Iriodin® im Sicherheitsdruck

  • Hallo Leute,
    für ein Druckprodukt plane ich ein Sicherheitsfeature.
    Ich habe an einen Iriodin® Sicherheitsstreifen gedacht.
    Wie wird dieser produziert? Oder reicht es dafür das Iriodin® 305 Solar Gold zu benutzen? Entsteht dann dieser Effekt automatisch.
    Ich habe eine Info Broschur von Merck zur Hand und da könnte dieser Eindruck aufkommen.


    Oder wird das mit dem Standard farblosen Iriodin® und Gold gemischt?

  • von Merck bekommst du dann aber nur die Pigmente - diese musst du aber für den Druck noch mit etwas mischen. Aus meiner Erfahrung kannst du die auf herkömmlichen Lackierwerken mit Dispersionslack verdrucken (Mischverhältniss 15%/ 3kg Pigmente in einen 20kg Lackkanister). Oder es müsste auch möglich sein, diese mit UV Lack zu mischen (glaube ich).
    Wichtig: Die Pigmente müssen gut in den Lack eingerührt werden und beim Verdrucken ist ein ständiges Rühren unerlässlich.


    Hat dir das geholfen oder meintest du was ganz anderes?

  • Hallo Marvin,


    wir verdrucken Iriodin ausschließlich im Siebdruck (wegen der Vermischung, immer schön durchrühren). anschließend kommt Offset oben drauf.


    Wir setzen das in erster Linie aber nicht als Sicherheitsfeature ein, sondern um den Druck dadurch hochwertiger erscheinen zu lassen.
    Sicherheitsmäßig kommen bei uns Pearleszentfarben zum Einsatz. Diese kosten das Kilo aber auch 1.600 US$ (kommen auch aus USA) und sind auch nur 6 Wochen haltbar . . .

  • Hallo,


    das besagte Iriodin 305 von Merck einfach zum Dispersionslack (max. 20% Zugabe) mischen, gut rühren (bestenfalls ständig rühren während des Drucks), das wars eigentlich. Du kannst erfahrungsgemäß mit den Standard Rasterwalzen (13er/16er) Iriodine bis 150mü verdrucken, größere Iriodine (z.B. Merck Iriodin 163) schöpft die Rasterwalze nicht.


    Voraussetzung: Kammerrakel Lackwerk, Dispersion oder UV


    Es gibt auch spezielle Trägerlacke für Iriodin, habe ich aber noch nicht getestet weil Standardlacke ausreichen.


    LG Cinema70

  • Hallo Zusammen,


    der Vorteil von speziellen Trägerlacken liegt in ihrer Rohstoffauswahl (Additive für bessere Entschäumung und Benetzung des Pigmentes) und ihrer Auslaufzeit (niedriger). Theoretisch kann man nahezu jeden Dispersionslack und UV-Lack als Trägerlack nehmen, solange die Pigmentzugabe nicht zu hoch ist. Durch das Zusetzen des Pigmentes steigt zwangsläufig auch die Auslaufzeit (Lack wird dick). Nimmt man nur Wasser um diesen wieder Runterzustrecken werden auch alle weiteren Eigenschaften des Lackes (zb.: Entschäumung) reduziert. Dies kann (muss nicht) einige unschöne Probleme verursachen. Aus meiner persöhnlichen Erfahrung würde ich dir für einen guten Effekt eine Konzentration von ca. 15% empfehlen. Ab 20% Zugabe werden Disperisonslacke instabil bzw. nur schwierig zu verarbeiten für höhere Auflagen, da nicht mehr genug Harze und Bindemittel verbleiben um das Pigment sauber zu transportieren.


    Ich vermute du hast eine MerckColorcard als auswahl zur Hand. Wichtig ist hier zu wissen, dass diese im Sprühverfarhen hergestellt wurde und du diese hohen konzentrationen niemals mit einem Lackwerk erreichen wirst!


    Rasterwalzen mit Hexagon (Waben-) Gravur kann ich dir ebenfalls nicht für den einsatz mit Iriodinen empfehlen. Im ungünstigsten Fall verstopfen die Pigmente die Näpfchen und dann wir eine neue Gravur fällig. Dies kann passieren wenn die Näpfchengröße sich mit der Pigmentgröße deckt. Sehr gute Erfahrung habe ich mit ART gravierten Rasterwalzen gemacht (je größer das Pigment, desto größer die Rasterwalze).

  • Hallo


    Ich bin Anwendungstechniker für Perlglanzpigmente - auch im Sicherheitsdruck.


    Leider ist Deine Anfrage nicht exakt gestellt: wofür soll das Sicherheitsfeature gut sein ?


    Beispiel: Im Euro soll es Photokopien unmöglich machen. Hierfür taugen normale Perlglanzpigmente als einfaches und preisgünstiges Feature.


    Es muß absolut klar sein, wofür das Feature eingesetzt werden soll - es gibt im Sicherheitsbereich keine eierlegende Wollmilch-Sau.


    Technik: Wir sind hier im Offset-Forum und Du beziehst Dich auf Iriodin 305 - funktioniert nicht, Iriodin 305 hat eine viel zu große Pigmentgröße für Offset.


    Rotativer Siebdruck ist das Mittel der Wahl - aber nochmals: was soll das Feature bewirken bzw. verhindern ?

  • Anwendungstechniker, nicht ganz richtig ;) ich denke Marvin spricht von einem Lackwerk mit Rasterwalze an einer Offsetmaschine. Über das Lackwerk lassen sich Iriodinpigmente bis zu einer bestimmten größe (abhängig von Rasterwalze) einwandfrei übertragen. In Öldruckfarben für das Farbwerk an Offsetmaschinen eignen sich nur sehr kleine/feine Pigmente mit einer Größe <20µm (z.B: Biflair-Pigmente). Größere Pigmete führen zur Streifenbildung und der Übertrag ist nicht gewährleistet.



    Viele Grüße,


    Baddi

  • Ich kann Baddi nur zustimmen, dass eine Hexagonwalze (Waben) nicht so gut ist und dass man eine ART (gibt es nur von Praxair) oder eine Linien-Haschurwalze nehmen kann. Die Pigmente würde ich immer vom Lackhersteller einmischen lassen, da dieser den passenden Trägerlack zur Anwendung hat!
    Wie sollt der Iriodinlack denn verwendet werden? Erst die Farben und dann der Iriodinlack und eventuell ein Abschlusslack oder im ersten Durchgang nur Iriodinlack und im 2. die Farben plus Abschlusslack???
    Von Merck gibt es auch ein gedrucktes Musterbuch (ca. € 180,-) in dem man nachschauen kann was man wie im Offsetdruck plus Lackwerk erzielen kann...
    Ein paar detailierte Info wären gut, um besser helfen zu können.


    Gruß
    Atze 57 :S

  • Ich arbeite im Sicherheitsdruck und wir verarbeiten Iriodin in mehreren Produkten als Sicherheitsmerkmal in verschiedenen Formen auf Folien und Papier. Die Ergebnisse sind im Siebdruck super, aber auch im wasserlosen Offset lässt sich Iriodin in einem anderen Mischungsverhältnis RELATIV problemlos verarbeiten, kommt auf die Maschine und die Kühlung der Walzen an.

  • @ Cinema:
    eine ART-Gravur gibt es nur von Praxair, diese ist patentiert! Andere Hersteller haben eine Gravur die ähnlich ist, sonst würde sie dort auch ART heißen... :!:

  • Hallo zusammen!


    Es wundert mich grad ob ihr auch probleme habt wenn ihr mit einer Spotlackplatte das Iriodin überträgt (Offset:Lackwerk:Rasterwalze) wie schnell die Ausspaarungen mit dem irodin zu geht(nur an den rändern) wo danach auf den Bogen sichtbar machen !!

    bei uns ist es so wir müssen ca nach 3000 BG immer die aussparungen reinigen.

  • Zu große rasterwalze?? Lack zu dick ? Sollte 30-40 sec. Haben


    Wir haben verschiedene Träger getestet, GOLD A SLP , SLEEV und noch einige einzel Produkte, Gold A war die beste Platte. Wir dachten zuerst es sind die Farben die aufbauen, dabei ist es definitiv der Iriodinlack der aufbaut.

    Viskosität ist immer bei 37-41 sekunden bei jeder messung.

  • Gold A ist auch am besten, musst nur drauf achten das die nicht randgerastert ist , sonst sieht der iriodin Fäden....

    ¨War im Urlaub :D....... also nein die sind nicht randgerastert, aber trotzallem baut der Iriodin nach ca 3000BG auf und wird scihtbar auf dem Druckbild.... Bei Auflagen mit 150 000 BG hat man die Arschkarte gezogen .....