Arbeitsunfälle im Betrieb

  • Waschbalken an ner KBA Planeta gewechselt. Beim Wiedereinrollen hab ich ne halbe Sekunde zu spät losgelassen und den Zeigefinger zwischen Waschbalken und Maschine gehabt. Tja, vorderstes Fingerglied zweimal gebrochen, Sehne fast durchtrennt, drei Wochen zuhause und das sechs Wochen vor der praktischen Gesellenprüfung.
    Der Nagel hat sich komplett gelöst. Mittlerweile hab ich zwei geteilte an dem Finger. ^^


    ACHTUNG! Anhänge nichts für schwache Nerven!

  • Soviel zum Thema Notausgänge führen in die Sicherheit ;)

    Du hast die Qual der Wahl - wie möchtest du sterben:


    1: Rauchvergiftung und Verbrennen (wäre immerhin hinterher günstiger bei der Beerdigung)
    2: Notausgang auf und der Hund zerfleischt dich... (war aber auch ne richtige Bestie, total verwahrlost, immer draußen und sah aus wie ein Wolf - der hatte schon mehrere angefallen. Unter anderem auch sein Herrchen)


    Toll ist beides nicht..... Und ja es war ein Betriebsunfall - die BG hat das auch ganz genau wissen wollen.


  • Nicht zu verwechseln mit einem genuteten Steak... :D

  • Hallo,
    mein Onkel (war auch Drucker) hat beim Reinigen der Fotozellen vom Anleger während dem Lauf (logischerweise ohne Papier) ne Fingerkuppe eingebüßt...da war der Schwinggreifer schneller.....war ne ältere Maschine wo noch nix abgedeckt war.
    Ein Lehrkollege von mir war in der Lehrzeit mit der Hand in die Walzen gekommen, dem hats die Haut von der Innenhandfläche abgezogen...heute isser Instruktor bei HDM*g*
    Ein ehemaliger Stift von mir hat Samstags mit mir geschafft, er war im Nebenraum am Zylinder als er auf einmal wild winkend da stand.....ich ging zu ihm und er meinte er sei in was reingetreten. Also sagte ich zu ihm er soll mal den Schuh ausziehen und nich so jammern dabei. An der Socke sah man etwas Blut und in der Fußsohle nen kleinen Ritz....dann schaute ich in den Schuh und dort steckte senkrecht eine dieser Skalpellklingen zum aufschieben in der Sohle....fast komplett...nur so 3mm von der Spitze fehlten.....die steckt heute noch im Knochen! Er konnte wählen zwischen wenn sichs nicht entzündet kann sie bleiben oder ner 10-12cm langen Narbe ;)
    Den Hammer hat aber ein Buchbinder an der Schneidmaschine während der Lehrzeit bei meinem Vater(also ende der 50er Jahre) gebracht....damals gabs noch nix Lichtschranke, nur 2Handauslöser....naja der hatte sich halt was gebastelt um mit einer Hand auslösen zu können und das Papier mit der anderen Hand halten zu können....mein Vater und einige weitere Lehrlinge standen dabei weil er ihnen was zeigen sollte...da war er kurz abgelengt und löste aus.....alle 5 Finger an der rechten Hand waren ab.....sauberer gleichmäßigerSchnitt.....er voll unter Schock schaut sich seine Finger an und meint: "Die waren mir eh immer zu ungleich"!! .....dann ist er umgekippt :D weis nich wie oft mein Vater mir die Story erzählt hat..... da damls ja noch nich viel mit wieder annähen war hat er später als Pförtner weitergearbeitet.


    Ralph

  • Wie schaut es bei euch mit Arbeitsschuhen aus?
    Einige bei uns laufen in Schlappen herum-da kann ich nicht hinschauen.
    Da kommt immer das Argument das sonst die Füße schwitzen.
    Habe mir seit Jahren von Mewa immer Arbeitsschuhe über die Firma bestellt.
    Die vorherigen (die hielten 4 Jahre) und jetzigen sind von Good Year.
    Auch im Sommer sind die angenehm-natürlich mit Socken getragen.

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Hey,

    Wie schaut es bei euch mit Arbeitsschuhen aus?
    Einige bei uns laufen in Schlappen herum-da kann ich nicht hinschauen.
    Da kommt immer das Argument das sonst die Füße schwitzen.

    pffft, was ein Totschlagargument. Es gibt superluftige Sicherheitssandalen die zudem auch noch toll ausschauen. Mir ist unter der (kurzen) Hose wärmer als in den Sandalen.


    Hab ich persönlich kein Stück Verständnis für und hoffe mal, dass solche Leute eine Erfahrung mit einer Palette machen die gerade auf Ihre Füße abgeladen wird (ohne Folgeschäden natürlich). Arbeitssicherheit ist ein !MUSS!.... meine Meinung dazu. Bin da vl etwas empfindlich, aber grundlos gibt es solche Vorschriften nicht.


    MFG
    Michael

  • Wieso hast Du dafür kein Verständnis? Muss doch jeder selbst wissen. Mir wäre das auch nichts, aber die Schmerzen muss der Sandalenträger ja allein durchmachen.

  • Sag das mal der BG und der Versicherung....ich war auch schon life dabei als einem mit dem Antriebsrad einer elektrischen Ameise übern Fuss gefahren wurde.....hab ihn dann ins KKH gebracht und 10Wochen später wieder gesehen....gab keine Folgeschäden und da er auch nicht in der Produktion tätig war gabs auch keine Konsequenzen, aber wenn einer aus der Produktion bleibende Schäden davon träg kann das schon richtig Probleme geben.
    Ich habe selber auch sehr mit Schweiss zu kämpfen und bekommen leich Wasserbläschen an den Füßen. Daher hatte ich früher auch Birkenstock getragen, wurd mir aber auch zu gefährlich. Hatte dann auch 40€ Sicherheitssandalen von Mewa waren OK und inzwischen trag ich nur noch welche von Atlas, Sommer wie Winter...kosten zwar 90€, halten aber auch ewig super Tragekomfort, meine orthopädischen Einlagen passen rein und Schweiss ist auch kein Thema.
    Ich denke das sollte jeder für sich selbst und seiner eigenen Sicherheit gegenüber verantworten und soweit ich weis haftet ein Chef auch sollte kein richtiges Schuhwerk getragen werden.


    Gruß
    Ralph

  • Natürlich ist Arbeitssicherheit wichtig, aber dennoch muss das jeder selbst wissen. Wenn Chef sagt "Mach das!", dann klar, ansonsten ist jeder für sich selbst verantwortlich.

  • Als ich noch an der Maschine stand hat mir des öfteren der Rotatiosgreifer eines OHT eine gewischt und an einer R 600 bin ich ins Feuchtwerk gekommen. 2 Wochen Gips. Danach wurde der Schutz geändert. Also nix wildes gegen manchen Kollegen.


    Wenn es um Sicherheitsausrüstung geht ist der Arbeitgeber verpflichtet die Ausrüstung zu zahlen:


    I

    Zitat

    n den beschriebenen Bereichen, in denen mit Fußverletzungen zu rechnen ist, müssen geeignete Sicherheitsschuhe vom Betrieb zur Verfügung gestellt, d. h. auch bezahlt werden.


    siehe hier


    http://www.bgdp.de/pages/service/download/medien/350.pdf


    Ich arbeite seid 1988 in der Zulieferindustrie. Da war es immer selbstverständlich Schutzkleidung zu bekommen. Mit anderen Worten es gab keine Diskussionen ich muss sie tragen. Heute habe ich eine geschliffene Sicherheitsbrille und Sicherheitsschuhe mit orthopädischen Einlagen nach Vorgabe der BG der chemischen Industrie. Keine Diskussion.
    Ich komme aber oft in Druckereien, gerade in Deutschland und Österreich, wo dies die Druckereieigner nicht interessiert und sie sich dann wundern wenn die BG Beiträge steigen.


    Schutzkleidung ist Arbeitgebersache.


    Und bitte komme keiner wie schlecht es den Druckereien geht. Solange noch der 5er BMW oder die E-Klasse vor der Tür steht ...


    Stampatore

    Auch wenn es mancher noch nicht gemerkt hat, wir sind eine Industrie. Wer die Standardisierung nicht umsetzt, muss ein Künstler sein.

  • Zitat

    wie ist es denn bei euch geregelt? Werden die Schuhe vom Chef bezuschusst? Bei uns ist das jedenfalls nicht der Fall! Habe aber zu meiner eignen Sicherheit welche! ;)

    Meine aktuellen Sicherheitsschuhe hab ich seinerzeit selbst bezahlt. Für mein nächstes Paar kann/werde ich aber zu unserem Sicherheitsbeauftragen gehen, da dieser die Sicherheitsschuhe bestellt und die Kosten von der Firma getragen werden.
    Also bin ich in der Beziehung gut versorgt. ;)



    Von größeren Arbeitsunfällen sind wir in den letzten Jahren verschont geblieben, allerdings hatte bei uns ein Helfer vor etwa sechs Jahren einen Herzinfarkt.