Anschaffung größerer Digitaldruckmaschine

  • Hallo!

    Wir sind gerade dabei in eine etwas größere Digitaldruckmaschine zu investieren.

    Wir haben schon eine Fuji SC180 und möchten mit dem Investment die Lücke zu unserer Halbbogen Offset Maschine schließen.

    Angedacht wäre die Fuji Revoria EC2100S (5C & 100 A4/min)

    Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr eure Erfahrungen zu dieser Maschine teilen könntet bzw. Gerne auch Alternativen, welche in dieser Größenordnung zu uns passen könnten..

    Außerdem wäre es spannend zu hören, ob sich die Goodies wie Smart Monitoring Gate & Finisher auszahlen.. Danke!

  • Die Fuji-Maschinen kenne ich nicht. Wenn ich aber die Youtube-Werbung der Fuji-Maschinen mit anderen Anbietern vergleiche, sind Leistung und Qualität aller Anbieter in etwa ebenbürdig.

    So müssen andere Kriterien bei der Evaluation einer Maschine zugezogen werden. Für mich sind diese:

    Preis-Leistung-Verhältnis: Was kostet die Maschine, was kostet schlussendlich der fertig bedruckte Bogen, kann ich die Maschine vernünftig in vielleicht 5 Jahren amortisieren. Die Entwicklung des tonerbasierten Digitaldrucks rast nur so vor sich hin. Eine heute gekaufte Maschine wird mit ihrer Leistung in 5 Jahren mit den neuen Maschinen nicht mehr mithalten können.

    5. Station: Brauche ich die 5. Farbstation wirklich, ist es wirtschaftlich sinnvoll, aufwändig Kleinstauflagen anzubieten. (Interessant, dass man Imprimate mit der 5. Station gedruckt, am meisten bei der Eigenwerbung der Druckereien findet oder bei den Papierlieferanten.)

    Service: Für mich das A und O bei der Maschinenevaluation. Ein guter Maschinenservice bedeutet, dass der Techniker innert weniger Stunden auf der Matte steht, die Maschine auch wirklich kennt (!!!) und die Störung auch beheben kann.

    Wir wählen seit vielen Jahren ausschliesslich KM-Maschinen. KM-Maschinen haben ein sehr gutes Preis-Leistung-Verhältnis. KM bekennt sich zu 4-Stationen-Maschinen, eine 5. Station gibt's nicht, dafür ein Modell, welches Pantone-Farben in weiten Teilen sehr gut abbilden kann. Der KM-Service ist einfach super. Um Störungen schnellstmöglich beheben zu können, haben wir sämtliches Verschleissmaterial bei uns an Lager. Um einfachere Störungen zu beheben, dürfen wir uns auch an diesem Lager selbst bedienen.

    Was bei Fuji "Smart Monitoring Gate" heisst, nennt sich bei KM "IQ". Eine sehr gute Sache. Das Kalibrieren der Maschine und das Einmessen der Druckbogen wird damit erheblich erleichtert, die Farbstabilität während des Drucks gefördert. Ein "Wunderding" ist diese Einrichtung nach unserer Erfahrung aber nicht. Wenn wir dem IQ zu viel Regelautonomie zuweisen, kann es sein, dass die Farbe "verreist". Hat wahrscheinlich damit zu tun, dass kalte Maschine am Morgen nicht heisse Maschine am Nachmittag ist. Dann ist die Maschine irgendwann am Punkt, an dem sie die Sollwerte nicht mehr hochregeln kann.

    Zusammengefasst, es gibt eigentlich keine schlechten tonerbasierten Digitaldrucker für den Profimarkt. In den Werbefilmchen ist zwar immer alles super und genial, zu kämpfen mit den Nachteilen von Tonermaschinen haben aber alle Hersteller: Farbstabilität, Tonerhaftung, Papierverzug, Welligkeit, Wartungsintensivität.

    Aber wenn ich zurückschaue auf meine bald 25 Jahre Digitaldruckerfahrung, Kundenreklamationen hat es kaum gegeben, die Unzulänglichkeiten des Digitaldrucks findet hauptsächlich in den Köpfen von Druckern und Grafikern statt. Und Datenschrott kann auch keine noch so gute Druckmaschine veredeln.

  • Vielen Dank für eure Rückmeldungen!
    Ich habe direkt einen Termin mit einem Vertreter von KM gebucht.. wir sind gespannt!

    Von den Daten her, tendiere ich zu der AccurioPress C12000 - was meint ihr? Ist zu der C14000 preislich/qualitativ ein großer Unterschied? Danke!

  • Ich würde von 14000er abraten, der Gewinn ist zu gering und lohnt definitiv nicht. Lieber eine TU dazu nehmen, da kann man schon einige Produkte komplett mit fertigen,ohne daß die WV noch einmal ran muss.

  • Rillen , schneiden und perforieren.A3/A4/A5 schneiden wird am meisten genutzt.Perforieren bremst die Maschine zwar stark runter aber trotzdem sehr interessant.

    Visitenkarten schneiden ist Grütze,das kann man vergessen.

    Ansonsten müssen Grammatur- und Formateinschränkungen beachtet werden und die Bedienung bedarf ein wenig Übung.

    Im Endeffekt ist es eine Kosten/Nutzenrechnung,die jeder selber für sich aufstellen muss.