Ich finde es unmöglich

  • Hallo,


    ich möchte einfach mal Luft ablassen.
    Wie Ihr schon wisst muss ich seit geraumer Zeit Bewerbungen schreiben. Nun ich schicke Bewerbungen raus und ich finde es unmöglich das man nicht in der Lage ist ein Statement zu schreiben, ich hinterlasse immer ne Adresse auch Mail. Und eine E-Mail kostet ja nix. Anstatt mal zu melden, "Es tut mir Leid, wir sind nicht an Sie Interessiert" etc etc etc, wird gar nix gemeldet und wenn ich da mal anrufe und mal vorsichtig nachfrage. Oh es tut mir Leid ich finde Ihre Bewerbung nicht. dann bin ich bedient. 8|




    Gruß

  • Verständlich. Wir z.B. senden schriftliche Bewerbungen bei Absage immer zurück. Das übersandte Zeug kostet den Bewerber ja auch Geld.


    Allerdings muss ich zur Erhellung - obwohl das Thema schon mal da war - anmerken, dass uns geraten wird, jedwede „kalte Bewerbung“ nicht zu beantworten, ggfs. das Zeug wegzuwerfen.


    Hintergrund sind die Bewerber-„Kollegen“ in allen Branchen, die eine persönlich formulierte Rückantwort sofort zu ihrem Anwalt schleppen und die Rückantwort auf Verstöße gegen Gleichstellungs- und ähnlich Gesetze durchsuchen. Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen ohne Personalprofi im Betrieb ist das kritisch. Deshalb werden meist nur teflonartige Floskeln geschrieben.
    Selbst wenn man nur vier bis acht Wochen später eine ähnliche Stelle ausschreibt kann Post vom Anwalt kommen. Deshalb wird ein Bewerbungseingang nur ungern bestätigt.
    Niemand braucht Ärger - aber am Ende bleibt der Bewerber auf der Strecke.




    Grüße


    Spinetti


    :opa:

  • wenn ich deine Antwort so lese, kann ich mir ja vorstellen warum man sich zu schade findet mir eine Antwort zu schreiben, bin Besitzer eines Schwerbehindertenausweis von über 50 %.
    Gehöre aber mit Sicherheit nicht zu den Typen der gleich zum Anwalt rennt und sich beschwert.


    Grüße


    Thomas

  • Hintergrund sind die Bewerber-?Kollegen? in allen Branchen, die eine persönlich formulierte Rückantwort sofort zu ihrem Anwalt schleppen und die Rückantwort auf Verstöße gegen Gleichstellungs- und ähnlich Gesetze durchsuchen.


    Ich halte das ja für ein Märchen...
    Würde mich ja echt mal interessieren, wie häufig das z.B. in unserer Branche wirklich vorgekommen ist, das einer zum Anwalt gerannt ist bzw. ein Unternehmer wirklich deswegen verklagt wurde.
    Ich würde sagen, das ist eher die "ich erhalte mir mein Gutes gewissen dadurch" Antwort der Unternehmer zu dem Thema...


    Desweiteren kann man ein Antwortschreiben auch so formulieren, das die nicht anfechtbar wäre (so es denn solche Fälle gäbe...)

    Optimismus ist nur ein Mangel an Information
    (Heiner Müller)

  • ich möchte einfach mal Luft ablassen.
    Wie Ihr schon wisst muss ich seit geraumer Zeit Bewerbungen schreiben. Nun ich schicke Bewerbungen raus und ich finde es unmöglich das man nicht in der Lage ist ein Statement zu schreiben, ich hinterlasse immer ne Adresse auch Mail. Und eine E-Mail kostet ja nix. Anstatt mal zu melden, "Es tut mir Leid, wir sind nicht an Sie Interessiert" etc etc etc, wird gar nix gemeldet und wenn ich da mal anrufe und mal vorsichtig nachfrage. Oh es tut mir Leid ich finde Ihre Bewerbung nicht. dann bin ich bedient. 8|

    Stimmt, wenn man gleich wüsste was Sache ist. Aber so macht man sich tagelang Kopfzerbrechen, ob es nun mit der Stelle klappt oder nicht.


    Noch viel schlimmer finde ich wenn man noch zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird,
    und dann nach 2 Stunden Palaver gesagt bekommt, dass gar kein Bedarf an einer Arbeitskraft besteht.


    oder was mir vor genau 17 Jahren passiert ist:
    (3-Mann-Betrieb)
    Ich durfte mal nach einem Vorstellungsgespräch gleich meine Arbeitsklamotten mitbringen.
    "Bitte arbeiten Sie mal 14 Tage Probe, damit wir sehen was Sie können"
    Dann bin ich 14 Tage lang mit der Bahn 65km + 2km Busfahrt zum Betrieb, dann 8 Stunden arbeiten.
    Nach 14 Tagen war Karfreitag.
    "Melden Sie sich bitte nach Ostern wieder"
    Nach Ostern wieder hingefahren, "Was Sie haben hier gearbeitet?, davon wissen wir nichts!"
    Geld habe ich auch keines erhalten.


    Da ist es mir lieber ich erhalte erstmal keine Antwort, als so eine Ka...


    -- JOCERO --

  • Ich halte das ja für ein Märchen...
    Würde mich ja echt mal interessieren, wie häufig das z.B. in unserer Branche wirklich vorgekommen ist, das einer zum Anwalt gerannt ist bzw. ein Unternehmer wirklich deswegen verklagt wurde.

    Hallo Druckerpapst,


    nach den bisher von Dir geposteten Beiträgen dachte ich eigentlich, dass Du nicht an Märchen glaubst. ;)
    Leider sieht in diesem Fall die Realität anders aus.
    Wir haben schon Post von einem Anwalt bekommen wegen angeblicher Diskriminierung eines Bewerbers. Weil wir auf dem Vergleichsweg nicht bereit waren 2-3 Monatsgehälter zum Fenster hinaus zu werfen, ging die Sache vor Gericht. Dort mussten wir beweisen, dass der Bewerber weder wegen seines Geschlechts noch wegen seines Glaubens nicht eingestellt wurde. Es spielte auch keine Rolle, dass der Bewerber vor uns schon 26 weitere Unternehmen "abgemahnt" hatte und er aus unserer Sicht gar nicht an einer Beschäftigung interessiert war.
    Du kannst Dir vorstellen, dass unser Aufwand an Zeit und Geld erheblich war. Glücklicherweise sind wir am Ende vom Vorwurf der Diskriminierung freigesprochen worden.
    Ein solches Theater brauchen wir aber nicht jeden Monat.
    Aus diesem Grund bekommen alle nicht in Frage kommenden Bewerber ihre Unterlagen mit einem standardisierten Schreiben zurück. Dies Rückgabe der Unterlagen sollte zu den normalen Umgangsformen gehören. Im Begleitbrief lehnen wir die Bewerbung ab, geben keine Gründe an und wünschen für die Zukunft alles Gute. Wer telefonisch nachfragt bekommt mündlich eine Stellungnahme.


    Generell ist diese von der EU geforderte und die deutsche Gesetzgebung übernommene Ergänzung ein weiteres Beispiel wie sehr, gut gemeint und gut gemacht, in der Realität auseinanderliegen.


    Beste Grüße
    Olaf

    Dumme Menschen machen den selben Fehler immer wieder,
    schlaue Menschen machen neue.

  • Fakt is mal, daß sich auf Online-Bewerbungen (oft auch verlangt von Firmen) gefühlte NULL Prozent
    beantworten oder melden. Hab des selbst auch mehrere Male als Techiker versucht.....


    Des Beste is und bleibt:
    Nimm die Mappe unterm Arm und geh persönlich hin!
    Du kannst dich in der Firma rumführen lassen und hast n Eindruck und der Personalhonk lernt
    dich auch kennen und hat auch n Eindruck...also win-win :)


    Bin damit bisher am Besten gefahren! (5 x so gemacht und immer Stelle bekommen)


    Außerdem vermittelt man so den Eindruck, WIRKLICH interessiert zu sein und ned son
    Durchnitts-Hartzler zu sein, der 10 Versuche fürs Amt dokumentieren muß :)

  • Silent74: Danke für den positiven Beitrag! Genau so funktioniert es oft - nicht immer.


    Wir sollten allgemein darauf achten, hier immer mal einen „guten Weg“ zu beschreiben. Schlechte Erfahrungen hat jeder zuhauf, nur helfen die einem Gebeutelten, der sich hier meldet, kaum weiter.



    Grüße


    Spinetti


    :opa:

  • Was soll man machen ?
    Ich hab auch 30 Bewerbungen geschrieben - 28 absagen - 1 "absage" aber wenn was frei wird melden wir uns ... - 1 unbeantwortet


    Ich mein ich versteh wenn es Leute sind wo vielleicht Notentechnisch, Berufstechnisch nicht so top sind das die eine absage bekommen.
    Aber ist es für die Firmen schwer einfach ein Vorstellungsgespräch zu machen ?
    Es ist ja nicht so das sie während der Zeit keine Leute eingestellt haben als ich mich beworben habe.


    Vitamin B ist heutzutage zu 99,9% das AundO....
    Das ist mein Eindruck (Ok bin vielleicht nicht der älteste mit 21 Jahren aber ich denke mal das kann man heute auch schon ohne Berufserfahrung und co. einschätzen)


    Gruß

  • Ein solches Theater brauchen wir aber nicht jeden Monat.
    Aus diesem Grund bekommen alle nicht in Frage kommenden Bewerber ihre Unterlagen mit einem standardisierten Schreiben zurück. Dies Rückgabe der Unterlagen sollte zu den normalen Umgangsformen gehören. Im Begleitbrief lehnen wir die Bewerbung ab, geben keine Gründe an und wünschen für die Zukunft alles Gute. Wer telefonisch nachfragt bekommt mündlich eine Stellungnahme.


    Darauf wollte ich ja hinaus.
    Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Standardschreiben zurück ist doch wunderbar :!:

    Optimismus ist nur ein Mangel an Information
    (Heiner Müller)

  • Genauso hab ich gestern früh dann auch gemacht, hab meine Mappe genommen, ins Auto, Navi die Zielkoordinaten eingetippt und hin gefahren. Hab gesagt, möchte eine Iniativbewerbung da lassen. Und schon 5 min später saß ich beim Geschäftsführer......das hat mich ein Ruck gegeben, weil ich nicht so ganz überzeugt war das es so auch funktionieren kann.


    Mit besten Gruß Thomas

  • Wie man es macht ist es verkehrt ich weiß nicht ich glaube eigentlich nicht das vorbei fahren so gut ist aber werde es auch bald mal versuchen ! Ich habe es noch nie so gemacht !


    Ich glaube immer die Geschäftsführer oder Personalchefs haben was besseres zu tun als Bewerber einfach so in ihrem Terminplan dazwischen zu packen hinterher sind sie beleidigt das man einfach vorbei gekommen ist ! Ich weiß nicht was ich machen soll suche auch Arbeit im Moment !!!

    IST DIE MASCHINE KAPUTT ??? ODER WARUM LÄUFT DIE NICHT VOLLGAS ???


    KOMM WIR UNTERBRECHEN DEN AUFTRAG UND DRUCKEN 1/1 FARBIG AUF NER 8 Farben !!!


    WIR KRIEGEN DIE PALETTEN NICHT IN DIE WTV GEFAHREN DIE SIND ZU RUTSCHIG !!!

  • ich denke mal das bei kleineren Betrieben ein vorbeifahren sicher lohnenswerter ist, bei großen ist es aber wohl besser eine bewerbung hinzusenden. Allerdings ist dies immer wie überall von fall zu fall verschieden, genau so wie mit bewerbungen, ich habe es für die semesterarbeit versucht einfach per mail oder telefonisch kontakt aufzunehmen und erstmal zu fragen ob da überhaupt bedarf besteht, erst dann habe ich falls bedarf da war eine bewerbung zugesendet. ich denke das kann auch oft ein guter weg sein...


    @ drucker1.0, auch dir: in Gütersloh gibt es eine große Druckerei die eigentlich immer fähige drucker sucht.

    "Mehr als das Gold hat das Blei in der Welt verändert – und mehr als das Blei in der Flinte das im Setzkasten."


    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Melde mich auch mal zu Wort weil ich schon einige Bewerbungen ,einige Gespräche und einige Verträge geholt habe.
    Das mit dem Verklagen lese ich das erste Mal und bin schockiert muss ich sagen.Nun aber mal zu der Kontaktaufnahme.
    Ich finde eine Firma und schaue mich auf der Internetseite um was die denn so haben.Einfach mal hinschreiben bringt garnix.Über die Homepage weiss man dann schon mal zumindest (meisstens ) um welchen Maschinenpark es sich handelt.
    Ausserdem kann man dann schonmal Fragen stellen und hat weiteren Gesprächsstoff als nur " suchen sie nen Drucker". Das ist sowieso ein Fehler wie ich finde.Einfach mit der Tür ins Haus fallen.Denn bei dem ersten telfonat kann man mit ein wenig
    Menschenkenntniss schon einiges in Erfahrung bringen. Dabei ist auch gleichzeitig zu beachten das man selber ausgeschlafen,ausgeruht ist und genau weiss was man Fragen will.
    Wenn das passt schicke ich dem Chef eine Bewerbung zu und zwar umgehend .Am besten mit den Worten " morgen haben sie meine Bewerbung im Maileingang".Diese ist selbstverständlich fehlerfrei ( ja ich habe schon Bewerbungen von Druckermeistern mit diversen Rechtschreibfehlern gesehen) und sie beinhaltet kurz und bündig was man schon gemacht hat. Grosse Lobpreisungen über sein Können sind genauso Fehl am Platze wie Umschreibungen " halbwegs farbsicher".
    Dann das Gespräch:
    Einen vernünftigen Termin finden.Montagmorgen vermeiden ;-)...ende der Woche so Donnerstag,Freitag hat sich als gut herausgestellt für mich. Sich wirklich nochmal über das Internet über die Firma informieren.Zeit nehmen für die Anreise und pünktlich erscheinen.Eigentlich eine selbstverständlichkeit aber sauber angezogen auflaufen.Wir sind Druckers , Anzug und Krawatte ist Overdressed.Sauberes Hemd,saubere Hose passt schon.
    Kleine Anekdote am Rand :
    Bei meinem letzten gespräch waren wir 3 Bewerber hintereinander .Bewerber 1 wurde vom Papi gebracht deren Citroen bei der kälte verreckt ist und der den Chef um Starthilfe gebeten hat.Der hatte keine zeit weil dieser ja nun mit mir reden sollte.
    Der Bewerber nach mir kam mit Chucks an ,gebeugte Körperhaltung und diversen Metallen im Gesicht.Das dazu.....
    Das gespräch selbst. Also mich interessiert meine neue Wirkungsstätte schon.Daher Frage ich ausführlich über die technische Ausstattug.Welcher belichter,welche Platten,welche farben,.........
    Kommt gut an und ,verdammt es interessiert eben weil man ja nach 25 Jahren schon einges durch hat.
    Ganz zum Schluss wird über das Geld verhandelt,wobei die Cheffs da schon ein sehr gutes Gespür haben was derjenige wert ist.
    So funktioniert das eigentlich ,mehr gibs dazu von meiner Seite nicht zu sagen ausser das ich natürlich deutlich weniger Rechtschreibfehler mache in meiner Bewerbung als hier ;)
    Doch kann Dir Vector noch anbieten mal nen Blick auf deine Bewerbung zu machen vielleicht gibt es da was zu verbessern.
    Sehen und auffer Drupa

  • Schubbeduster: 100 Punkte - vielen Dank!


    Du hast alles Wesentliche angerissen. Kann ich alles unterschreiben - gut so!


    Wir werden hier regelmäßig mit Zwangs-Bewerbungen konfrontiert, die den „Ich schreibe das weil ich muss“-Charme haben. Jeder Eindruck, der sich von dem abhebt, ist angenehm.


    Auch Benne hat recht: kleine Betriebe im Umfeld kann man sicher mal rasch heimsuchen, und wenn grade keine Zeit ist einen Termin vereinbaren. Nicht frustrieren lassen, wenn's nicht gleich klappt. Bei größere Druckereien ist die Verwaltung auch reglementierter, da lohnt nach Vortelefonat die schriftliche Bewerbung.


    Jetzt ist doch noch ein erfreulicher Thread entstanden.


    Grüße


    Spinetti


    :opa:

  • [quote=


    Der Bewerber nach mir kam mit Chucks an ,gebeugte Körperhaltung und diversen Metallen im Gesicht.Das dazu.....
    [/quote]

    Wenn ich sowas lese stellen sich bei mir die Nackenhaare hoch, typisch Deutsches Spießbürgertum. Zum Glück arbeite ich in einer Druckerei wo Leistung zählt und nicht das Aussehen. Wir sind nen bunter Haufen, ich bin froh da zu arbeiten und stell Dir vor es gab noch nicht einen Kunden der sich beschwert hat nach einem Andruck weil das Produkt zählt, die Fachliche Kompetenz und nicht das Aussehen. Liegt wohl daran das unsere Druckerei in Berlin ist und nicht in irgendeinem Bergdorf. 8)

  • Hallo,


    als ich mich vor einiger Zeit nach meinem Studium selbst bewerben musste ging das meist per Mail.
    Wenn man dann die Gesamtzahl der Firmen sah die sich persönlich gemeldet haben war das schon erschreckend X( .


    Meistens kommt nur eine automatisierte Mail die jeder erhält der was dorthin sendet.


    Bei der Druckerei wo ich jetzt eingestellt bin war das aber auch anders (was auch auf andere, wenige Firmen zutraf).
    Ich hab eine personalisierte Mail bekommen das die Einladung eingegangen ist und auch einen direkten Anruf das ich eingeladen bin. Dann gab es per Mail nochmal den Termin fürs Vorstellungsgespräch. :)


    Eigentlich gehört es aber meiner Meinung nach schon zum guten Ton sich zu melden. Die Firma sucht ja auch selbst die Mitarbeiter und da ist es schon nötig sich mal zu melden.