follow me (social media)

    - Das Design-Buch für Nicht-Designer

    - Printdesign

    - Logo, Visitenkarten, Flyer & Co.

    - Selbstständig als Designer


    - Konzeptionspraxis

    - Wege zum Kunden


    Hörbuch (Stefan Merath):

    - Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer

    - Die Kunst, seine Kunden zu lieben


    Zitat

    Du hast doch Zeit, also geh in die Vorstufe und lass dir den Arbeitsablauf erklären und erstelle deine Platten selber.

    Das hab' ich ehrlich gesagt noch nie gefragt... Aber da seh' ich auch schwarz ;(. Mein Chef ist der Meinung, dass er seinen Leuten nur was "neues" beibringt, wenn es für die Firma notwendig ist. Hat er zumindest gesagt, als es um das Thema Kalkulieren ging...

  • Zitat

    Kauf dir ein Laptop wenn du noch keinen hast. Dann ein großen Bildschirm mit Tastatur und Maus. Dann gehst auf Ebay und kaufst dir eine Adobe CS6 Master Collection Vollversion, hab eben mal geschaut gibts für 400,00 Euro.

    Is ja nicht so, dass ich das Zeug nicht hätte ;)