Im "Blindflug" tippe ich auf einen Ermüdungsbruch. Haarrisse sind in Gussteilen nicht immer leicht zu erkennen. Vielleicht ist es auch ein ausgeschlagenes Lager, welches die Hebelkraft nicht mehr vollständig weitergibt. Zeig den Tiegel doch mal einem Mechaniker.
Beiträge von Cyberfisch
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Ups, ich weiss jetzt gar nicht, ob sich Print Instruktor wegen meinem Infragestellen der Arbeit von Druckinstruktoren von mir auf den Schlips getreten fühlt. Das war nie meine Absicht und es tut mir sehr leid, wenn dies zutrifft.
Fürs "Halbwissen" der Drucker möchte ich aber schon eine Lanze brechen. Die Drucker sind es, die oft täglich und jahrelang mit der gleichen Maschine arbeiten und so ein Gefühl für diese Maschine entwickeln, wie man sie mit keiner Schulung kaufen kann. Ist das nichts wert bei der Problemlösung? Zählt nur das fundierte Wissen über Chemie und Physik?
ich denke, Rasterpumpe hat ein immenses Paket an Problemlösungsansätzen hier im Forum erhalten von Grundlegendem bis hin zur Hilfe vor Ort durch ein Forenmitglied. Die Maschineneinstellung kann er selbst machen. Und wenn dann das Problem immer noch akut ist, kann er auch die Hilfe der Zulieferer in Anspruch nehmen.
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Gleichwohl noch etwa, was mich etwas wurmt im Post von Print Instruktor. Ich war immer der Meinung, dass die Tauchwalze der SM52 bombiert (oder eben ballig) sein muss. Wenn mir jedoch der Zulieferer bei der Bestellung neuer Tauchwalzen ein halbes Dutzend verschiedener Walzentypen mit den Vor- und Nachteilen aufzählt, nehme ich an, dass bombiert nicht zwingend gegeben sein muss. Ist das nun Halbwissen? Oder Besserwisserei? Oder besseres Wissen?
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Vielleicht kann es sein, dass hier bei mir in der Gegend der Napoleon die Welt neu geordnet hat und ich darum nach Arbeitsschluss die Hände nicht am Waschtisch wasche, sondern am Lavabo.
Wenn die Tauchwalze wirklich "bombardiert" ist, erklärt das die Schwierigkeiten von Rasterpumpe. Bestimmt kann er aber mit "bombiert" die Lösung finden.
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bombiert = gegen aussen gewölbt
ballig = ballförmig, rund
Ich verwende das Wort "ballig" nicht, vielleicht, weil ich in einer Gegend wohne, welche stark vom Französischen geprägt ist. Und die Walze ähnelt doch eher einem Artilleriegeschoss als einem Fussball.
Freut mich, wenn ich etwas weiterhelfen konnte.
Vor vielen Jahren hatten wir an der GTO (die mit den Plüschwalzen) ähnliche Druckschwierigkeiten. Betriebsinterne Problemlösung nicht gelungen, von Schmieren, Tonen bis Wassernasen das ganze Repertoire in einer einzigen Zirkusnummer. Heidelberg-Instruktor, Heidelberg-Techniker, diverse Fachhändler-Berater, alle erfolglos. jeder hatte einen anderen Lösungsansatz, andere Einstellwerte, tauschen der Walzen, Zitronensäure, Wasserzusatzwechsel bis hin zu Spezialfarben. Alles hat nicht geholfen. Schlussendlich wurde die Lösung gefunden, das Problem war eigentlich naheliegend. Das Lager der Zwischenwalze zwischen den beiden Plüschfeuchtauftragwalzen war auf einer Seite sehr stark ausgeschlagen. Man hat den Defekt nicht bemerkt, weil die Zwischenwalze bei der Ursachensuche immer als erstes aus der Maschine entfernt wurde, damit das Feuchtwerk eingehend untersucht werden konnte.
Dummer Drucker, weil der einen eigentlich jeden Abend beim Herausnehmen und Waschen der Plüschwalzen mit den Händen spürbaren Schaden nie bemerkt hat??? Mag sein, irgendwann wird bei massiven Schwierigkeiten jedoch der Punkt erreicht, wo der Stress das analytische Denken und damit auch das Feingefühl in den Fingern vernebelt.
Ich wünsche Rasterpumpe die innere Ruhe, das Problem zu lösen. Ich hoffe, dass er im Betrieb nicht alleine gelassen wird bei der Problemsuche und er sich auch nicht scheut, Hilfe von aussen anzunehmen.
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Ich empfehle dir, die Walzenjustage ausschliesslich nach dem Bedienermanual der Maschine auszuführen. Dort ist auch beschrieben, wie das Abrollbild auf der Walze zu deuten ist. Unser jetziger Drucker kann das direkt auf der Walze deuten, der vordere hat vom Walzenbild einen Abklatsch auf Papierstreifen gemacht und anhand der Quetschränder die Walze ausgemessen. Von den drei sichtbaren Quetschrändern sind die beiden deutlicher Erkennbaren massgebend für die Einstellung. Übrigens: Ein Zehntelblech haben wir zum Feuchtwalzenstellen das letzte Mal bei den Plüschwalzen der GTO verwendet.
Von irgendwelchen Profitipps oder Instruktoreneinstellungen halte ich nichts. Da bin ich geheilt. Walzenstellen bei der PM-Quickmaster. Was für ein immenser Aufwand!!! Nach Spezialeinstellung des Instruktors ein halbes Jahr lang drucken von Rasterflächen fast nicht mehr möglich bis endlich die Ursache im "Spezialwissen" des Instruktors gefunden ist.
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Ich möchte noch einmal auf die bombierte Tauchwalze zurückkommen. Zur Erklärung: Die bombierte Tauchwalze hat in der Walzenmitte einen etwas grösseren Durchmesser, welcher gegen den Walzenrand abfällt. Bombierte Tauchwalzen werden von Heidelberg standardmässig auf Neumaschinen ausgeliefert. Bombierte Tauchwalzen sind unerlässlich, wenn auch kleine Formate auf der SM52 gedruckt werden sollen. Mit geraden Tauchwalzen gibt es nur Theater beim Kuvertdruck (Aussage Heidelberg). Es wäre nun eminent wichtig zu wissen, was du auf der Maschine laufen hast.
Was mir in deinem ersten Post auffällt: Du zeigst das Blatt, welches du vor zehn Jahren für die Walzenjustage von einem Instruktor bekommen hast. Gehst du nach diesem vor? Hast du kein ausführliches Manual für die Walzenjustage? Die bombierte Tauchwalze muss exakt nach dem Heidelberg-Prozedere justiert werden. Wenn sie "einseitig" aufliegt, hast du genau die Probleme, welche hier diskutiert werden.
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Für mich deuten die ganzen Druckschwierigkeiten auf ein Tauchwalzenproblem hin. Wie ich auf dem Foto sehe, ist diese auch getauscht worden. Weiss du, was für eine das ist. eine gerade geschliffene oder eine bombierte?
Im Gegensatz zur GTO ist die SM52 für mich kein gutmütiges Brauereiross, sondern ein Zirkuspferd, das tüchtig gehätschelt und gut gepflegt sein will. Dafür wird der Dompteur aber auch mit Kunststücken belohnt, wie sie auf der GTO nie zu schaffen wären.
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Erneut möchte ich von der grossen Kompetenz der Buchdrucker hier im Forum profitieren für die eventuelle Lösung eines Problems, zu dem ich die Ursache vermutlich kenne, aber keine Abhilfe.
Es geht um den Papierlauf im OHT. Bei dünneren Bedruckstoffen wie SD-Papier oder 80-gm2-Papier nahe oder übers Format A4 hinaus erhält das Papier beim Druck im hinteren oberen Drittel einen Schmiss, Knautscher, Ditsch oder wie immer man dem sagen will.
Ich nehme an, dass dies passiert, weil beim rotierenden Bogenlauf des OHTs die äussere Bogenkante schneller beschleunigen muss als die innere Kante. Dickes Papier macht die rotierende Bewegung vollständig mit, dünnes Papier jedoch nicht: Die Bogenvorderkante macht den runden Bogenlauf, die Bogenhinterkante wählt jedoch den direkten geraden Weg. So entsteht an der Grenze zwischen rundem Bogenlauf der Anlageseite und direktem abgekürztem Bogenlauf der Hinterkante zuerst ein Wulst im Papier und durchs anschliessende Glattstrecken durch die schneller beschleunigte Bogenaussenkante ein Schmiss im Papier.
Ein bisschen Linderung dieses Problems ist das Zurückfahren der Maschinengeschwindigkeit aufs Minimum. Alle anderen Versuche mit Führungen, Zungen, Bremsen usw. bringen nichts.
Ich nehme an, die erfahrenen Buchdrucker kennen dieses Problem ebenfalls. Muss dieser Schmiss im Papier hingenommen werden, weil der durch die Konstruktion der Maschine nicht überwunden werden kann oder weiss jemand die Lösung des Problems?
Im Internet sind historische Filme von ganzen OHT-Batterien zu finden, welche auf vollen Touren Briefbogen usw. drucken. Wie haben es diese Drucker damals gemacht...?
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Vielen Dank, Boston Presse, für die zustimmende Expertise. Durch diese ermutigt, habe ich den Schraubenschlüssel in die Hand genommen und die Stange um 2, 3 mm kürzer justiert. Jetzt fährt der Anlagetisch etwas weniger hoch und ich bin gespannt, ob beim nächsten Druckauftrag etwas mehr Spielraum bei der Anlage von SD-Garnituren entstanden ist.
Das Problem mit dem Markieren bei SD-Garnituren kenne ich auch. Anstelle von Klebeband verwenden wir dünnes selbstklebendes Fensterdichtband aus dem Baumarkt.
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Ich habe da eine Frage an die OHT-Mechanikspezialisten:
Unseren OHT brauchen wir vor allem zum Nummerieren von gelemten SD-Garnituren und zum Rillen/Perforieren/Stanzen von dickerem Papier/Karton.
Beim Anlagetisch haben wir das Gefühl, dass dieser bei dickem Papier zu hoch an der Saugstange steht. An ein korrektes Ansaugen ist schon gar nicht zu denken, wenn die Taststange nicht auf der eigentlich falschen Einstellung "Florpost" (Stapel tief) steht. Als Behelf haben wir Gummistreifen um die Taststange gewickelt, damit der Stapel etwas tiefer steht.
Die Ritzelklinke des Stapeltransports ist über die verchromte Stange mit der Taststange verbunden. Unten in diese Stange ist eine mit einer Mutter gesicherte kurze Gewindestange eingelassen. Ich nehme an, diese ist zum Justieren der Stapelhöhe. Ist das so? Und wenn ja, ist es ratsam, an dieser Justierung herumzuschrauben?
Oder sehe ich da etwas komplett falsch?
Vielen Dank für kompetenten Rat.
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Ja, technisch ist auf der SM gerade beim Kuvertdruck manches möglich, was ausserhalb der offiziellen Maschinenparameter liegt.
Der qualitätsbewusste Kuvertdrucker weiss aber, dass Umschläge, Tüten und Taschen selten rechtwinklich façonniert sind. Schon minimal längere Zeilen, Linien und Logos laufen dann bei der Hochanlage sichtbar aus der Parallelität zur Längsseite. Fürs kritische Druckerauge ist ein "schräger" Druck immer unbefriedigend, dumm, wenns der Kunde auch so sieht.
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Ich will hier keine Empfehlung für ein bestimmtes Kuvert abgeben. Wer kann hier wissen, ob ich nicht ein tüchtiger Verkäufer dieser Firma bin?
Arbeit ist angesagt: C4-Kuverts (die problematischsten) von verschiedenen Anbietern einkaufen, Testreihen starten und im Vergleich schauen, was läuft und was nicht. Wenn man weiss, wo das Problem liegt, ist dies ziemlich einfach.
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Das Problem ist nicht eine alte oder neue Konfiguration der SM, sondern die Kuvertqualität. Gerade C4-Kuverts können einen "wollenen" Falz an der Klappenseite aufweisen, der das Kuvert in der knapp dimensionierten SM-Vordermarke klemmt und damit ein leichtgängiges Ziehen verhindert.
Da ist guter Rat nicht einfach. Knappes Ziehen verhindert grössere Differenzen, diese Problemlösung ist für einen Drucker mit Berufsstolz jedoch keine befriedigende Sache.
In der grössten Verzweiflung haben wir "wollene" Kuverts auch schon mal leer durchgelassen, damit die Greifer die Kante zusammendrücken.
Beim Wechsel von GTO auf SM hatten wir diesbezüglich keine Probleme. Wir verdruckten No-Name-Kuverts, die eine ausgezeichnete Qualität hatten ohne "wollene" Kanten. Dann wechselte der Lieferant zu einem anderen Hersteller und das Problem war über Nacht im Haus. Alles Reklamieren und Bitten brachte keine Abhilfe. Nun haben wir zu einem renommierten Kuvertanbieter gewechselt, zahlen etwas mehr pro 1000 Expl., brauchen dafür aber nicht mehr stundenlang nach Lösungen zu suchen, die nicht zu finden sind.