Bei einer XL 106 mit ImpressControl entfällt eigentlich der so genannte erste Abzug.
Hier wird spektral inline gemessen, das erste Messergebnis mit Farbregelung findet nach 60 Bogen statt, danach wird kontinuierlich alle 8 Bogen gemessen und die Farbschieber nachgeregelt. Damit sollte bei einer Skala (!) nach rund 120 bis spätestens 150 Bogen die Farbe stehen. Die Maschine gibt Lab-Werte aus und gibt ebenfalls die bestmögliche Näherung an den Ziel-Lab-Wert an (BestMatch).
Voraussetzung ist, dass die Tonwertzunahmekurven passend korrigiert sind und als Kompensationswerte bei der Druckplattenbelichtung berücksichtigt werden. Wichtig ist auch, dass die Farb- und Feuchtwalzen gut justiert sind. Ebenfalls wichtig ist, dass die Farbeinlaufkurven ordentlich angelernt (geteacht) sind, das ist dann schon viel mehr als die Halbe Miete.
300 Bogen nur für Skala einrichten sind schon recht viel (sofern Ihr mit Standard-Papieren, wie sie bei Akzidenzen üblich sind arbeitet).
Gedanklich sollte man sich bei modernen Maschinen mit modernen Messgeräten von der densitometrischen Dichte verabschieden.
Das, was verkauft wird ist die gute Übereinstimmung mit dem Proof. Deshalb ist das Augenmerk größtenteils bei der Tonwertzunahme und einer ordentlichen Graubalance. Natürlich ist die Dichte und Farbschichtdicke wichtig, spielt aber beim Drucken dann eine nicht mehr ganz so wichtige Rolle, sofern die Farbe in den Volltönen die Soll-Lab-Werte nach PSO-Standard erreichen.
Da hilft ein guter Instruktor von HD sicherlich weiter, kostet aber Geld! (und Zeit)