Allgemeine Handhabung von Anilox/Rasterwalzen

  • Mal ne allgemeine frage.


    Darf man die Walzen mit bloßen händen halten/tragen, soll mann die mit Lappen einseitig wischen, also nicht mit lappen hin un her sondern z.B von Links nach Rechts wischen.


    Auf was sollte mach generell bei Lackwalzen aufpassen und vorgehen ?

  • Hallo Maku!
    Generell ist beim Handling der keramikbeschichteten Rasterwalzen Umsicht geboten. Die Keramik ist zwar extrem hart aber auch sehr spröde und verzeiht selten härtere Rempler beim Einbau in den Lackturm. Wurde die Gravur hierdurch beschädigt, kann die Walze nicht mehr repariert werden. Heutzutage werden in den Lackwerken fast aller Maschinenhersteller so genannte Hohlkörper-Leichtwalzen verwendet, die bei A3 und A2-Maschinen problemlos durch einen Mann zu wechseln sind. Bei den 70 x 100 Maschinen und größer kann man den Walzenwechsel entweder 1) von zwei Mann bewerkstelligen oder 2) optional eine Hubvorrichtung installieren, die die Walze aus der Maschine in das Ablagefach bewegt oder 3) zumindest bei HD in einen Multiloader (oder Revolverwerk) investieren. Eine Standzeit von mehreren Jahren sollte eine gut gepflegte Walze mühelos überstehen. Zur Reinigung am Schichtende kann man einen wassergetränkten Lappen verwenden und danach mit IPA nachwischen oder einen speziellen Rasterwalzenreiniger verwenden. Was beide Verfahren nicht verhindern werden, ist das Zusetzen der Näpfchen nach einer gewissen Verwendungszeit. Wenn dann eine Intensivreinigung fällig wird, kann man die Walze über einen Spezialbetrieb entweder mit Armex reinigen (Hochdruckbeschuß mit Backpulver) oder alternativ die Ultraschallreinigung anwenden. Die Praxis zeigt, dass das Reinigen per Ultraschall die gründlichere Option ist. Es wurde festgestellt, dass sich nach mehreren Reinigungen mit Armex Rückstande in den Näpfchen gesammelt hatten, die das Schöpfvolumen herabsetzten. Wenn man testen möchte, welche Gravur am besten für die jeweilige Druckerei in Frage kommt, kann man sich eine so genannte Bänderwalze ausleihen, auf der mehrere unterschiedliche Gravuren nebeneinander angeordnet sind. Aber auch Sondergravuren sind grundsätzlich machbar.
    Beste Grüße, Olaf.

    Es heißt ja nur "guten Morgen" weil "halt die Fresse" gesellschaftlich nicht so akzeptiert ist. :rolleyes:

  • Aus der Praxis kann man sagen, die sind relativ robust.
    Mewa Lappen sind kein Problem. Schwämme auch nicht. Drahtbürsten benutzen wir zur Reinigung auch.
    Ein streicheln mit den Händen ist kein Problem.


    Stöße mögen sie gar nicht. Schon gar nicht auf die Gravur. Ecken auch nicht, da bricht dir sofort was weg.


    Wir haben immer sone Art Kondome benutzt. Die werde über die Walzen gestülpt und werden damit durch die Halle getragen.
    Die Walzen wurden auch mit den Hüllen eingebaut und erst dann wird die Hülle runtergezogen.
    Ist der optimale Schutz gegen Fremdeinwirkungen und Anstoßen beim Einbau.


    Muß aber dazu sagen, hierbei handelt es sich um Erfahrungen aus dem Flexodruck, da bauen wir die Dinger ständig aus und wieder ein.

  • GgdK!
    Alles was gesagt wurde kann ich nur bestätigen. Vorsicht beim Handling!!!
    Für die Schnellreinigung benutzen wir EdoClean und Wasser, einfach mit Lappen reinigen. Alkohol zum Schluß ist natürlich Top (ich meine nicht das Feierabend-Bier!)
    Für intensivere Reinigung haben wir eine Wanne für die Walzen anfertigen lassen. Dort kann man sie bequem im Wasserbad reinigen bzw. mit Tiefenreinigern und
    speziellen Drahtbürsten behandeln. Nach einer gewissen Zeit sollte sie aber schon zur Ultraschallreinigung gegeben werden. Kommt aber auch auf den Nutzungsgrad
    und die verwendeten Lacke an.

  • Mahlzeit!


    Da ich an meiner Maschine UV und Konventionell fahren kann, haben wir extra Rasterwalzen für Disperssionslacke und UV-Lacke.
    Bei den Dispersionslacken hat sich nach Beendigung des Auftrages ein Spülgang mit heißem Wasser bewährt.
    Danach trocken reiben und evtl. nochmal mit IPA drüber...ist so in Ordnung.
    Bei UV wird danach halt mit IPA gespühlt und dann später nochmals mit einem Lappen IPA drüber.
    Da wir den IPA nicht bei jedem Spülgang neu nehmen, ist da mit der Zeit natürlich immer mehr Lack drin.
    So nach 4-5 Spülgängen kommt wieder ein neuer IPA in den Kanister. Deshalb später nochmal der IPA-Lappen.


    Wir haben jetzt einige Tests mit versch. Rasterwalzenreinigern gemacht. Sind momentan an einem hängengeblieben,
    diesen nehme ich jetzt immer anstelle des IPA-Lappens zum Schluß.
    Komme aber echt nicht auf den Nahmen. Kann ich aber gerne nachreichen. Ist ein weißer Kanister...SGW...RGW irgendwie so.
    EDIT:
    RGF-coating cleaner
    Das ist unser momentaner Reiniger...


    Und alle drei Monate kommt ein Mann und reinigt die ganzen Walzen per Ultraschall.


    Seit wir die Walzen nicht mehr untereinander bei den Lacken tauschen, haben wir auch weniger Probleme.
    Der UV-Lack begann dann immer zu flocken, wenn DispLack-Reste bei waren!
    Die Näpfchen gingen auch schneller zu...war nicht so toll!


    Und wenn die Walzen nicht benötigt werden, sind die selbstverständlich in ihren Schutzbezügen drin.
    Das die Ränder sehr leicht abplatzen, kann ich bestätigen. Man muß schon ein wenig vorsichtig sein :)


    Gruß
    Michael

  • Was hab ich da gelesen? Drahtbürste? Und das macht eurer Keramik absolut nichts aus? O_O das kann ich mir gar nicht vorstellen sorry!


    Also wie schon viele gesagt sollte man mit den Rasterwalzen schon pfleglich und sanft umgehen, ein leichter "Schlag" mit z.b. nem Schlüssel zerstört dir die Gravur sofort.
    Reparabel ist das nicht, jedoch kann man die Walze einschicken.
    Die wird dann abgedreht neu beschichtet und graviert.


    Wichtig ist aber wirklich dass die Beschichtung ganz ist, sobald die iwo abbröselt durch Schäden auch an den Rändern (hier sehr empfindlich) kann Wasser eindringen und der Stahlkörper drunter zum Rosten anfangen und dann hast du n richtig schönen Salat :)
    Gegen Anfassen mit der Hand spricht normalerweiße nichts.


    Wir (Flexodruck) reinigen unsere während der Produktion also bei Farbwechseln nur mit warmen Wasser und bei etwas stärkerer Verschmutzung grad z.b. durch Metallic Farben mit speziellem Rasterwalzenreiniger.
    Momentan sind wir am Testen von Ultraschallreinigungsgeräten die zusätzlich noch Chemisch reinigen.
    Sind soweit zufrieden bis jetzt. Auch sollte man die Rasterwalze nach dem Waschen mit einem möglichst Fusselfreien Tuch/Lappen trocken reiben.


    Auch Dreck (Vorallem Trockener bzw. Harter/Fester) in Kammerrakel und an den Rakelmessern direkt sollte man vermeiden da sich dieser sonst verkeilt und dir Streifen in die Gravur zieht und du Rakelstreifen hast.
    Rakelanpressdruck sollte natürlich auch nicht zu hoch sein.




    Was mich jetzt noch interessiert was habtn ihr für Rasterwalzen? Also Rasterweite und Schöpfvolumen und Hersteller?
    Kann man jetzt glaub nicht direkt vergleichen, aber wir haben pro Druckwerk von Fa. Apex 100er mit 10,5 cm³/m² und 260er 6,5 cm³/m² + weiter folgen wahrscheinlich noch


    Gruß Peter

    1.) Alles, was gut beginnt, endet schlecht.
    2.) Alles was schlecht beginnt, endet furchtbar.
    3.) Wenn etwas einfach aussieht, ist es schwierig.
    4.) Wenn etwas schwierig aussieht, ist es unmöglich.
    5.) Wenn etwas unmöglich aussah, wird sich im Nachhinein rausstellen, dass es ganz einfach gewesen wäre!


    Puders Erkenntnisse aus Murphys Gesetz

  • Könnt ihr bitte mal die Drahtbürsten genau bezeichnen- oder woher ihr diese kauft- Baumarkt?
    Ich habe mal ne Frage -
    Auf dem hinteren Drittel vom Druckbogen sehe ich beim Dispolack 2 ca. 1 cm breite Streifen. Sieht aus als ob dort nicht soviel Lack drauf ist. Habe alles gewechselt was zu wechseln ist- aber keine Veränderung. Die Streifen sieht man natürlich besonders bei Flächen.
    Kennt ihr da eine Lösung?

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Das sollte eine Stahlbürste sein,
    Stahlbürsten können für eine Reinigung von keramikbeschichteten Rasterwalzen eingesetzt werden.


    Auch erhältliche Messingbürsten sind eher was für chrombeschichteteRasterwalzen ( Tiefdruck oder Flexodruck )


    Eine mechanische Reinigung mit Bürste und Chemie führt im Zweifel aber nur zu einer Anlösung der Lackreste in den Näpfchen und einer Verreibung. Ein gründliche Reinigung ist das nicht.


    Wir setzen Ultraschall ein und bedienen uns der chemischen und mechansichen Reinigung nur bei hartnäckigen Verschmutzungen zusätzlich zum Ultraschall.
    Sind die Stege bereits angeschlagen, ist von der mechanischen Reinigung mit der Stahlbürste sowieso abzuraten.