Boston Trettiegel vs. Andruckpresse

  • Hallo alle zusammen,


    ich hab mich jetzt durch einige Beiträge im Forum gelesen, aber irgendwie bin ich noch nicht so recht weiter gekommen.
    Ich drucke nun seit etwa 3 Jahren auf einem Hohner A4 Boston Handtiegel - ja, ich gehöre auch zu diesen "Letterpressern", die die Maschinen vergewaltigen, um tiefgeprägte Ergebnisse zu erhalten. ^^
    Soweit komme ich auch gut zurecht, solange die Motive "letterpressfreundlich" sind (also recht wenig Druckfläche, eher filigrane Gestaltungen). Dann sind Drucke bis unter A5 mit sichtbarer Prägung machbar. Kommen größere Druckflächen oder mehr Text ins Spiel kommt die Maschine erwartungsgemäß an ihre Grenzen.
    Nun überlege ich nächstes Jahr etwas zu expandieren, denn es kommen doch immer wieder Anfragen rein für z.B. A6-Karten mit mehr Text und dann kann ich leider immer nur ablehnen oder vorwarnen, dass die Prägung dann kaum sichtbar sein wird.
    Ich habe ein Angebot für einen Trettiegel (siehe Bild - ca. 3500€), der natürlich optisch schon was her macht ;) .


    Jetzt hab ich im Netz jemanden gefunden, der Letterpress auf einer Andruckpresse (eine Vandercook) betreibt. (Ich hab sie schon geschrieben und warte noch auf Antwort.) Ich habe den Eindruck, dass durch den Druck via Zylinder die Prägung auch bei größeren Formaten besser gelingt, weil der Druck immer nur auf einer kleineren Fläche wirkt und nicht die volle Fläche.


    Ich habe hauptsächlich Auflagen bis 100 Stück, bei Visitenkarten auch mal 200 Stück. Mehr als 2 Farben kommen kaum vor.
    Ich verwende Photopolymerplatten 0,95 mit Stahlrücken auf Magnetfundament und Baumwollpapier mit 350gr. oder mehr.


    Mit einer Andruckpresse hab ich bisher noch nicht gearbeitet, sie sind jedoch günstiger zu haben als die Boston Tiegel.
    Folgende Probleme bei der Andruckpresse habe ich aus dem Forum rausgelesen:
    - schwierig auf verschiedene Papierdicken zu reagieren
    - korrekte Schrifthöhe erreichen
    - langsameres Handling als beim Boston System (was wohl am Einspannen des Papiers am Zylinder liegt?)
    - keine dickeren Papiere möglich, durch runden Zylinder (für die kann ich aber beim A4-Tiegel bleiben)


    Könnt ihr mir eine Empfehlung geben, bzw. die Anforderungen und Schwierigkeiten aufzeigen bei den beiden Systemen?
    Lassen sich die Pressen soweit auseinander nehmen, dass man sie mit z.B. 3 Männern transportiert bekommt? Ich habe nicht vor meine Werkstatt in den 1.Stock zu legen, aber die eine oder andere Türschwelle muss sicher überwunden werden... Ich habe bisher Erfahrungen mit dem A4-Tiegel (in einem Stück) ins Hochpaterre und das war ein RIESEN Aufwand für eine Schwerlastkarre und 4 Männer.


    Gibt es Unterschiede z.B. was die Passgenauigkeit bei mehreren Farben angeht? Arbeitet es sich da mit einem System leichter als mit dem anderen? Ist die Reinigung der Andruckpresse aufwendiger als beim Boston Tiegel? Und wenn Andruckpresse, welches Fabrikat ist zu empfehlen?


    Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!



    Wäre eine Presse wie die Korrex Nürnberg prinzipiell für Letterpress das Richtige?


    PS: ein Heidelberger OHT wäre natürlich das "Perfekte", aber ich will das Papier noch von Hand einlegen und nicht der Maschine zuschauen wie sie druckt. ;) Außerdem ist das Monster einfach eine Nummer zu groß für mich und die Auflagen, die ich produziere.

  • Hallo Melissa,


    auch ich fertige Letterpress Prägedrucke mit dem Tiegel an. Es stimmt schon, die kleinen Handtiegel sind für Prägedrucke, wie sie
    heute verlangt werden, nicht geeignet. Auch mit einem speziellen sehr weichem Baumwollkarton und einigen Tricks, ist nicht alles möglich.
    Mein beiden über 100 jährigen Degener und Weiler Tiegel haben nicht mehr viel zu drucken. Der Heidelberger Tiegel ist die bessere Wahl,
    obwohl es auch damit Probleme geben kann. Meine Auflagen beginnen auch mit 20 Stück. Auf dem Gebrauchtmaschinen-Markt ist die Maschine günstig zu haben. Meine Arbeiten fertige ich auf dem OHT, die 40 Tonnen Druck sind für viele Sachen ausreichend, er ist schnell einzurichten
    und ein Farbwechsel dauert nur ca.3-10 min. je nach Farbton.
    Für die Andruckpresse sprechen einige Vorteile wie z.B. die gleichmäßige und bessere Druckverteilung. Beim verdrucken von Karton ist
    besonders auf die Laufrichtung zu achten, außerdem legen sich dicke Materialien schlecht am Zylinderumfang an. Die ideale Maschine für Plakate,
    Linolschnitte usw. möglich ist jedoch alles. Da auch dieser Maschinen-Typ auch nicht zum Prägen gebaut wurde, ist ein Verschleiß durch zu hohe Belastung durchaus möglich. Druckstärkenanpassung nur durch verändern der Aufzugstärke. Reinigung Farbwerk kann bis zu 20 min.dauern, mit automatischer Waschanlage entsprechend kürzer. Die Maschine kann, wie jede andere auch, für den Transport zerlegt werden.
    Der Trettiegel erzeugt etwas mehr Druck als der Hohner Boston. Da nun beide Hände zum Anlegen benuzt werden können,eribt sich eine bssere Leistung, gegenüber dem "HOBO" ein Fortschritt. Der Preis jedoch schockt mich ein wenig.
    Viele Trettiegel lassen sich auch mit einem Motor nachrüsten,das erleichtert noch einmal die Arbeit.


    Welches Format hat denn der Trettiegel, ist es auch ein Bosten oder ein Gally-Tiegel, kann ich auf dem Foto schlecht erkennen.


    Meine Empfehlung lautet: Für Letterpress professionelle Anwendung um Geld zu verdienen Heidelberger Tiegel 26x36 oder 34x46 cm
    oder einen motorbetriebenen A3 Tiegel (wegen der Druckstärke) mit Handanlage.

  • Hallo thomas.drucker,


    Blindprägungen auf Zylinderpressen ist kein Problem, Prägoplast oder der Aufbau einer Patrize aus Löschkarton und Leim passen sich der Rundung an.
    Bei der von Melissa angesprochenen Letterpress Technik handelt es sich nicht um eine Blindprägung, sondern um einprägen einer Buchdruckform
    in einen weichen Baumwollkarton. Dadurch entsteht ein besonderes einmaliges haptisches Erlebnis - Gedrucktes sehen und fühlen.

  • Ja,das mit Leim und Löschkarton ist die alte Buchdrucker Methode. Die Patrize wird in mehreren Schichten aufgebaut. Als Leim kann normaler Buchbinderleim verwendet werden. Die Bobst Maschinen kenne ich auch, habe vor sehr vielen Jahren an einer Autoplatine gearbeitet.
    Stanzen Rillen und Prägen in einem Arbeitsgang. Technisch gesehen ist die Bobst die wohl größte Tiegelpresse.

  • Danke schonmal für eure Antworten.


    Ich muss mal nachfragen, ob der Trettiegel einen Motor hat - auf dem Bild ist keiner zu sehen, das stimmt natürlich. Mir wäre einer mit Motor auch lieber.
    Ich glaube, dass es das Boston System ist, kann aber nochmal nachfragen, wenn das eine große Rolle spielt. Ich kenne den technischen Unterschied der beiden Systeme, aber wirkt sich das spürbar auf die Druckqualität/-leistung aus?
    Das Format müsste bei 40x28cm liegen, also knapp A3. Wenn ich damit eine gute Prägeleistung bis A4 hinbekomme, wär das schonmal eine gute Sache.
    Die Antwort der Druckerin mit der Vandercook hat ergeben, dass sie es auf einer solchen Presse gelernt und daher damit gleich weiter gemacht hat. Sie kann quasi die volle Breite der Maschine als Prägeleistung hernehmen, das sind ca. 30 x 48 cm, schon enorm. Werde ich wohl weniger brauchen, andererseits, wenn es mal an Verpackungen geht, oder mehrere Motive auf einmal gedruckt werden sollen, wär das schon eine Ansage. Einen


    Die meisten Drucke mache ich mit 350gr. Baumwollkarton. Eher selten kommen Anfragen für die Zwischendicken von 450gr und 600gr rein. Das sind meist Visitenkarten, die kriege ich auch mit dem Handtiegel hin. Da ich den Handtiegel dann auch anpassen muss, ist die Frage, ob der Aufzugwechsel so viel mehr Aufwand ist.


    Mir ist noch wichtig, dass es mir nicht nur um die Größe der Prägefläche geht, sondern auch um die Qualität, wenn es um dichte Gestaltungen wie Textabschnitte, Farbflächen und detaillierte Zeichnungen geht. Gibt es da Unterschiede bei den Maschinen?
    Wenn ich z.B. eine A6-Karte ähnlich der hier abgebildeten habe, dann komme ich mit dem Handtiegel über eine ganz leichte Prägung nicht hinaus. Nicht annähernd so stark wie in dem Foto. Die Größe ist hier nicht das Problem, sondern mehr die Druckleistung...


    Ein OHT ist zwar natürlich die beste Lösung. Das Problem ist, dass ich dafür nicht die Infrastruktur habe. Vielleicht ändert sich die Sachlage irgendwann noch und ich miete mir einen Werkstattraum, der so zugänglich ist, dass man den Heidelberger dort platzieren kann. Andererseits gehöre ich einfach zu den Menschen, die gern selbst Hand anlegen. Ich kann mir nicht vorstellen den OHT einzurichten, Stanzumachen und dann der Maschine beim Drucken zuzusehen. Ich möchte selber noch was tun. Wenn der OHT die Blätter selber einzieht und ausspuckt, dann hab ich das Gefühl der wesentliche Druckprozess geht an mir vorbei ;)
    Dass das wohl nie meine Hauptarbeit werden wird, sondern eine Liebhabersache bleibt, die nebenbei läuft und zeitaufwendig ist, damit habe ich mich glaube ich schon abgefunden.


    Wenn du von dem Preis für den Trettiegel geschockt warst, was wäre deine preisliche Vorstellung bei einem Gerät, das gut in Schuss ist? Er würde mir das Teil noch anliefern, das wär auf jeden Fall praktisch.

  • Gerne versuche ich ein paar Antworten zu finden.
    Bei Karton von ca.350gr. ist eine gute, starke Prägung noch nicht möglich, egal welche Maschine benuzt wird. Der Karton wird durch die Prägung
    ca. 50% zusammengedrückt, ergibt in etwa 0,17mm Tiefe. Mit einem sehr weichen Aufzug kann ich zwar etwas tiefer Prägen aber dann brechen sich auf der Rückseite die Fliegen die Beine. Gute Prägungen fangen erst ab 450gr. an. Eine alte Regel für Handtiegel sagt: Zum Drucken nur 50% des Rahmen Innenmaß benutzen, zum Prägen kann man das jedoch noch einmal halbieren.
    Flächige Drucke sind für einen Tiegel Bauart bedingt immer eine Herausforderung. Der Tiegel sollte dann auch ein Zylinderfarbwerk haben.
    Die Farbe dann entsrechend "lang" einstellen. Die Andruckpresse ist da klar im Vorteil.
    Ein Gally Tiegel hat gegenüber dem Bosten 2 Vorteile: Erstens öffnet der Tiegel weiter, dadurch kann besser angelegt werden und zweitens steht der
    Tiegel zun Fundament immer parallel. Viele dieser Maschinen besitzen auch einen Drucksteller, mit dem der Druck an-u.abgestellt werden kann und sogar die Druckstärke verändert werden kann. Ein weiterer Pluspunkt ist,daß ich den Handanlege-Tiegeln, wie auch der Andruckpresse, die Seitenmarke rechts und links verwenden kann. Der Heidelberger Tiegel kann das nicht.
    Der Kaufpreis für eine alte Maschine ist immer Verhandlungsache und richtet sich nach dem Zustand der Maschine aber mehr als 2.500 Euro
    würde ich nicht bezahlen. Angebote für unter 1000.00 Euro habe ich schon gesehen. Allerdings mußten die Maschinen noch etwas
    hergerichtet werden. Neue Walzen sind nur dann ein Argument, wenn Durchmesser und Gummihärte passen.
    Am Besten ist es ,die Maschine vor Kauf zu testen. Ein Auto kauft man auch nicht ohne Probefahrt.

  • Danke für deine kompetente Einschätzung!
    Ich werde wohl noch etwas in mich gehen und für mich entscheiden müssen, ob mir die Druckfläche oder die schnellere Produktion wichtiger ist, denn ich denke das sind die Knackpunkte.


    Gibt es Unterschiede bei den verschiedenen Korrex Modellen, außer der Größe? Reicht mir eine kleine Stuttgart, oder muss ich ein größeres Modell wählen? Die Zylinder sind bei größeren Maschinen denke ich auch größer, oder? Was bei stärkeren Papieren natürlich Vorteile bringt.


    Sollte dir was über den Weg laufen, das du mir empfehlen könntest, egal ob Boston-, Gully- oder Andruckpresse, würd ich mich freuen, wenn du an mich denkst. Hat aber keine Eile, momentan bring ich noch weder das eine noch das andere bei mir unter. Das wird erst 2018 konkreter, aber ich will mir nichts durch die Lappen gehen lassen! ;)

  • Hallo,
    wenn Du mehr über Korrex wissen möchtest kann ich nur die Niederländische Seite "Drukwerk in de Marge.org" empfehlen. Unter Techniek,
    dann Documentatie gibt es einige Beschreibungen als PDF, auch von anderen Druckpressen. Falls mir etwas angeboten wird,denke ich an Dich.

  • Hallo,
    wenn es um eine Korrex geht, kann ich dir diverse Antworten geben, ich drucke seit Jahren auf einer Hannover und habe damit schon viele tausend Drucke gemacht
    (jaja, ein Offsetdrucker kann da nur milde lächeln).
    Ich drucke damit hauptsächlich Plakate mitt Holzlettern.
    3500 für einen Trettiegel ist aber eindeutig zuviel.
    Da kriegst du auch günstiger bessere.
    Wo wohnst du?
    Vielleicht wäre es sinniger inmal zu treffen. Ich habe in Bielefeld meine Werkstatt, mit Korrex und Gally Tiegel, der auf alle Fälle, wie Boston Presse geschrieben hat einer Bostoner Modell vorzuziehen ist.

  • @ entschuldige Monstermonster aber bei tausenden Drucke habe ich wirklich als Endlosdrucker lachen müssen. Nicht desto trotz ziehe ich vor euch " Schwarzkünstler" meinen Hut. Weiter so, das ist das was ich vor 40 Jahren mal gelernt habe. Z.b. das typografische Maß, also mit Punkt und Cicero. Der Buchdruck auf OHT, und Zylinder. War eine schöne Zeit, die nicht mehr kommen wird.
    Gott Grüß die Kunst
    Endloser

  • endloser....
    Ich muss dir widersprechen. Haben uns vor 3 Monaten Tiegel und Zylinder gekauft.
    Die wurden mal eben reingedruckt. Ohne zuviel zu verraten haben wir einige Jobs die Digital und dann Buchdruck laufen.
    Zitiere mein Chef.
    .....ist wie Geld drucken.....
    Soll heissen das es da wirklich einen Markt für gibt . Sowohl im künstlerischen Bereich wie auch ausgetüftelte Jobs im Akzidenzdruck.

  • danke, dass ihr euch beteiligt!


    @monster: ich wohne im südosten Deutschlands, also doch recht weit weg... Gallytiegel hab ich leider bisher im Netz noch gar keine Angebote gesehen, sie scheinen doch wesentlich seltener zu sein. Und sie scheinen mir massiver zu sein, als die Boston Trettiegel. Oder hab ich bisher einfach nur Bilder von massiven Gallys gesehen? Da muss ich schauen, wie es logistisch bei mir irgendwann aussieht.
    Du druckst also keinen geprägten Hochdruck auf der Korrex, oder? Mit Holzlettern stelle ich mir das schwierig vor.


    Was haltet ihr von diesem Tiegel? Es steht leider nicht in der Beschreibung was genau es ist, aber sieht mir doch sehr nach Gally aus.


    Übrigens ist der teure Trettiegel inzwischen auch bei maschinensucher.de vertreten, mit mehr Bildern:

  • endloser:
    bei mir wird halt noch jedes einzelne Blatt von Hand in die Korrex gelegt, Kurbel drehen, ablegen, Kurbel zurück, wieder einlegen.
    Macht mir aber Spaß. Ich drucke viel mit alten Holzlettern und es ist schon schön wenn man Sachen wieder zum Leben erweckt,
    mit denen das letzte mal vor 40, 50 und teilweise auch 100 Jahren gedruckt wurde.




    @Schubeduster:
    so ist es. Es ist eine kleine aber feine Nische die sich da langsam wieder aufgetan hat.
    Einen OHT hätte ich auch gerne, kriege ich aber derzeit nicht in meiner Werkstatt unter. Erster Stock, Holztreppe, altes Gebäude. Also erstmal alles Handanlage.

  • Sieht schon nach einem Gally aus, wohl A3 Format. Hat auch die Stellschraube zum Druck anpassen, ist sehr praktisch, damit kannst du sehr genau einstellen wie tief du prägst.
    Bei dem Teil kannst du aber mit Minimum 500kg Gewicht rechnen, eher 600-700.
    Was sol er denn kosten?
    Scroll hier mal rum:

    da gibt es immer wieder gute Angebote, deutlich günstiger auch als die 3500 Euro.
    Gallys sind nur unwesentlich massiver, hängt einfach vom Modell unf Druckformat ab.
    Ich würde aber auf alle Fälle einen Gally holen, auch das zurichten ist deutlich einfacher und schneller als beim Boston.


    Das Problem an der Korrex ist, das die Walze nicht in der Höhe verstellbar ist. Wenn du dickes Papier bedrucken willst, musst du ein tieferes Fundament nehmen auf dem das Klischee montiert ist und dann auch dementsprechend die Farbwalzen vom Farbwerk tiefer einstellen.
    Wird auf Dauer eben sehr fummelig wenn du verschiedene Papiere benutzt.
    Beim Gally kannst du es innerhalb einiger Sekunden einstellen und das drucken geht auch schneller.

  • Ich habe einen Victoria Kobold, A4 Format, hab den damals in einem Golf Kombi transportiert.
    Hier ist meine Seite, da kannst du ein paar der Sachen sehen, die ich so mache. Ist alles noch ziemlich chaotisch,
    bin gerade massiv am umräumen und neu einrichten, ich mache auch noch Siebdruck, Holzschnitt, Radierung und Lithografie.

  • Wie viel Prägeleistung kann ich denn auf einem Gully erwarten? A4 hab ich auf meinem Handtiegel, wäre dann A3 bei einem Gally besser? Ziel wäre mind. A5 mit guter Prägung bis an den Rand zu kriegen. Ich denke größere Drucksachen werden nicht viel kommen.
    Ich mag das Handanlegen auch gern. Da hab ich das Gefühl noch wirklich Handwerk zu betreiben.


    Ich hab dem Anbieter eine Anfrage geschickt, aber noch keine Antwort bekommen. Sieht mir aber nach einem ganz guten Teil aus - eure Meinung?


    Danke für den Tipp mit dem niederländischen Forum:

  • Der Gietz ist ein Gally-Tiegel. Wegen der Formatgröße einfach beim Händler anfragen. A3 Format ist zum Tiefprägen immer besser, hier wird
    wie beim Stanzen die größte Druckkraft benötigt. Die angebotene Maschine hat auch schon ein Zylinderfarbwerk. Sollte der Tiegel in deiner Nähe stehen,fahr hin und schau ihn genau an. Ein seriöser Händler wird alle Auskünfte geben, denn er ist zur Gewährleistung verpflichtet.
    @ Monstermonster:
    Welche Walze ist bei der Koex nicht verstellbar? Tiefes Fundament? Ich verstehe die Ausführungen nicht.
    Zurichten ist auf einem Bosten das gleiche wie mit einem Gally-Tiegel,die parallele Einstellung bei dem Boston wird duch messen
    ermittelt und ist keine Zurichte-Arbeit. Darüber habe ich schon einmal berichtet. Das Tempo, also die Bogenleistung per Stunde
    ist beim Handanlege-Tiegel stark vom Bediener abhängig, ich kann nicht bestätigen, daß mit dem Gally schneller gearbeitet werden kann.

  • Hallo Boston Presse,
    da habe ich mich wohl einfach zu umständlich ausgedrückt.
    Die Druckwalze der Korrex ist nicht in der Höhe verstellbar und fest auf Normhöhe eingestellt. Das heisst, wenn man besonders dickes Papier bedrucken will wird es zwischen Walze und Klischee/Bleisatz etc. zu stark zusammengequetscht, dr Druck wird Mist und das Motiv kann kaputt gehen. Auch mit dünneren Aufzug kann man irgendwann nicht weiterhelfen.
    Deswegen müsste man das Motiv etwas niedriger als Normhöhe ansetzen damit das Papier noch zwischen Motiv und Druckwalze Platz hat.
    Dann muss man aber auch natürlich die Walzen vom Farbwerk etas tiefer justieren, was wie ich aus eigener Erfahrung weiß sehr mühselig sein kann.


    Mit dem schnelleren Einrichten meinte ich das man beim Gally über das ganze Druckmotiv den gleichen Druck hat und nicht wie beim Boston unten mehr und oben weniger, was man dann im Aufzug ausgleichen muss.